Kann mir jemand sagen welche Gesangstechnik das ist?(Gethsemane)

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Hm mal wieder gehts bei mir ums hohe Singen.:rolleyes: Schaut oder besser gesagt hört mal ab 2:29, ich hab sone Art zu singen oft bei 70er Mucke gehört, die Frage ist: Ist das Kopfstimme(also mit Mühe bekomm ichs auch hin, klingt aber nur ansatzweise so), Falsett(bei mir klingts zu dünn) oder was?
http://www.youtube.com/watch?v=SkrJmxjw67I
 
Eigenschaft
 
also ich hab noch nich so viel Erfahrung, aber ich würd sagen das is Falsett (also abgeklemmt) und klingt auch geschoben, also mit dem Bauch gedrückt. Kopfstimme is das Gegenteil davon- die Stimmbänder schwingen weiter frei ohne Berührung bei den hohen Tönen und vor allem ohne viel Anstrengung.
Also wenn du mich fragst, in keinem Fall zum Nachahmen geeignet :)
 
Hm mal wieder gehts bei mir ums hohe Singen.:rolleyes: Schaut oder besser gesagt hört mal ab 2:29, ich hab sone Art zu singen oft bei 70er Mucke gehört, die Frage ist: Ist das Kopfstimme(also mit Mühe bekomm ichs auch hin, klingt aber nur ansatzweise so), Falsett(bei mir klingts zu dünn) oder was?
http://www.youtube.com/watch?v=SkrJmxjw67I

Wenn du ein Klasse Gethsemane hören willst, kauf dir die Jesus Christ Superstar Version mit Glenn Carter:
http://www.amazon.de/Jesus-Christ-S...0-9964555?ie=UTF8&s=dvd&qid=1188131499&sr=1-2

übrigens: http://www.youtube.com/watch?v=RaPM1QdpbbE
 
Ich mag die 2000er Version nicht so, mir gefällt Ted Neely am besten. Aber die Frage ist, was genau das fürne Technik ist.
 
Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich mag die Ted Neely Version nicht. Ist halt Geschmackssache.
Technik: Das ist eine Kombination aus einem sehr hohen Tenor und gestütztem Falsett bzw sogar Pfeifenregister-Gesang. Ian Gillan von Deep Purple konnte das früher sehr gut (Child in Time), auch Glenn Hughes (auch ex-Deep Purple) ist darin sehr gut, vor allem bei seinem Cover von "Nights in White Satin".
Die Technik fürs Pfeifenregister ist irgendwie schwer zu erklären und noch schwerer zu verstehen: Du darfst nicht hinauf pressen, sondern mußt den Ton im gestützten Falsett noch einmal "kippen" lassen.
Stell dir vor, deine Luftröhre ist eine Klavier-Tastatur: Der Brustbereich ist eben die Bruststimme oder Bass, der Bereich im hinteren Gaumen ist deine Kopfstimme, der vordere Gaumen dann dein Falsett und das Pfeifenregister ist praktisch schon bei deinen Zähnen...
Wenn du das mit der richtigen Atemtechnik kombinierst, kommen dabei diese ganz hohen Töne.
 
Ich hab mal wieder in diesem Forum rumgestöbert und bin zum Schluss bekommen, dass ich mal wieder alles verdreht habe und ich dieses g''' belte(ich hau n e' bis zum g''' hoch über 2 Oktaven). Ich find so klingts am ähnlichsten, aber wie schon gesagt wurde, nutzt der Sänger hier ne andere Technik, und meine Methode wird wohl nicht sehr gesund sein:rolleyes:. Mir kam jetzt nur ne Nebenfrage und zwar, ob Drew Sarich auch den Rest des Liedes beltet(da kommen ja einige h''s oder höher vor) oder er eine ähnliche Technik wie bei diesem Monster g benutzt?
 
Nun, ich versteh nicht ganz, was du mit deinen Rahmen-Angaben und Oktaven sagen willst. Klingt alles etwas wirr...

