An die Bundlosen: Geht ihr auch in der Band unter?

  • Ersteller MatthiasT
  • Erstellt am
M
MatthiasT
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.06.12
Registriert
06.07.05
Beiträge
3.183
Kekse
34.736
Hi

Eigentlich ist dieser Threat in der Plauderecke nicht ganz richtig, aber ich wusste nicht, in welcher anderen Kategorie er passen könnte.


Und zwar geht es um folgendes: Ich spiel bundlos in einer etwas härteren Band. Zumindest teilweise ist die ganze Geschichte schon Heavy Metal, und darin liegt mein Problem begründet. Zuhause im Wohnzimmer hab ich 'ne brauchebare Intonation, im Proberaum bei cleanen Parts auch, denn da hör ich mich gut. Nur wenn gerade zwei Gitarren mit voller Verzerrung und ein Schlagzeug mit Doublebase losbrettern, dann is Sense. Mir fällt es dann echt schwer, gerade zu spielen. Man ist dann schon fast gezwungen per Sicht seine Patscher zu plazieren. Klar hört man, wenn es schief wird, aber die Reaktionszeit zum korrigieren ist deutlich länger, da man sich halt nicht mehr klar hört. Gerade bei schnellen Parts ist das eher unpraktisch.

Das wird besser, wenn ich mich deutlich lauter stelle, aber dann leidet der Bandsound, und die beiden Gitarren sehen das eher als eine Herausforderung zum kalten Dezibel-Krieg. Im Schneidersitz vor meinem Amp mag ich auch nicht sitzen, vor allem weil das spätestens auf der Bühne eher uncool aussehen würde.


Habt ihr dieses Problem auch und wenn ja, wie löst ihr es?
 
Eigenschaft
 
Wenn du sagst im Schneidersitz vor den Amp klingt das auch so als würden die Speaker dir die Beine föhnen. Kipp deinen Amp, bzw. stelle ihn erhöht auf, damit der/die Speaker ungefähr auf deinen Oberkörper oder Kopf zielen, dann hörst du dich besser ohne wirklich lauter machen zu müssen.
Vielleicht ist es aber auch gerade ein nicht optimaler Bandsound, der dir das Hören erschwert? Haben die Herren Gitarristen vielleicht einfach die Bässe an den Amps voll aufgedreht, und eventuell noch ein zwei Halbtöne tiefer gestimmt? Wenn sie dir untenrum keinen Platz lassen wird es beinahe zwangsläufig in einen dB-Krieg ausarten, und der Sound bleibt auch so oder so auf der Strecke, ob du dich nicht hörst oder einfach alles zu laut wird.
 
Wenn du sagst im Schneidersitz vor den Amp klingt das auch so als würden die Speaker dir die Beine föhnen. Kipp deinen Amp, bzw. stelle ihn erhöht auf, damit der/die Speaker ungefähr auf deinen Oberkörper oder Kopf zielen, dann hörst du dich besser ohne wirklich lauter machen zu müssen.
Vielleicht ist es aber auch gerade ein nicht optimaler Bandsound, der dir das Hören erschwert? Haben die Herren Gitarristen vielleicht einfach die Bässe an den Amps voll aufgedreht, und eventuell noch ein zwei Halbtöne tiefer gestimmt? Wenn sie dir untenrum keinen Platz lassen wird es beinahe zwangsläufig in einen dB-Krieg ausarten, und der Sound bleibt auch so oder so auf der Strecke, ob du dich nicht hörst oder einfach alles zu laut wird.

Der Bandsound ist nicht optimal. Gerade der eine Gitarrist ist etwas von dem Metal-Virus befallen und steht auf den HiGain iSound seines Marshalls Tops. Und die andere Gitarre hat sieben Saiten, einen Triple Recifier dahinter und auch nicht gerade einen Basscut eingeschaltet...
Vom Arrangieren geht das eigentlich, ich weiche den Gitarren aus wo es geht und da ich auch nicht wenige Songs schreibe kann ich das gut planen. Wo gerade die Gitarre tief vor sich hinbollert spiel ich halt die Leadstimme. Das geht auch mit dem singenden Fretlesssound gut.
Aber selbst wenn ich denen mal ihre Amps einstelle hab ich das Problem, dass ich mich einfach zu wenig höre. Ich will mich aber nicht deutlich lauter machen, weil ich alle anderen auch nicht übertönen will.

Mich hätte jetzt erstmal interessiert, ob das anderen Fretlessspielern auch so geht, oder ob das ein Problem ist, was sich auf meine Band geschränkt.

Ich hatte schon über einen angeschrägten Aktivmonitor nachgedacht, der erstmal nur mich anfönt. Aber da ist es schwer was zu finden, was laut genug ist doch so leicht, dass ich es auch notfalls mal ohne Auto transportieren kann.
 
