Fragen:
1. Was für einen Tonabnehmer hast Du? Alnico 5 Humbucker
2. Hast Du elektrische Daten? Neck-Humbucker 7,8k Ohm und der Bridge 14 KOhm
3. Was für eine Gitarre? Hagström Swede, das ist eine Les Paul Bauart
4. Welche Werte für die Potis? 500kOhm
5. Wie lang ist Dein normales Gitarrenkabel? 7m=665pF in meinem Fall
Eventuell kann ich meinen Simulator ja mal füttern...
@LoneLobo: Das Wort "mutwillig" degradiert Deine sensationelle Beobachtung zu einer These, die sich jeder Überprüfbarkeit entzieht.
Aber vielen Dank, dass Du mich auf mein unabsichtliches Vergessen zweier Fragen hingewiesen hast!
So, es ist immer ein wenig schwierig aus dem Gleichstromwiderstand eines Tonabnehmers auf seine Übertragungscharakteristik zu schließen. In so fern sind die folgenden Angaben in gewisser Weise nur Vermutungen.
1. Neck-PU
In meiner Liste befinden sich 7 Tonabnehmer deren Widerstand von 7,6kOhm bis 8kOhm geht. Mit Ausnahme des "Seymour Duncan SANT- HN Antiquity Humbucker (Neck)" liegen die Resonanzfrequenzen im Bereich von 2,4kHz bis 3kHz. Für die Simulation habe ich den Gibson P-490 ausgewählt, der in etwa im Mittelfeld liegt.
Mit Deinen Angaben (665pF Kabel und 500kOhm Potis) ergibt sich eine Resonanz von 2.798kHz mit einer Spitze von 6.89dB, was einer Güte von 2 entspricht. Klanglich würde man diesen Tonabnehmer als "Brillant" bezeichnen.
Für einen Schalter mit 12 Positionen würde ich folgende logarithmisch gestufte Werte empfehlen:
0F, 120pF, 270pF, 470pF, 680pF, 1nF, 1.2nF, 1.8nF, 2.2nF, 2.7nF, 3.9nF, 4.7nF
Das ergibt dann folgende Resonanzfrequenzen:
2.798 Hz, 2.617 Hz, 2.434 Hz, 2.240 Hz, 2.078 Hz, 1.887 Hz, 1.791 Hz, 1.571 Hz, 1.462 Hz, 1.353 Hz, 1.163 Hz, 1.073 Hz
2. Bridge-PU
In meiner Liste befinden sich 3 Tonabnehmer deren Widerstand von 13,8kOhm bis 14,2kOhm geht. Die Resonanzfrequenzen liegen im Bereich von 2kHz bis 2,3kHz. Für die Simulation habe ich den SH-5 von Seymour Duncan ausgewählt.
Mit Deinen Angaben (665pF Kabel und 500kOhm Potis) ergibt sich eine Resonanz von 2.066Hz mit einer Spitze von 4.27dB, was einer Güte von 1.33 entspricht. Klanglich würde man diesen Tonabnehmer als "Weich" bezeichnen.
Für einen Schalter mit 12 Positionen und den gleichen Kapazitäten ergeben sich dann folgende Resonanzfrequenzen:
2.066 Hz, 1.935 Hz, 1.802 Hz, 1.659 Hz, 1.540 Hz, 1.398 Hz, 1.327 Hz, 1.162 Hz, 1.080 Hz, 998 Hz, 855 Hz, 786 Hz
Ob es Sinn macht in diesem relativ engen Bereich so viele Werte zu haben, muß jeder selber entscheiden.
Eventuell ist diese Kapazitätsabstufung besser:
0F, 56pF, 120pF, 220pF, 330pF, 470pF, 560pF, 820pF, 1nF, 1.5nF, 1.8nF, 2.2nF
Sie ermöglicht Resonanzen von 1 bis 2kHz mit einer Schrittweite von 90Hz. Eine Reduktion auf nur 6 Kapazitäten ist da ggf. mehr als ausreichend, aber auch das muß man ausprobieren.
Ulf
ps:
Solche Grafiken, wie ich sie immer poste, kannst Du auch erzeugen, wenn Du in der Lage bist, die Übertragungsfunktion der Gitarrenelektronik zu berechnen. Die paßt leider nicht auf eine Din A4-Saite, weshalb ich bisher darauf verzichtet habe, sie zu veröffentlichen.
Wenn Du die Funktion kennst, muß man das ganze nur noch Excel beibringen. Ist aber eher was für gestandene Elektro-Ingenieure.
