Konfiguration GEM RP-X und Doepfer LMK

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Hallo joegreat,

ich bin seit eben Besitzer eines GEM RP-X, das ich mit einem Doepfer LMK2+ zum klingen bringen möchte. Das funktioniert ansatzweise schon gut, die Klänge sind ok und ich glaube, dass die Kombination für mich richtig ist. Ich habe das ganze mit einer kleinen PA in mein altes Roth & Junius eingebaut, nachdem ich es mit der Kettensäge geleert hatte, aber das nur am Rande.

Nun habe ich hier im Forum Deine Beiträge gefunden und möchte vorsichtig anfragen, ob Du mir ein paar Tipps zur Konfiguration der Kombination Doepfer / RP-X geben kannst. Ich bin auf dem Gebiet "Midi" blutiger Laie, und bisher bin ich nur auf ziemlich kryptische Erklärungen gestoßen, die sich für mich so ähnlich lesen wie das große Einmaleins in Hexadezimal auf Russisch. Ich bin ja willig, mich einzuarbeiten, aber irgendwie fehlt mir noch das passende Lehrbuch.

Eine konkrete Frage hätte ich jetzt schon: Kann man mit dem Keyboard auch direkt Sounds des RP-X anwählen oder geht das nur mit den Presets? Und gleich noch eine: Ich habe das RP-X unten im Klavier eingebaut, da das Klavier optisch (bis auf das Steuerkästchen vom Stagepiano) unverändert geblieben ist. Lassen sich die Funktionen des Expanders hinreichend mit dem Masterkeyboard während des Spiels ansprechen?

vorab schon mal Danke!

viele Grüße

der bassmüller
 
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Hallo an alle,

natürlich dürfen alle, die nicht joegreat heißen, gerne antworten :)

Mittlerweile habe ich mich ein wenig in die Materie vertieft und in mein Klavier einen PC eingebaut. Leider zickt das Midi-Modul fürchterlich rum, und ich konnte bisher weder per Midi noch über Midi-to-USB Daten transferieren. Habe mir erst einmal ein paar Bücher bei Amazon besorgt, damit ich mir die Midi-Grundlagen draufziehen kann. Aber mühsam ist es schon, sich den ganzen Kram per "Versuch und Irrtum" zu erarbeiten. Immerhin spielt das Klavier jetzt auch MP3. Es scheint eine gewisse DJ-Tauglichkeit zu haben.

Also: Falls jemand mitliest und entweder das Doepfer LMK2+ oder das GEM RP-X oder noch besser beides zusammen gut kennt - ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Anbei zwei Bilder vom aktuellen Bauzustand des Klaviers. Die Meinungen meiner Familie gehen von "völlig bekloppt...." bis "... klares Zeichen einer Midlife-crisis."

viele Grüße

der bassmüller

Piano5.0.jpg

Piano5.0nackt.jpg
 
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Hallo Hannes,

ich spiele die Kombi LMK2+ und RP-X seit Jahr und Tag.
Wenn ich Sounds (und nicht die Performance) wechseln will, drück ich am RP-X - das ist einfach und geht schnell. Das LMK2+ schickt meines Wissens nur ein paar Standard Controler, Note On, NoteOff und Program Changes, und ist ja auch nur mezzo-intuitiv zu bedienen.
Wenn ich mir Dein "Klavier"-Setup so anschaue, würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, das Rack vom Fuss- in den Handbereich zu verlagern, es könnte eine gute Idee sein, dann geht das auch (direkt) recht einfach - ansonsten: was stört Dich an den Presets? Ich habe die von mir verwendeten Sound in Presets gelegt, auf die ich dann auch mit dem LMK2+ via Program Change schalten kann.
ciao,
Stefan
 
Hallo Stefan,

die Idee, Sounds in die Performance-Speicher zu legen ist gut, das werde ich auch machen.

