Reperatur von Marshall

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Hi,

Ich wohne in Belgien, in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, ungefähr 75 km der luxemburgischen Grenze, 50 km von Prüm, 55 km von Monschau und ca. 60 km von Aachen entfernt.

Mal die Vorgeschichte: Ich habe einen alten Marshall, 100 w Bass, Fullstack. Das Teil funktionnierte, bis ein Sicherungssockel abbrach und ich diesen austauschen wollte. Der Amp hatte jahrelang in einem sehr feuchtem Raum gestanden. Als ich ihn danach anmachte, sprang die Haussicherung runter, und der Efi-Schalter. Ich ging nach Daun in ein Musikgeschäft um ihn zu reparieren lassen. Ein älterer Mann sagte mir, ich sollte 800€ zahlen! :eek: Als Begründung gab er an, dass das Gerät lebensgefährlich seie und er das ganze auch an 300€ machen könnte, aber dann nicht garantieren könnte, dass das Gerät beim Anschalten dann immer auch sicher laufen würde, und dass er das erst ab 800€ "fachgerecht" machen würde. (nach meiner Meinung muss man selbst an 50 € etwas Fachgerecht machen!) Ich schätze, dass die Spule des Traffos kaputt ist, aber ich waage mich an diesen Amp nicht ran bevor mehr kaputt geht. Jedenfalls riecht nichts verbrannt oder so, und ich habe den Amp davor auch schon gespielt, der wirklich gut klang und alles. Man hat mir ebenfalls dazu geraten, den Amp einfach in die Mülltonne zu werfen und nicht weiter darüber nachzudenken (wahrscheinlich dass dieser Mann dann den Amp verkaufen würde), dann hab ich gesagt dass ich den Amp wieder holen komme. Auch ein Reperaturschein war bei mir, als Beweis. Nach einigen Wochen rief man mich an, ein Kunde seie da und hätte Interesse an diesem Amp und fragte für wieviel ich ihn verkaufen würde. Ich bin mir bewusst, dass ich diesen Amp für einige tausende Euronen verkaufen könnte, aber das möchte ich auch gar nicht. Ich will einfach nur drüber spielen. ;) Jetzt steht der Amp bei mir und ich möchte diesen reparieren lassen.

Da aber manche Musikshops mir zu weit entfernt sind, suche in hier in der Gegend, denn ich hab das Vertrauen in solchen Musikshops verloren. Der Amp ist eine echte Seltenheit (Orange Verkleidung, in den 75ern wurden diverse solcher Amps gemacht, in violett, rot, weiss und orange) Es ist übrigens ein JMP Head. Hab das ganze Fullstack bei mir jetzt stehen.

Kennt jemand einen Musikservice, der zu vernünftigen Preisen mir meinen Marshall repariert? Es kann doch nicht so teuer sein, wenn der sonst auch immer funktionnierte!

MfG
 
Eigenschaft
 
Marshall-Spezialist sitzt in Köln:

http://www.tonehunter.de

Viellicht kaufen sie Dir das Teil ja auch ab, falls Du selbst kein Geld mehr reinstecken willst.
 
hi systray!
ja, es ist schon blöd, was man im sogenannten "fachhandel" so alles erleben kann...
ja, der tip zum tonehunter ist sicher gut - in leverkusen gibt es den dirk baldringer (ebenfalls ein großer marshall-fachmann) und ich bin sicher, daß es auch in Aachen kompetente leute für so etwas gibt - aber da kenne ich mich nicht aus...

ich hoffe du bekommst den amp wieder hin!

cheers - 68.
 
Sehr seltsame Geschichte... es ist schon möglich, daß der Amp völlig verrottet oder schlecht modifiziert ist, aber andererseits ist das Verhalten des Händlers nicht unbedingt vertrauenerweckend... Ohne ein genaues Bild vom Innenleben kann ich aber auch nix dazu sagen (mach ihn nur auf, wenn der Amp schon seit ein paar Tagen nicht mehr am Netz hing!).

Du solltest Dich auf einen Wechsel der Elkos und der Röhren einstellen, vielleicht noch Reinigen der Fassungen und Potis. Das ist nach so langer Zeit (ich vermute mal an dem Amp wurden noch keine Wartungsarbeiten gemacht...) IMO Pflicht, auch wenn nichts kaputt wäre. Genau solche Ausfälle drohen sonst nämlich wieder, und evtl. geht dabei noch mehr kaputt. Aber erst mal abwarten. Kann gut sein, daß es das schon war.

