[Gitarre] - Fernandes/Burny Les Paul Custom MIJ 84' Pre Lawsuit

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Grüsst euch,

wie Gitarristen auf der eiwgen Suche nach ihrem Sound nunal so sind, gab es bei mit wieder mal ein neues Schätzchen. Ich war auf Suche nach einem fähigen Gegenstück zu meiner Gibson SG. Die Gitarre sollte fetter klingen, vor allem im Tiefmitten und Bassbereich. Sutstain haben ohne Ende und einfach nur honigweich klingen.... na was sollte es für eine Gitarre werden? Richtig eine Les Paul.

Die Suche:

Ich war schon länger immer mal wieder am schauen. Hab Preise verglichen, viel gelesen, über die Besonderheiten der Les Pauls, über gewisse Features und auch über Probleme. Da ich schnell gemerkt hab, dass Gibson Standards oder Studio's ihrem Preis einfach nicht gerecht werden, begann ich nach alternativen zu suchen. Dann kommen natürlich gleich die Japan Repliken alla Tokai, Greco, Burny und Co. Da bin ich dann auch hängen geblieben.... doch was war nun der Kopfzerbrechensfaktor? Genau...

Welche Firma soll es nun sein? Der Stairway to heaven...

Sehr stark werden ja immer Tokais gelobt. Doch nachdem ich ein paar in den Händen gehab hatte, war ich gar nicht mehr so davon überzeugt, denn entweder sie waren einfach vom Sound her nicht sooo überragend oder sie waren schon außerhalb meines Budgets. Vor allem die Reborn Serie war echt ziemlich überzeugend, aber die hätte mich schon satte 1200€ gekostet.
So also ging es weiter, durch die japanischen Foren durchgewühlt, Unmengen an Info's gesammelt. Den besten Ruf genossen dabei alte Fernandes/Burny und die Orville by Gibson, aus der sich später Epiphone Elitist firmierte. Gut also nach dem geschaut.
Leider war das recht aufwendig, da diese Marken gar nicht so oft vertreten sind, und wenn sind es meist nur ungeliebte Stücke, bei dem es einen gleich klar wird, warum die noch keinen Käufer gefunden haben. Ich sag nur übertriebene Sunbursts, Furnierdecken, 4-teilige Body's etc.pp.
Gut dann kam ich plötzlich an eine echt nette Orville, super Flametop, schön ungleichmässig, also keine Bookmatched, was ich sehr interessant finde. In einem tollen Lemondrop. Leider hatte diese keine Seriennummer, was bei Orville Korea Produktion bedeutet. Und dann ein Preis von 700€, das war nicht mehr überzeugend.
Doch dann kam meine Les Paul in mein eMail Postfach geflattert, eine Fernandes Les Paul Custom. BJ84. PreLawsuit Modell mit 100% idenischen Gibsonmßen. Und dann noch für einen faiten Preis inklusive Koffer. Netter Verkäufer obendrein...

Die Gitarre:

Also bei der Gitarre handelt es sich um eine alte Japan Paula der Marke Fernandes. Fernandes firmierte später in Burny, ist also theoretisch dasselbe. Die ist Baujahr 1984 laut Seriennummer. Die Besonderheit ist, das sie noch jegliche Gibsontypischen Maße und Spezifikationen aufweist und somit eine 1:1 Kopie darstellt. Darunter sind org. Halsprofil (59' Rounded, genau wie meine SG), org. Bodykonturen und Breite, etc.

Sie besteht aus einem einteiligen Mahagonibody, und einem massiven Ahorn Cap. (belegt durch Refinish). Das Griffbrett ist aus Ebenholz. Sie hat den berühmten Long Neck Tenon und die Gibsontypischen FretEdge Bindings am Hals. Gerade der LNT war ein wichtiger Kaufgrund by he way...ist ja bei Gibson aus Kostengründen längst nicht mehr standart...
Die Bünde sind diese etwas eckigen Gibsonlike Jumbos, wie ich sie liebe. Mechaniken sind gute Teile von Gotoh. Die Bridge ist ein gelungenes Replikat der ABR-1, sogar die Messingreiter wurden übernommen.
Bei den PickUps handelt es sich um die hochgelobten VH-1 Teile. Werden in Japanforen immer mit Kommentaren wie: "They got the fu***** best honeysweet Gibsonesque Tone I've ever heard!" gehandelt. Klingen wirklich extrem gut....dazu nachher mehr.

Bespielbarkeit:

Ja, perfekt einfach nur. Die FretEdge Bindings fühlen sich an, als seien keine Bünde montiert, da alles einfach smooth ist. Die Bünde sind perfekt abgerichtet und so schnarrt die Gitarre in keine Lage, bei wirklich gut tiefer Saitenlage. Sie ist absolut Oktavrein eingestellt, was problemlos möglich war. Der Hals ist ein Traum, es heißt, Fernandes und früher Burny's seien mit die Einzigen, welche solch fette Hälse verwendet haben, und das war wirkich gut so. Ich liebe diese fleischigeren Teil.
Die Gitarre wiegt 4,25Kg, was ja im Bereich des typischen LP Durchschnittsgewichtes liegt. Sie hängt sehr ausgewogen am Gurt. Die höheren Lage spielen sich LP typisch etwas schwerer, aber absolut annehmbar.

Das Wichtigste - Sound

Ich versuche subjektiv zu bleiben, aber verzeiht mir Ausrutscher.

Neck:

Typisch singender Les Paul Sound, mit violinenartigen Sustain. Ein sehr harmonisches Grundbild, mit feinen Brillianzen, dennoch sehr warm und voluminös. Clean absolut überzeugend, macht richtig Freude wenn im Amp die Sonne aufgeht.
Verzerrt, und dafür ist meines Erachtens eine Les Paul da, ist er der Hammer. Um euch ein Sinnbild zu schaffen. Kennt ihr Slash's Sound bei Guns n' Roses? Seine honigweichen, violinen/Blockflöten artigen Sounds, mit den gewissen "Quack"?
Dann kennt ihr den groben Charakter meiner Kleinen. Sie ist wirklich absolut auhtentisch, gibt einen sehr gesunden singenden Ton von sich. Hat ellenlanges Sustain und atmet förmlich. Der Sound überzeugt mich mehr, als alles was ich bisher in den Händen hatte an LPs. Keine Klang so perfekt in meinen Ohren. Gut, ich hab mal eine 58' CS Gibson angespielt im MM München, die war fast besser, aber die Preisklasse ist eine andere. Hatte einfach mehr Glück als ein Glückschwein mit nem Kleeblatt im Mund.

Bridge:

Fetter, rockiger Sound mit gutem punchigen Bassanteil und sattem Akkordverhalten. Erfüllt diese typische Classic Rock Ecke eben so gut, wie die Metallecke, aber sowas nur am Rande, mag keinen Metall. Clean klingt er sehr Crisp, mit gutem Timbre. Sehr differneziert, knackig.
Hammersound auch ebenfalls hier, wie man es sich nicht besser vorstellen kann.

Alles in Allem, liefert die Fernades, liebevoll "Nala" genannt, einen absoluten Gibson Killer Sound ohne Wenn und Aber. Mit super Sustain, harmonischen Klangbild und der typischen Charakteristik. Wie sagt Kloppmann: "Mittiger Sound, mit gesundem Bass -und Tiefmittenanteil. Eine Blockflöte am Hals, ein Chello am Steg". Die PickUp's ähneln stark diesen Gibson Classic 57', also ein recht cremiger PAF Sound, mit guter Dynamik und dennoch gutem Output.

Fazit:

Klasse Gitarre! Überzeugt mich wirklich und meine Gibson SG hat es nun schwerer... Ich weiß nicht, wie es die Japaner fertig gebracht haben so etwas zu zaubern, aber sie haben sicherlich Harry Potter und David Copperfield töten müssen für dieses Geheimnis.
Es ist eine der besten Les Pauls die ich bisher je in meinen Hände gehalten habe und das waren einige. Von Gibsons über Tokais, von Epiphone über weiß der Geier was, das ist die Bestklingeste. Sie bietet alles was ich wollte, zu einem fairem Preis.

Hier ein Bild, werde bei Gelegenhet mal bessere machen, ist das aus dem Angebot...:

dsc02741gy2.jpg


Liebe Grüße

Flo

P.S.: Ein AddOn wird folgen, in der ich die Fernandes gegen eine Epi Elitist Custom antreten lasse. Der Kollege der diese hat ist derzeit aber leider im Urlaub. Folgt dann.
 
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Also nun die Gegenüberstellung der Epi Elitist Custom White, gegen meine Fernandes/Burny Custom Black:

Der erste Eindruck beider Gitarren:

Beide sehen aus wie waschechte Customs, die Epi ist durch ihre Kopfplatte aber schneller "in Frage" zu stellen. Ansonsten sehen beide unglaublich gut aus, die Epi natürlich bedeutend neuer, ist erst 3 Monate die Gute.
Bei näherem Vergleich, fehlt der Epi das FretEdge Binding und die Bünde sind viel rundlicher und nicht Gibson typisch flach und eckig, wie es bei der Fernandes der Fall ist. Wenn man schonmal bei Hals sind, der Hals der Epi ist bedeutend dünner und schmaler, ganz im Gegensatz zur Fernandes, dessen Hals viel fetter ist. Außerdem verfügt die Epi "nur" über ein Palisander GB, die Fernandes über eines aus Ebenholz. Beide haben einen Long Neck Tenon.
Ansonsten...die Epi ist etwa 200gr leichter, das war es.
Verarbeitung ist bei beiden vorzüglich, nur das meine Fernandes schon ein paar Road Schrammen hat.

Anspielen - Akustik:

Die Epi klingt recht laut und ist sehr brilliant im Ton. Aber sehr dynmisch und durchaus resonant. Sie schwingt schön mit und hat ein gutes, ausgewogenes Sustain. Die Bässe sind etwas schwammig. Dennoch tolles Klangbild, was Lust auf mehr macht.
Die Fernandes klingt etwas leiser als die Epi und ist vernehmbar dunkler im Ton. Die Bässe sind straffer und die Höhen deutlicher, jedoch nicht so brilliant. Allgemein ist sie ausgewogener. Zudem ist ist etwas resonanter und verfügt über ein deutlich höheres Sustainniveau. Sie bleibt äußerst differnziert im Akkordverhalten, ebenso die Epi.
So the Sho must go on...

An den AMP:

Um einen besseres Vergleich zu machen, schreibe ich im Fließtext.

Beide Gitarren haben einen mächtigen und voluminösen Sound. Die Fernandes ist schon Clean deutlich fetter und liegt vorallem im Bereich der Bässe und Tiefmitten obenauf. Die Epi hingegen hat brillianten, fast glasige Höhen, für eine Paula fast ungewöhnlich. Beide sind fleischig und mit gesundem Sustain bestückt. Sowohl die Epi als auch die Fernandes sind sehr dynamisch direkt, die Bässe der Epi sind jedoch wieder hier deutlich schwammiger. Nicht das es stört, aber eben im Vergleich zur Fernandes. Die Fernandes besitzt eher einen deutlichen, fleischigen und sehr harmonisch warmen Cleansound. Die Epi eher einen sehr dynamischen, drahtigen dennoch seht gut harmonischen. Die Epi ist allg. also deutlich heller, die Fernandes dunkler.

So Crunsh. Beide Gitarre haben in Neck Position einen tollen Crunsh Sound. Die Intensität lässt sich bei beiden problemlos mit dem VolKnob regeln. Der Epi kommen hier die brillianten Höhen etwas zu gute, sie klingt spritziger und deckt die Höhendeffiziete des Crunsh mit ihrem Charakter besser weg. Jedoch klingt sie nicht ganz so warm und voll wie die Fernandes, eher kälter und etwas unpersönlicher.

Nun Gain...erstmal, beides sehr fette Gitarren. Beide zerren sehr harmonisch mit viel fleisch und ordentlichem Brett. Die Epi klingt wieder etwas kälter und dünner. Die Fernandes geht mit viel Wärme und Fleisch ans Werk und lässt auch am Steg keine Bässe fehlen. Das Sustain der Fernandes ist im Solospiel umwerfend, da muss die Epi aufgeben. Jedoch punktet die Epi in Ohren der Leute, die eher helle deutliche Höhen, ohne diese Cremeschicht wollen. Oder zB am Marshall eines Kumpels läuft die Epi auch besser, da er eher bluesigen Charakters ist und die EPi somit frischer klingt... Jedoch klingen beide sehr gut und haben unglaublich viel Potential. Wirklich schwer sich zu entscheiden.