Eigentlich ist bei den Performances viel brauchbares bei, das stimmt schon. Leider kann ich vom Doepfer aus nur die ersten 32 Speicherplätze ansprechen, obwohl im Doepfer-Manual beschrieben ist, wie man auch die höheren per Tastatur erreichen sollte (klappt aber nicht).
Das Effektrack vom Fuß- in den Handbereich verlagern ist für mich keine Lösung, da ich das Klavier komplett geschlossen halte, wenn ich irgendwo spiele. Einzig den Deckel mache ich hoch, wenn ich meinen eigenen Monitorsound mache. Deshalb will ich auch das RP-X über die Doepfer-Bedienelemente ansteuern. Was ganz nett ist: Die Layer-Performances kann ich mit dem nicht-rückstellenden Wheel vom Doepfer steuern. Das hat den Effekt, dass ich bei Layern mit Piano und Streichern die Streicher während des Spiels sehr komfortabel hinzumischen kann.

Noch ein Hinweis zum Thema RP-X und Update auf Firmware 1.01: Ich habe das gestern gemacht und konnte mal wieder die Finger nicht ruhighalten, d. h. ich habe während des Updates den Power-Schalter betätigt, da die Anzeige offensichtlich aus ist (und ich dachte, das ganze Gerät ist aus). Das war natürlich ein völliges no-go und das RP-X stellte sich danach tot. Geholfen hat: Aufschrauben, Jumper von E2 auf UART, USB und Power anschließen und das Tool "Erstprogrammierung" laufen lassen. Das brennt das Eprom neu, schiebt die aktuelle Firmware rüber und alles läuft wieder. Ein blindes Huhn findet auch mal 'n Korn....

Was immer noch nicht läuft, ist die Soundverwaltung per Midi oder per USB. Alle Workarounds haben mir bisher keine Lösung gebracht, und ich tendiere dazu, es aufzugeben. Wie schon erwähnt: Eigentlich sind die Performances gut, die Sounds sowieso, und warum sollte ich mir nicht drei oder vier in einen vom Doepfer aus erreichbaren Speicherbereich legen und es gut sein lassen. Den Hall kann man auch am Gerät rausregeln und mehr braucht man eh' nicht.

viele Grüße

der bassmüller
 
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Lies lieber einige Rezensionen, bevor du damit unglücklich wirst...

Als positiv kann man das Design bewerten. :)
Die Größe ist in der Produktbeschreibung zwar enthalten, insgesamt fällt der MyFridge 5 l in der Realität sehr klein aus.
Für mehr als 2- 3Dosen 0,33l & 1 Apfel ist er nicht geeignet.
Das Lüftergeräusch ist laut und für die Größe und die Kühleistung nicht hinnehmbar.
Er benötigt im Sommer schon gut 2- 3 Stunden um Getränkedosen kalt zu bekommen und das Geräusch, insbesondere in einem Büro/ kleiner Unterkunft nervt schon gewaltig.
Der Preis ist mit ca. 70 Euro ebenfalls überzogen, da vergleichbare Camping Kühboxen mit 12V/230V Anschluß für die Hälfte zu bekommen sind.
Diese sehen dann zwar nicht aus wie ein stylischer, kleiner Kühlschrank, suggerieren das aber in der Werbung auch nicht.

Und nochwas anderes, wieso hast du dort einen riesen PC eingebaut und nicht ein kleines lüfterloses System? Im Extremfall könnte man sogar ein RaspberryPi reinstecken, aber da muß man mit Linux fit sein :D
 
Moinsen,

danke für den Hinweis. Ich denke, dass ich dann doch eher dem Rat meines Gitarristen folge und ein Aquarium einbaue. Das macht weniger Lärm, und wenn ich es nicht ganz mit Wasser fülle, ist immer noch Platz für ein paar Flaschen Veltins.

