Live-Erfahrung mit Kugelcharakteristik-Headsets

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Hallo Gemeinde!

Ich nutze seit ein paar Jahren ein Audio-technica Headset ATM-73 AW mit entsprechender Funkstrecke ATW-1451. Aus optischen Gründen (Größe des Headsets) und weil's nicht so am Schädel drückt würde ich gerne auf das kleinere Under-Ear AT-892 Mikrofon ( Audio Technica AT-892 c TH Micro Set ) wechseln.

Meine Frage:
Hat jemand mit dem Mikro schon Erfahrungen im Live-Betrieb gesammelt? Anwendung ist Gesang in einer Rock-/Pop-Coverband mit dem
entsprechenden Lärm auf der Bühne.
Kriterien: Übersprechen und Rückkopplungssicherheit (das kleine Mikro hat Kugel-Charakteristik) und natürlich der Klang.

Danke!
Frank
 
Eigenschaft
 
Wir nutzen für Konferenzen und Tagungen ebenfalls ein unauffälliges Headset.
Allerdings von AKG - das besitzt jedoch auch Kugelcharakteristik.
https://www.thomann.de/de/akg_c477_wrlp_nackenbuegelmikrofon.htm

Ich kann jetzt also genau zum AT leider nix sagen, jedoch macht beim AKG die Kugelcharakteristik keine Probleme, sogar weniger als das hier
https://www.thomann.de/de/akg_c_420_ph.htm
welches wir auch im Bestand haben.

Die Sprachverständlichkeit ist ausserordentlich gut und sollte auch für Gesang einzusetzen sein, da das Mikro sehr neutral überträgt (typisch Kondensator halt).
Ich hoffe, es hilft wenigstens ein klein wenig.
 
Bei Konferenzen und Tagungen hat man aber meist auch nicht so starke Umgebungsgeräusche wie auf einer Bühne. Ich wäre da sehr vorsichtig. Gut, wenn alle Musiker mit Inear-Monitoring auftreten könnte sowas vielleicht gehen, aber bei normalen Monitoren wird das wahrscheinlich nix.
 
ich bin mir jedoch fasst sicher, das AT ein entsprechendes mic mit niere oder superniere im programm hat

hab gerade mal nachgeschaut, und kann leider nichts finden.


was ist denn an dem 73'er so unangenehm???

ich finde es sitzt hervorragend am kopf und hat nen super klang
 
Jetzt bin ich etwas baff. :eek:
ich hatte vor ein paar Jahren zwei AKG CK77 zum Anschminken für die Mikroports gekauft - und war bisher ganz sicher, die haben Nierencharakteristik...
Offenbar ein Irrtum, hab schon bei AKG nachgeschaut :( .

Aber den Einsatz in Theatermusicals kann man ja sowieso nicht mit einer Rockband vergleichen - und selbst im Theater sind manchmal die Rückkoppelgrenzen schnell erreicht und überschritten :redface:
Wenn der Sänger tacet hat, kommt der Monitorsound so derb rüber, daß er den Frontsound versauen kann, das bedeutet, ich muß am Mischpult genau mitlesen und den Regler (die meist 12 oder mehr Regler) zufaden, wenn solche Stellen sind...

Fazit: Kugel ist schon etwas kritischer als Hyperniere. Kannst Du Dir vielleicht mal ein Headset leihen, um es erst mal auszuprobieren? Würde ich auf jeden Fall empfehlen.
 
Erstmal danke für die zügigen Antworten!

Es ist aber schon erstaunlich, dass ich scheinbar der erste bin, der das freundliche Mini-Teil auf die Rockbühne bringen will. AT bietet übrigens keine Nieren-/Hypernieren-Variante an - das Mini-Mic ist ja auch erst zur Musikmesse auf den Markt gekommen.

Mal schauen, vielleicht finde ich ja einen Verleiher, der das gute Stück da hat....

Grüße, Frank
__________________

By the way:

was ist denn an dem 73'er so unangenehm???
ich finde es sitzt hervorragend am kopf und hat nen super klang

Es drückt nach 4-5 Stunden schon ganz ordentlich auf meinen Eierkopf und das macht mich irgendwie gaga :screwy:
Mit dem Klang bin ich zufrieden... aber wenn's kleiner / unscheinbarer geht hätte ich nix dagegen... :cool: :cool: :cool:
 
Kurze Rückmeldung nach dem Gig am Samstag:

1.) Das Audio-Technica ATW 73a hat es mir letzte Woche in der Probe zerbröselt (im wahrsten Sinne des Wortes - der Klickverschluss am Kopfbügel ist abgebrochen. :eek:
2.) Der das Mindesthaltbarkeitsdatum des Klebeversuchs mit 2-Komponentenharz war nach 5 Stunden schwerem Schwitzen unter 4kW Licht Geschichte - da hatte ich wieder die Brocken um den Hals hängen. :evil:
3.) Kugel-Charakteristik scheidet aus - ich habe mich mit mehreren unabhängigen Mitbürgern der verkaufenden und verstärkenden Zunft unterhalten und 100% "Laß die Finger davon" gehört - auch vom Support bei Audio-Technica (und die raten nicht von eigenen Produkten ab, wenn's net sein muss)
4.) Es muss in naher Zukunft eine Lösung her, deswegen gibt es einen Test:

Die Kandidaten:
1.) Audio-Technica ATM 73a aus dem ATW-1451 Headset II - ca. 109 EUR (mein bisheriges Mikro - könnte man ja wieder kaufen)
2.) Audio-Technica ATM 75 - ca. 95 EUR (die "günstigere" Variante, anderer Kopfbügel, etwas größere Kapsel)
4.) t.bone HC444 - ca. 40 EUR zzgl. 20 EUR für passenden Stecker = 60 EUR (Der Preis ist der Grund, weshalb ich's überhaupt teste - Überkopfbügel, Löt- und Bastelarbeit kommt dazu incl. des Risikos, dass es gar nicht geht)
4.) Beyerdynamic Opus 54.09 - ca. 105 EUR zzgl. 20 EUR für passenden Stecker = 125 EUR (Nackenbügel, 39g - mein Favorit bezgl. Preis-Leistungsverhältnis, Löt- und Bastelarbeit kommt dazu incl. des Risikos, dass es gar nicht geht)
5.) dpa 4088 - festhalten: 539 EUR + AT-Adapter 89 EUR = 628 EUR (die Referenz was Größe [fast so klein wie die Kugelteile] und Komfort [Nackenbügel, wiegt nur 14g] angeht, von der selbst AT sagt, da können wir mit unseren Headsets nicht gegen an)

Bei der Vorauswahl der Mikros galt die Bedingung "Funktionert an der AT-Funkstrecke" bzw. "Läßt sich (theoretisch) so umbauen, dass es an der AT-Funkstrecke funktioniert" - damit kickt sich AKG beispielsweise raus. :eek: ... und es muss zu 'ner Rock-Cover-Band :rock: passen - also kein "fleischfarben" :screwy:

Mal schauen, was rauskommt - ich werde berichten!
 
Klanglich dürfte das dpa sicherlich die erste Wahl sein, aber ich hab bei dem relativ großen Abstand Microkapsel-Mund einfach Magenschmerzen. Klar, das Teil hat schon Niere, aber trotzdem dürfte da der Fremdschallanteil relativ hoch sein, da es doch ganz schön weit weg vom Mund ist.
Schau doch mal richtung Shure WH30. Ist auch noch einigermaßen bezahlbar und macht seine Sache (zumindest bei mir) prima.
 
Wenn man es noch bekommt, würde ich das Crown CM 311 empfehlen.
 
So, hier mal der Erfahrungsbericht vom Vergleichstest:

Die Kandidaten:
1.) Audio-Technica ATM 73a aus dem ATW-1451 Headset II
2.) Audio-Technica ATM 75
3.) t.bone HC444
4.) Beyerdynamic Opus 54.09
5.) Shure WBH 54B / Beta 54
6.) Sennheiser HSP 4
7.) dpa 4088

Hier die Ergebnisse:
Zunächst habe ich einen Grobvergleich angestellt, wobei das Audio-Technica ATM 75, das t.bone und das Beyerdynamic Opus 54 schon gleich rausgeflogen sind. Das ATM 75 klingt im Vergleich zum (vorhandenen) ATM 73a irgendwie dumpf und drückt noch mehr. Das t.bone war sowieso eher als Bastelobjekt gedacht - für eine Faschingssitzung oder ein Aerobic-Studio mag das gehen, für Gesang nicht. Das Beyerdynamic ist rückkopplungsempfindlich und es fehlt an Tiefmitten - es klingt dünn.

Es blieben im Rennen:
1.) Audio-Technica ATM 73a aus dem ATW-1451 Headset II
2.) Shure WBH 54B / Beta 54
3.) Sennheiser HSP 4
4.) dpa 4088

Der Wechsel vom ATM 73a auf einen der drei anderen Kandidaten hat einen Effekt, wie wenn man die Gießkanne wegnimmt, durch die man gerade gesungen hat. Poppgeräusche verschwinden, der Klang wird offener, die Sprachverständlichkeit steigt erheblich - die reinste Offenbarung! Das war die Entscheidung gegen einen Ersatzkauf des ATM 73a - und gegen meinen Geldbeutel!

Die beiden Headsets von Shure und Sennheiser sind klanglich ziemlich ähnlich, auch im direkten Vergleich. Eine leichte Delle in den tiefen Mitten, sonst sehr neutral. Das Sennheiser ist filigraner und hat den besseren Tragekomfort - das Shure ist robuster und definitiv ohne "Sollbruchstellen". Für mich und meinen Eierkopf blieb das Sennheiser im Rennen, aber das war eher Geschmackssache.

Im direkten Vergleich dpa - Sennheiser zeigte sich die leichte Unterbetonung der Tiefmitten beim Sennheiser deutlich, da legt das dpa eindeutig die Meßlatte. Der Tragekomfort ist durch die Verwendung von Titan-Flex (die Brillenträger werden es kennen) perfekt, einmal paßgenau gebogen sitzt es perfekt.

Mein Konto hat es nicht gefreut - aber das dpa 4088 war mit Abstand das beste im Test :great: , sowohl in puncto Klang als auch Tragekomfort. Zusätzlich kann ich über einen optionalen Adapterstecker meine vorhandene Audio-Technica Funkstrecke weiter benutzen (das geht bei allen anderen Funkstrecken auch so - dpa baut das Headset mit einem Standard-Stecker und entsprechenden Adaptern, die mit über eine Elektronik auch noch Anpassungen vornehmen [Speisespannung usw.]). Gesamtkosten ca. 600 Euro (Headset + Adapter)

Wer weniger ausgeben will (Headset ca. 150 Euro) dem sei weiterhin das Audio-Technica ATM 73a empfohlen - es war von den "preiswerten" Mikrofonen immer noch mit Abstand das beste. :great:

Getestet bei der Fa. mit dem großen T im PA-Showroom über ein Line-Array-System, Mischpult flat (nur Gain und Pegel angepasst), keine Inserts oder Effekte.

Gruß, Frank
 
Kurzer Nachtrag nach einem halben Jahr Benutzung:
Ich würde mir das dpa wieder kaufen!

Lediglich bei 2 Gigs an aufeinanderfolgenden Tagen habe ich gegen Ende des zweiten einen leichten Druck verspürt - musste wie bei der Brille mal wieder den Bügel etwas "anpassen". Im direkten Vergleich zum Audio-Technica ATM 73a (das unser Gitarrist noch benutzt) macht sich vor allem die Sprachverständlichkeit positiv bemerkbar, von der Optik ganz zu schweigen.
:great::great::great:
 
Das ist doch erfreulich. Mit der Kugel wäre es problematisch geworden.
 

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