4. von 10 streitbaren Thesen: Wer Ziele hat, ist weniger manipulierbar

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These 4. Musik- und Kulturschaffen sind seit Jahrtausenden eine Begabung des Menschen. Jeder, der sich daran beteiligen will, merkt früher oder später, dass dies nicht ohne Engagement, Mindestmaß an Fleiß, Einsatz von Zeit und Energie, Selbstbeherrschung und Disziplin geht. Woraus aber folgt: Jeder, der halbwegs engagiert Musik oder eine andere Form von Kultur macht - gleich auf welchem Niveau -, ist wichtig. Er setzt damit nicht nur ein Zeichen gegen Null Bock sondern auch gegen die Gehirnwäsche von Werbung und Zeitgeistmedien, die einem täglich die Welt neu erklären möchten und damit Wertedenken (zer)stören, das man lebenswichtig braucht, um über den Tag hinaus langfristig sein Leben und seine Musik zufriedenstellend zu lenken.

Was meint ihr?
 
Eigenschaft
 
Solange die Musik nicht ein Produkt eben dieser Werbung und Gehirnwäsche ist, ja.
 
Musik machen erfordert ein gewisses Maß an Intelligenz. Die widerum einem einen wachsamen Geist scheckt und darum eine Manipulation einschränkt. Aber es ist nicht verkehrt trotzdem offen zu bleiben für Neues.
 
Musik machen erfordert ein gewisses Maß an Intelligenz. Die widerum einem einen wachsamen Geist scheckt und darum eine Manipulation einschränkt. Aber es ist nicht verkehrt trotzdem offen zu bleiben für Neues.

Ich habe viele Musiker kennengelernt.... und waere als Musiker gerne Verfechter der These.... aber die vielen Gegenbeispiele lassen mich eher zurueckschrecken (und an der richtigkeit der These zweifeln).

Das Musiker vor Manipulation nicht sicher sind, zeigt sich immer wieder bei der Auswahl der Instrumente, bei so banalen Sachen wie Eierkartons im Proberaum und und und.
 
These 4 ist naiv und falsch. Musik ist eher Macht- und Propagandamittel als ein Werkzeug der Opposition.

Die Musikindustrie ist Teil der täglichen Gehirnwäsche. Dieter Bohlen ist kein akzeptables Rollenmodell für mich, von Soziopathen wie den Gallagher-Brüdern, Psychowracks wie Kurt Cobain oder Robbie Williams oder Alkis wie Michael Schenker oder Bon Scott fangen wir lieber gar nicht erst an. Alles hervorragende Musiker - aber im richtigen Leben Versager.

Nur, weil jemand Künstler ist, ist er deswegen noch lange kein ethisches Vorbild. Hitler war Maler, Tom Cruise ist bei Scientology, Ted Nugent ist Rassist, Burt Lancaster ist Präsident der NRA, Schwarzenegger verhängt die Todesstrafe....
 
Ich bin ohnehin der Meinung, dass durch die vielfach verbreitete "Zufalls Theorie" von allem, das Wertedenken zerstört ist, denn viele glauben dadurch nicht mehr an Gott und die damit verbundene Christliche Gemeinschaft. (ich benutze hier ausdrücklich die Christen, weil ich Christ bin)
Dasselbige gilt natürlich für alle anderen Religionen.

Ich möchte mit meiner Antwort keinen Streit hervorrufen sondern einfach nur sagen, was ich als jemand aus christlichem haus komme. Die Werte haben sich sichtlich zum schlechteren entwickelt.
Früher hatte man respekt vor alten leuten, dem leben, der Gemeinschaft...gab es mehr Zusammenhalt?
....

Ich glaube darüber könnte man endlos diskutieren.
 
Wer Ziele hat, ist weniger manipulierbar......ich denke das zeigt sich erst dann wenn die Ziele in Frage gestellt werden oder man vom Ziel weggelockt werden soll...erst dann zeigt sich der Grad an Manipulierbarkeit.
 
ich behaupte mal:

jeder ist manipulierbar, die methode des ansatzes der manipulation ist entscheidend.
 