Der PC im unteren Teil ist aus zwei Gründen so groß geraten: 1. Ich hatte noch einen PC in dieser Größe. Und 2. war im Klavier noch ausreichend Platz dafür. Man muss ja auch die Kosten im Auge behalten. Sollte ich demnächst sehr reich erben (seehr reich), kaufe ich mir vielleicht einen Bösendorfer. Da ist noch mehr Platz drin (z.B. für Isomatte & Schlafsack) :)
 
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... Nachtrag:

Das Klavier hat sich weiterentwickelt. WLAN läuft, ich kann mit Capella Noten schreiben und im Netz drucken. In den Pausen läuft im Klavier ein 1a-Kaminfeuer (auf dem Bildschirm), das Knistern der Flammen kommt in Stereo über die verbaute Klein-PA. Eines der gemütlichsten Instrumente, die ich je hatte. Komme kaum noch zum Üben.
Gestern saß die ganze Familie mit mir um's Klavier und wärmte sich virtuell. Ich bin auf dem richtigen Weg.

der bassmüller
 
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Oh! Mein! Gott! :eek:
Bin gerade bei einer Suche über diesen Thread gestolpert. Das ist Hingabe!
Ich hab was ähnliches vor, aber wahrscheinlich nicht ganz so abgespaced, wie dein Hammer-Projekt
Hast du aktuelle Bilder/Videos davon???

Was ich bei deinem Ansatz noch nicht verstanden habe: Was war der Hauptgrund dafür, dass es als Tastatur so ein teures Doepfer LKM2+ (aktuell 999 €) sein muss, das noch nicht einmal eine eigene Klangerzeugung mitbringt, die du dir für (aktuell) 599 € noch mal dazukaufen musstest. Warum tut es nicht auch ein schlankes, gebrauchtes Stage-Piano mit eigener Klangerzeugung? Falls es interne Boxen hat, die nicht so dolle sind, kann man sich ja immer noch (im Klavier-Korpus) eine Box hinstellen. Das wäre nämlich ungefähr mein Plan bzw. Budget: ausgedientes, nicht mehr stimmbares Klavier kaufen und zerlegen, und dann ein erschwingliches Stage-Piano einbauen, so dass Kopfhörer-Ausgang und MIDI-Buchse noch erreichbar sind, ggfs. über verlängerung nach draußen weisen.

Hab ich da einen Denkfehler, oder geht so eine Unternehmung auch günstiger als allein schon für Tastatur und Soundmodul mal eben 1.600 € auf den Tisch zu legen... plus ein PC, der noch mit reinkommt, das ist echt das Science-Fiction-Klavier, geil!

... die Sache mit dem Lagerfeuer im Piano klingt abgefahren. Dann musst du auch mal bitte, bitte das hier spielen!!! :)
 
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@ backonstage: Was meinst du mit Klangerzeugung für 599,-- für ein Tool?
 
Hhm, also wenn ich nicht bereits geträumt hab, als ich letzte Nacht den Artikel verfasst habe, gab's das GEM RP-X für genau diesen Preis (angeblich 50% der UVP) bei MusicStore. Aber da finde ich es plötzlich nicht mehr.
Aber das ist doch so, oder? Das LMK2+ ist die Tastatur und das GEM RP-X das Soundmodul, oder habe ich das falsch verstanden? Braucht es da eigentlich (für's reine Klavierspielen) überhaupt noch zusätzlich einen Computer?
 
Tatsächlich, beim Musicstore finde ich das rp-x auch nicht mehr. Allerdings hat es dort zuletzt ca. € 300,- gekostet. € 599,- war wahrscheinlich die UVP.

Viele Grüße,
McCoy
 
Nein nein, also gestern stand da noch: Preis 599 €... 599 € gespart gegenüber UVP...
meine ich zumindest, mich so zu erinnern... aber so herum, wie du es sagst, macht das natürlich Sinn.

Aber wie dem auch sei, es bleibt die Frage: Wo ist der Beweggrund, eine 1000€-Tastatur plus benötigtem separatem Klangmodul zu verbauen? Einfach eine Qualitatsfrage, weil kein günstiges Stage-Piano gleichzeitig so gute Tastatur und Klänge bieten würde, oder warum?
 
Ich habe meins im April 2010 für € 349,- beim Musicstore gekauft.
 
