Ersatz für den Ton-Regler

DavidH
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Hallo,

an meiner Gitarre würde ich gerne den klassischen Ton-Regler gegen eine andere Variante austauschen. Zur Auswahl stehen da der "C-Switch" und der "State-Variable-Filter" in der 1-Potentiometer-Variante (jeweils von Herrn Lemme)

Der C-Switch scheint mir nach meiner Recherche "einfacher" zu sein.
Er ist passiv und 6 Stellungen sind wahrscheinlich leichter zu bedienen (Sound wiederfinden).
Allerdings verschiebt er "nur" die bisherige Resonanzfrequenz nach unten (was er aber auch soll).

Der State-Variable-Filter ist aktiv (Einbau evtl. umständlicher). Die Resonanzfrequenz der Gitarre
erreicht hier aber eine bisher ungeahnte Höhe (--> vielseitiger) und lässt sich zudem noch stufenlos regeln.
Zudem ist man vom Kabel völlig unabhängig. Die bereits angesprochene Bedienung scheint mir hier evtl. komplizierter zu sein,
da ja schon eine minimale Drehung den Sound stark verändern kann.


Nun frage ich mich, welche Möglichkeit den besseren Ton-Regler darstellt in puncto Klang und Bedienung. Das Review zum SVF habe ich bereits gelesen, allerdings hat es mir nicht bei meiner Entscheidungsfindung geholfen.

Gruß,
David
 
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C-Switch vs State-Varaible Filter (SVF)

Ich stelle einmal kurz die beiden von Dir angesprochenen Schaltungen mit Ihren Vor- und Nachteilen gegenüber.

1. Grundlagen

Zur Erinnerung, der Amplitudengang, also die Übertragungscharakteristik von Tonabnehmer und Gitarrenelektronik, sieht qualitativ immer gleich aus. Hier ein Beispiel:

SH2B_490.gif

Bild 1: Qualitativer Amplitudengang eines magnetischen Tonabnehmers

Man erkennt in diesem Beispiel, daß bei 2,2kHz eine Betonung von 8dB vorliegt. Dieser "Berg" wird von Elektrotechnikern als "Resonanz" bezeichnet. Die Höhe des "Berges" ist ein Maß für die Güte der Schaltung.

Eine Schaltung, die so einen Amplitudengang erzeugen kann, nennt man einen Resonanztiefpaß 2. Ordnung. Der SVF stellt genau so eine Schaltung dar. Die notwendige Übertragungsfunktion wird mit Hilfe zweier kaskadierter Integratoren, eines Summierers und mehrerer Rückkopplungen erzeugt.

Die passive Elektrogitarre stellt aufgrund ihrer größeren Anzahl von Reaktanzen (Induktivität des Tonabnehmers, Wicklungskapazität, Kapazität der Tonblende, Kabelkapazität) in ihrer Standardschaltung sogar ein System 4. Ordnung dar. Der Verlauf des Amplitudenganges ist jedoch weitgehend identisch mit dem eines Tiefpasses 2. Ordnung. Aus diesem Grunde ist es möglich, mit einem geeigneten SVF das elektrische Übertragungsverhalten einer Elektrogitarre mit magnetischen Tonabnehmern nachzubilden.

2. Theoretische Gemeinsamkeiten

Will man den Klang einer Elektrogitarre verändern, so verschiebt man am einfachsten die Lage der Resonanzfrequenz, wie im nächsten Bild gezeigt:

Img_ResVari.gif

Bild 2: Variierte Resonanzfrequenz mit konstanter Güte

Bezüglich der Resonanzfrequenz sind beide Schaltungen in der Lage ein solches Verhalten zu erzeugen.

Der sinnvolle "Arbeitsbereich" für die Resonanzen liegt zwischen 1kHz und 5kHz. Höhere Frequenzen können die Tonabnehmer allein aufgrund ihrer magnetischen Breite nicht übertragen (sie dazu auch "Das Klang-Mysterium der Humbucker-Modes"). Passive Schaltungen erreichen selten Frequenzen über 3,5kHz.