Fazit:

Ein besser oder schlechter ist schwer zu fällen, da es sehr von pers. Vorlieben abhängt. Die Epi ist mit ihrem lebendigem, hellem und brillanten Charaker eine Disziplin für sich, die Fernandes mit ihrem fetten cremigen und dunklen Charakter eine andere. In meinen Ohren hat die Fernandes häufiger Punkten können und führt somit, doch an ein paar Stellen gefiel mir die Epi auch besser. Ist also ein hartes Kopf an Kopfrennen.
Ich erwarte von einer Paula einen dunklen, runden Ton mit viel Wärme und Bassstringenz. Sie soll mich einfach an die alten Classic Rock Baladen und an Led Zepplin Sounds erinnern, und das kann die Fernandes perfekt.

Da die Fernandes LPs eher rar sind, würde ich aber auch gutem Gewissens zur Epi Elitist greifen. Das ist ebenfalls eine Top Gitarre, gebaut mit viel Workmanship. Und der Preis von ca. 1400€ geht im Vergleich mit mit Gibson absolut in Ordnung. Hab die Epi nicht gern wieder rausgerückt...
Hat man jedoch etwas mehr Zeit und Muße, kann man sich ruhig mal auf die Suche nach einer alten japanerin machen, damit kann man sehr viel Glück haben, wie ich in meinem Fall, aber leider genauso gut ins Klo greifen...

LG

Flo

P.S.: Hoffe ich hab euch helfen können, sollten Fragen sein, stellt sie einfach.
 
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Einfach 1A!
Sehr genau beschrieben, haste echt toll gemacht:great:
Aber was hat die gute denn gekostet?
 
Gutes, vorallem faires ReView.
 
wow super gemacht!
besonders der vergleich ist mal was neues und sehr interessantes!
danke für den aufwand, den du dir da gemacht hast.
bewertung haste ;)
 
Ha, das is doch meine EX-Gitarre =)

So sieht man sich wieder, aber schön zu wissen dass sie jemanden gefunden hat der sie zu schätzen weiss
 
Hat man jedoch etwas mehr Zeit und Muße, kann man sich ruhig mal auf die Suche nach einer alten japanerin machen, damit kann man sehr viel Glück haben, wie ich in meinem Fall, aber leider genauso gut ins Klo greifen...

also, wir beide sind schonmal zwei, die mit ihrer japan fernandes/burny sehr glücklich sind.

ich habe ein burny super grade von '79, eigentlich mal als bühnen arbeitstier gekauft damit meine gibson nicht so leidet. inzwischen hänge ich sehr an dem stück und auf bühnen gehe ich zur zeit eh nicht. ich habe auch eine ohne seriennummer aber aus japanischer produktion, bis 198? haben die nur in japan gebaut und nie eine nummer reingedrückt.

deine beschreibung was die verarbeitung angeht passt auf meine auch, jedes detail ist wie die gibson und die qualität ist hervorragend. der sound ist etwas anders, soweit ich deine beschreibung da so nachvollziehen kann, aber ich habe ja auch keine custom. der unterschied zur gibson standard ist doch hörbar. wobei meine gibson grade 15, die burny ja 27 jahre alt ist.

trotzdem empfehle ich jedem der fragt burny direkt.

also, wilkommen im club.
 
Hier nun richtige Bilder:

lespaulcustom006tx1.jpg


lespaulcustom007uc9.jpg


LG

Flo
 
Herzlichen Glückwunsch!
Ist wirklich bildschön, das Teil.
Du wirst sie hoffentlich in Ehren halten. Das Review ist übrigens auch klasse.
 
Danke für die Blumen Leute!
 
Was mir gerade kam, sind die Hälse der anderen Elitsts eigtl. auch so schlank wie die der Custom, oder findet man dort fettere Profile?

LG

Fo
 
Ach hey, die Schöne muss nun dringenst verkauft werden. Bin etwas in Geldnot, solltet ihr also Interesse haben, dann schaut in den Flohmarkt. Ich möchte 600€ inkl. des Koffers. So günstig ist es schwer eine 2. zu finden!

LG

Flo
 
Das würde ich so jetzt nicht behaupten.
 

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