[Eigenbau] Telecaster Hollowbody

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Hi,

ich spiele nun schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken mir eine Gitarre selbst zu bauen. Weil es ein eher außergewöhnliches Instrument sein soll und ich unbedingt noch eine Hollowbody Gitarre haben möchte, habe ich mir vorgenommen eine Tele(artige) Hollowbody zu basteln.

Ich hab mir das so gedacht:

Korpus aus 2 Teilen, ein Unterteil das am Anfang ein solides Stück Holz war und dann ausgefräst wird und eine Decke, ziemlich dünn.

Nun meine Frage, hat jemand Erfahrung mit dem Bau von Semiakustischen? Gibt da etwas zu beachten? Mir ist bei dem ganzen Projekt etwas unwohl weil wegen den Rückkopplungen.

Würde mich freuen wenn ich ein paar Tipps und Anregungen bekommen würde :)
 
Eigenschaft
 
Cooles Projekt, aber die Idee mit einer hohlen Telecaster ist nicht so ungewöhnlich wie du vielleicht denkst. Es gibts sogar von Fender Teles mit Hollowbodys. Zum Bespiel von der Classic Serie die '69 und die 72' Thinline oder so... bin mir jetzt nicht ganz sicher.

Bin schon sehr gespannt wie das Ergebnis bzw. der Bauprozess aussehn wird.
 
Aber ne Hollowbody zu bauen ist trotzdem ungewöhnlich, da viele aus guten Gründen mit einer Soldibody Gitarre anfangen, da es deutlich leichter eine solche zu bauen.
 
Schau Dir mal die beiden Threads auf TDPRI an, die könnten ganz hilfreich sein:

http://www.tdpri.com/forum/telecast...t-reduction-plan.html?highlight=hollow+router

http://www.tdpri.com/forum/tele-tec...ingle-cut)-finito.html?highlight=rickenbacker

Und hier noch ein Bild von meiner Eigenbau-Thinline-Tele (allerdings nur aus bestehenden Einzelteilen zusammengeschraubt):

tblaster3.jpg
 
Hammer, die hätt ich auch gerne.

Ich wollte mir eine bauen, aber es ist dann beim Absägen der dünnen Decke vom massiven Stück Nußbaum gescheitert. So wurde es dann wieder eine Solidbody.:D

Wenn die Möglichkeiten fürs Abrichten und Fügen da sind, sollte der Bau kein Problem sein.
Öffnungen im Body sind auch gar nicht nötig, so reduzierst ein wenig die Rückkopplungen, die ohnehin gering sind bei massivem Mittelblock.

Von Squier gibts ne Tele Thinline mit angeleimten Hals. Die hat echt Charakter.
So eine Semisolid Telecaster würde mich nach wie vor interessieren, ob mit eingeleimten oder angeschraubtem Hals.

Joe
 
Danke für die Links, hoch interessant!

jetzt bin ich allerdings etwas verunsichert, da ich eigentlich vor hatte die beiden Hohlkörper zu verbinden, sprich nur an der Bridge einen Holzblock stehen zu lassen.

Du hast deine Gitarre aus Einzelteilen zusammen geschraubt? Wo hast du denn die Decke getrennt herbekommen? Sieht echt geil aus!
 
Ich hatte den ganzen Body von Ebay - von einem Verkäufer namens "cstcustomguitars"; der Body mußte nur noch feingeschliffen werden, als Finish hab ich mich für Osmo Hartwachsöl entschieden, mit dem ich schon bei einer anderen Partscaster gute Erfahrungen gemacht habe (darunter sitzt noch eine Schicht Halböl, um die Maserung anzufeuern - nach ein paar Monaten verschwindet jetzt auch langsam der Leinölgeruch der Gitarre... ;))
Der Hals ist von Warmoth, und die Pickups von Pete Biltoft www.vintagevibeguitars.com .

Übrigens sollte es nicht schwieriger sein, nur an der Bridge (und wohl auch am Halsfuß - oder willst Du einen eingeleimten Hals?) etwas Holz stehenzulassen, anstatt eines ganzen Mittelblocks - ist halt nur etwas mehr Fräsarbeit.

Eine andere Möglichkeit wär eine "Danocaster" - also wie eine Danelectro konstruiert: zuerst einen Rahmen in Tele-Form aus Holz aussägen (bzw. aus mehreren Teilen zusammenleimen), dann quasi vorn und hinten Deckel draufleimen (mit einem zusätzlichen Block unter der Bridge) - die Deckel bei einer Dano sind aus "Masonite" (alo Pressspanpappe - das Zeug, das man bei Kleiderschränken als Rückwand nimmt), man könnte natürlich auch dünnes Sperrholz verwenden - oder ganz edel ein dünne Ahorn oder Fichtendecke oder sowas. Dabei die Deckel etwas größer schneiden als den Rahmen, und erst nach dem verleimen auf die richtige Form fräsen/schleifen (damit der Rand auch bündig abschließt).
Hier hat das wer so gemacht (allerdings mit einer Decke aus Karbonfaser):
http://www.tdpri.com/forum/telecast...thercaster-build.html?highlight=feathercaster
 
Gitarre aus Karbon, hat was :)

Danke schon mal für all die Informationen, ich werd mich jetzt mal an die Kalkulation machen
 
Supergeil, tolle Dokumentation.
Da kriegt man wieder richtig Lust, was neues anzugehen.
Ich könnt ja schon mal auf Halde Bodys bauen.