3. Grundsätzliche Unterschiede

Der C-Switch ist eine passive Schaltung, die nur aus einem Schalter mit verschiedenen Kondensatoren besteht, welche parallel zum Tonabnehmer angeschlossen wird. Durch die zusätzliche Kapazität wird die Resonanzfrequenz der gesamten Schaltung verringert. Der "Berg" verschiebt sich dadurch also nach Links. Zum Betrieb wird keine Energiequelle (Batterie) benötigt

Der SVF ist eine aktive Schaltung. Neben einer Reihe von passiven Bauelementen (Widerständen, Kondensatoren) sind in der Regel auch 4 Operationsverstärker notwendig. Zum Betrieb wird Energie für die Operationsverstärker benötigt. Ohne Batterie in der Gitarre geht also nichts!

4. Die Eigenschaften im Detail

4.1 C-Switch

Welche Resonanz sich beim Einsatz eines C-Switch ergibt, ist auch von den anderen elektrischen Komponenten der Elektrogitarre abhängig. Verändert man die Induktivität des Tonabnehmers oder die Kabelkapazität, so wird, bei gleicher Einstellung des C-Switch, ein anderer "Klang" die Folge sein. Dieses Verhalten liegt ganz einfach darin begründet, daß sich die Wirkung aus allen beteiligten passiven elektrischen Bestandteilen bis zum ersten Verstärker ergibt. Die Kapazität des C-Switch ist dann eben nur ein Teil.

Die durch den C-Switch erzeugten Resonanzfrequenzen sind daher immer kleiner, als die Resonanz, die sich ohne C-Switch ergibt. Bei einem PAF zum Beispiel, geht es dann ungefähr bei 2,2kHz los. Bei einer Strat kann die Anfangsresonanz durchaus bei 3,4kHz liegen.

Hieraus ist schon zu erkennen, daß man die Kapazitäten des C-Switch eigentlich im Hinblick auf die anderen elektrischen Daten der Gitarre auswählen muß. Ich habe zu diesem Zweck einen geeigneten Simulator geschrieben, mit dessen Hilfe ich die entsprechenden Optimierungen vornehmen kann.

Neben der Resonanzfrequenz beinfluß der C-Switch auch die Güte (also die Höhe des "Berges"). Berechnet man für verschiedene Kapazitäten die resultierenden Resonanzfrequenzen und die dazu gehörenden Ausprägungen (Maxima), so ergibt sich der folgende Verlauf:

Tone02.gif

Bild 3: Maxima der Resonanzfrequenz in passiver Tonabnehmer-Schaltung

Wünschenswert wäre eine gerade Linie parallel zur Frequenz-Achse, aber das ist aufgrund der passiven Schaltung nicht möglich. Wie der Verlauf dieser Kurve quantitativ ist, hängt wieder vom Tonabnehmer und dem Rest der Schaltung ab.

4.2 SVF

Der SVF trennt den Tonabnehmer elektrisch vom Rest der "Welt". Der Tonabnehmer wird also quasi im Leerlauf betrieben und hat so eine sehr hohe Resonanzfrequenz, die zwischen 5kHz und 12kHz liegen kann. Die Güte wird durch einen geeigneten Eingangswiderstand der Schaltung (typ. 330kOhm bei Lemme) so bedämpft, daß eine Resonanz effektiv nicht auftritt. Der Tonabnehmer arbeitet dann als reiner Tiefpaß. Die anschließende Schaltung erzeugt dann auf elektronischem Wege die gewünschte Resonanz, die bezüglich Lage und Güte mit Hilfe zweier Potentiometer unabhängig voneinander eingestellt werden kann. Der SVF stellt somit eine Art von zweidimensionaler Klangeinstellung dar.

Aufgrund der aktiven Schaltung wird der Ausgangswiderstand der Gitarre durch den SVF niederohmig. Der "Klang" ist daher weitgehend unabhängig vom verwendeten Kabel.