Tausende von Euro ist der Amp leider nicht wert. Die 1959 und 2203 JMPs aus den 70ern gehen je nach Zustand so zwischen 600-900, der Superbass dürfte auch in etwa auf dem Niveau oder leicht drunter liegen denke ich. Für ein Sonderfarben-Fullstack legt aber jemand auch ein paar hunderter drauf, wenn er es unbedingt in der Farbe haben will. ;) Auf keinen Fall einfach billig verkaufen oder gar wegschmeissen: selbst defekt bekommt man noch locker indestens 200-300EUR für das Topteil.
 
Sehr seltsame Geschichte... es ist schon möglich, daß der Amp völlig verrottet oder schlecht modifiziert ist, aber andererseits ist das Verhalten des Händlers nicht unbedingt vertrauenerweckend... Ohne ein genaues Bild vom Innenleben kann ich aber auch nix dazu sagen (mach ihn nur auf, wenn der Amp schon seit ein paar Tagen nicht mehr am Netz hing!).

Du solltest Dich auf einen Wechsel der Elkos und der Röhren einstellen, vielleicht noch Reinigen der Fassungen und Potis. Das ist nach so langer Zeit (ich vermute mal an dem Amp wurden noch keine Wartungsarbeiten gemacht...) IMO Pflicht, auch wenn nichts kaputt wäre. Genau solche Ausfälle drohen sonst nämlich wieder, und evtl. geht dabei noch mehr kaputt. Aber erst mal abwarten. Kann gut sein, daß es das schon war.

Tausende von Euro ist der Amp leider nicht wert. Die 1959 und 2203 JMPs aus den 70ern gehen je nach Zustand so zwischen 600-900, der Superbass dürfte auch in etwa auf dem Niveau oder leicht drunter liegen denke ich. Für ein Sonderfarben-Fullstack legt aber jemand auch ein paar hunderter drauf, wenn er es unbedingt in der Farbe haben will. ;) Auf keinen Fall einfach billig verkaufen oder gar wegschmeissen: selbst defekt bekommt man noch locker indestens 200-300EUR für das Topteil.
Hi,

Das ganze ändert sich aber, wenn von diesen Exemplaren nur weltweit 10 Stück noch gut in Ordnung sind. Schon einmal einen orangen Marshall gesehen? Ich bisher nur einmal. Laut Einschätzung eines Profis (welcher selbst aber keine Reperaturen macht, schade), lag der Wert noch bei 5000€ und höher. Das es die Bassversion ist, ändert an dieser Tatsache kaum etwas. Bei denen reicht es schon 2 Kondensatoren + Box umzutauschen, um aus der Bassversion eine Gitarrenversion zu machen und umgekehrt.

Jedenfalls ist vom optischem her der Marshall innendrin noch top, er hat etwas staub angesammelt aber diesen hab ich entfernt. Das Gehäuse sah nur ziemlich verdreckt aus, und das habe ich mit Javel eingerieben, jetzt sieht er zwar nicht aus wie neu (da damals von Bekannten auch mal Zigaretten drauf liegen gelassen wurde), aber schon viel besser als vorher.

Allerdings riecht der Amp drinnen nicht verbrannt oder ähnliches, auch konnte ich nirgends verbrannte Kondensatoren, Widerstände oder sonstiges finden. Die Röhrensockel sind m.E noch in Ordnung. Wie kam dieser im Laden dann auf 800€? Ist mir echt fragwürdig.

MfG

EDIT: Eins steht aber fest, ich werde diesen Marshall (da Erbstück) niemals verkaufen! ;)
 
EDIT: Eins steht aber fest, ich werde diesen Marshall (da Erbstück) niemals verkaufen! ;)

....damit sind sämtliche Diskussionen über den Wert des Amp überflüssig.

Ich empfehle dringend, einen wirklichen Fachmann - zwei wurden Dir ja schon genannt -
mit der Durchsicht des Amp zu beauftragen.
Bei dem Alter sind die Elkos ausgetrocknet, und Lötstellen können gebrochen sein.
Beides ist nicht sofort zu sehen...
Ein Fachgeschäft kommt heutzutage auf 60,-€ Stundenpauschale, etwas Material dazu,
wie z.Bsp. ein Satz neue Röhren, dann sind 800,-€ auf einmal sehr schnell zusammen.
 