Aber grundsätzlich gibt es zwei Haupt-Bedeutungen fürs Belting:
1. Einerseits wird es für Sänger benutzt, die zwar klassisch ausgebildet sind, aber sich entscheiden, nicht klassisch zu singen... (würde hier durchaus Musical-Sänger einordnen, da die Grundausbildung klassisch ist.)
2. Andererseits werden Sänger gemeint, die ihr schweres Register (modales Register, oft auch "Bruststimme") bis in die höchsten Lagen "hinaufziehen"... (Hier würde ich dann wohl eher den Rock und Pop Bereich einordnen: Wilson Pickett, James Brown, usw...)

Ich würde einmal sagen, die Beantwortung deiner Frage steckt in der These, für die du dich letztendlich entscheidest.

Im vorliegenden Beispiel ist es aber wohl eher Letzteres, da ich nicht viel "Technik" heraus höre... In den Höhen wird er dünn, man hört deutlich eine abgeschnürte, verkrampfte Kehle (und ich meine noch nicht einmal sein Falsett...)
 
Ja der höchste Ton ab 2:29 , ist doch ein g''', oder? Naja, also wenn ich das richtig verstanden habe beltet Mr. Sarich das ganze Lied lang, jedenfalls da wo es in die höheren Lagen geht, das g miteingeschlossen? In den Höhen wird er dünn, abgeschnürte verkrampfte Kehle, klingt ganz nach Belting, wie es auch für Musicalsänger typisch ist.

Ich wollte das jetzt nicht so ausweiten, aber ich hoffe ich hab mich nun verständlich ausgedrückt, ich weiß, bei mir kann sowas schonmal vorkommen:(
 
Also ich hab eine Barbra Streisand oder eine Shirley Bassey noch nie mit (Zitat: ) "abgeschnürter verkrampfter Kehle,... ,wie es auch für Musicalsänger typisch ist" singen gehört...
Nein nein, ich meinte das nicht als Lob für Drew Sarich. Denn mehr als "abrocken" tut der gute Herr da nicht. Ich glaube aber, dass es dir unter Umständen gar nicht gefallen würde, wenn er mit Technik singen würde. Es ist einfach nur Leidenschaft.

Wie ich bereits gesagt habe: Es ist sehr schwer zu erklären, wie man zu diesem hohen Falsett kommt. Auf keinen Fall würde ich es aber mit Druck versuchen, wie es Drew Sarich macht. Es muß ohne Kraftanstrengung auch gehen!

Eine viel zu metaphysische Erklärung spar ich mir, denn ohne einer soliden Basis im schweren Registrieren würde ich keinesfalls in hoher Lage singen!
 
Hey Schlorsten,
ich klinke mich hier an der Stelle einfach mal ein, bin neu hier.
Ich denke im Gegensatz zu Holyman, dass Drew Sarich absolute Kontrolle hat über das was er da macht mit seine Stimme. Ausser an ein zwei Stellen wo er die Distortion ein wenig unkontrolliert übergehen lässt. Das sind Klänge die in klassischen Termen schwer zu beschreiben sind.
Ich denke auch nicht dass er die Höhe presst oder ähnliches. Den hohen Ton den du meinst beltet er auch glaube ich nicht wirklich, es ist ein sogenannter Fake-Belt, eine Art Kopfstimme mit viel Twang, was viel Volumen bringt aber eben nicht das Gefühl von Belting in der Kehle bereitet.
Ich komme aus einer völlig anderen Technik, mit anderen Bezeichnungen, die aber dadurch auch den Gesang z.B. von Drew Sarich genau beschreiben lassen. Viele Stellen bei ihm hören sich sehr klagend an, wo viele das Gefühl haben der Sänger drückt seine Kehle zu. Ist aber nicht so, es ist eine Technik, die dies möglich macht ohne dass es irgendeinen negativen Einfluss auf deine Stimme hat.
Er spielt kurz vor und nach dem hohen Ton den du meinst sehr viel mit Distortion, die er denke ich auf das im klassischen Sinne Belting draufsetzt (für mich ist Belting anders definiert als im Klassischen).
Ich hoffe das war jetzt nicht zu verwirrend!?
Lg Julia
 