Früher hatte man respekt vor alten leuten, dem leben, der Gemeinschaft...gab es mehr Zusammenhalt?
....

Ich glaube darüber könnte man endlos diskutieren.

ich will mal behaupten, dass das so nicht stimmt, die jugend hatte noch nie mehr oder weniger respekt vor dem alter, und eben so wenig umgekehrt.
ich will jetzt nichts gegen die christliche gemeinschaft oder so sagen, weil ich mit religion generell wenig am hut habe, aber ich bin mir sicher, man hat sich schon vor jahrtausenden über andere generationen beschwehrt, nur eben mal offener, mal im geheimen, weil man angst vor prügeln hatte oder sonstwas. irgendwie hab ich jetzt aber nicht verstanden, in wiefern das mit manipulation zu tun hat. wäre dir aber dankbar, wenn du mir das erklären könntest. wenn es nur so aus dem zusammenhang entstanden ist, ist das auch ok.


ich glaube, wer ziele hat, ist auch manipulierbar, und zwar auf dem weg dorthin. wenn man allerdings einen plan hat, wird man eher nicht davon ablassen, weil man sich das ja schon alles überlegt hat.

ich glaube, manipulierbarkeit hat eher was mit dem informationsstand und der überzeugungskunst/macht des "manipulators" zu tun als mit den zielen.
nur meine meinung, wenn ich schwachsinn erzähle, korrigiert mich bitte, ich bin immer dankbar für konstruktive kritik.
gruß
bob
 
ich will mal behaupten, dass das so nicht stimmt, die jugend hatte noch nie mehr oder weniger respekt vor dem alter, und eben so wenig umgekehrt.

hierzu ein vielleicht interessantes zitat von aristoteles:
"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere heutige Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen."

oder salvador dali:
"Der größte Fehler, den die Jugend von heute hat, ist der, daß man nicht mehr zu ihr gehört."

adlai stevenson:
"Nichts zeigt das Alter eines Menschen so sehr, als wenn er die neue Generation schlecht macht."
 
was hat das nun mit manipulation zu tun?
 
Ich bitte drum, sich mit dem Inhalt des Wortes "Manipulation" zu beschäftigen, bevor man hier Reden schwingt.

Erst mal dort, z.B.: http://de.wikipedia.org/wiki/Manipulation

Wer Manipulation beklagt, verleugnet die eigene Verantwortung.
Für mich ist der Begriff wertneutral: im dem Moment, wo ich kommuniziere, beeinflusse ich jemanden. "Kommunikation" und "Manipulation" sind nicht voneinander zu trennen. Und da man nicht "nicht kommunizieren" kann, kann man auch nicht "nicht manipulieren".

Ethisch relevant ist das ZIEL der Manipulation. Die Manipulation als solche nicht. Wenn ich meinen Sohn lobe, weil er seine Hausaufgaben gemacht hat, manipuliere ich ihn, weil ich möchte, dass er sich gut fühlt und gern Hausaufgaben macht.
Das nennt man Erziehung. Aber es ist Manipulation.

Das heisst: (zurück zum Thema) Wer ein Ziel hat, ist für Einflussnahme JEDWEDER Art weniger empfänglich. Im Gegenteil muss er SELBST Manipulierender sein, um seine Ziele erreichen zu können - sofern er dabei auf andere angewiesen ist. Erinnert euch mal an die diversen Band-Diskussionen, die ihr in den letzten Monaten geführt habt.......
 
Einer meiner Schüler hat mit 45 bei mir angefangen, Westerngitarre spielen zu lernen. In der ersten, einführenden Grundsatzdiskussionsstunde nannte er dafür als vorrangige Motivation, dass er keine Lust hat, Abend für Abend nach der Arbeit vor dem Fernseher zu sitzen, und sich das Gehirn mit Meinungen und Leistungen Anderer füllen zu lassen.