Wird der SVF geeignet dimensioniert, so sind Resonanzfrequenzen bis 12kHz durchaus möglich, machen aber nicht unbedingt Sinn. Auch die Güte läßt sich auf Werte bringen, die dann schon "schrill" oder unangenehm spitz klingen. Sinnvollerweise sollte man eine Güte von 3 oder 4 nicht überschreiten.

5. Bedienung

Der C-Switch läßt sich sehr einfach bedienen. Man hat 3, 6 oder gar 12 Schaltstellungen, deren jeweiliger Klang unter anderem von der entsprechenden Kapazität abhängig ist. Sind die Kondensatoren geeignet gewählt - am besten in einer logarithmischen Abstufung - so hat man eine gute Wirkung über den gewünschten Frequenzbereich und findet den entsprechende Sound immer und leicht wieder. Ein Griff und Treffer!

Helmuth Lemme bietet ein SVF in zwei Versionen an. Beide lassen eine kontinuierliche Einstellung der Frequenz zwischen 1,2kHz und 7kHz zu. Dazwischen sind quasi alle Werte möglich. Einen bestimmten (tollen) Klang dann gezielt und schnell wiederzufinden, ist aus diesem Grunde jedoch nicht ganz einfach.

In der einfachsten Version bietet Lemme 3 verschiedene Güten an, die mit Hilfe eines kleinen Schalters verändert werden. Die "große" Version hat dann ein zusätzliches Poti für die Güte. Jetzt ist die klangliche Vielfalt der Schaltung sozusagen unendlich, was eine schnelle Einstellbarkeit zusätzlich erschwert.

6. Gegenüberstellung

C-Switch

Nachteile:

  • Nur wenige (diskrete) Einstellungen
  • Resonanzfrequenz immer kleiner als ohne C-Switch
  • Resonanzfrequenz abhängig von Tonabnehmer und Kabelkapazität
  • Güte abhängig von Tonabnehmer und Kabelkapazität
  • Güte nicht konstant, sondern von der Lage der Resonanz abhängig.
  • Güte nicht einstellbar
Vorteile:

  • Gute Wiederauffindbarkeit der einzelnen Klangfarben.
  • Die einzelnen Resonanzen lassen sich durch Wahl eines geeigneten Kondensator nach Geschmack anpassen
  • Keine Batterie notwendig
SVF

Nachteile:

  • Schlechte Wiederauffindbarkeit der einzelnen Klangfarben.
  • Batterie notwendig
Vorteile:

  • Resonanzfrequenz kann theoretisch den Bereich der Leerlaufresonanz des Tonabnehmers erreichen.
  • Resonanzfrequenz kontinuierlich und unabhängig von Tonabnehmer und Kabelkapazität einstellbar
  • Konstante Güte unabhängig von Tonabnehmer und Kabelkapazität einstellbar
  • Instrument wird niederohmig
  • lineare Verstärkung möglich

7. C-Switch goes SVF

Ein paar der aufgezählten Nachteile des C-Switch lassen sich beheben, wenn man ihm die gleiche elektrische Umgebung gibt. Wird er mit einem Impedanzwandler oder Vorverstärker kombiniert, so sind ebenfalls wesentlich größere Resonanzfrequenzen möglich. Der "Klang" wird dann nur noch von den elektrischen Daten des Tonabnehmers beeinflußt. Damit wird das System dann auch niederohmig.

Die unterschiedlichen Güten lassen sich durch geeignete Dämpfungswiderstände parallel zu den einzelnen Kondensatoren angleichen. Das setzt jedoch eine Menge experimentieren und Hören oder aber eine geeignete Simulationsmöglichkeit vorraus.

Kombiniert man den C-Switch mit einer normalen Tonblende, so ist ebenfalls eine kontinuierliche Beeinflussung der Güte möglich.