Tach die Herren,

der primäre Grund für das Verbasteln war die Optik. Das Ding sollte hinterher noch genauso wir vorher aussehen. Das hat nostalgische Gründe. Den Schinken hat meines Wissens mein Opa gekauft und drei Generationen haben drauf gelernt und gespielt.

Die Doepfer-Tastatur war von den Maßen her das einzige, was passte. Ich hatte auch einen kurzen Versuch mit meinem Kawai CN-irgendwas unternommen und schnell festgestellt, dass Stagepianos allgemein einfach zu dick sind. Die passen in Klaviere nicht hinein. Das schöne an der Doepfer-Tastatur ist zu dem noch, dass sie sich sehr gut spielt. Man denkt wirklich, man spielt Klavier.

Mein Umbau hat allerdings auch einen weiteren, gravierenden Nachteil zu Tage gefördert: Wenn man ein Klavier leert und dann PA, Boxen, PC, Bildschirm und den ganzen anderen Schnickschnack einbaut, dann macht das einen Mordsspaß. Allerdings ist das Klavier danach annähernd so schwer wie vorher. Ich hatte zwar oben fünf Zentimeter Eiche in der Höhe weggesägt (damit es in einen T5 passt), aber das macht den Kohl auch nicht fett.

Die Lösung war einfach: Ich habe ein Fichtenklavier genommen, alles unnötige mit der Kettensäge entfernt (alte Kette nehmen, Klavier enthält Metall) und eine Doepfer PK88, ein RP-X und *sonst nichts* eingebaut. Sogar die alten Pedale konnte ich anschließen. Diese Klavier macht viel weniger Arbeit. Der Sound kommt über zwei Klinkenbuchsen hinten raus und fertig. Auf dem Weg zur PA sind noch zwei aktive DI-Boxen praktisch, aber mehr braucht es nicht, bis auf den Monitor natürlich, weil man sonst nix hört.
Fast vergessen: Das Klavier arbeitet auch als Hammond-Orgel. Ich habe eine Schublade angebaut, in der ein Ferrofish-Modul werkelt und einen erstaunlich echten Hammond-Sound fabriziert. Dieser Teil ist aber noch nicht ganz fertig; die Schublade muss noch verblendet werden.
Mit einem Midi-Pedal lässt sich zwischen Orgel- und Piano-Sounds umschalten bzw. über die beiden Volume-Pedale kann ich auch Orgel und Klavier mischen. Ist lustig, aber völlig unpraktisch.

Aktuell habe ich ein Harmonium auseinandergeschraubt. Temporär hatte ich da eine Yahama-Technoorgel reingesetzt. Das gab verblüffende Effekte, taugte aber nicht zum wirklichen musizieren. Die Tastatur ist einfach zu schlecht.

Wenn mir wieder einfällt, wie man hier Fotos platziert, lade ich was vom neuen Klavier hoch.

@backonstage: Der brennende Flügel gefällt mir. Ob man sowas mit einem 3d-Effekt hinkriegt? Einfacher ist wahrscheinlich der halbe Liter Benzin und das Streichholz zu realisieren. Mache ich zum Ende meiner Karriere mal.

Viele Grüße

Bassmüller

- - - Aktualisiert - - -

Hehe, hat geklappt. Klavier 2.0:

SAM_1691.jpgSAM_1696.jpgSAM_1697.jpgSAM_1699.jpgSAM_1694.jpgSAM_1695.jpgSAM_1703.jpg

Für die Pedalfunktion habe ich das Ende einer zwölfteiligen Kupfer-Dachrinne veredelt. Die Tastatur benötigt als Pedalsignal einfach nur zwei Schalter, die öffnen. Klickschalter funktionieren zwar auch, sind aber postwendend wieder rausgeflogen, weil ein Klicklschalter auf Holz geschraubt undglaublich laut sein kann. Jetz sind am Ende der Holzhebel zwei Kupferstücke, die im Ruhezustand auf einer Feder ruhen und den Stromkreis schließen.
 
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Bassmüller, Bassmüller!!