Nach über einem Jahr kann er nicht toll spielen - hinter seinem Rücken muss ich gestehen, dass das Erlernen eines Instruments mit 45 ohne wirklich besonderes Talent schon eine Herausforderung darstellt - aber er freut sich über das, was er kann, spielt mit Freunden zusammen, lässt seine Frau singen und hat einen kleinen, zusätzlichen Lebensinhalt gewonnen.

Einer der Schüler, auf die ich besonders stolz bin.
 
Ist ja ganz schön philosophisch hier. Klar wer ein Ziel hat ist gegen die Manipulation anderer eher gefeit, weil er oder sie eine eigene Meinung zu etwas hat. Also hat jemand einen Plan. Ob der nun gut oder schlecht ist sei dahin gestellt. Da die eigene Überzeugung vertreten wird besitzt man halt auch Gegenargumente.
Ich mache die Erfahrung, dass mir im Leben doch einige Leute begegnen, die schlicht nicht wissen was sie WOLLEN. Sie wissen wohl was sie sich WÜNSCHEN, aber nicht was sie WOLLEN. Denn mit dem Wunsch alleine ist es nicht getan, wenn ich weiss was ich will, weiss ich auch was ich tun muss um es zu erreichen. Da haperts bei vielen geschätzten Mitmenschen. Einige gehen immer den Weg des geringsten Wiederstandes, es möge ihnen hier nicht zum Nachteil gereichen. Aber sie werden mit dem Ergebnis ihrer Anstrengungen meist eher unzufrieden sein.
Damit ich wieder "on thread" bin nun folgendes:
Am persönlichen Fleiss führt kein Weg vorbei wenn man etwas besonders gut machen will. Also hier Gitarre spielen. Dass man dabei um eine gescheite Tonbildung zu erlangen auch mal was klassisches intonieren muss sei nur am Rande erwähnt. Man sollte sich trotz aller zielstrebigkeit keinesfalls davon abhalten lassen mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Denn genau dort befindet sich oft das vermisste Quentchen Style, das man sucht. Ich lebe nach dem Motto:
Nichts wissen macht nichts.
Viel wissen macht auch nichts.
Mit der ersten Kategorie wird es immer gemacht.
Die zweite macht es mit dir.
Ich gehöre lieber zur 2. Kategorie.
Wer mag, der denke mal drüber nach ;)
Viele Leute schreien nach Führung. Diese muss nun nicht was weiss ich wie autoritär sein. Aber spürbar und ersichtlich.
Manipulation ist sehr ok, solange sie den Interessen des Manipulierten dient. Daher, manipuliert was ihr nur könnt!
Verwerflich ist es nur dann, wenn wir das tun, um unsere eigenen Pfründe zu sichern, also Mitmenschen missbrauchen.
Das Ziel muss immer eine Win <--> Win Situation sein.

Von daher würde ich sagen, lasst euch nur von Sachen manipulieren, die euch im Gegenzug auch akzeptieren. Eine gesunde Toleranz gegenüber "anderem" ist anzustreben. Um sich zu definieren, muss man auch mal wissen, was man nicht will und warum.
So, und bevor ich hier noch Psychoking werde hör ich auf :)
 
These 4 ist naiv und falsch. Musik ist eher Macht- und Propagandamittel als ein Werkzeug der Opposition.

Die Musikindustrie ist Teil der täglichen Gehirnwäsche. Dieter Bohlen ist kein akzeptables Rollenmodell für mich, von Soziopathen wie den Gallagher-Brüdern, Psychowracks wie Kurt Cobain oder Robbie Williams oder Alkis wie Michael Schenker oder Bon Scott fangen wir lieber gar nicht erst an. Alles hervorragende Musiker - aber im richtigen Leben Versager.