8. C-Switch mit Tone und Preamp

Nachteile:

  • Nur wenige (diskrete) Einstellungen
  • Resonanzfrequenz abhängig von Tonabnehmer
  • Güte abhängig von Tonabnehmer
  • Batterie notwendig
Vorteile:

  • Gute Wiederauffindbarkeit der einzelnen Klangfarben.
  • Resonanzfrequenz kann theoretisch den Bereich der Leerlaufresonanz des Tonabnehmers erreichen.
  • Die einzelnen Resonanzen lassen sich durch Wahl eines geeigneten Kondensator nach Geschmack anpassen
  • Güte konstant
  • Güte einstellbar
  • Instrument wird niederohmig
  • lineare Verstärkung möglich

9. Fazit

Für den praktischen Einsetz ziehe ich den C-Switch mit Tonblende und Impedanzwandler vor. Da ich die Eigenschaften direkt auf meine Tonabnehmer anpassen kann, bietet das SVF hier keine weiteren Vorteile.

Der große Vorteil des SVF, seine unendliche Klangvielfalt, mag im Studio sehr nützlich sein, in der konkreten Auftrittsituation bewerte ich eine schnelle Verfügbarkeit optimierter Klänge jedoch deutlich höher!

Einen C-Switch muß man nicht unbedingt fertig kaufen. Da hier immer ein wenig Tuning an die bestehenden Verhältnisse notwendig ist, ist man besser beraten, sich einen geeigneten Drehschalter und eine Anzahl von Kondensatoren zu kaufen und das ganze einfach auszuprobieren. Wie es geht habe ich in Guitar-Letter II sehr genau beschrieben.

Ulf
 
Hallo und Danke,

das hat mir jetzt ein ganzes Stück weitergeholfen. Mir gefällt vor allem deine neue Variante (Impedanzwandler und C-Switch). Da ich an meiner Gitarre eigentliche keine "Holzarbeiten" vornehmen möchte und nur Löcher für zwei Potentiometer vorhanden sind, hätte ich mich sowieso für den SVF ohne (mit einem Potentiometer) einstellbare Güte entschieden. Wenn ich nun den Impedanzwandler mit dem C-Switch und keine extra Tonblende verwende, hätte ich die Vorteile beider Systeme in meiner Gitarre, da mir sowohl die Praxis des C-Switch (ich brauche eigentlich nicht unendlich viele Möglichkeiten) wie auch die höheren Resonanzfrequenzen des SVF gefielen.

Da mir der Impedanzwandler nun aber dieses breitere Frequenzspektrum gewährt, wird es wohl besser sein, wenn ich einen C-Switch mit mindestens 9 Möglichkeiten verwende anstatt des 6ers. Ich könnte mir vorstellen, dass die Abstufungen sonst zu groß werden.

Wo gibt es denn solche Drehknöpfe mit relativ kleinen Abmessungen? Den einzigen, den ich bisher gefunden habe, gab es bei Rockinger. Der hatte allerdings nur 5 Stellungen.

Ist es so, dass wenn die Frequenz durch größere Kondensatoren und ohne parallelen Widerstand (in Bild 3) kleiner wird, auch die Güte abnimmt? Kann ich dann nur noch die Güte mittels Widerständen bei den jeweiligen Kondensatorn verringern?

Wie müsste ich den C-Switch und den Impedanzwandler (ungefähr) in die Gitarre einbauen?


Gruß,
David
 
Da mir der Impedanzwandler nun aber dieses breitere Frequenzspektrum gewährt, wird es wohl besser sein, wenn ich einen C-Switch mit mindestens 9 Möglichkeiten verwende anstatt des 6ers. Ich könnte mir vorstellen, dass die Abstufungen sonst zu groß werden.
Das hängt grundsätzlich davon ab, welchen Bereich Du einstellen willst. Für eine Bandbreite von 1kHz bis 2,5kHz sind aus Sicht der klanglichen Unterscheidbarkeit vermutlich 6 Positionen ausreichend. Sind die Kondensatoren richtig gestuft, ergibt sich eine Schrittweite von 1500/6=250Hz. Ich persönlich benutze immer Schalter mit 12 Positionen, da sich im Single-Coil-Mode eines Humbuckers automatisch ein größerer Frequenzbereich ergibt. Von 1,5kHz bis 4,8kHz ist die theoretische Schrittweite dann 275 Hz.