Was hab ich Tränen gelacht! Meine Frau ist sogar aufgewacht. Ich würde meinem Klavier sowas zwar nie "antun" wollen, aber ich bewundere deine Hingabe.
Klavier mit Kühlrschrank und WLAN und die ganze Familie um das Klavier und aus dem kommen Geräusche von Holzfeuer. Das ist so schräg. Und die Bilder in meinem Kopf, als ich deine Posts gelesen habe, waren einfach himmlisch.
Ich glaube ich habe seit Jahren nicht mehr so laut und andauernd gedacht.

Vielen Dank. Gibt es weitere solche Projekte, über die du berichten kannst?
Oder hast du das eine oder andere Klavier inzwischen mal ausgeführt, im T5, oder vielleicht mit eigenem Antrieb über Smartphone fernsteuerbar, per Sprachsteuerung?

Alles Gute!

PS Ich bestell mir jetzt das RP-X zu meinem Doepfer LMK2+, gerade weil es alles zusammen klein und leicht ist.
 
Hallo Abarus,

freut mich, dass es dir gefallen hat.

Eine Anmerkung: Ich spiele momentan nicht über das RP-X, sondern über ein Ketron Klavi Pro. Die Sounds sind über PA irgendwie runder. Der einzige Nachteil ist, dass das Ding sehr schlecht zu konfigurieren ist. In meinem Fall: Gar nicht. Aber man hat ein paar gute Klaviersounds und ein paar sehr gute E-Piano-Sounds, die sogar über den fürchterlichen Hall hinwegsehen lassen. Das RP-X hat den Vorteil, dass man wunderbar an Layern am PC herumbasteln kann und seine Lieblings-Sounds sehr einfach speichern kann. Nur im Zusammenspiel mit der Band fiel mir dann auf, dass das alleine ganz nett klingt, aber mit Gesang, Gitarre und Cajon irgendwie untergeht.

By the way: Wenn mir jemand den Tipp geben könnte, wie man den Hall am Ketron Klavi Pro ausstellt (dauerhaft), wäre ich sehr dankbar!!

Viele Grüße

der bassmüller

- - - aktualisiert - - -

... hier kommt noch eine Antwort von mir auf eine Mail vom Patrick. Ich antworte einfach mal hier und öffentlich, vielleicht interessiert es ja noch irgendwen, der nicht weiss, woran er gerade schrauben soll:


der (bzw. die, mittlerweile sind es zwei) Schinken stehen in Hemer, Nähe Iserlohn, Nähe Dortmund, also östliches Ruhrgebiet / Sauerland. Wenn du willst, kannst du gerne mal reinschauen - liegt aber etwas sehr abseits der Route Berlin - München.

Meine Erfahrung ist, dass ein Doepfer mit der 88er Tastatur gut reinpasst. Das hat den Vorteil, dass man sich um Midi nicht kümmern muss (ist dabei). Das Piano muss nur aus dem Doepfer-Case herausgeschraubt werden und passt eigentlich sehr gut in das olle Klavier rein. Die Höhe muss natürlich angepasst werden, meist ist etwas Holz zu entfernen, da für die alte Klaviertastatur weniger Höhe gebraucht wird. Ansonsten kann man die Doepfer-Tasten einfach auf den "Spieltisch" stellen und mit ein paar Schrauben sichern. Ebenso sind die Seitenteile leicht anzupassen (Leim und Bandsäge...).

Was das alte Klavier angeht: Das geht dabei völlig vor die Hunde. Klaviere sind nicht für einen geordneten Rückbau geschaffen. Allein die Stimmnägel heraus zu drehen halte ich für eine Lebensaufgabe. Bei meinem ersten Klavier wollte ich schlau sein und habe eine fette Fein-Bohrmaschine (ordentlich Drehmoment) genommen, einen Stimmschlüssel abgeschnitten und ins Bohrfutter gespannt um dann festzustellen, dass die Maschine nur rechtsrum kann. Doof, vor allem ich.

