Ersatz für den Ton-Regler

In welchen Bereichen bewegen sich denn die Widerstände zum Dämpfen der Güte der Resonanzfrequenz? Gibt es da Richtwerte?
Nicht wirklich! Ich lege die Widerstände immer so fest, daß sich für jede Schaltstellung eine vergleichbare Güte (also Höhe des "Berges") ergibt. Es sollte dann so aussehen:

Img_ResVari.gif

Je nachdem was ich da elektrisch machen, können sich Werte von ein paar hundert Kiloohm oder ein paar Megaohm ergeben.

Ich hab an meinem Tonregler einen kleineren Kondensator angelötet. Wenn ich den Tonregler ganz zudrehe (der Kondensator wirkt dann ja als Lastkondensator, wie bei einem C-Switch) und auf dem Steg-SC spiele, hört sich der Ton wie bei einem fixierten Wah an.
Das kann durchaus sein. Ein Wah-Wah ist letztendlich nichts anderes als eine Schaltung, die eine variable Resonanzfrequenz besitzt.

Ist hier die Güte der Resonanzfrequenz zu hoch oder ist das ein ungeschickt gewählter Kondensator?
Solange ich nicht weiß, welcher Tonabnehmer verwendet wird, wie der Rest Deiner Schaltung aussieht und welche Kapazität der Kondensator hat, kann man hier nur spekulieren.

Ulf
 
Das ist die URL="http://www.seymourduncan.com/support/schematics/2h_1v_1t_3w_1pp.html"]Schaltung[/URL] bei meiner Gitarre. Anstelle des normalen "Ton-Kondensators" habe ich einen Kondensator mit 0,1mF Kapazität. Die Potentiometer wurden durch logarithmische mit 1MOhm ausgetauscht.

Der Sound ist besonders stark bei dem gesplitteten Humbucker an der Brücke zu vernehmen. Falls du mit "welcher Tonabnehmer" die Marke und den Typ wissen willst: "Hagstrom Custom 60 Humbuckers".

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Gruß,
David


PS: Ein paar hundert Kiloohm bis ein paar Megaohm schränkt die Auswahl ja schonmal beträchtlich ein. Gibt es dafür evtl. eine Formel, mit der ich mir die Widerstände selbst ausrechnen kann?

PPS: Wenn das Wah auf dem gleichen Prinzip aufbaut wie der "C-Switch", heißt das aber nicht, dass der C-Switch dann meistens so klingt wie ein Wah, oder?
 
Das ist die URL="http://www.seymourduncan.com/support/schematics/2h_1v_1t_3w_1pp.html"]Schaltung[/URL] bei meiner Gitarre. Anstelle des normalen "Ton-Kondensators" habe ich einen Kondensator mit 0,1mF Kapazität. Die Potentiometer wurden durch logarithmische mit 1MOhm ausgetauscht.

Der Sound ist besonders stark bei dem gesplitteten Humbucker an der Brücke zu vernehmen. Falls du mit "welcher Tonabnehmer" die Marke und den Typ wissen willst: "Hagstrom Custom 60 Humbuckers".
100nF ist als Tone-Kondensator in der Regel viel zu groß. Wenn man die Tonblende zudreht ergibt sich bei den meisten Tonabnehmern eine Resonanz zwischen 200 und 300 Hz. Beim Gibson P-490 sind es 285Hz / 2dB unter der Bedingung, daß er gesplittet ist. Als Reihenschaltung ergibt sich eine äußerst schwache Resonanz bei 124/Hz / 0,04dB. Sie ist also nicht wahrnehmbar. Die Grenzfrequenz liegt dann bei nur 290Hz. Darüber geht dann nichts mehr.

Über Deine Tonabnehmer habe ich leider keine Info. In so fern muß man hier leider spekulieren.
PS: Ein paar hundert Kiloohm bis ein paar Megaohm schränkt die Auswahl ja schonmal beträchtlich ein. Gibt es dafür evtl. eine Formel, mit der ich mir die Widerstände selbst ausrechnen kann?
Keine, die ein Laie handhaben könnte. Ich habe die Übertragungsfunktion für verschiedene Fälle ausgerechnet, die mein Simulator dann verwendet, um numerische Werte zu erzeugen. Die Dämpfungswiderstände werden dann mit Hilfe der Regular Falsi ermittelt.
PPS: Wenn das Wah auf dem gleichen Prinzip aufbaut wie der "C-Switch", heißt das aber nicht, dass der C-Switch dann meistens so klingt wie ein Wah, oder?
Nein, denn ein Wah ist in der Regel ein Bandpaß dessen Mittenfrequenz verändert werden kann. Die Gitarrenelektronik ist ein Tiefpaß mit Resonanzstelle. Wenn die Resonanzfrequenz in den gleichen Bereich wie beim Wah kommt, erhält man allerdings einen ähnlichen Klangeindruck.