Danke, hat mich wieder inspiriert.

Grüße,
Joe
 
Hallo,

so ich hab mich jetzt mal noch etwas schlau gemacht und eine Vorauswahl für das Holz getroffen. Soll ein Mahagoni-Body werden mit Ahorn-Decke. Also eigentlich überhaupt nicht Tele-like.
Allerdings bin ich noch am überlegen ob ich nicht eine Esche-Decke verwenden soll.

Hals werde ich mir wohl von Rockinger besorgen, einen mit Gibson-Scale. Dazu ne Stoptail Bridge mit TunaMatic. Kann man mir da vielleicht etwas empfehlen?

Nun noch eine Frage. Da das ganze ja eine Hollowbody werden soll, wie dick/dünn muss die Decke sein, damit sie auch etwas mitschwingt und zum Klangbild beiträgt?

Gruß
 
So, heute hab ich durch Zufall eine Tele mit "gibsonartigem" Hals gesehen und bin jetzt vollkommen von der Rolle. Bin mir mit dem Stoptail und der Bridge überhaupt nicht mehr sicher. Genauso ist es auch mit dem Hals.
Deshalb wird mein Projekt jetzt erstmal zu Gunsten einer Findungsphase auf Eis gelegt.

Es grüßt

der der nicht weiß was er will :(
 
So, heute hab ich durch Zufall eine Tele mit "gibsonartigem" Hals gesehen und bin jetzt vollkommen von der Rolle. Bin mir mit dem Stoptail und der Bridge überhaupt nicht mehr sicher. Genauso ist es auch mit dem Hals.
Deshalb wird mein Projekt jetzt erstmal zu Gunsten einer Findungsphase auf Eis gelegt.

Es grüßt

der der nicht weiß was er will :(

Spiel vielleicht mal die Squier Vintage Modified Thinline an - die hat auch eine 24,75" Gibson-Mensur...
Worum geht's Dir eigentlivh bei der Gitarre? Soll sie von einer Tele nur die Bodyform/das Aussehen haben, oder auch noch was vom Klang?
 
Mitschwingen: dann sollte es ohnehin eine excellentes Brettchen sein, was raufgeleimt wird.

Die deckend lackierten Thinlines sind öfter mal aus Mahagoni oder Walnuß.
Du liegst also noch im Trend.

Joe
 
Nun noch eine Frage. Da das ganze ja eine Hollowbody werden soll, wie dick/dünn muss die Decke sein, damit sie auch etwas mitschwingt und zum Klangbild beiträgt?
Gruß

Das lässt sich nicht eindeutig beantworten. Da gibts n paar Tendenzen und außerdem hängts davon ab was du erreichen willst.

Machst du die Decke sehr dick, ist es quasi wie eine Solidbody: Das Korpusholz/Deckenholz macht sich zwar bemerkbar, aber auch nicht so uuunglaublich (z.B. im Vergleich zum Hals-Holz, was da wesentlich mehr Einfluss hat).
Machst du die Decke dünner, kommt mehr und mehr die Eigenschaft mit rein dass die Decke selbst schwingt und zum Klang beiträgt.
Machst du sie SEHR dünn, ist das Ganze wieder etwas rückläufig: Je weniger Holz du von deiner Sorte verbaust (sprich, je dünner deine Decke wird), desto weniger fallen die spezifischen Holzmerkmale ins Gewicht.
Die letztgenannte Tendenz dürfte aber von allen 3 definitiv die kleinste sein. Akustikgitarren sind da ein gutes Beispiel. Die klingen schon extrem anders, wenn man andere Hölzer verwendet.
Es wäre jetzt also eiiigentlich am besten eine möglichst dünne Decke zu verwenden? Leider nein ;)

Da du elektrisch spielst, kanns sein dass das Zeug was ausm Speaker kommt (laut!), die Decke zum Schwingen anregt (Resonanzfall). Die Decke übergibt diese Schwingung über Umwege wieder an den Amp und das Ganze geht von neuem los: Das nennt sich dann Rückkoppelung macht aua im Öhrchen.
Dieser Effekt tritt umso stärker auf, je dünner deine Decke ist (und je höher dein Gain- und Volumeregler stehn. Wenn du also ausnahmslos leise und clean spielst, kannst du diesen Faktor vernachlässigen).