Allerdings riecht der Amp drinnen nicht verbrannt oder ähnliches, auch konnte ich nirgends verbrannte Kondensatoren, Widerstände oder sonstiges finden. Die Röhrensockel sind m.E noch in Ordnung. Wie kam dieser im Laden dann auf 800€? Ist mir echt fragwürdig.
Tja, wenn der Amp innen noch so sauber ist wie Du sagst, dann wird eher keine aufwendige Restauration nötig sein. Wenn es tatsächlich auch für 300EUR ginge - wie er behauptet - dann geht er davon aus, daß die Trafos in Ordnung sind (oder erzählt einfach mal irgendwas). Wie auch immer, ich würde meinen Kram nur in Läden kaufen und reparieren lassen, denen man vertrauen kann.

Als Anhaltspunkt: ein Wechsel der Elkos und Röhren sollte eigentlich unter 300EUR kosten. Arbeitsaufwand ist ca. 1 Stunde für den Wechsel, dann muß man noch etwas testen und messen. Materialkosten kannst Du ja selbst recherchieren (sechs Becherelkos a 6-10EUR; die Röhrenpreise variieren auch stark: 1 Quad EL34 und drei ECC83, ein gutes Poti so ca. 3-6EUR Und das sind Preise für Privatkäufer!). Die Restlichen Teile (ausser Trafos) sind vom Preis her nicht der Rede wert. Bei manchen ist das Auswechseln allerdings etwas aufwendiger (z.b. eine Röhrenfassung).
 
Ein Fachgeschäft kommt heutzutage auf 60,-€ Stundenpauschale, etwas Material dazu,
wie z.Bsp. ein Satz neue Röhren, dann sind 800,-€ auf einmal sehr schnell zusammen.

ähem...
für 800,- E. kann dir ein fachmann einen komplett neuen amp bauen - inklusive material und handverdrahtet.

wie gesagt - bring den amp zu einem erfahrenen (und vertrauenswürdigen) techniker und gut. diese amps sind super-simpel aufgebaut und jeder techniker der was davon versteht kann die im schlaf auseinandernehmen und wieder zusammenbauen.
d. baldringer hat mir mal gesagt er könnte sie nicht mehr sehen, SO viele hat er davon schon aufgeschraubt ;)

cheers - 68.
 
Ich kann Dir Den Techniker empfehlen.
Der hat es echt auch drauf.

http://www.amptechnik.de/index.htm

Der ist zwar in Dortmund, aber du kannst ja auch den Amp hinschicken.
Oder mach es so wie ich, mache einen Termin aus.
Dann kannst du ihn machmal morgens bringen und Abends abholen.

Groggy
 
Als Anhaltspunkt: ein Wechsel der Elkos und Röhren sollte eigentlich unter 300EUR kosten. Arbeitsaufwand ist ca. 1 Stunde für den Wechsel, dann muß man noch etwas testen und messen. Materialkosten kannst Du ja selbst recherchieren (sechs Becherelkos a 6-10EUR; die Röhrenpreise variieren auch stark: 1 Quad EL34 und drei ECC83, ein gutes Poti so ca. 3-6EUR Und das sind Preise für Privatkäufer!). Die Restlichen Teile (ausser Trafos) sind vom Preis her nicht der Rede wert. Bei manchen ist das Auswechseln allerdings etwas aufwendiger (z.b. eine Röhrenfassung).

Hi,

Ich kenne zwar nicht viel davon, aber der Amp macht kurzschlüsse, der Durchgangsmesser springt sofort auf, da scheint es irgendwo keinen grossen Widerstand zu geben, könnte das eine kaputte Traffospule sein? Das war meine Vermutung jedenfalls.

MfG
 
Ich kenne zwar nicht viel davon, aber der Amp macht kurzschlüsse, der Durchgangsmesser springt sofort auf, da scheint es irgendwo keinen grossen Widerstand zu geben, könnte das eine kaputte Traffospule sein? Das war meine Vermutung jedenfalls.
Ich weiß ja nicht wo Du misst, was soll ich dann sagen?! Kein Widerstand zwischen "irgendwo" ist etwas vage... ;)
 
Ich weiß ja nicht wo Du misst, was soll ich dann sagen?! Kein Widerstand zwischen "irgendwo" ist etwas vage... ;)

An den Ausgangsphasen natürlich. An der Netzstromeinspeise.

MfG
 
Wenn ich das richtig verstehe, meinst Du die Primärwicklung des Netztrafos? Da sollte schon ein niederohmiger Widerstand messbar sein, aber evtl. liegt's auch nur an einem schlechten Multimeter - also nicht gleich den Kopf hängen lassen sondern erst mal abwarten was der Techniker sagt. :)
 
Hallo,

als allererstes - aber das ist dir eh klar - verkauf diese Juwel nicht :)
Vor ca einem halben jahr hab ich einen amp sehr günstig ersteigert, der dafür schon ziemlich abgebrannt war (ein jmp 2204). Ich hab ihn bei gitarrentotal in Zürich reparieren lassen und habe folgende vornehmen lassen: Amp war sehr stark verschmutzt daher reinigen (Jackbuchsen reinigen, Potis auswaschen), in der Vorstufe einen Kontakt löten, Röhren überprüfen und einmessen lassen (in der vorstufe musste eine Röhren getauscht werden, bei einer Endstufe war der Führungstift am Arsch), alle elkos austauschen (zur sicherheit da noch von 1981), fast alle Schrauben im Chassis waren irgendwie beschädigt, diese mussten ersetzt werden. Der Techniker hat 4:45 gebraucht und gab sich ziemlich Mühe die Kosten gering zu halten. Zustzälich gabs noch einen originalen Griff dazu. Gesamthaft habe ich ca. 400 Euro bezahlt und das bei schweizer Lohnkosten (ca 75 Euro die Stunde).
Also solltest du, je nachdem was du genau für Probleme hast, nicht viel mehr zahlen. Der Trafo ist eher noch teuer, wenns aber nur so "kleinigkeiten" wie bei mir sind (das gerät war halt in einem mega schlechten zustand) solltest du deutlich unter 400 zahlen (da die arbeitskosten in D um einiges geriner sein sollten).
 
Wenn ich das richtig verstehe, meinst Du die Primärwicklung des Netztrafos? Da sollte schon ein niederohmiger Widerstand messbar sein, aber evtl. liegt's auch nur an einem schlechten Multimeter - also nicht gleich den Kopf hängen lassen sondern erst mal abwarten was der Techniker sagt. :)

Aber doch nicht sooo, dass sofort die Sicherung springt. ;)

MfG
 
Wenn die Sicherung fliegt bevor Du den Standby umlegst, dann hast Du möglicherweise einen Kurzen im Netztrafo oder wahrscheinlicher in der Heizung einer Röhre (falls daß der Fall ist, fliegt sie nach dem ziehen der Röhren nicht mehr). Fliegt die HV Sicherung nach dem Umschalten des Standby, kann es z.B. an der Gleichrichtung (kaputte Diode) liegen, ein Elko ist nach 30 Jahren durchgeschlagen usw. Du kommst so nicht weiter - den Fehler muß man systematisch suchen. Weil man dabei am offenen Amp arbeiten muß, ist die Sache viel zu gefährlich für den Amp und Dich. Und da ein Schaden an einer Stelle manchmal noch Folgeschäden an anderen Stellen nach sich zieht, sollte man den Amp gründlich durchchecken. Glaub's mir einfach mal.
 
Wenn die Sicherung fliegt bevor Du den Standby umlegst, dann hast Du möglicherweise einen Kurzen im Netztrafo oder wahrscheinlicher in der Heizung einer Röhre (falls daß der Fall ist, fliegt sie nach dem ziehen der Röhren nicht mehr). Fliegt die HV Sicherung nach dem Umschalten des Standby, kann es z.B. an der Gleichrichtung (kaputte Diode) liegen, ein Elko ist nach 30 Jahren durchgeschlagen usw. Du kommst so nicht weiter - den Fehler muß man systematisch suchen. Weil man dabei am offenen Amp arbeiten muß, ist die Sache viel zu gefährlich für den Amp und Dich. Und da ein Schaden an einer Stelle manchmal noch Folgeschäden an anderen Stellen nach sich zieht, sollte man den Amp gründlich durchchecken. Glaub's mir einfach mal.
Glaub ich ja gerne, aber das Teil springt schon nach dem Hauptschalter. ;)

MfG
 

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