Wo gibt es denn solche Drehknöpfe mit relativ kleinen Abmessungen? Den einzigen, den ich bisher gefunden habe, gab es bei Rockinger. Der hatte allerdings nur 5 Stellungen.
Geeignete Schalter, allerdings ohne Riffelachse, findet man in jedem Elektronikladen oder im Versand. Ich habe häufig die Schalter von Lorlin verwendet. Sie sind in Guitar-Letter II beschrieben. Vor einiger Zeit habe ich in einem kleinen Laden in Hamburg sehr kleine Schalter erhalten, die super passen. Man muß da immer ein wenig suchen.
Wenn man auf Schalter mit Riffelachse aus ist, dann bleiben da nur die Produkte von Monacor oder Allparts, die aber lange nicht überall verfügbar sind und maximal 6 Schaltpositionen aufweisen.
Ist es so, dass wenn die Frequenz durch größere Kondensatoren und ohne parallelen Widerstand (in Bild 3) kleiner wird, auch die Güte abnimmt?
Nicht ganz. Ausgehend von der Leerlaufresonanz (sehr hoher Wert, aber kleine Güte) nimmt die Güte mit steigender Kapazität und resultierender fallender Resonanzfrequenz zunächst zu. Erst wenn das Maximum überschritten ist fallen Resonanzfrequenz und Güte mit steigender Kapazität.
Kann ich dann nur noch die Güte mittels Widerständen bei den jeweiligen Kondensatorn verringern?
Bei einer gegebenen Resonanzfrequenz läßt sich die Güte nur durch einen Parallelwiderstand oder eine mit der Tonblende vergleichbaren Konstruktion verringern.
Wie müsste ich den C-Switch und den Impedanzwandler (ungefähr) in die Gitarre einbauen?
Der optimale Aufbau im Hinblick auf eine möglichst große Güte auch bei hohen Resonanzfrequenzen wäre dieser:

Tonabnehmer - C-Switch - Tonblende - Impedanzwandler - Volume - Impedanzwandler.

Ulf
 
Hab' mich mal ein wenig umgeschaut:

Drehschalter:

Als Alternative gibt es bei gitarrenelektronik.de ja auch den Schalter mit 10 Stellungen und Riffelachse. Die Abstufungen wären wohl immer noch akzeptabel und die Ausführung sicher professioneller, wie wenn ich das Löten würde. Für mich wäre es angesichts dessen in Ordnung, wenn ich dafür die Abstufungen und die Güte nicht selbst bestimmen könnte.

Tonblende:

Die einzige Möglichkeit, eine Tonblende mit einzubauen wäre ein "doppeltes" / "stacked" Potentiometer (für Lautstärke und Ton), das ich bei allparts.com gefunden habe. Dadurch tun sich aber wieder neue Probleme auf, wie zum Beispiel ein passender doppelter Knopf... sodass ich daran zweifel, ob sich das lohnt und ob ich nicht auch ohne extra Tonblende auskomme, was ich mir durchaus vorstellen kann.

Schaltungsaufbau:

Tonabnehmer - C-Switch - Tonblende - Impedanzwandler - Volume - Impedanzwandler.

Benötige ich hier zwei Impedanzwandler oder kann ich den einen in der Schaltung "zweimal verwenden". Gibt es ansonsten auch eine Möglichkeit mit einem Impedanzwandler? Umgehe ich eigentlich mit diesem Impedanzwandler auch den Höhenverlust beim Lautstärkepotentiometer?

Ich bedanke mich für deine ausführlichen Antworten auf meine Fragen.

Gruß,
David
 
Als Alternative gibt es bei gitarrenelektronik.de ja auch den Schalter mit 10 Stellungen und Riffelachse. Die Abstufungen wären wohl immer noch akzeptabel und die Ausführung sicher professioneller, wie wenn ich das Löten würde. Für mich wäre es angesichts dessen in Ordnung, wenn ich dafür die Abstufungen und die Güte nicht selbst bestimmen könnte.
Auch hier mußt Du mit den vorgegebenen Kapazitäten leben. Lemme wird da wohl kaum etwas machen können. Der Eigenbau ist (für mich) flexibler und billiger. Nebenbei bemerkt, ist es nicht so schwierig und Löten mußt Du ja so oder so. ;)

Die einzige Möglichkeit, eine Tonblende mit einzubauen wäre ein "doppeltes" / "stacked" Potentiometer (für Lautstärke und Ton), das ich bei allparts.com gefunden habe. Dadurch tun sich aber wieder neue Probleme auf, wie zum Beispiel ein passender doppelter Knopf... sodass ich daran zweifel, ob sich das lohnt und ob ich nicht auch ohne extra Tonblende auskomme, was ich mir durchaus vorstellen kann.
Passende Knöpfe gibt es ebenfalls bei Allparts. Das ganze ist dann zweifellos nicht mehr ganz billig. An Deiner Stelle würde ich auch erst einmal sehen, wie es ohne Tone geht.

Benötige ich hier zwei Impedanzwandler oder kann ich den einen in der Schaltung "zweimal verwenden". Gibt es ansonsten auch eine Möglichkeit mit einem Impedanzwandler? Umgehe ich eigentlich mit diesem Impedanzwandler auch den Höhenverlust beim Lautstärkepotentiometer?
Natürlich kannst Du auch nur einen Impedanzwandler am Ende der Kette, als vor der Buchse, einbauen.

Die Lösung mit zwei Wandlern bietet den Vorteil, daß die Resonanz des Tonabnehmers nicht durch das Volume bedämpft wird. Der zweite Wandler trennt dann das Volume vom Kabel. Bei dieser Konstruktion kann man die "alten Potis" verwenden.

In beiden von mir vorgeschlagenen Varianten tritt der "Höhenklau" nicht auf!

Legt man das Volume hinter den letzten Impedanzwandler, so sollte hier eine niederohmige Variante (25kOhm) verwendet werden, um den "Höhenklau" zu minimieren.

Ulf
 
Hallo,

ich danke dir für deine Hilfe. Ich muss jetzt erst einmal nachdenken (hab jetzt wieder Zeit dazu), wie ich das Ganze anstellen werde.
Wenn ich mir den Schalter selber baue, dann muss ich entweder einen 6er mit Riffelachse nehmen oder einen 12er und andere Knöpfe (Keine optimale Lösung, da mir die SG-Knöpfe, die an meiner Gitarre dran sind gut gefallen und die nicht auf glatte Achsen gehen.)
Wie gesagt, ich schlaf da mal ein paar Nächte drüber...

Gruß,
David
 
Oh... das wäre ja dann die Lösung für mein Problem. Danke! Da hat wohl ein Hersteller plötzlich eine Marktlücke erkannt.
Ich hab mir diesen Schalter mal angeschaut und da ist jetzt ein äußerer Ring mit 12 und ein innerer Ring mit 6 Lötösen. Kannst du mir mal auf dem Schema im Anhang darstellen, wie ich da die 11 Kondensatoren und die beiden Anschlüsse ("aus" der Gitarre, "in" die Gitarre) anlöten soll?


Nochmal Danke.

Gruß,
David
 

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...da ist jetzt ein äußerer Ring mit 12 und ein innerer Ring mit 6 Lötösen. Kannst du mir mal auf dem Schema im Anhang darstellen, wie ich da die 11 Kondensatoren und die beiden Anschlüsse ("aus" der Gitarre, "in" die Gitarre) anlöten soll?
bei einem 1x12 Schalter gibt es in der Mitte nur eine Öse. Wohin der Kontakt nach außen geschaltet wird, kann man sehen oder messen (Ohmmeter oder Durchgangsprüfer). ein 2x6 hat dann zwei Ösen in der Mitte.

Die Kondensatoren kommen mit einem Fuß an den Schalter. die anderen Füsse werden zusammengelötet und kommen an Masse. Der innere Pin ist dann heiß.

Ulf
 
Ach so. Dann sieht das Ganze nachher so aus (?). Die roten Kreise sollen die Kondensatoren sein und das blaue Eck soll ein Widerstand sein, der bei Stellung 2 die Güte der RF verringert. Stellung 1 lässt den Ton ohne Veränderung durch. Stimmt das so?


Gruß,
David
 

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Ach so. Dann sieht das Ganze nachher so aus (?). Die roten Kreise sollen die Kondensatoren sein und das blaue Eck soll ein Widerstand sein, der bei Stellung 2 die Güte der RF verringert. Stellung 1 lässt den Ton ohne Veränderung durch. Stimmt das so?
Grundsätzlich ja. Wobei ich gestehen muß, daß ich im ersten Ansatz die Reihenfolge der Kondensatoren immer vertausche.

Ulf
 
C-Switch vs State-Varaible Filter (SVF)

............Hieraus ist schon zu erkennen, daß man die Kapazitäten des C-Switch eigentlich im Hinblick auf die anderen elektrischen Daten der Gitarre auswählen muß. Ich habe zu diesem Zweck einen geeigneten Simulator geschrieben, mit dessen Hilfe ich die entsprechenden Optimierungen vornehmen kann..................

Hallo Ulf,
ich muss nochmals den (tollen) Beitrag hochholen.

Ich möchte an meiner Strat die ich mit Leosounds RedHouse umgerüstet habe neben einem "Clapton" Mid Boost (http://store.guitarfetish.com/cstmidbocidr.html) auch den von Dir im Guitar Letter II beschriebenen C-Switch einbauen.

Ich habe auch den 1/12 er Drehschalter. Leosounds gibt im Gegenteil zu anderen Herstellern auch die Daten seiner Tonabnehmer an. Hier die von den RedHouse

Daten:
- Alnico-V Stabmagnete, unbearbeitet nicht gestaggert daher keine Überbetonung der G-Saite,
Süd oben bei Neck/Bridge (also Standard), Nord bei Mitte
- optimiert für die einzelnen Positionen und das Zusammenspiel auf den
Schalterzwischenstellungen
- 6,8 kOhm* DC-Widerstand Neck-PU, L=3,0H*
- 6,5 kOhm* DC-Widerstand Mitte-PU, L=2,7H*
(reverse wound, Gegenuhrzeigersinn wie Fender-Standard)
- 7,3 kOhm* DC-Widerstand Bridge-PU, L=3,4*
- "overwound" für echten Drive und Leute, die ihren Preamp-Tubes einheizen wollen
- mit original AWG42 Medium-build Drahtstärke gewickelt


Insofern sind keine HB beteiligt. Könntest Du mir freundlicherweise die hierfür (theoretisch) angepasste Daten für den richtigen Bereich der Kondensatoren mitteilen ? Das wäre sehr nett.

Dann habe ich noch ein Verständnisfrage:

DavidH hat einen Widerstand an Pin2 gelötet (Zitat: "das blaue Eck soll ein Widerstand sein, der bei Stellung 2 die Güte der RF verringert. Stellung 1 lässt den Ton ohne Veränderung durch. Stimmt das so?")

Hier verstehe ich den Sinn und Zweck nicht. Bräuchte ich das auch ? Und wenn ja, welchen ?

Für eine Erklärung und Information wäre ich dankbar.
Ach die Schaltung soll dann schlussendlich wie folgt werden:

3 SC mit Eyb Megaswitch Version E - Volume Poti ist ein S1 SchalterPoti (hat noch eine 1/4 Umschaltung. Hier muss ich noch klären wie das Anschlussschema ausschaut wenn ich noch jeweil zwei der SCs seriell zusammen schließen möchte), dann den Midboost und den C-Switch als Tonblende. Für ein weiteres Poti als "normalen" Klangregler hat es ja dann keinen Platz mehr. ....

Canon1
 
Das, was der Mid-Boost macht, kann man mit jedem Equalizer oder Multieffekt auch machen und per Fußtritt aktivieren. Ich würde daher auf den Mid-Boost zugunsten einer richtigen Tonblende verzichten und dafür den C-Switch mit einem Impedanzwandler komplettieren.