Also musst du einen Kompromiss finden aus dünner Decke für den charakteristischen Klang und dicker Decke um nicht zu Rückkoppelungsanfällig zu sein.
Um dir da nen Überblick zu verschaffen kannste ja mal mit nem Messschieber ins nächste Musikgeschäft rennen und da die Decken der Semihollows messen.
Ich bin vor n paar Jahren sogar mitm Konturabnehmer da drin umananderghupft und hab Halsprodile abgenommen um bei meinem Eigenbau dem Hals der RGT2020SOL nahe zu kommen ;)
 
...Soll ein Mahagoni-Body werden mit Ahorn-Decke. Also eigentlich überhaupt nicht Tele-like.
Allerdings bin ich noch am überlegen ob ich nicht eine Esche-Decke verwenden soll.
...
Nun noch eine Frage. Da das ganze ja eine Hollowbody werden soll, wie dick/dünn muss die Decke sein, damit sie auch etwas mitschwingt und zum Klangbild beiträgt?

Meine Kraushaar Timlein hat einen einteiligen Sipo Korpus, der zwar hohlgefräst ist aber einen durchgehenden Sustainblock hat. Das ist deutlich rückkopplungsfreundlicher, als wenn Du ihn völlig hohlfräst. Als Decke wurde eine 3mm dicke massive Ahorndecke verwendet. Der Hals ist übrigens eingeleimt, hat aber gegenüber Deiner Vorstellung eine 650mm Mensur.
 
Bei meiner Thinline Tele ist die Esche-Decke 4mm dick.

Wenn Du eine Thinline mit Sustain-Block baust (Voraussetzung dafür, dass Du ein Stop-Tailpiece verwenden kannst - ohne Sutainblock müßtest Du eine "floating bridge" und ein Trapez-Tailpiece verwenden, wie bei einer Jazzgitarre), ist sowohl Holzart als auch dicke der Decke eher wenig relevant, den größten Anteil am Sound hat dann der Korpus, bzw. Sustainblock, in dem ja Hals und Brücke montiert sind...

Nochwas: wenn Du eine TOM-Bridge und ein Stop-Tailpiece verwendest, brauchst Du einen größeren Halswinkel als bei "normalen" Fender-Gitarren - anstatt dann nachträglich was unterzulegen ("shimming"), könntest Du gleich die Halstasche leicht gewinkelt fräsen (müßte dann hinten ca. 4 mm höher sein als vorn, um den richtigen Winkel zu erhalten).

PS: hier noch ein Link zun einer Tele, die tatsächlich, wie oben erwähnt, wie eine "echte" Hollowbody aufgebaut ist, also ohne Sustainblock, mit Trapez-Tailpiece und Floating Bridge:

http://ricecustomguitars.20m.com/instruments/hollowCTSpro.html

4096291d.jpg
 
Wenn ich das alles so lese, stelle ich mir gerade die Frage ob es nicht einfacher ist, zwei getrennte Hohlräume zu schaffen und diese nicht zu verbinden. Wie ihr schreibt ist der Hals und der Sustainblock maßgeblich für das Sustain verantwortlich.

Ich hatte erst die Idee einen vom Design PRS-artigen Hals zu verwenden, da ich aber ehrlich gesagt feststellen musste, dass für meinen Geschmack auf eine Tele ein Telehals muss, hab ich jetzt davon Abstand genommen.

Ich danke euch für eure treue Beratung und werde mich jetzt mal auf die Suche nach gutem Holz machen. Mal sehen, vielleicht hat ja mein örtlicher Schreiner noch Reststücke von gutem Holz.

Bis zum nächsten Mal!
 
Hallo,
so war's bei den Original-Fender-Thinline-Teles; da wurden nur von hinten zwei Hohlräume (untere und obere Korpushälfte) reingefräst, und das ganze dann mit einem Deckel (an der Rückseite, also quasi ein Boden, keine Decke) verschlossen. Hab leider kein Bild von Fender zur Hand, aber hier ist ein Röntgenbild von einem USACG-Body mit zwei Hohlräumen:

xraythollow.jpg


- für mein derzeitiges Thinline-Bigsby B16-Tele-Projekt verwende ich auch einen solchen "Doppelkammer"-Body von USACG, allerdings sind da die Hohlräume von vorn reingefräst worden und mit einer Decke verschlossen.

Die übliche Methode der meisten Gitarrenbauer für Thinline-Bodies ist aber heutzutage, zusätzlich zu den 2 Hohlräumen in der oberen und unteren Korpushälfte noch einen 3 hinter dem Steg auszfräsen (wenn Du ein Stop-Tailpiece verwenden willst, ist das aber nix für Dich, weil dieses ja genau in diesem Bereich verschraubt wird...).
Hier ein Bild einer solchen "3-Kammer-Thinline" vom Bauer des Bodies für meine weiter oben gezeigte Tele:

teleback3.jpg


Und so sieht ein Thinline-Body von Warmoth innen aus:

tele_thinline_top3.jpg
 
So nachdem ich jetzt ein bisschen geforscht habe, beschloss ich mal mit Gimp die Gitarre so zu stylen.
Die Farbe stimmt höchstwahrscheinlich nicht, eigentlich hätte ich gern Natur und Knöpfe für das elektrische werde ich auch noch irgendwo auftreiben müssen.

Aber das Grundkonzept steht.
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Mit Reglern
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Mit nur einem "f-Loch" und Reglern

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