Quetsche klemmt

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masaba
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Hallo,

seit kurzen mag meine Quetsche (Marke Delicia) nicht mehr so spielen wie ich es will:
manchmal bleibt der Basston "B" (zumindest einer der Töne des B Grundtons) hängen und tutet fröhlich weiter, bis ich die Taste ein zweites mal drücke .
Das passiert nur, wenn ich nach dem B unmittelbar einen B-Akkord spiele, sprich den Grundton und den Akkord ineinander fliessen lasse.. ob MOll oder Dur ist dabei wurscht.
Ich habe die Kiste jetzt schon zwei mal zur Reparatur gegeben, aber der Fehler konnte nicht gefunden werden...es hies immer nur, die Mechanik wäre ein bisserl schwergängig und schlecht justiert, aber jetzt sollte der Fehler weg sein... Pustekuchen.

Habt Ihr vielleicht irgendwelche Hinweise für mich und meinen Instrumentenmeister ? Ist das euch schon mal passiert ?

Danke
Martin
 
Eigenschaft
 
seit kurzen mag meine Quetsche (Marke Delicia) nicht mehr so spielen wie ich es will:
manchmal bleibt der Basston "B" (zumindest einer der Töne des B Grundtons) hängen und tutet fröhlich weiter, bis ich die Taste ein zweites mal drücke .
Das passiert nur, wenn ich nach dem B unmittelbar einen B-Akkord spiele, sprich den Grundton und den Akkord ineinander fliessen lasse.. ob MOll oder Dur ist dabei wurscht.
Ich habe die Kiste jetzt schon zwei mal zur Reparatur gegeben, aber der Fehler konnte nicht gefunden werden...es hies immer nur, die Mechanik wäre ein bisserl schwergängig und schlecht justiert, aber jetzt sollte der Fehler weg sein... Pustekuchen.

mhm, da muss man erstmal den Fehler etwas einkreisen:
Erste Frage: welche Basstöne bleiben denn hängen ? Ich sag's mal Umgangssprachlich: Beim Grundbass (die Delicia ist im Bass vierchörig nehme ich mal an) werden sowohl die Klappe für die beiden "tiefen" Grundbässe als auch die Klappe für die beiden "höheren" "Akkordbässe" geöffnet. Welche bleiben hängen ?
Zweite Frage: hat die Delicia Bass-Register ?
Dritte Frage: es passiert dann, wenn Du z.B. einen Walzerrythmus (hump-ta-ta) spielst beim Übergang vom Grundbass zum Akkord, richtig ? Wenn Du nur auf den Grundbässen spielst passiert es nicht, richtig ? Wenn Du nur auf den Akkorden spielst ebenfalls nicht, richtig ?
Vierte Frage: Weißt Du, wie die Bassmechanik von der Delicia aufgebaut ist ? Ich versuch's mal in wenigen Worten zu beschreiben: Typischerweise gibt es (abgesehen von der aufwändigen, italienischen Version in hochwertigen Instrumenten, die diskret in Einzelteilen aufgebaut ist) zwei unterschiedliche Prinzipien, die in verschiedenster Form gebaut werden.
Bei der einen Version betätigt der Grundbassknopf über die Basswelle zwei Hebel (entweder über einen sog. Fingerschieber mit zwei Auslegern oder über zwei getrennte Fingerschieber), die die beiden Klappen (Grundbass und Akkord) einzeln und getrennt bewegen. Diese Bauform kann man daran erkennen, dass sich meist die Akkordbass- und Grundbassmechanik trennen lassen.
Bei der anderen Version sind die Grundbass und Akkordbass-Klappen über einen Stange oder Hebel so verbunden, dass die Grundbassklappe immer die Akkordbassklappe mit öffnet, die Akkordbassklappe aber auch alleine über die Akkordwellen geöffnet werden kann. Diese Mechanik erkennt man meist daran, dass man die ganze Bassmechanik nur am Stück ausbauen kann.

Gruß
Holger
 
@ masaba

Hallo,

jetzt mal egal woran es hängt, es kann nicht sein, dass das Ding zweimal in der Werkstatt war und der Fehler wird nicht gefunden. Ich würde mir erstmal einen neuen "Instrumentenmeister" suchen, der sein Handwerk versteht. Solche "Hänger" in den Bassmechaniken treten recht häufig auf und ein guter Akkordeonreparateur findet das immer.

Eine Ferndiagnose wird schlecht möglich sein, da es schon einige Fehlermöglichkeiten gibt. Man muss das Ding schon in den Fingern haben.