Der Widerstand von dem Du sprachst, dient der Dämpfung der Resonanz. Das kann man bei Bedarf machen. Wenn es zu schrill ist oder zu viele Höhen hat, dann kommt da ein kleiner Widerstand mit einem (meist) großem Wert zu dem betreffenden Kondensator.

Alles weitere wirft noch einige Fragen auf, die wir am besten per Tel. klären.
Das Ergebnis kann ich dann ja hier zur allgemeinen Erbauung posten.

Ulf
 
Danke für die Berechnung Ulf,
habe jetzt mal einen C Switch mit und ohne Widerstände gebaut. Dass man mal sieht wie sowas ausehen kann. Die "Beine" sind so lange (und isoliert, damit man die einzellnen "Teile" beruhigt über den Schalter biegen kann.
 

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Und so siehts dann mit Widerständen aus, zumindest bei mir (noch nicht ganz bestückt) ..
 

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Hallo,

ich werde mich demnächst (wenn ich mich aufraffen kann) auch an so ein Ding machen.
Bist du schon weitergekommen? Hast du mit den Widerständen experimentiert? Wie effektiv/brachbar sind die in der Praxis? Hast du vielleicht schon Klangbeispiele parat? Würde mich über weitere kleine Berichte freuen.

Gruß,
David
 
@DavidH

Also: Ich werde zwei Gitarren damit ausrüsten, eine nur mit Kondensatoren und mit den Werten vom Onkel aus dem Guitar Letter 2 (2 HB 1 SC).

Eine 7ender Strat mit Pus von LeoSounds werde ich auch umrüsten mit Kondensatoren und Widerständen. Hier sind die Widerstände mit einem speziellem Programm berechnet. Großen Dank an den Onkel welcher mir hierbei SEHR geduldig geholfen und mir die Zusammenhänge erklärt hat.

Mit Soundbeispielen kann ich noch nicht dienen. Beide Gitarren liegen derzeit offen auf dem Tisch, kommt halt immer etwas dazwischen. (Bei der HB Guitar habe ich ein Floyd nachgerüstet, da hat die Mensur um 3 mm nicht mehr gestimmt - Gitarrenbauer hats dann für 50 Euronen gerichtet (Abstand zum Steg HB verkleinert - rausgeschliffen. Ich stell da dann mal Bilder davon rein.

Ich selbst bin sehr gespannt auf das Ergebnis.........

Das geht eigentlich ganz gut die Dinger zu löten. Problematisch ist nur die "kleinen" Kondensatoren als Polypropylenkondensatoren zu finden. Über Conrad kein Prob, aber in Shops ,--(((. Und manchmal sind nicht alle da....

Na ja. wie gesagt, bin selbst gespannt.

Rainer
 
In welchen Bereichen bewegen sich denn die Widerstände zum Dämpfen der Güte der Resonanzfrequenz? Gibt es da Richtwerte?

Mal was anderes:
Ich hab an meinem Tonregler einen kleineren Kondensator angelötet. Wenn ich den Tonregler ganz zudrehe (der Kondensator wirkt dann ja als Lastkondensator, wie bei einem C-Switch) und auf dem Steg-SC spiele, hört sich der Ton wie bei einem fixierten Wah an.

Ist hier die Güte der Resonanzfrequenz zu hoch oder ist das ein ungeschickt gewählter Kondensator?


Gruß,
David
 
Hallo David,
also ich habe mich zunächst hier: http://www.schaedla.org/public/Publikationen.htm
orientiert, ließ mal den Guitar Letter 2, sehr gut beschrieben. Zu Deiner konkreten Frage kann ich Dir leider nicht kompetent helfen. Meißt besucht hier der Onkel auch die entsprechenden treads, - aber vielleicht schickst Du dem Onkel eine PN mit deiner Frage. Auf freundliche Fragen reagiert Ulf auch sehr freundlich ,-)). Auch wenn er doch zeitlich eingespannt ist. Auf Seite 1 dieses freds hat er ja schon eine ausführliche Antwort gegeben.

Tut mir leid dass ich Dir nicht helfen kann. In dieser Technikfrage.

Gruß
Rainer
 

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