Mundstück - billiges oder teures?

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Hi!

Ich bin auf der Suche nach einen anderen Mundstück für meine Posaune, weil ich mich auf meinem aktuellen nicht so ganz wohl fühle.

Meine frage dazu:
Es gibt ja welche für ~20€ und dann gibt es wiederum welche die so ~60€(und mehr) kosten.
Macht das einen unterschied(Abgesehen von den Vergoldeten etc) ob ich ein billiges oder eins aus der "normalen" Preisklasse nehme?

Oder sollte ich mich da halt auf mein Spielgefühl verlassen?
 
Eigenschaft
 
Welches Mundstück spielst Du denn im Augenblick und was genau stört dich spieltechnisch daran?
Du hast früher einmal von Unterricht geschrieben, wie ist denn die Meinung deines Lehrers zum Thema?

Meine Einstellung zum Thema: das Spielgefühl ist entscheidend, zusammen mit dem angestrebten Klang.
Der Haken ist nur: wenn sich hinter der Änderung ein Ansatzfehler steckt, der sich eingeschlichen hat, kann das Problem durch ein anderes Mundstück nur im ersten Moment verschwinden. Sobald Gewöhnung ans neue Mundstück eingetreten ist, kommt auch das Problem wieder.

Der Preis wäre so oder so kein Thema für mich.
Als ich eine Vorliebe für andere und teilweise auch teure Mundstücke ausprobieren wollte, habe ich einige Gebrauchtexemplare in neuwertigem Zustand gekauft, um das richtige zu finden.

Das Mundstück spielt bekanntlich eine extrem wichtige Rolle und hält bei ordentlicher Behandlung fast "ewig". Da würde sich selbst der Preis eines Monette, Best Brass oder Lindberg (sowieso) relativieren.

Außerhalb des derzeitigen Angebots von Big T. gibt es mit Josef Klier und Bruno Tilz zwei hervorragende Mundstückmacherfirmen, bei denen Du auch beraten werden kannst, auch Sonderanfertigungen bzw. Anpassungen sind möglich. Liegt übrigens alles in der gleichen Ecke (Thomann, Klier, Tilz)

Gruß Claus
 
Ich würde auch nicht auf den Preis schauen. Wie schon gesagt, Spielgefühl und angestrebter Klang sind wichtig.

Ich kann nur wärmstens Windhager Franz von whf-mouthpieces.at empfehlen.
Hier bekommt man zum Mundstück eine einmalige Beratung.

Je nach Wunsch können die verschraubbaren Teile (Rand, Kessel und Schaft) kombiniert werden.

Bei mir lief es so am:
Bin direkt in seine kleine Werkstätte in Mödlich (AUT) gefahren.
Pack mein Instrument aus und spiele mich mal ein.
Er sieht dabei zu und bringt dir schonmal eine Kombi, die zu deiner Spieltechnik und Instrument passt.
Je nach Spielgefühl und Klang versuchte ich verschiedenste Kombinationen aus seiner Empfehlung.
Alleine wär ich vermutlich etwas überfordert gewesen.

Es ist wirklich unglaublich wieviel das richtige Mundstück ausmacht.
Mein Ton auf der Bassposaune mutierte an diesem Tag von eher kümmerlich zu fett.

Auch der Ton meiner Billig-Bierzelt&Faschings-Bassposaune würde hörbar besser obwohl diese nur 600€ kostete.

Auch Ansprache und Intonation fielen mir (vielleicht war es auch Einbildung) leichter...

Wie du siehst, ein Besuch in Mödling lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn der Preis etwas hoch ist... ;)

Tilz wurde mir übrigens auch von einigen Bekannten wärmstens empfohlen.
 
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Von welcher Hausnummer reden wir denn da?

In der Gegend um 150€ für ein Bassposaunenmundstück aus der Standard (3 Teile)-Reihe.
Aber wie du schon sagtest:
Das Mundstück spielt bekanntlich eine extrem wichtige Rolle und hält bei ordentlicher Behandlung fast "ewig".

Windhager Franz hat, soweit ich informiert bin, übrigens selbst Konzertfach Bassposaune am Brucknerkonservatorium Linz studiert.
Irgendwann hat es ihn dann von diversen Orchestern immer mehr zur Mundstück-Forschung hingezogen.

Ich kenne einige Tenor-, Bassposaunisten und Baritonisten die ein WHF-Mundstück haben und es gegen nichts der Welt eintauschen würden.

Übrigens ist das meine persönliche Meinung. Ich bekomme keine Provison von Windhager Franz für die Werbung... :D
 
Übrigens ist das meine persönliche Meinung. Ich bekomme keine Provison von Windhager Franz für die Werbung... :D

Erfahrungsberichte und konkrete Infos helfen anderen Board-Lesern, die sind natürlich sehr willkommen.
Marketing-Geschwurbel liest sich m.E. anders.

A propos Hausnummern, mein letztes Trompetenmundstück hat sogar mehr als das Doppelte gekostet. :igitt:

Gruß Claus
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Mundstücke

1) extrem das Spielgefühl beeinflussen
2) aber ein gewisses Können voraussetzen, um
3) dann wirklich zu einem zu passen, was man aber
4) erst nach ein paar Wochen wirklich beurteilen kann.

Somit gibt es nach den ersten Jahren Standard 12C nur entweder den Weg zum Spezialisten und/oder man macht sich schlau (was .. wie .. warum) und kauft sich ein paar im i-net zusammen und testet.

Ich habe sogar mal mehrere mit der Bohrmaschine umgearbeitet ... Eines für Euph ist perfekt geworden, andere eher weniger. ;)

Gruss
Ralf
 
hi,
Munstücksdiskussionen über die Marke sind äußerst ineffektiv. Gottseidank hat dieses ewige und fruchtlose Gesabbel aufgehört. Man kann nur eine "Kurvendiskussion" machen. Jeder Hersteller hat da seine eigenen Kurven. Diese Kurven sind klangbestimmend im zusammenwirken mit dem Instrument. Es soll ja auch den eigenen Vorstellungen nahe kommen. Was das Wohlgefühl, Rand, anbelangt, das muss man erspüren. Es hilft also nix anderes als ausprobieren. Die höheren Preise rechtfertigen eher den Aufwand wie Muster schicken oder sich ne Stunde mit dem Kandidaten zusammensetzen und beraten. Die Beratung will ja auch bezahlt sein, ist ja Arbeitszeit. Die Herstellungskosten eines Mundstücks auf dem Automaten sind peanuts. Da gibt es wohl einige die sind Profitgierig. Da fand ich mal einen, der warb mit 20 jähriger "Forschung". Natürlich ohne je eine Studie oder Bericht oder Protokoll vorlegen zu können. Das darf man wohl belächeln.
Na ja, wie heißt es so schöne? Probieren geht über studieren.
 
Es gibt Mundstückhersteller, deren Angebot recht eingeschränkt, aber sauteuer ist - z.B. Monette (~300€). Die Mundstücke müssen so gut sein, dass sie auf fast jeden Spieler passen. Ich kann es leider nicht beurteilen, weil ich die Monette Mundstücke nur vom Hörensagen her kenne. Ich bin aber reichlich skeptisch.
Andere Mundstückhersteller, z.B. Klier oder Tilz, haben ein systematisch aufgebautes Sortiment, in dem man sich gut vorantasten kann: Bohrung, Kesseltiefe und-breite sowie der Rand können gezielt variiert werden und man kommt so schon recht nahe an sein Optimum. Und wenn es das Optimum nicht gibt, kann man sich auch eine Sonderanfertigung bauen lassen (s.u.).

Man muss sich die Mundstücke übrigens nicht unbedingt zum Probieren kaufen. Beim Kurzzeittest beim Händler kann man durchaus auch mal fragen, ob man 2-3 Mundstücke, die in die engere Wahl fallen, mal 2 Wochen zum ausgiebigen Testen ausleihen darf. Wenn man lieb fragt und gelobt, die Mundstücke gut zu behandeln (den Schafft mit Tesa umwickeln!), geht das sicherlich mal. Und wenn nicht, kann man immer noch direkt beim Hersteller anfragen. Ich habe mein 1AK mit 7,8mm Bohrung vergoldet mit Schraubrand (Sonderanfertigung wg. der Bohrung) irgendwann vor 12-15 Jahren direkt bei Klier bestellt. Ich kam vom 2BK und konnte wegen der Systematik in den Mundstückmaßen blind 3 Kandidaten (1BK, 2AK + 1AK) raussuchen, die ich mir habe schicken lassen. Letztlich war das 1AK fast perfekt, ich fand die Bohrung von 8,0mm aber zu groß. Also wurde es eine Sonderanfertigung mit 7,8mm Bohrung. Das Ausleihen der Testmundstücke ging bei Klier zumindest vor ca. 12 Jahren problemlos, Preislich liegen die Klier Mundstücke heutzutage bei 74€ (versilbert, einteilig), im Vergleich zu Monette ein wahres Schnäppchen.

Ich habe mir übrigens eine neue Lätzsch Bassposaune bestellt (basierend auf der Cieslik, aber mit reduziertem Gewicht und nach hinten verlagerter Balance - der typische Quartventilbogen nach vorn entfällt). Wenn ich in Bremen bin, werde ich mir mal diese Mundstücke genauer anschauen, die sollen auch ein sehr umfassendes Sortiment zum variieren haben. Die Lätzsch Mundstücke kosten zwar um die 190€, sollen aber auch sehr gut sein. Und ein vergleichbares Klier Mundstück mit versilbertem Unterteil und vergoldetem Schraubrand kostet ja auch schon um die 170€...
 
Ich finde man sollte sich da auf sein Spielgefühl verlassen. Jeder Mensch ist anders da gibt es KEIN "Universal-Mundstück" das bei jedem funktioniert.:)
 
Ich hab angefangen mit dem 12C Mundstück, später hat mein lehrer gesagt das ich andere Mundstücke testen sollte weil ich "kräftige lippen" habe. Dann sind wir zum örtlichen Händler gefahren und haben welche getestet und eins gekauft. Es war ein 6 1/2 AL-S. Jetzt spiele ich nen halbes Jahr auf dem Mundstück. Es läuft auch nicht schlecht auf dem Mundstück. Mein Lehrer sagt auch das ich einfach testen soll falls ich das Gefühl hab das es zu groß oder so ist. Und jetzt möchte ich etwas meinen "Horizont erweitern" und testen und evtl "minderwerteige" ware ausschließen.

Ich hatte erheblich Soundunterschiede, als ich ausversehen mein altes Mundstück ergriffen hatte, bemerkt und war erstaunt, es war auch ein anderes Spielgefühl. Darum möchte ich mal gucken was es so für möglichkeiten gibt.
 
Ich bin hinsichtlich der Mundstückwahl anderer Meinung als dein Lehrer.
Über das "richtige" Mundstück entscheidet keinesfalls die "kräftige Lippe", sondern das Spielgefühl und der Klang.
Wobei sich der Klang in gewissen Graden mit der Zeit durch Üben der Klangvorstellung anpassen lässt, das Spielgefühl muss dagegen unbedingt passen, wenn das Spielen Spaß machen soll.

Den Spuch mit der Lippe gibt es für alle Blechblasmundstücke und teilweise wird er sogar für die Entscheidung für oder gegen ein Instruments herangezogen, statt der Neigung des Schülers.
Es ist ein ganz alter Mythos, der nirgends sinnvoll begründet oder gar belegt wurde, aber anhand vielfacher Beispiele leicht wiederlegbar ist. Offenbar glauben Manche gegen jede Vernunft immer noch daran.

Du schreibst leider nicht, wie sich das alte 12C nach der längeren Zeit angefühlt hat. War es spontan gut oder eher nicht so optimal?

Minderwertig kann höchstens der Produktionsausreißer eines Markenherstellers ausfallen oder ein NoName-Teil, das einem Billig-Instrument beiliegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte meinen das es schon besser war wieder mit dem 12C zu spielen: ich kam mehr in die Höhe, der Klang war weniger luftig und die Töne hatten eine teils bessere Ansprache.
Auf mich wirkt es so, das die Bohrung vom 12C enger ist, wenn ich beide nebeneinander gegen das Licht halte. Als ich damals mit dem 6 1/2 AL angefangen hab fand ich dies allerdings viel angenehmer zu spielen.

Mein Lehrer sagte allerdings nicht du "musst" ein großes Mundstück benutzen, nur das es sein könnte. Er sagte "Das kann man nur selbst entscheiden womit man selbst am besten klar kommt".
 
Ich spiel seit letzter Woche ein Lindberg 10CL auf meiner PBone, das zum Thema billges oder teures Mundstück. :D
 
Über das "richtige" Mundstück entscheidet keinesfalls die "kräftige Lippe", sondern das Spielgefühl und der Klang.

Tach auch,

im Idealfall ist das so. Als Amateur richte ich mich bei der Mundstückwahl aber auch nach der zu bewältigenden Aufgabe.
Das Schilke 51B klingt ja schon gut, aber wenn ich in der ersten Stimme in der Bigband pausenlos überm f1 bis c2 rummache, nehme
ich dann doch lieber ein Bart van Lier 7C von Kühnl&Hoyer.
Mir fehlt leider die Zeit und Muße, die Kondition für den Job mit dem größeren, besserklingenden Mundstück anzutrainieren.
Beim Schilke 47B setze ich leider aufgrund des flachen Kessels mit den Lippen auf, soll heißen, ich berühre den Mundstückboden.
Das geht leider nicht, obwohl der Rand prima ist.
Durch den flachen Kessel klingt der Ton aber auch nicht so dolle.
Egal, ich empfehle das Mundstück zu nehmen, das einen guten Kompromiss zwischen Klang und eigener Leistungsfähigkeit herstellen kann.
Als Amateur reicht das, Profis können ja noch Übeeinheiten zur Klangoptimierung und beim Spielen mit großen Mundstücken einlegen.
Bis denne

Matt

P.S.: ein 6 1/2 Mundstück ist selbst von Bach nicht gleich aufgrund unterschiedlicher Jahrgänge und Produktionsarten.
Es gibt Musiker, die haben ganze Batterien von 6 1/2 ern zu Hause.
Und ein 6 1/2 er von Bach ist auch anders als das von A&S, Klier (amerikanische Bauweise), etc.
Viel Glück bei der Suche.
 

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