Auch aus Gewichtsgründen ist die Kettensäge das Mittel der Wahl. Die Stimm-Pinne stecken in einem ziemlich massiven Balken, an dem der Rest des Klaviers hängt. Einfacher ist, eine alte Kette aufzuziehen und mit zwei Schnitten das Ding rauszutrennen. Alte Kette darum, weil man die gleich mit entsorgen kann. Klavier bestehen aus Holz UND VIEL Metall. Die ganze Operation ist mit viel Gewalt verbunden, allerdings weiß man danach, wie ein Klavier aufgebaut ist, und der Einbau der neuen Tasten ist ein Klacks. Und je mehr man raussägt, um so leichter wird das Klavier. Einzig die Rückwand ist danach neu zu gestalten (Bühnenmolton), und die Räder sollte man ersetzen, da die Originalrädchen eigenlich nur dazu nütze sind, Parkett zu markieren. Mein zweites Klavier (Fichte) ist gewichtsmäßig so gut drauf, dass ich es allein und ohne Rampe in meinen T5 laden kann, wenn es sein muss. Einzig die Ecken musste ich innen mit Metallwinkeln aussteifen. Es wurde dann doch irgendwann etwas wackelig.

Was ich nicht empfehlen kann, ist, ein komplettes Keyboard einzubauen. Falls das unbeding sein muss, dann kann ich das Numa Compact empfehlen. Alle anderen dürften zu dick sein, aber auch das ist Pfusch, und man sieht, dass das Klavier nicht mehr ganz echt ist. Mein allererster Versuch war mit einem Kawai CN24 (?), das liess sich bis zu einem gewissen Punkt gut demontieren, passte aber immer noch nicht ins Klavier, weil es einfach viel zu dick war.

Was zu überprüfen wäre, ist, ob Fatar eine passende Tastatur anbietet. Das müsste eigentlich ganz ok sein, allerdings habe ich keine Infos zur Midi-Fähigkeit. Vermutlich wäre das auch günstiger als Doepfer. Ich könnte noch nicht mal sagen, ob Doepfer seine eigenen Tasten herstellt. In einer Fatar-Anzeige neulich meinte ich, verblüffende Ähnlichkeiten sehen zu können. Ist aber reine Spekulation. Solltest du weitere Maße brauchen, kannst du auch bei Doepfer direkt anfragen. Die Pläne liegen irgendwo auf der Doepferseite im Net oder können dir als pdf zugeschickt werden. Das ist vor dem Kauf ganz sinnvoll. Nicht, dass du erst ein Klavier zersägst um hinterher festzustellen, dass es nicht passen kann.



Viele Grüße

der bassmüller
 
Obergeil und mein höchster Respekt!
Mann, ich brauch ein niedriges Klavier, was man ausschlachten kann um daraus einen hübschen Live Rig zu machen. Muss gar nicht so hübsch sein wie deiner, Hauptsache sieht etwas wie Klavier aus. :)
 
Das ist echt klasse. Beim stöbern finde ich durch Zufall diesen Thread. Ich habe auch die Idee gehabt, mir irgendwann ein Klavier auszuschlachten und modern wieder auf zu bauen. Und Tada!!! Hier sind jede menge Infos für mich.

Vielen lieben Dank.

Dann sollte ich mich doch mal schnell auf die Suche nach einem Akustikklavier machen. Meine Schwägerin hat eines, aber das steht seit einem halben Jahr draußen im Regen. Ist der Korpus noch zu retten?

LG Sabrina
 
Hallo, bei Doepfer gibt es die LMK2+ oder das PK88 auch ohne Case.. einfach mal anrufen und nachfragen das ist ein bisschen günstiger. Falls Du die beiden Wheels beim LMK2+ nicht brauchst, sag da Bescheid und die liefern Dir passende Jumper (so kleine Stecker) damit da steuerungstechnisch nichts anbrennt. DIY macht auf jeden Fall tierisch Spass und verleiht dem Instrumnet Mojo... das Glück haben angeblich nur Gitarriste... :keks::w00t:

Lieben Gruß

Reiner
 

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