Akkordeonlagerung bei Dauerfrost

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Atlantperator
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Hallo,
möchte gerne mal wissen, ob die Lagerung von Akkordeons bei Frost also bei minus-Graden dem Stimmplattenwachs was antut.:gruebel:
 
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Jep. Je kälter, um so weniger klebt es und wird hart. Stöße können dann dafür sorgen, daß die Stimmplatten abfallen.
Wenn es wieder warm wird, klebt es wieder.

Viele Grüße

Ippenstein
 
...so eine ähnliche Frage wurde mir heute auch gestellt. Ob man ein Akkordeon bei Temperaturen im Minusbereichen z.B. einen Tag lang im Auto liegen lassen kann, ohne dass das Instrument dadurch einen Schaden erleidet.

Atlantperator hatte ja eher nach der (längeren) Lagerung gefragt also z.B. den Winter über auf dem Dachboden bei Minustemperaturen oder womöglich in der Tiefkühltruhe :)
 
Vermutlich wird sich Stimmplattenwachs relativ unbeeindruckt von Minustemperaturen zeigen, solang man keine mechanischen Beanspruchungen ausübt, wie bereits gesagt.

Das Problem sehe ich weniger in der tiefen Temperatur selbst, sondern in der im Innern des Instrumentes bei Normaltemperaturen enthaltene Luftfeuchte, die bei Raumtemperatur keinen Schaden anrichtet, wohl aber wenn die Temperatur sinkt und diese Luftfeuchte als feine Wassertröpfchen kondensiert.

Damit entsteht Nässe im Instrument, welche absolut dort nicht hingehört (z.B. Rosten der Stimmzungen).

Ich würde für solche Fälle die Balgnägel ziehen und im Innern Silicagel-Päckchen einlegen; ansonsten halte ich Minustemperaturen für ein wertvolles Instrument für absolut No-Go.

Gruß
Herbert
 
hallo zusammen,

zum wachs im instrument bei winterlichen temperaturen ist wohl alles gesagt. ich denke, dass instrumente hauptsächlich dann gefährdet sind, wenn ein schneller wechsel von kalt nach warm stattfindet. es muss dem instrument zeit gegeben werden, sich zu "akklimatisieren". bei entsprechender handhabung ist ein akkordeon auch bei minusgraden zu verwenden, aber halt nicht im wechsel von winterlichem strassenspiel und stetigem aufwärmen in der nächsten warmen kneipe und wieder raus... (ein feierlicher laternenumzug, der nur draussen stattfindet, endet nicht zwangsweise im rosten der stimmzungen)

silicalgel-päckchen sind nur bei entsprechender anwendung und dosierung das mittel der wahl; eine sachgemässe lagerung bei angepasster luftfeuchtigkeit und -temperatur und die instrumente überwintern schadlos.

freundliche grüsse

roger
 
Hallo zusammen,

ich habe das Problem, dass ich im Dezember auf diversen Weihnachtsmärkten spielen muss. Ist es besser das Akkordeon (Atlantic IV) erst kurz vor dem Auftritt aus dem warmen Zimmer zu nehmen, losspielen und gleich wieder zurück (nach ca. 1 Stunde) oder vorher das Akkordeon in der Kälte sich anpassenzu lassen. Hinzu kommt noch auch die erhöhte Luftfeuchtigkeit. Sicher ist es in keinem Falle gut bei dieser Jahreszeit zu spielen, aber ich muss nun mal unseren Chor begleiten.

Gruß
Shanty
 
hallo shanty,

da hast du wohl das problem, das du das instrument hinterher wegwerfen kannst...vorsicht, dieser satz ist nicht ernst gemeint! achtung, das war ironie!

und nun im ernst: vom warmen ins kalte dürfte unproblematisch werden. besser wäre es, dem instrument etwas zeit zu geben, aber das steht doch schon weiter oben. vorsicht ist geboten, wenn das instrument vom kalten ins warme verbracht wird. (das instrument dürfte nach einigen minuten des spielens im freien auch fast die aussentemperatur angenommen haben). am besten wäre es für das instrument, es würde die ganze zeit aussen verbringen. da du es in die wärme bringen willst, bleibt dir das einpacken des instruments in einen luftdichten sack und erst dann das instrument von aussen nach innen zu verbringen oder dem instrument etwas zeit zu geben, aber das steht doch.....