Gruß Claus
 
@holger: ich versuche mal, alle deine Fragen zu beantworten:
* Das akkordeon ist 4chörig, ich spiele meist mit den unteren drei registern. Hängen bleibt sicher nicht der tiefste Ton (das höre ich), sondern eher einer von den nächsten zwei.
* Beim Walzerrhytmus passiert es nicht, da Walzer ja eher langsam gespielt werden und zwischen dem "hum" und den "ta" eine kleine Pause leigt. Bei Polkas oder osteuropäischen Sachen (Das heist dann wohl Bulgar) spielt man hum-ta-hum-ta, und das recht schnell. Dann passierts.
* Aber - du hast recht : es ist der Übergang vom Grundbass zum Akkord. Nur Grundbasse spielen oder nur Akkorde bereitet keine probleme.
* Die Bassmechanik sieht mir ziemlich aus einem Stück aus. Ich kann sehen, dass bei Grundbass und Akkord teilweise dieselben Hebel bewegt werden.

@claus: es ist gar nicht so einfach, den "richtigen" zu finden; so dicht gesät sind diese Leute doch nicht, und objektive QUalitätskriterien gibt es auch nicht. Bei mir ist das nun der zweite, den ich "ausprobiere". Jetzt kenne ich nur noch einen dritten im Umkreis bis ca 75 km.
 
Hallo Martin,

Bei mir ist das nun der zweite, den ich "ausprobiere". Jetzt kenne ich nur noch einen dritten im Umkreis bis ca 75 km.

wenn Du verrätst, aus welcher Ecke Deutschlands Du kommst, kennt vielleicht noch jemand eine weitere gute Akkordeon-Werkstatt...

Gruß,
Wil Riker
 
Haallo,

getreu dem Motto "dem Inschinör ist nix zu schwör" habe ich mir dir Bassmechanik selbst mal gaaanz genau angesehen.
Tatsächlich konnte ich sehen, dass der Hebel für eine Bassklappe (B-Akkord) nicht vollständig zurückspringt, wenn vorher die benachbarte Bassklappe (B-Grundton) betätigt wurde.
Mit ein bisschen vooorsichtigem Herumgebiege an der Mechanik konnte ich den KLemmer schon fast beseitigen, ein paar Minitropfen Maschinenöl haben ihm den Rest gegeben...

Wenn ich sowas innerhalb weniger Stunden beheben kann, sollte ein Profi das doch in wenigen Minuten schaffen...
Ach ja: Ich wohne im LK Erlangen. Empfehlungen bezüglich Instrumentenmeister nehme ich höchstgern entgegen...

Danke
Martin
 
Wenn ich sowas innerhalb weniger Stunden beheben kann, sollte ein Profi das doch in wenigen Minuten schaffen...
Ach ja: Ich wohne im LK Erlangen. Empfehlungen bezüglich Instrumentenmeister nehme ich höchstgern entgegen...

Danke
Martin[/QUOTE]


Hallo Martin,

genau das ist es: Ich denke, Deine "Instrumentenmeister" haben entweder keine Ahnung oder keinen Bock. Da erreicht man wirklich mehr, wenn man sich halt mal ein paar Stunden hinsetzt und selber probiert. Nur das mit dem Maschinenöl ist nicht so gut. Eine Bassmechanik sollte eigentlich trocken laufen. Wenn es gar nicht mehr anders geht, dann wenigstens nur ein bisschen Silikonöl.

Mit den "Akkordeonmeistern" sieht es in Deiner Ecke (Glaube ich) schlecht aus. Die nächsten vertrauenswürdigen, die ich kenne, sind dann schon wieder in und um Klingenthal in Sachsen und das ist halt schon ziemlich weit weg.

Gruß Claus
 
Hallo masaba, ein herzliches Grüßgott aus dem Nachbarlandkreis Forchheim ! Leider habe ich auch keinen Akkordeonbauer im Handgelenk, mit dem ich persönliche Erfahrungen gemacht habe. ich habe vor 3 oder 4 Jahren mein Hohner Tango III M bei einem Akkordeonbauer in der Nähe von Hof (Leupoldsgrün hieß der Ort glaub ich) restaurieren lassen. Hat zwar eine Stange Geld gekostet, aber das war es wert. Es war hervorragende Arbeit! Bedauerlicherweise gibt es den Laden anscheinend nicht mehr oder zumindest nicht mehr in Leupoldsgrün.
Daher bin ich - für den Fall des Falles - natürlich auch daran interessiert, gleich eine kompetente Adresse parat zu haben.
 
