Bedeutung des Publikums für euch

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Ich finde, das passt nicht wirklich in "live on stage", deswegen schreib's ich mal hier rein. Sollte ich mich, irren bitte ich um Entschuldigung.

Welche Bedeutung hat Publikum für euch? Ist es euch wichtiger, was das Publikum von eurem Spiel hält oder das es euch persönlich gefällt?

Ich habe eine extreme Publikumsabneigung, was sich nach 2 Jahren Banderfahrung immer noch nicht gelegt, mit dem Ergebnis, dass ich immer mit geschlossenen Augen spiele, weil ich mich unwohl fühle, wenn ich das Publikum sehe. (Falls sich jemand fragt warum ich mir das antue, ich spiele halt gerne mit anderen zusammen und das ist die einzige Möglichkeit.)
Vor Publikum wage ich nur zu spielen, wenn ich mein Spiel für absolut perfekt halte. Gefallen tut's mir natürlich nicht, wenn's den Zuhörern nicht gefällt, aber wenn's nicht an einer fehlerhaften Technik meinerseits liegt, ist es nicht so schlimm.
 
Eigenschaft
 
Ich weiß ja nicht, was für Musik ihr macht, aber in den meisten Fällen ist es doch so, dass das Publikum es überhaupt nicht bemerkt, was für einen Bockmist du gerade daherspielst.
Also ich hab wirklich schon die unglaublichsten Sachen gespielt (eher im negativen Sinn ;) ), aber wenn ich es den Leuten dann danach erzählt habe, war es keinem aufgefallen.

Gut, aber es kommt auch drauf an, was du spielst. Wenn du jetzt Dream Theater coverst, dann stehen natürlich auch einige Leute im Publikum, die dir ganz genau auf die Finger schauen. Aber allgemein ist es meiner Meinung nach eher so, dass die Leute lieber ein bißchen mehr Action auf der Bühne als peinliche Präzision auf dem Griffbrett sehen wollen.
Also, mein Rat: Mach dich locker, kratzt keinen!

Aber was spielst du eigentlich für ein Instrument?
 
Ich spiele Geige und gerate so gut wie immer an Publikum, was mir genau auf die Finger schaut. Es gibt Leute, die können sich da in Kleinigkeiten richtig reinsteigern. Mir wurde z.B. mal gesagt, mein kleiner Finger würde "merkwürdig abstehen".
 
Oh ok, bei Geige und dann vielleicht sogar klassischen Stücken ist das nochmal was anderes.
Naja, aber wenn Leute an deinem kleinen Finger rummäkeln, ist das doch wohl ein bißchen seltsam. Die Hauptsache ist doch erstmal, dass es richtig klingt, und ob du jetzt den kleinen Finger ein wenig anders hältst als andere, ist imo nebensächlich.

Ich würde mir nicht so viele Gedanken darüber machen - 2/3 der Leute, die so etwas von sich geben, waren doch meistens noch nie in so einer Situation.
 
Hallo,

da ich Perfektionistin bin und somit mein größter Kritiker, ist es mir zwar wichtig, daß es mir halbwegs gefällt, wichtiger ist mir aber deshalb die Resonanz des Publikums.

Wenn ich grottenschlecht bin, dann wendet sich der Zuhörer ab, da nützt es nichts, das ich von mir begeistert wäre.

Geige => Klassik?
Da unterscheide ich tatsächlich das Publikum. Hier ist mir auch aufgefallen, daß alles GENAUESTENS vom Großteil der Zuhörer unter die Lupe genommen wird:(
Jedoch würde ich auf der Bühne mein Programm GEWISSENHAFT durchziehen, aber nicht ständig drüber nachdenken, was Person XY nun an mir begutachtet ;)



BTW: Ich gehöre auch zur Ihr-seht-mich-nicht-wenn-ich-die-Augen-zuhab-Fraktion und wenn ich kein Instrument zwischen meinen Fingern habe, dann fuchtel ich wie wild mit den Armen rum ..schön theatralisch..:D


grüße,
alyssa
 
also mein motto is immer: "man is als musiker faktisch lieferant, das publikum ist konsument"

wenn dem konsument das dargebotene produkt nicht gefällt, wird er es nicht kaufen.