"Sicher ist es in keinem Falle gut bei dieser Jahreszeit zu spielen, aber ich muss nun mal unseren Chor begleiten" sicher ist es in jedem fall gut, diesen faden und den weiter oben erwähnten
Witterungseinflüsse auf Akkordeon/Harmonika
in gänze zu lesen.

freundliche grüsse

roger
 
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Hallo Shanty, das Problem (draußen zu spielen) habe ich seit Jahr(zehnt)en auch. Meist geht es ja nur um 2 Stunden, die man auf der überdachten Bühne spielt. Da ich von der Morino weiß, dass sie robust ist, nehme ich die dazu. Für's Orchester. Auch meine frühere Atlantic hat damals keinen Schaden genommen. Wir haben noch eine Atlantic-Spielerin dabei und es gab nie Probleme mit diesem Instrument. Auch meine 96er Dino Baffetti, die ich im Chor zur Begleitung nutze, scheint unverwüstlich. Zum Auftritt fahren, 2 Stunden spielen, zu Hause ausladen.

Gruß Jutta
 
Auch meine frühere Atlantic hat damals keinen Schaden genommen

zwar geht es hier ja primär um die Lagerung, aber das hängt ja oft mitnander zusammen, dass man auf einen Auftritt im Freien wartet. Wie schon gesagt - die Lagerung ist nicht das Problem. Der Übergang machts aus, da hierbei die Gefaht von Kondenswasser besteht. damit steigt die Rostgefahr der Stahlteile. Insbesondere der Stimmzungen. Das Wachs wird hat bei kalten Temperaturen, aber wie Ipenstein schreibt, kommt das wieder in normalen Zustand, wenn die Temperatur wärmer wird.

Was man jedoch grundsätzlich beachten sollte - die allermeisten Akkordeons haben Gehäuse und weitere Teile aus Holz. Holz ist nun aber ein Naturprodukt und "atmet" und "arbeitet" Insbesondere bei starken Feuhtigkeitswechseln, aber auch bei Temperaturwechseln. ... Und das macht das Holz in Faserlängs- und Querrichtung unterschiedlich stark. Auf die Dauer könnte hieraus etwas Verzug entstehen, was dann z.B. an undichteren Stimmstöcken oder schwergängigen Registerschiebern bemerkbar wird. Auch aus diesem Grund wird empfohlen, das Akkordeon möglichst gleichtemperiert zu lagern und spielen und die notwendigen Temperaturwechsel auf ein Minimum zu beschränken.

Wo man n bissl aufpassen sollte, ist mit guten Instrumenten bei kalten Temperaturen zu spielen.
Gute Instrumente haben gute Stimmpaltten und gute Stimmplatten haben einen sehr engen Spalt zwischen Zungen und Platte. Bei sehr guten sind das gerade mal 0,02 mm - wenn die Stimmplatte wirklich komplett mittig montiert ist. Meist ist das aber nicht perfekt eingetellt (wird ja von Hand per visueller Kontrolle eingerichtet und dann vernietet). Und weil sich nun bei Temperaturwechseln das Aluminium stärker ausdehnt und zusammenzieht, als Stahl, kann es passieren, dass bei guten Stimmzungen die Zugne dann bei sehr kalten Temperaturen an der Stimmplatte streift. Man hört das als klirren, aber es gibt hier zwangsläufig auf dauer auch Verschleiß. Sprich - die Qualität nimmt ab.

Von daher:
Lagern bei kalten Temperaturen ist ok, zum spielen sollte man dann eher die einfachen Instrumente nehmen, weil die ganz einfach Stimmplatten mt großerem Spalt haben und demzufolge nicht sonderlich gefährdet sind (außer Flugrost beim wieder erwärmen auf Zimmertemperatur.)

@Möwejutta:
Wenn es bei deiner Morino keine klirrenden Töne gab - Glück gehabt!

... übrigens das thema Feuchtigkeit und Flugrost war schon immer auch ein Thema bei den Akkordeonbauern. Da wurden auch schon früher interessante Maßnahmen ergriffen. In den alten Golas war mitunter im Bassteil ein Halter eingebaut, mit einem Säckchen Trockenmittel, mit aufgerdruckter Bedienungsanleiten. Und so wie diese halter da eingebaut waren, sieht das aus, als ob das schon ab Werk so gemacht wurde!:cool:

Gruß, maxito
 

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