Ulf
 
Hi,

mir fällt gerade auf, dass ich da eine Null verschlampt hab. Es sind natürlich 0,01mF bzw. 10nF. Ich werde mich dann wohl einfach mit Widerständen und Kondensatoren eindecken und eine große Testaktion starten. Die Größenordnung der Kondensatoren entnehme ich dann deiner Tabelle in den GuitarLetters.


Ach ja: Ich hab da noch etwas Interessantes gesehen. Einen (aktiven) stufenlosen Überblendregler zwischen Hals- und Stegpickup. Ich könnte mir das an meiner Gitarre (wenn die "große" Umbauaktion sowieso läuft gut vorstellen. Damit sind sicher mehr Sounds drin als bei einem einfachen Toggleswitch und das Splitten der Humbucker müsste dann immer noch möglich sein, oder?


Gruß,
David
 
mir fällt gerade auf, dass ich da eine Null verschlampt hab. Es sind natürlich 0,01mF bzw. 10nF.
Das ist natürlich ein Unterschied!

Der P-490 liefert dann (bei Tone=0) eine Resonanz von 750Hz / 7dB

Ich werde mich dann wohl einfach mit Widerständen und Kondensatoren eindecken und eine große Testaktion starten. Die Größenordnung der Kondensatoren entnehme ich dann deiner Tabelle in den GuitarLetters.
Das ist angesichts der Umstände mit Sicherheit der beste Plan. Rechnen ist gut, wenn es denn geht. Hören ist besser!
Ach ja: Ich hab da noch etwas Interessantes gesehen. Einen (aktiven) stufenlosen Überblendregler zwischen Hals- und Stegpickup. Ich könnte mir das an meiner Gitarre (wenn die "große" Umbauaktion sowieso läuft gut vorstellen. Damit sind sicher mehr Sounds drin als bei einem einfachen Toggleswitch und das Splitten der Humbucker müsste dann immer noch möglich sein, oder?
Das Splitten ist natürlich möglich!

Der Aufbau müsste dann wie folgt sein:

PU -> Split-Switch -> Lastkondensator oder C-Switch -> Tonblende -> Aktiver Blender -> Master-Volume.

So etwas ist in vielen Bässen zu finden. Von der passiven Variante ist, im Hinblick auf die starke Dämpfung der Resonanz, abzuraten!

Ulf
 
Der Aufbau müsste dann wie folgt sein:

PU -> Split-Switch -> Lastkondensator oder C-Switch -> Tonblende -> Aktiver Blender -> Master-Volume.
Ulf

Kommt der Überblendregler nicht an die Stelle des Toggleswitches? Da ich nur einen C-Switch (für beide Tonabnehmer) und dann keine Tonblende mehr hab geht das doch gar nicht anders?!? Oder hab ich etwas beim Aufbau des Blenders übersehen? Da kommen doch beide Signalkabel der beiden Tonabnehmer rein und ein Gesamtsignalkabel raus.

PS: Oder muss der C-Switch direkt hinter dem Tonabnehmer sitzen, damit er so wirkt wie er soll?

Gruß,
David
 
Kommt der Überblendregler nicht an die Stelle des Toggleswitches?
Grundsätzlich ja!
Da ich nur einen C-Switch (für beide Tonabnehmer) und dann keine Tonblende mehr hab geht das doch gar nicht anders?!?
Wenn Du nur einen C-Switch haben willst, muß die Zusammenschaltung der Tonabnehmer vor dem Lastkondensator erfolgen. Diese muß passiv sein. Durch einen aktiven Blender wird der Schaltungsteil vor dem Blender von der nachfolgenden Schaltung entkoppelt. Ein C-Switch nach dem aktiven Blender kann dann nicht mehr die Resonanzfrequenz der Tonabnehmer beeinflussen.

Ulf
 

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