Hi Matthias,

das kling ja aber schon nach brachialer Gitarrengewalt. Eigentlich solltest du doch aber mit dem Fretless immer irgendwo ein Loch in den Mitten finden. Vielleicht kannst du ja mal an deinem Sound rumprobieren - eventuell müsstest du mehr Mitten 'reindrehen. Was bei mir immer hilft (ohne an der Lautstärke zu drehen) ist, den Anschlagpunkt zur Brücke hin zu verschieben. Bei schnellen Songs bin ich ganz hart mit den Fingern so 2-3cm vor der Brücke. Das kling ziemlich punchy und präsent ...

Tom
 
Jepp, zwei Gitarren können schon ganz gut drücken. Ich muss mir da nochmal ein Frequenzloch suchen bzw. ein schaffen. Es ist ja nicht so, dass die anderen nicht mit sich reden lassen. Nur haben sie halt andere Vorstellungen von einem guten Gitarrensound:rolleyes:

Ich hab ja auch nix gegen Brett, aber ich will mich halt noch hören. Denn wenn ich schief liege, dann hört sich alles scheiße an. Das zu vermeiden sollte ja auch das Interesse der anderen sein.

So meinen Erfahrungen nach liegen die typischen Fretless mitten so bei 600-800 Hz. Blöderweise kann man an normalen Gitarrenamps solche Scopesound nicht einstellen. Bei den von mir geschriebenden Songs achte ich schon immer drauf, dass eine der beiden Gitarren durchgehend clean spielt und die andere eher nicht so fette sachen. Zum einen hört sich das eindeutig cooler an, zum anderen bleibt mir dann auch noch Luft.
Das ist ja eigentlich ein typisches Bassistenproblem, allerdings hat es bei mir den unschönen nebeneffekt, dass ich dann einfach nicht mehr gerade spielen kann.
 
Mir ist aufgefallen, dass mein fretless in härteren Parts wesentlich präsenter klingt, wenn ich ihn leicht anzerre. clean hatte ich ähnliche Probleme wie du. wir haben an den Gitarren schrittweise die Bässe rausgedreht, bis es gepasst hat.

hat hier schonmal jemand seinen Bundlosen mit einer aktiven Elektronik oder einem Humbucker in Bridgeposition nachgerüstet?
Spiele mit dem Gedanken, um mehr Dampf zu bekommen.
 
Hi toubsen,

mein Status ist in der tat ein aktives Gerät und hat mächtig Dampf.

Aaaaber - ich hab' die Elektronik eigentlich immer aus und nur den Bridge Pickup an. Eventuell geb ich bei Songs mit Slapping etwas Kick in die Höhen, aber nur leicht.

Der Ton kommt aus den Fingern - kann man nicht oft genug sagen ... allerdings sollten genug Watt dahinter hängen um den Ton auch hörbar zu machen :)

Tom
 
Vielleicht können die Gitarristen mal das rausdrehen, was die Bässe nennen. Könnte ja auch sein, dass die in deinem Frequenzbereich "wildern" und dir alles zudröhnen. Das mag zwar ganz nett klingen solange die alleine spielen, aber in der Band bist du derjenige, der den Sound fett macht.

Und: Das mit dem Amp höher stellen ist auch ne gute Sache: Box auf Brustkorbhöhe ist imho optimal.

Gruß,

Pablo
 
Stimme Good Year zu....
Sag deinen Dünnsaitenquälern, sie sollen mal daran denken, dass sich der Bandsound aus allen Instrumenten aufbaut und nicht nur aus einer dominanten Gitarre besteht...
ich weiß genau was du durchmachst, habe auch mal in ner Band gespielt wo einer der gitarristen einen Dual Rectifier hatte und nie runtergedreht hat...aber dass der Bass völlig untergegangen ist, daran war immer ich schuld :D
An deinem Fretless sollte das glaube ich nicht liegen, da du einen Fretless Bass generell überall einsetzen kannst.
 
Hmm... hast Du es schon mal mit nem Kompressor probiert? Mir hilft das beim Fretlessspielen (ich spiel aber auch kein Metal). Der Ton hat halt mehr Attack, ohne lauter zu sein und ist vorallem gleichmäßiger, was (für mich) das Intonieren nach Ohr extrem erleichtert...

Ansonsten? Was hast Du für nen Fretless? Ich hab an meinem Fretted JB die Pickup-Verschaltung geändert, so daß ich auch nen seriell/parallel-Switch habe, das könnte an einem Fretless auch mehr Mittendruck geben. Die Anleitung hat auch irgendwer hier ins Forum geposted, wie das geht...
 