nehmen wir das beispiel fernseher/hardrockband

hans kauft einen fernseher. er kauft ihn weil er im prospekt schick aussah. kaum angeschlossen und kurz getestet, bringt hans den fernseher zurück. er findet ihn scheisse. warum? weil er technische macken hat, und trotz nettem aussehen und guter bild und soundqualität einfach nich die möglichkeiten bot, die hans braucht.

hans geht auf das konzert einer hardrockband, weil die aufm flyer cool aussah. er spielt selbst gitarre und achtet sehr auf qualität. die band rockt zwar schon und der groove is da, allerdings verspielt sich der gitarrist oft und das nevt hans. hans geht.

das ist die art publikum, die wirlich auf das spiel bzw die technischen fähigkeiten achtet bzw sich bei mangeln desselben einfach zurückzieht.

dann gibt es fall 2:

peter kauft einen fernseher. er kauft ihn weil er im prospekt gut aussah. er macht ihn an und im gefällt was er sieht. zwar findet er ein zwei knöpfchen an der fernbedienung deplaziert aber da ihn der rest überzeugt behält er ihn.

peter geht auf das konzert einer hardrockband, weil die aufm flyer cool aussah. er spielt kein instrument aber mag gute rockmusik. er ist begeistert von der energie der band, dem groove und der show...er wird sich das album bald kaufen.

das ist die art publikum der es um das geht, worums halt gehen sollte...die musik als ganzes...nich wie schnell der gitarrist sweepen kann, der drummer doublebassen kan oder sich der basser in den 7ten himmel slappt.

ich persönlich denk immer: lieber weniger und richtig spielen als mehr und falsch...für mich als leistungsbringer (musiker) gehts nicht darum, meinen drang, anderen zu zeigen wie toll ich spielen kann/ausseh..., auszleben, sondern anderen leuten ne schöne zeit und spaß zu garantieren...jemand, der aufne bühne geht, um für sich selbst zu spielen ist in meinen augen kein musiker. sowas ist selbstverliebt.
trotzdem halte ich qualität für wichtig....um angus young zu zitieren "wenn ich auf der gitarre etwas falsch greife ist das für mich wie als wenn ich meine fans betrügen würde"
als leistungsbringer muss man halt auch darauf achten, dass das feilgebotene endprodukt gut und wert ist. die leute haben immerhin bezahlt um zu kommen und sollen entschädigt werden...

musik dient der unterhaltung und nicht der befriedigung des eigenen egomanenkomplexes...und mir persönlich macht nichts und zwar wirklich gar nichts auf der welt mehr spaß als live spielen, ins publikum äugen und feststellen, dass den leuten gefällt, was sie sehen, das sie mitgehen, spaß haben und ne gute zeit haben.

musik ist für die hörer, nicht für die analytiker.
 
wow . . . word!


Wobei es da auch noch ein zwischending gibt.Ich kenn da paar Leute die durchaus merken wenn sich jemand verspielt, sie aber trotzdem wegen der ansonsten geilen show da bleiben. z.b.: Mich :D
 
ich hoffe zwar du hast die namen zufällig gewählt weil es ja viel postende hans und peter gibt

aber ansonsten völlig richtig!!!
 
hans geht auf das konzert einer hardrockband, weil die aufm flyer cool aussah./QUOTE]

Never.

er spielt selbst gitarre und achtet sehr auf qualität.

Ever.

die band rockt zwar schon und der groove is da, allerdings verspielt sich der gitarrist oft und das nevt hans. hans geht.

Wenn der Drummer, der Basser und... gute Arbeit machen, bleibt Hans trotzdem :) Eine Band kann sehr viele Aspekte haben.
 
musik dient der unterhaltung und nicht der befriedigung des eigenen egomanenkomplexes...und mir persönlich macht nichts und zwar wirklich gar nichts auf der welt mehr spaß als live spielen, ins publikum äugen und feststellen, dass den leuten gefällt, was sie sehen, das sie mitgehen, spaß haben und ne gute zeit haben.
musik ist für die hörer, nicht für die analytiker.

und warum macht dir live spielen soo viel spass?
weils einfach total geil ist seinen eigenene "egomanenkomplex ?!?!" zu befreidigen oder ? ;)
In jedem Gitarristen steckt doch ein kleiner Poser oder warum legst du soviel wert darauf das dem Publikum gefällt was es SIEHT?
In erster Linie sollte man als Musiker doch darauf bedacht sein das dem Publikum gefällt was es da HÖRT ! Korregier mich wenn ich falsch interpretiere.

posige Grüße von Ben
 
Also das Publikum ist mir völlig egal, es sei denn, es ist grad da, wo ich auch bin ...

Nee - also: wir machen eh immer eigene songs. Und da geht es erst mal irgendwie eher darum, was man selbst will als dass man einen song macht, damit er gefällt. Na ja - so in etwa. Also Ziel ist irgendwie nicht, einen Chart-Hit zu machen bei mir.

Wenn ich dann aber auftrete, will ich das Publikum auch packen und bewegen. Wenn die falschen Leute gehen und die richtigen Leute bleiben oder skeptische Leute nach dreißig Minuten mit den Füßen und Köpfen wippen oder Leute, die eigentlich wegen der Nachfolge- oder Vorgängerband gekommen sind, das klasse finden - das geht natürlich runter wie Öl.

Natürlich merkt man auch, ob man nun mehr Fehler macht als sonst oder dass der eine Gig halt besser läuft als der andere - aber nach den ersten Gigs hat sich auch sowas wie eine Grundlage gebildet und man lernt, Anfängerfehler zu meiden und sein Ding zu machen, komme was wolle.

Beim Auftreten ist mir auch meist mindestens genauso wichtig, was in und neben mir abgeht als dem Publikum jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Wenn man selbst sein Ding macht, Spaß hat und mit sich zufrieden ist - dann hat man das Seinige getan, finde ich. Aber ich finde auch, irgendwann sollte man einfach mal aus seinem Keller raus und ins Licht der Oberwelt treten. Nur immer für sich Musik machen finde ich so unspannend wie nur fürs Publikum da sein.

x-Riff
 
bei mir kommts auf die art der veranstaltung an. in der rockband fühle ich mich mit dem publikum wohl. ob es nur zwanzig oder zweihundert sind ist mir dabei egal, unsere musik finden die meisten anregend genug um spätestens bei der zweiten hälfte des gigs das tanzbein zu schwingen. eine solche bestätigung gibt einem natürlich weiteren ansporn und macht jeden auftritt aufs neue zu einem phantastischen erlebnis. man macht auch gerne interaktionen und späße mit dem publikum - damit werden sie ein teil der show und nicht bloße betrachter. wenn man auf diese weise die sympathie der leute gewonnen hat, stört es die auch nicht wenn man totale scheiße zusammenspielt. dem entsprechend sorgt das publikum für stressabbau und entspanntheit auf der bühne.

anders ists bei klassischen konzerten. als klassicher gitarrist trete ich gelegentlich in kirchen oder kammermusikabenden auf. das publikum dort ist steinhart, die athmosphäre ist kühl und unangenehm. leute die auf solche konzerte kommen haben oft hohe ansprüche und hören genau hin. besonders auf einem "filigranen" instrument wie der konzertgitarre fällt dann schon jeder fehler auf. klar verspielt man sich hin und wieder, aber das empfinde ich dann als enorm unangenehm und die starren blicke des publikums sorgen dafür dass sich die nervosität darüberhinaus weiter steigert. wenn ich am ende dann aber den applaus vom publikum genießen kann und leute hinterher auf mich zukommen und mich loben bin ich wirklich froh und dann macht so eine "stressige" veranstaltung auch spaß.

fazit: publikum ist eine tolle und wichtige sache - punkt :D

(und jetzt hoffe ich dass ich nicht voll und ganz den kern des threads verfehlt habe, habe nur den titel gelesen und den ersten post überflogen und dann geantwortet... :redface:)
 
In erster Linie sollte man als Musiker doch darauf bedacht sein das dem Publikum gefällt was es da HÖRT ! Korregier mich wenn ich falsch interpretiere.
In der Livesituation um die es hier geht sehe ich das etwas anders. Livemusik ist eine Symbiose aus Show und Musik, das weis man spätestens seit Pink Floyd. Die Wirkung die eine gute Show macht nicht nur der Ton aus, das Auge hört hier mit.
Musik kann in Verbindung mit Bild und Licht, wenn es gut gemacht ist eine wesentlich größere Wirkung haben. Deshalb gefallen mit Konzerte mit guter Show eher besser als Konzerte mit unglaublich guten Musikern, wobei die Show natürlich nur ein Teil ist. Sind die Musiker zu nichts zu gebrauchen rettet sie auch die Show nicht.

Von daher ist es mir eher wichtig, was die Leute vom Gesamtbild des Konzertes halten. Miesmacher, die kommen um zu gucken was sie besser können als die Jungs und Mädels auf der Bühne interessieren mich keinen Stratz. Die sind nämlich alles andere als repräsentativ, wenn man wissen will wie gut der Gig war, frag einen Leien.
 
Ich hab irgendwo mal ne Studie gelesen, dass man 80% des Konzertes visuell wahrnimmt.
Wahrscheinlicht ist die Studie in dieser absoluten Aussage Bullshit, allerdings stimtm die Tendenz doch. Wenn ich auf ein Konzert gehe, will ich unterhalten werden.
Selbst als Musiker ist mir eine geile Show mit guter Stimmung inklusive Verspielern lieber als ein mechanisches runterbeten des Songs.

Perfektion hatte man schon mit einem C64 und einem Tracker.


Nebenbei ist oft der Sound bei kleineren Konzerten eher suboptimal. Man ist als Zuschauer eh froh, wenn man überhaupt hört was der Gitarrist denn überhaupt spielt. Niemand kann hören, wenn das Vierteltonbending ein Achtelton zu hoch war... und selbst wenn, dann fällt das halt unter Ausdruck.
Selbst der SuperGAU, das Abbrechen eines Songs kann mit ein paar Witzen seitens der Band sehr unterhaltsam sein und überhaupt nicht negativ aufgenommen werden.
Was natürlich nicht heißt dass die absolute Anfängerband auf ihrem ersten Konzert genau so gut rüberkommt wie die Rampensäue die gerade ne Tour hinter sich haben, aber der Faktor Show ist auch hier deutlich wichtiger als spielerische Perfektion.
 
Ich weiß ja nicht, was für Musik ihr macht, aber in den meisten Fällen ist es doch so, dass das Publikum es überhaupt nicht bemerkt, was für einen Bockmist du gerade daherspielst.

Doch, ich spiele Bass und wenn ich beim Akkordwechsel auf der 1 ein F Anschlage und die Gitarre ein G, klingt es einfach schief. Aber was Läufe etc. anbelangt fällt es nicht so auf, das stimmt.

Das Publikum hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir spielen Narcotic von Liquido ausschließlich aus dem Grund, dass es sehr gut ankommt. Uns gefällt der Song gar nicht. Aber es trotzdem Spaß zusammen zu spielen egal ob AC/DC oder Liquido.

Mir persönlich ist es wichtig, dass dem Publikum das Konzert als Ganzes gefällt. Es ist mir egal, wer da vor der Bühne steht. Und explizit mein Spiel soll ihnen nicht gefallen. Bei Bassisten ist sowas eh selten. Ich spiele so, dass ich eine Bereicherung für den Song darstelle. Also gefällt ihnen mein Spiel und das der gesamten Band wenn ihnen unsere Songs oder unsere Musik allgemein gefällt.

Ich spiele Geige und gerate so gut wie immer an Publikum, was mir genau auf die Finger schaut. Es gibt Leute, die können sich da in Kleinigkeiten richtig reinsteigern. Mir wurde z.B. mal gesagt, mein kleiner Finger würde "merkwürdig abstehen".

Sowas würde mich absolut kalt lassen. Wenn das ein anderer Geiger sagen würde, würde ich mich mit ihm bestimmt über Grifftechniken austauschen o.ä aber als Kritik würde ich das nicht annehmen.

Auf unserem Letzten Gig wurde ich von einem Basser angesprochen, dass man sieht, dass ich Unterricht habe weil ich so sauber greife. Sowas sehe ich dann als Kompliment.
 

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