War nicht verwirrend:great:. Nur stellt sich mir nun ein Problem, Kopfstimme und Falsett zu definieren, da ich auch mit meinem Gitarrenlehrer gesprochen habe, der meinte Falsett sei das , was für mich Kopfstimme ist, also so wie die Opernsänger hohe cs singen etc. Kopfstimme (bei Männern) ist diese hohe dünne Stimme, die wie eine Frauenstimme klingt(so wie es zB der sänger von Muse tut), sagte er. Nun könnte es sein, nach deiner Beschreibung, dass der hohe Ton also mit Kopfstimme(nach meinem Gitarrenlehrer angeblich Falsett), die "Opernsängerhochsingtechnik", gesungen wird(mit viel Twang wie du sagtest).
So das war verwirrend sry:p
 
Also da ich garnicht mit Kopfstimme etc arbeite, versuche ich mal einen möglichst sinnigen Vergleich zu finden. Der BeeGee´s Sänger singt mit der gleichen Technik, aber einem etwas anderen Klang. Es wäre vielleicht so zu beschreiben: er singt eher die Kopfstimme, die Frauen im klassischen Gesang in der höhe verwenden mit eben viel Twang. In der Technik die ich lernen heißt das Neutral, Neutral gibt es mit Luft und ohne. Im klassischen Bereich singen Frauen in der Höhe meist mit Neutral ohne Luft. Im Popbereich ist Prince ein Vorbild von diesem Neutral mit Twang in höheren Lagen. Norah Jones ist z.B. eine die viel Neutral mit Luft singt.
Hoffe das hat dir ein wenig weitergeholfen!?
LG Julia
 
Ja, so hatte ich es mir auch gedacht, "Kopfstimme, mit viel Twang", nur klingt das, wenn ichs mache eher so wie wenn ne Opernsängerin auf dicke Hose macht, es klingt zu sehr gekünstelt und weiblich(so wie es auch beim männlichen Sopran in der Klassik ist). Naja , es ist schwierig das alles zu definieren, merk ich iwie.
 
Ihr solltet grundsätzlich Termini, wie Kopfstimme etc, vergessen, da leider jeder was anderes darunter versteht. Der Begriff kommt aus der Zeit vor der Aufklärung... Damals dachte man, dass die hohe Stimme tatsächlich aus dem Kopf käme... Heute weiß jedes Kind: Sie kommt genauso von den Stimmbändern, also aus dem Hals. Man fühlt lediglich die Formanten im Kopf vibrieren.

Schlorsten: Die Technik ist tatsächlich die selbe, wie sie eine Sopranistin in der Oper nutzt. Frauen kennen den Begriff als Pfeifenregister (das es aber in Wirklichkeit auch nicht gibt). Es gibt dazu eine nette Darstellung von Lilli Lehmann... die aber wiederum keine Ahnung von Anatomie hatte....

Du darfst keinesfalls versuchen, den Ton nach vorne zu pressen, sondern solltest ihn nach oben über den Scheitel oder besser gar noch über deinen Hinterkopf hinaus denken... Solang du aber keine Kontrolle über deinen Gesang hast und alles mit pressen versuchst, wie Drew (und es ist gepresst), wirst du das, wenn überhaupt, nur durch Zufall finden.
 
Naja aber ich muss ja irgendeinen Vergleich ziehen, wenn ich einen Klang zumindest annähernd beschreiben will mit Worten die eben den meisten doch geläufiger sind.
Ich versuchs mal anders: das Lied beginnt in Neutral (bis 0:14,dann bis 0:22 wechselnd Neutral und Curbing), wechselt recht schnell zu Curbing (ab 0:22 bis 0:37), dem er in der Tiefe einen etwas klassischeren Klang gibt durch das dunkler färben des Klangs, sogar kurz zu Overdrive wechselt (0:38-0:43 etwa). Er setzt oft Twang ein. Hat teils einen recht schweren "Hold" beim curben, was für viele den Eindruck erweckt dass es gepresst wäre. Die anfängliche Distortion entsteht meiner meinung nach etwas ungewollt, vorallem bei 0:59 weil er den Vokal da nicht so verwenden kann in der Höhe und dem Volumen, sondern ein wenig in eine andere Richtung färben sollte. Später setzt er Distortion schon gewollt und kontrollliert ein(etwa bei 2:22). Der ganz hohe Part ist meiner Meinung nach eben Neutral mit viel Twang(2:30-2:33) (in Lord of the Rings spricht Schmiegel auch in dem Modus nur viel leiser und tiefer eben), ab 2:33 wechselt er wieder zu Curbing. Mit den ganzen bis jetzt genannten Modi spielt er bis er bei 4:00 wieder mit Neutral beginnt. Den Rest hab ich jetzt mal nicht weiter analysiert.
Ich hoffe durch die Zeitvorbilder kannst du dir ein klein wenig ein Bild machen von dem was ich meine!? Ich denke dass er bei einigen Passagen indertat ein wenig seine Vokale ändern muss dadurch würde es schon nicht ganz so gepresst mehr klingen, aber dieses klagende nach innengezogene was der Klang hat, der ist schon mit absicht so und definitiv nicht schädlich. Er muss gut kontrolliert werden durch die Stütze, je schwerer der Hold desto mehr stütze, schädlich ist es erst wenn deine ganze Kehle dabei zugeht. Und das ist hier nicht der fall.
Neutral/Curbing/Overdrive/Belting sind als Basis Stimmmodus zu sehen, diese können dunkel, hell gefärbt werden und mit Twang oder anderen Effekten genutzt werden.

Hoffe dass es noch immer nicht zu verwirrend ist;-)
Lg Julia
 
Was du schreibst mag alles richtig sein. Zugegeben: unter einigen Begriffen kann ich mir nur wenig vorstellen. Aber ich denke, es hat eher mehr mit der "Färbung" eines Tones zu tun.
Natürlich kann man einen Ton abdunklen oder aufhellen, anzerren oder neutral singen etc..., aber dazu muss man den Ton zuerst einmal haben. Erst wenn man weiß, wie man ihn richtig bildet, kann man ihm den richtigen Schliff geben...
 
Da gebe ich dir auf jeden Fall recht, dass man jeden Ton abdunkeln oder aufhellen kann. Da diese Technik aber nicht auf der klassischen oder ähnlichem basiert, kann man das so nicht vergleichen. Alle diese Modi haben schon ansich ihre eigenart qua Klangcharakter,Overdrive und Belting sind die die voll metallisch klingen, Curbing halb metallisch und Neutral garnicht metallisch (metallisch nicht im Sinne von Metal Musik sondern im Sinne von "scharf, durchdringend"). Neutral hat einen sehr weichen intimen Klangcharakter, als würde man einem Baby etwas vorsingen, Curbing hat etwas von dem weinerlichen Klang, wenn man unzufrieden ist, wie ein stampfendes Kind dass der Mamma mit verschrenkten Armen und stampfenden Füßen "Ich will aber!" sagt. Overdrive hat einen rufenden Charakter, wie wenn Fussballfans rufen, oder man jemandem auf der anderen Straßenseite hinterherruft. Belting ist der schärfste Klang,die Basis ist Twang.
In Curbing und Neutral und Belting kann man ohne Registerbruch singen, weil es an sich auch keine Register gibt. Overdrive hat in der Höhe eine Begrenzung.
Das ist die Basis der Töne die man bilden kann, daneben kann man sie, neben ihrem eigenen Charakter, noch dunkel oder hell färben und eben Effekte draufsetzen.

Ich versuch das ein wenig verständlich zu erklären, in Deutsch kommt das Buch erst ende des Jahres raus, daher sind die beschreibenden Wörter Übersetzungen aus dem holländischen / englischen.

Lg Julia
 
Wie heißt das Buch denn?
Hört sich ziemlich interessant an...
 
Die Technik heißt CVT (Complete Vocal Technique) von Cathrine Sadolin. Ist eine relativ neue Technik, die Dame kommt aus Kopenhagen. Hier in Holland ist sie schon recht bekannt, hält auch langsam EInzug an den Musikhochschulen hier.
Denke dass sie in den nächsten Jahren auch in Deutschland bekannter wird, wobei ich glaube dass das schon noch schwieriger wird, weil Deutschland doch sehr auf die klassische Technik oder auch Basis eingeschworen ist.
Im Internet findet man recht viel zu ihr, einfach mal lesen, vielleicht gefällts ja;-)
Lg Julia
 
moment, wenn er am Anfang neutral singt(und das ist eindeutig im tieferen Bereich), wie kann das dann neutral in der höchsten Passage sein? (oder habsch was falsch verstanden:p )
 

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