Nur, weil jemand Künstler ist, ist er deswegen noch lange kein ethisches Vorbild. Hitler war Maler, Tom Cruise ist bei Scientology, Ted Nugent ist Rassist, Burt Lancaster ist Präsident der NRA, Schwarzenegger verhängt die Todesstrafe....

Es ging ja nicht drum, dass jeder Musiker ein toller Mensch oder ein Vorbild ist.
Stell dir halt mal vor was aus den Leuten geworden wär, wenn sie nicht ihre Kunst gehabt hätten? Dann hätten viele warscheinlich selbstmord begangen, weil dann gar kein Sinn mehr für ihr Leben dagewesen wäre. So sind sie wenigstens berühmt geworden.
 
Ich möchte mit meiner Antwort keinen Streit hervorrufen sondern einfach nur sagen, was ich als jemand aus christlichem haus komme. Die Werte haben sich sichtlich zum schlechteren entwickelt.
Früher hatte man respekt vor alten leuten, dem leben, der Gemeinschaft...gab es mehr Zusammenhalt?
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Ich glaube darüber könnte man endlos diskutieren.

Früher waren alte Leute auch etwa 50, die werden heute noch respektiert ;)
Menschen, die nichts mehr leisten, oft den KFZ-Verkehr behindern (schlechte Sicht), schimpfen und pöbeln haben sich den Respekt v.A. der Jugend halt nicht erarbeitet. Es gibt natürlich auch nette alte Menschen, einer wohnt gleich nebenan - der findet nicht nur bei mir Respekt und der wird auch jeden morgen an der Bushaltestelle gegrüßt, wenn er mit seinem Hund spazieren geht. Aber von einer runzeligen Frau, die sich im Supermarkt böse Sachen grummelnd durchdrängelt lass ich mir halt genau so wenig Moralpredigten halten wie von jedem anderen Menschen. Und ich gehör da schon zu den Leuten, die wenigstens drüber nachdenken, dass die womöglich ein hartes Leben hinter sich hatten und jetzt fast keine Rente kriegen.
Das mit dem Respekt vor dem Leben, dem größeren Zusammenhalt und so weiter und so fort solltest du vielleicht weniger in der Bibel als vielmehr in Geschichtsbüchern recherchieren. Respekt vor dem Leben gab es nie und hat es nie gegeben. Für Macht und gleichbedeutend Religion oder neue Wertevorstellungen hat man ohne zögern immer wieder hunderttausende Menschen getötet. Glaubenskriege zwischen Hindus und Sikh in Indien, Terrorismus, Französische Revolution, 30 Jähriger Krieg - das ist alles soweit ich weiß gerade einmal ein paar Hundert Jahre her.
Zusammenhalt beruht auf Zweckgemeinschaft, wenn ich das richtig sehe.. Als Menschen noch in Gruppen als Jäger und Sammler lebten, hatten sie keine Wahl, da gab es Zusammenhalt ohne Ende. 5.000 v Chr gibt es auch noch Zusammenhalt, obwohl es schon lange ein bisschen Besitz gibt.
Bei den Pharaonen ist es dann vorbei mit Zusammenhalt. Oben gab es Herrscher, die gar nichts gemacht haben, darunter Leute, die für den Herrscher schuften mussten und vor den Sklaven irgendwo waren noch die, die die Nahrung heranschafften.
Die einzigen Zeiten danach für Zusammenhalt waren Kriege - wenn das Volk einmal ordentlich Zusammenrückt und wegen sonstwelcher Anlässe tötet. Hab heute erst Interviews mit Briten gesehen, die meinten, dass es im Krieg viel mehr Zusammenhalt gegeben hätte und das da alles besser war. Die hatten ja auch keine Soldaten vor der Haustür.

Ich verstehe beim besten Willen nicht, wo die gläubigen immer ihre rosa Sonnenbrille hernehmen. Wenn man schon Wissenschaft abstreitet, kann man doch wenigstens das Glauben, was die Priester so die letzten Jahrhunderte aufgeschrieben haben :gruebel:
 

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