Nur das mit dem Maschinenöl ist nicht so gut. Eine Bassmechanik sollte eigentlich trocken laufen. Wenn es gar nicht mehr anders geht, dann wenigstens nur ein bisschen Silikonöl.

Mit den "Akkordeonmeistern" sieht es in Deiner Ecke (Glaube ich) schlecht aus. Die nächsten vertrauenswürdigen, die ich kenne, sind dann schon wieder in und um Klingenthal in Sachsen und das ist halt schon ziemlich weit weg.

Gruß Claus

Hallo,

selbst Silikonöl ist auf Dauer keine gute Idee, das verharzt zwar nicht, aber da durch die Bassmechanik der Spielwind hindurch muss, muss auch der ganze Staub da durch. Das verklebt sehr schnell und dann ist es schlechter als vorher.

An sonsten mein volle Zustimmung zu Deinem Posting :great:

Gruß
Holger
 
Vor ca. 2 Jahren - Tag der offenen Tür in einem größeren Musikhaus - unter dem Motto:
"Die Akkordeonspezialisten der Firma ...... sind auch da - kleine Mängel an Ihrem Akkordeon beheben wir sofort". Bei meiner (gebraucht und privat gekauft) Hohner Morino VN war nur der Fis-Grundbass bei und nur bei starkem Balgzug "verstimmt". Auf dem betreffenden Bass-Stimmstock befindet sich ein Mikrofon - mit 2 Schrauben befestigt. Diagnose des Spezialisten - nach Öffnung des Gerätes - "Stimmzunge ist kaputt" das Gerät müssen sie hierlassen und nach der Reparatur wieder abholen. Habe ich natürlich nicht gemacht.
Beim nächsten Besuch "meines Mechanikers" (aus dem östlichen Ausland) habe ich ihm den Fehler vorgeführt - er lächelte nur und sagte "no problem" - hat das Gerät aufgemacht, die Mikrofon-Befestigungsschraube (bei der Fis-Stimmzunge) rausgedreht, 10mm gekürzt und wieder reingedreht. Der Fehler war damit behoben - die Stimmzunge war nicht defekt. Die ganze Aktion hat nich einmal
5 Minuten gedauert. Mein Vertrauen gegenüber den "Spezialisten" ist dadurch natürlich in Richtung "Null" gegangen.

Gruß Heinz 1975
 
Hallo,

selbst Silikonöl ist auf Dauer keine gute Idee, das verharzt zwar nicht, aber da durch die Bassmechanik der Spielwind hindurch muss, muss auch der ganze Staub da durch. Das verklebt sehr schnell und dann ist es schlechter als vorher.

An sonsten mein volle Zustimmung zu Deinem Posting :great:

Gruß
Holger

Bei meiner Morino VN sind an diesen Reibstellen kleine (nach meiner Meinung)Kunststoffhülsen angebracht.
Ich habe vor ca. 6 Wochen eine "Morino VM" günstig kaufen können - bei diesem Instument muß natürlich einiges gemacht werden.
Hier sind die Reibstellen, wie oben beschrieben, wohl mal mit Öl behandelt worden und es hat sich an diesen Stellen auch entsprechend viel Staub abgesetzt. Ist es sinnvoll (nach guter Reinigung) diese Reibpunkte mit den Kunststoffhülsen nachzurüsten? Die Bassklappen sollen eh neue Filze bekommen und müssen dann neu justiert werden.

Gruß
Heinz1975
 
Bei meiner Morino VN sind an diesen Reibstellen kleine (nach meiner Meinung)Kunststoffhülsen angebracht.
Ich habe vor ca. 6 Wochen eine "Morino VM" günstig kaufen können - bei diesem Instument muß natürlich einiges gemacht werden.
Hier sind die Reibstellen, wie oben beschrieben, wohl mal mit Öl behandelt worden und es hat sich an diesen Stellen auch entsprechend viel Staub abgesetzt. Ist es sinnvoll (nach guter Reinigung) diese Reibpunkte mit den Kunststoffhülsen nachzurüsten? Die Bassklappen sollen eh neue Filze bekommen und müssen dann neu justiert werden.

Gruß
Heinz1975

Hallo Heinz,

es lohnt sich meiner Meinung nach schon. Die ganze Bassmechanik wird eine ganze Ecke leiser und klappert viel weniger. