Einen Raum Schalldicht machen

tfoal
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Hallo Boarder,

ich habe eine Frage an euch.
Ich ziehe im Sommer mit meiner Freundin in unsere gemeinsame Wohnung.
Jetzt wollte ich einen Raum der 3-Zimmer-Wohnung als "Arbeitsraum" umfunktionieren,
dass heißt, er sollte gut genug gedämmt sein, um darin Gitarre zu spielen und etwas lautere Studiosachen zu machen.
Könnt ihr mir da die kostengüstigste Variante verraten?

Mfg
Tfoal
 
Eigenschaft
 
Hi und Hallo.

Dämm die Wände mit Noppenschaum, schweren Vorhängen und eventuell auch Mineralwolle (!). Desweitern würde ich Teppich verlegen und Isoliere besonder Fenster, Türen und Rohrleitungen. Viel mehr kann man garnicht machen, außer du entscheidest dich für das "Raum in Raum" Prinzip, was aber Teuer ist, viel Platz einnimmt und viel Zeit braucht.

(!) Mineralwolle kann für die Gesundheit schädlich sein. Aus diesem Grund würde ich ein Holzgestell bauen, was mit Malerfolie und Stoffen eingekleidet ist. bye
 
Womit würde man denn Türen und Fenster isolieren?
 
Womit würde man denn Türen und Fenster isolieren?

Türen: Akusikschaum (wenn möglich, sehr dick). Je nach umbau Möglichkeit, kann man auch einen Holzrahmen auf die Tür schrauben und diesen mit Mineralwolle füllen, der anschließend mit einer Sperrholzplatte verschraubt wird. Auf diese Sperrholzplatte kommt ein 4-8 cm dicker Noppenschaum und fertig ist das ganze.

Fenster: Entweder hängt man das Fenster mit schweren Stoffen ab, oder man arbeitet auch hier mit Schaumstoff und setzt vor das Fenster so einen Block.

Drums: Desweitern ist das entkoppeln von einen Schlagzeug sehr wichtig, da sich die Energie auf den Boden und die Wände überträgt. Hier zu findet man ein paar Tipp im Board (link). Der User will zwar eine ganze Kabine bauen, aber das Prinzip, besonders mit der Bodenplatte ist eigentlich das selbe. Zum Entkoppeln kann man Reifen, Rohrisolatoren, Schaumstoffe (relativ stabil) oder Tennisbälle nehmen.

Bye :great:
 
Also das Haus ist ein Altbau und hat 36cm dicke Wände und eine Raumhöhe von 3,20 Metern.
Der vermieter hat gesagt, dass man da nichtmehr viel hören würde.
Ich überlege, ob folgende veränderungen reichen würden:

1. Wände (nicht alle, nur die zum Nachbar) mit Noppenschaumstoff auskleiden.

2. Fenster nicht komplett mit Schaumstoffblöcken verdecken (Oberlichter frei lassen).

3. Decke mit Noppenschaumstoff bekleben und wellenförmig mit Molton abhängen.

4. Raum in sich akustisch verbessern.

Was haltet ihr davon?

Mfg
Tfoal
 
zu 1.) Das wird wahrscheinlich nicht reichen. In diesem Fall werden nur die höheren Frequenzen effektiv gedämmt. Ich empfehle auf 50 cm Entfernung, Holzlatten an die Wand zu Schrauben und anschließend den Noppenschaum aufzukleben. Dabei ensteht ein Luftspalt zwischen Noppenschaum und Wand, der eine höhere Dämmwirkung hat. Im ideal Fall, wäre eine Stellwand, die im 20 Grad Winkel zur Nachbarwand gestellt wird und auf diese ein Akustikschaum geklebt wird. Das wird aber zu aufwendig für deine Zwecke und steht nicht im Verhältnis (arbeit=nutzen).

zu 2.) Wird wahrscheinlich schon ausreichen. Einfach mal probieren und wenn doch Probleme enstehen, kann man ja immer noch was machen.

zu 3.) Joh, würde mir jetzt auch nichts besseres Einfallen.

zu 4.) Wirde durch die Maßnahmen 1-3 schon einiges bewirken.

Bye :great:
 
Danke für eure Antworten.
 
Hey 4feetsmaller,

was würdest du davon halten, wenn man zur Wand zum Nachbar nicht mit einer wand, sondern auch mit Molton arbeitet?
Ich würde dann sozusagen aus Molton eine Art Wand machen (Molton von der Decke abhängen) und diesen dann mit Noppenschaumstoff bekleben.

Greetz, tfoal
 
Hi und Hallo,

also wilst du eine Wand aus Molton vor der eigentlichen Nachbarwand errichten und auf diesen Stoff Noppenschaum kleben ? Hab ich das richtig verstanden ?
 
Jawohl, sir :)
 
Naja, es wird einiges gegen die Höhen ausrichten, aber Mitten und Bass wird trotzdem beim Nachbar dröhnen. Gegen sowas hilft eigentlich nur Masse und keine porösen Stoffe/ Materialien. Für eine richtige Schallisolierung wird es auf jedenfall nicht reichen.

Kommt eben drauf an, wie deine Ansprüche gesetzt sind.
 
Guten Abend,

ein komplexes Thema erfordert eine kompelxe Antwort:

Zunächst solltest du wissen, dass es 2 verschiedene Arten von Schallübertragungen gibt.
1. Körperschall: Das ist der Schall, der in einem Medium"geleitet" wird. Der Schall wechselt also nicht das Medium (z.B. Luft/Mauer/Luft) Praktisches Beispiel sind Bahnschienen, oder Wasserleitungen.
Hier gilt, je dichter das Medium, desto besser wird der Schall geleitet. Die Dichte ist das Gewicht pro Volumen (g/cm3). Da 1 cm3 Stahl mehr wiegt, als 1 cm3 Luft ist Stahl dichter und damit besserer Leiter des Körperschalls.

2. Luftschall: Ist der Schall, der sich im Medium Luft befindet und in ein anders Medium dringt. Zum Beispiel: Eine Box erzeugt Schallwellen. Diese Schallwellen breiten sich durch die Luft auf das Mauerwerk aus. (Klassischer Fall: Der Nachbar hört im Nebenraum zu laut Musik)

Bei der Schalldämmung muss man immer folgende Regel beachten: Der Schall muss durch mehrere Medien geleitet (gebrochen) werden. Die Schalldämmung ist dabei umso höher, je größer der Dichteunterschied der beiden Medien ist.

Noppenschaumstoff wird daher in Bezug auf Schalldämmung nichts bringen. Höchstwahscheinlich wird sich aber die Raumakustik durch die "Schalldämpfung" verändern.
Mein Vorschlag: Möglichst schwere Platten vor die Raumwand setzen, dazwischen ein paar cm Luft lassen. Dann wird der Schall bereits 4 mal gebrochen (Luft/neueWand, neueWand/Luft, Luft alteWand, alteWand/Luft der Nachbarwohnung) Als Material kommen Rigipsplatten in Frage. Um die Wirkung zu steigern, kann man auf die Rückseite der Gipsplatten noch zerbrochene Fliesen (Feinsteinzeug) kleben. Feinsteinzeug hat eine sehr hohe Dichte und wäre sicherlich auf jedem Schuttplatz für nix zu bekommen.

Mir ist klar, das ist alles äußerst aufwendig. Aber leider kannst du alles andere vergessen! Stoff, Teppich und Co. lassen den Schall fast ungehindert in Nachbars Wohnung passieren weil der Dichteunterschied im Vergleich zur Luft nicht besonders hoch ist.

Vielleicht ist es aucheinfacher, sich gleich einen geeigneten Raum zu mieten, in dem "Schall" keine Rolle spielt...
 
ich hoffe ich schreibe hier richtig:

also mein problem ist, in unserem neuen proberaum gibt es eine ziemlich große metall türe, diese lässt den schall komplett durch.

ansonsten scheint der raum genügend dicht zu sein (dh soviel wie: man hört uns nur wenn man vor der türe bzw in richtung der türe ist steht.) leider ist diese türe auf wohnhäuser gerichtet, udn diese leute scheinen nicht so gerne black metal zu hören. daher hatten wir jetzt schon 2 mal besuch von der polizei.

ein versuch die türe abzudichten hat nichts gebracht (einfacher (einfaches?) styropor auf die türe geklebt) ... war ja eigentlich schon fast vorher klar, aber wir sind alles arme schüler und die miete die wir für den raum bezahlen müssen hindert uns darann viel geld auszugeben...

http://www.mercateo.com/p/302WZ-4270602350/Daemm_und_Isolierschaum_500ml_E_COLL.html

könnte man mit soetwas die türe noch mehr abdichten? es ist halt noch sehr viel metall von der türe zu sehen, da man den styropor nicht vernünftig zurecht schneiden konnte.

http://www.aixfoam.de/cgi-bin/shop/..._ELID=de&ORDER_POS_ID=&ART_ID=32&FUNC_ID=8005

udn was haltet ihr von soetwas? die 70 bzw 100 euro für eine dickere version davon könnten wir noch so grade eben verkraften...
 
Hi und Hallo.

Eine Metalltür ist garnicht mal so schlecht. Die Meisten dieser Türen, gestehen aus einen Zwischenraum, wo sich Luft befindet. Diese Raum muss eigentlich nur gefüllt werden und schon habt ihr eine extrem dichte Tür. Falls es wiklich so eine ist, müsst ihr eigentlich nur ein kleines Loch im oberen Bereich bohren und diesen Zwischenraum mit Sand füllen. Anschließend verschließt ihr wieder das Loch und macht auch noch das Schlüsselloch dicht. - in der Regel reicht das schon vollkommend aus, wenn der ganze Raum mit Sand gefüllt ist.

Falls es dann doch noch zu Problemen kommt, meldest du dich einfach noch mal und wir sehen weiter...

Bye :great:

Merksatz: Masse = dämmt ;)
 
hi
at studiowe
Ist es nicht noch besser wenn man zwischen der neuen Wand und der alten Mineralwolle tut?(kostet zwar noch aber egal...)
Ich will meinen Keller nämlich auch dämmen und wollte zwischen Wand und neuer Wand ca. 10cm frei lassen und die mit Dämmfilz ausfüllen,dann die Gipskartonplatten...

mfg brille90
 
Also ich werd das jetzt so machen:

Ich werd die Wand zum Nachbarn erstmal mit Trennwandplatten "Akustik TP1" (Glaswolle) verkleiden, mit Folie (wahrscheinlich Malerfolie) abdichten und dann Spanplatten davor schrauben.
Die Decke werde ich in 2,80m Höhe mit Molton abhängen.

Jetzt geht es mir noch darum, die Wände mit Noppenschaumstoff zu bekleben. Wieviel Noppenschaumstoff würdet ihr empfehlen?
(zur Erinnerung: die zu verkleidenen Wände sind 4,90m lang und 3,30 Hoch. Man müsste aber nur bis Maximal 2,80 verkleiden, weil dann der Molton kommt.)

Und würde es bei der Tür auch reichen, wenn man ca. 2/3 mit der Trennwandplatte beklebt und darauf Noppenschaum?

Grüße, Tfoal
 
Hi und Hallo.

Deine Idee ist schon mal ganz gut. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich versuchen ein zusätzlichen Luftraum von 2cm zu lassen. Somit ist der Dämmeffekt durch die Körper- und Luftabsoption noch größerer. Auf die bereits fertige Wand würde ich außerdem noch Holzlatten anbringen (alle 50cm Senkrecht nach unten) und dadrauf erst den Noppenschaum. So sparst du Kleber und dadurch ensteht wieder eine Körper- Luftabsoption. Den Noppenschaum würde ich über die komplette Wand anbringen.

Zur Verständlichkeit: Es sollten dann also 2 Luftkammern enstanden sein. (wenn Möglich)

Noppenschaum bekommst du sehr günstig bei Schaumstoff Wegerich. Für 9 € bekommst du schon 2 m² was ein Super Angebot ist. Die führen auch einen e-bay Shop wenn dir das lieber ist.

Bye :great:
 
Hey 4Feet,

mir gehts jetzt auch noch um die andere Wand (gegenüberliegend).
Diese Führt zum Wohnzimmer. Ist also nicht soooo wichtig, dass sie sehr stark gedämmt ist.
Was würdest du da machen?

Und den Türbereich? Ich habe ja überlegt, 2/3tel der Tür mit Trennwandplatte zu bekleben und diese mit Molton zu umhüllen (Sicherlich wird es auch hier besser sein, zwei Holzlatten unter die Trennwandplatte zu schrauben.) und vor der Tür einen Moltonvorhang mit draufgeklebtem Noppenschaumstoff zu hängen. Was hälst du davon?

Vor dem Fenster würde ich das gleiche, nur ohne Trennwandplatte machen.

Grüße, Tfoal
 
hi
at studiowe
Ist es nicht noch besser wenn man zwischen der neuen Wand und der alten Mineralwolle tut?(kostet zwar noch aber egal...)
Ich will meinen Keller nämlich auch dämmen und wollte zwischen Wand und neuer Wand ca. 10cm frei lassen und die mit Dämmfilz ausfüllen, dann die Gipskartonplatten...

mfg brille90

Ja das geht natürlich auch. Du musst nur aufpassen, dass das Zwischenmaterial nicht anfängt in dem Zwischenraum zu schwingen. Dann kann die Wand ziemlich anfangen zu scheppern - gerade bei Bassfrequenzen... So bei uns im Proberaum.

Wichtig ist dass der Schall so oft wie möglich gebrochen wird. Das ist dann der Fall, wenn er durch verschiedene Medien dringen muss, deren Dichteunterschied möglichst groß sein sollte.

Alles Gute beim Ausbau!
 
Hey 4Feet,

mir gehts jetzt auch noch um die andere Wand (gegenüberliegend).
Diese Führt zum Wohnzimmer. Ist also nicht soooo wichtig, dass sie sehr stark gedämmt ist.

Wenn es bei der gegenüberliegenden Wand nicht so wichtig ist, würde ich im höchstfall einen schweren Vorhang in einen Abstand von 10 cm an die Wand hängen. Wichtig ist dabei, das er freischwebt und nicht gespannt wird. So ungefähr:

vorhang_rechts.gif


Und den Türbereich? Ich habe ja überlegt, 2/3tel der Tür mit Trennwandplatte zu bekleben und diese mit Molton zu umhüllen (Sicherlich wird es auch hier besser sein, zwei Holzlatten unter die Trennwandplatte zu schrauben.) und vor der Tür einen Moltonvorhang mit draufgeklebtem Noppenschaumstoff zu hängen. Was hälst du davon?

Vor der Tür würde ich erst mal nicht weiter machen, hauptsache von Innen wird effektiv gedämmt. Wenn dann noch gedarf ist, kann man immer noch was machen. Warum eigentlich nur 2/3 der Tür ? Ist es eine Holztür ? Falls es eine Metaltür ist, kann man die Sache noch etwas anders angehen, um ein gutes Ergebnis zu bekommen.

So ist deine Idee ganz gut. Eventuell würde ich aber mit den 2 Holzlatten arbeiten und auch noch mit Mineralwolle die man in den Raum stopft, oder noch besser mit Sand auffüllen (etwas umständlich).

Vor dem Fenster würde ich das gleiche, nur ohne Trennwandplatte machen.
Beim Fenster würde ich erst mal warten, ob es wirklich so extrem ausfällt. Wenn ja, kann man dort immer noch was machen, wie zum Beispiel mit Schaumstoffblöcken. Der Fantasie sind aber alle Türen offen.
 

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