Channelstrip kontra Plugins bei der Gesangsaufnahme

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Ich habe mich mal folgendes gefragt:

Wenn Leute im (Home-)Studio Vocals aufnehmen, dann wird der Gesang vom Mikrofon oft in einen speziellen Mikrofonpreamp oder Channelstrip gejagt, wo das Signal nicht nur verstärkt wird, sondern auch ein Compressor, ein EQ, ein De-Esser etc. verfügbar sind. Beispiel: der SPL Channel One, habe ich schon öfters in kleinen Studios herumstehen gesehen. Dort stellt man dann den Sound ein, wie man ihn haben möchte. Von dort geht es dann ins Audiointerface und in die DAW.

Man könnte doch aber auch das Mikrofonsignal einfach nur verstärken, evtl. mit einem günstigeren & puristischen Röhrenpreamp wie dem Groove Tubes "The Brick" oder dem "Reußenzehn Mic 1", also ohne weitere Einstellungsmöglichkeiten (oder einfach mit dem Audiointerface, falls es denn hochwertige Preamps besitzt wie z.B. ein RME Fireface oder Apogee Ensemble), und das so verstärkte, aber unbearbeitete Gesangssignal in die DAW und auf die Festplatte bannen. Alle weiteren Soundoptimierungen wie EQ, Compressor, De-Esser etc. könnte man dann über entsprechende Plugins in der Software erledigen.

Ist es grundsätzlich so, daß die zweite Arbeitsweise für das gleiche Geld die schlechteren Ergebnisse liefert? Oder kann man mit den richtigen Plugins bei vergleichbarem Kostenfaktor eine entsprechende "professionelle" Qualität der Vocal-Bearbeitung erreichen, wenn man nun mal lieber mit Plugins als mit 19" Geräten arbeitet?
 
Eigenschaft
 
Naja, bei den meisten Leuten geht es ja auch um die Vor-Komprimierung einer Stimme. Gerade hier hat man einen großen Dynamikumfang, den man etwas einschränken will. Dadruch kann man vernünftig Aussteuern, wo durch man weniger Rauschanteil und mehr Bits im digitalen System zur Verfügung hat. Ansonsten hast du aber recht, dass man mit vielen Plugins schon Studio Hardware ersetzen kann.
 
Also... das heißt... wenn ein Sänger ins Mikrofon jammert und man den Pegel so aussteuert, daß auch an der lautesten Stelle kein Clipping einsetzt, so ist der durchschnittliche Pegel vom Rest oft so gering, daß man die 16 bzw. 24 Bit nicht voll ausnutzt und Dynamik verliert... und um das zu verhindern, ist es zweckmäßig, bereits vor der A/D-Wandlung einen hardwaremäßigen Compressor/Limiter dazwischenzuknallen. Und die restlichen Features wie DeEsser & Co. kann man genausogut auch später in der DAW umsetzen.

Habe ich richtig verstanden, was du meinst?
 
...timur°°°;2530033 schrieb:
Habe ich richtig verstanden, was du meinst?

Ja, so würde ich das mal behaupten. Alles andere würde ich erst im Sequenzer bearbeiten, da es dort auch reversibel ist. Wenn es erst mal Aufgenommen ist, dann geht nicht mehr, wenn man im späteren Verlauf doch nicht zufrieden ist. Von daher Vor-Komprimierung: JA Alles andere: NICHT UNBEDINGT
 
aber kann ich nicht einfach ein Kompressor plugin im sequenzer auf den kanal wo ich gerade aufnehme legen?
 
aber kann ich nicht einfach ein Kompressor plugin im sequenzer auf den kanal wo ich gerade aufnehme legen?
Nein, weil das PlugIn ja erst hinter dem Eingang der Soundkarte arbeitet - dann ist es zu spät um besser auszustuern ;)
 
Alles andere würde ich erst im Sequenzer bearbeiten, da es dort auch reversibel ist.

Hierzu noch eine kleine Frage: Wie gut sind in diesem Zusammenhang die mitgelieferten Plugins der gängigen Sequencer? Ich besitze Logic Pro 7, da ist ja neben dem normalen EQ noch ein Linear Phase EQ dabei, ebenso wie ein De-Esser etc. Und für meine (unprofessionellen ;) ) Ohren verrichten die Teile ihren Dienst gut. Nun bietet der Markt natürlich noch einen Riesenhaufen teurer Spezial-Plugins dafür. Ist das nur für das letzte "i-Tüpfelchen", um perfektionistische Sound-Fetischisten zu befriedigen, oder braucht man tatsächlich teure Plugins, um es qualitätsmäßig mit Hardware aufnehmen zu können?
 
Gute Frage...

In den gängigsten Sequenzern (Cubase, Logic, ProTools, Samplitude usw) kann man schon von recht hochwertigen Plugins ausgehen. Wenn es aber um Hall-Geräte und Kompressoren geht, können die Plugins nicht gut genug sein und da gehen noch ein paar Schritte nach oben. Ob man sowas wirklich als Homerecordler braucht, mag ich zu bezweifeln.
 
Also der Waves SSL Compressor ist nen deutlicher Sprung wenn man vom Reaper-internen kommt. Ob es sich lohnt muss man selber wissen. Ich würde erstmal in Mikros investieren.
 

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