Also, Du fragst nach einen PAF. Nur um jetzt keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Mit PAF (
Patent
Applied
For ) wurden die ersten klassischen Humbucker bezeichnet, die Gibson in seine Paulas Ende der 50er eingebaut hat. Diese Pickups haben in der Regel recht wenig Output und hatten für gewöhnlich sehr stark schwankende Werte zwischen 7 - 10 kOhm. Waren also keine High- Gain Monster.
Der Super Distortion ist also das krasse Gegenstück zu einem klassischen PAF.
Was den PAF angeht, hängt auch viel davon ab, wieviel Geld Du ausgeben möchtest. Außerdem könnte es durchaus auch Abstimmungsprobleme geben, wenn Du jetzt einen Low- Output PAF am Hals mit einem superheißen Super Distortion kombinierst. Also bei Pickupumschaltung Lautstärkesprünge usw.
DiMarzio PAF:
clean: eher schwammig, zweidimensional und etwas schwachbrüstig; ein klein wenig leblos. Läßt etwas die wohlige Tiefe im Spektrum vermissen.
verzerrt: druckvoll, bissig und durchaus überzeugend.
Seymour Duncan SH-1:
clean: überzeugender als der DiMarzio mit mehr Tiefgang und den nötigen Blubb. Filigrane Ansprache und glockiger Ton. In der Preisklasse durchaus auch in den Höhen perlend genug. Für mehr Tone muß man fast das doppelte ausgeben.
verzerrt: ebenfalls sehr überzeugender Allrounder. Hat auch das nötige Grollen, um in der Halsposition noch differenziert rüberzukommen. Wichtig ist hierbei das richtige Maß bei der Höheneinstellung.
Gibson 57er Classic:
clean: eher unscheinbar und mumpfig. Hatte ihn mal in meiner Les Paul Standard ( nachträglich ausgetauscht für die 490/498er Serie, und war der Meinung, daß die anderen eigentlich besser waren, zumindest in der Halsposition ). Sehr empfehlenswert jedoch in der Stegposition und vom Hörensagen ( LP-Forum ) der beste Gibson Pickup für Semiakustiks ( Hals und Steg ). Aber nix für schwere, massive Gitarren.
verzerrt: warmer, runder Ton, dem es etwas an Differenzierung fehlt
Gibson Burstbucker 2 ( Hals ):
clean: etwas mehr Definition am Hals als der 57er mit einem holzigen Unterton. Klingt für mich clean etwas unrund, was aber durchaus mal ein wenig an der Einstellung oder der Gitarre selbst liegen kann. Ist ja mitterweile einer der Standard- Pickups bei Gibson Gitarren. Finde ihn allerdings als Nachrüst PU ehrlich gesagt überteuert. Da würde ich zu Seymour Duncan greifen, oder gleich einen Boutique Pickup nehmen.
verzerrt: überrascht gewesen, wie leichtfüßig dieser agiert. Fast schon etwas brizzelnd mit guter Ansprache und wuchtigen Groll. Läßt man ihn singen, dann vermißt man etwas das letzte Quäntchen und es klingt nicht sonderlich dicht. Hab ihn allerdings mit einer Reissue getestet, die nur etwa 3,7-3,8 kg wog. Die klingen dann sicherlich auch etwas anders als die schwereren Customs ( also wohl gitarrenspezifisch sehr schwankend ).
Boutique Pickups ( die Schweinepreis- Liga ):
Kloppmann 58er:
clean: wär mein Lieblingspickup. Hatte bisher einmal die Gelegenheit, eine Reissue mit Kloppman zu spielen. In allen Bereichen überzeugend. Auf der Homepage wird er clean auch gerne Blockflöten- artig angegeben. Finde, das paßt recht gut. Schafft es, genau die Mitte zwischen nasaler Definition und dichtem Singen zu erreichen.
verzerrt: voll und ganz mein Favorit; lockere Ansprache, keinerlei Matschen und immer voll auf der Höhe. Das Bemerkenswerte: man bekommt immer die direkte Rückmeldung auf sein eigenes Spiel. Der Ton reißt nie ab. Manche Pickups haben das Problem, daß ab einem gewissen Grad der Ton "zu" macht und man nicht mehr extra- Aggression aus dem Teil herausbringt. Der Pickup kennt dies nicht. Spielt man dezent, ist der Pickup dezent, spielt man etwas kräftiger, wird es so auch wiedergegeben, spielt man hart, wird es wiederum so wiedergegeben. Alles ist untereinander heraushörbar und differiert zueinander. Toller Pickup.
Der Preis ist dementsprechend happig: um die 240 € pro Pickup.
Außerdem habe ich ihn in einer LP Reissue gespielt und kann nicht sagen, ob er in einer schweren Custom wiederum so zur Geltung kommt.
Daneben gibt es noch einige andere. Jim Wagner WCR werden oft erwähnt, die Seymour Duncan Antiquity Serie, GFS etc. .
Ein teurer Kloppmann muß nicht unbedingt das Beste für Deine Gitarre sein.
Sehe eher den Seymour Duncan SH-1 für geeignet, da er vom Preis / Leistungsverhältnis am meisten bietet und vielleicht am besten sich noch mit dem modernen DiMarzio Super Distortion kombinieren läßt.
EDIT: Moaaah Ray: Du hast die 5000er Karma Marke überschritten. Und Du lebst noch!
EDIT: Der Getestete war ein Burstbucker 2, kein Burstbucker 1.