Tipp eins fand ich ganz gut: Amp kippen und auf die eigenen Ohren ausrichten. Hier gibt es auch einen Amp-Ständer (benutze ich bei Gigs, wenn es keine Monitore gibt), auf dem man den Amp schräg circa 50cm über dem Boden positionieren kann.

Der Fretless-Bass ist aber auch an sich ein fragiles Instrument, welches meines Erachtens nicht zu brachialer Musik passt. Das sage ich ohne Deine Band bzw Eure Musik bewerten zu wollen.
 
Dieses Problem habe ich nicht. Dafür sorge ich schon. Ich mache allerdings auch kein Metal. Hier würde ich immer einen Bundierten nehmen, ist doch viel bequemer. Und den bekannten Metalbassisten mit Fretless unterstell ich einfach mal, dass das so eine Art Show oder der Versuch eines Alleinstellungsmerkmals ist.

Du solltest zunächst mal den Amp so stellen, dass du dich gut hörst. Aber um deiner Ohren willen würde ich folgendes ausprobieren:

- du nimmst einen neutralen Beobachter mit in den Proberaum
- es beginnen Drums&Bass, hier sollte noch alles roger sein und du dich gut hören können
- jetzt kommt - so vorhanden - der Keyboarder dazu
- dann der erste Gitarrist
- mulmt es jetzt? Dann den Gitarrensound verändern, so dass es passt
- jetzt den nächsten Gitarristen...

Hörst du dich jetzt? Wenn ja, kommt erst der harte Part: du musst die Dünnsaiter davon überzeugen, dass es nur so geht. Vielleicht sehen die das ein, wenn der Beobachter das bestätigt.

Oder - kauf dir einen Bass mit Bünden...;)
 
Danke erstmal für die vielen Antworten.


Ich werde einige Sachen mal ausprobieren, die hier geraten wurden. Bassamp höher stellen werde ich wohl nicht machen, da ich im Proberaum nicht über meinen spiele sondern einen anderen mitbenutze. Da will ich immer möglichst wenig dran drehen. Es ist zwar kein edles Teil, aber fremdes Eigentum.

Kompressor/leichte Verzerrung werde ich aber mal probieren. Damit könnte ich meinen an sonsten ziemlich jazzigen Ton mal ein wenig mehr Durchschlagskraft verleihen.


Ansonsten aber versichert mir der Threat das, was ich mir schon vorher gedacht hab. Es liegt an den anderen... nicht an mir.:cool:
Naja, wenn der Gitarrist nächstemal ankommt und mit vorwurfsvollem Blick sagt, dass es in anderen Bands doch auch gut klingt, wenn der Bass die Gitarre mal doppelt, dann werde ich ihm noch mal ein paar Takte zum Gitarrensound anderer Bands erzählen.;)


Ganz allgemein bin ich schon der Meinung, dass Fretlessbass in eine härtere Band passt. Es ist für den Stil der Band auf jeden Fall ein Gewinn, deswegen wollte ich davon auch nicht ab. Außerdem müsste ich mir dann noch einen Bass mit Bünden kaufen, wozu ich mal viel zu pleite bin... ;)


So, ich warte einfach mal die nächste Probe ab, setzt die Tipps mal um und schaue, ob es dann geht. Ich frag mich schon irgendwie, wie sonst total unkomplizierte und zugängliche Menschen zu "... but my amp goes to eleven!"-Gitarristen werden, sobald sie nen Eierschneider in die Hand bekommen.
 
Kompressor/leichte Verzerrung werde ich aber mal probieren. Damit könnte ich meinen an sonsten ziemlich jazzigen Ton mal ein wenig mehr Durchschlagskraft verleihen.

Wird m.E. nicht viel bringen. Dein Problem ist ein universelles. Wir haben ( 2Git & Kb ) auch lange rumprobiert. Es hilft eigentlich nur gezieltes equalizing. Du könntest ausprobieren den Bereich unter 100 Hz und die Mitten zu boosten, die Gitarristen sollten nur sehr wenig unterhalb 200 Hz abgeben. Bei 2 Gitarren lässt sich überlegen, Ihnen jeweils einen Boost bei 1kHz & 2 kHz ( oder 2 kHz & 4 kHz ) zu geben damit sie besser getrennt sind.
Ansonsten gilt das Gesetz der akustischen Maskierung: Wenn 2 unterschiedliche Schallquellen auf der gleichen Frequenz tönen maskiert die Lautere die Leisere vollständig.Das Ohr funktioniert leider so. Beispiele für Bands die die Trennung Bass-Git. live gut hingekriegt haben: Queen ( Live at Wembley ) und van Halen ( gibt's auch eine DVD von).
Generell gilt: Druck kommt von präzisem Spiel, vor allem von Snare, Bassdrum & Bass!
Viel Glück;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben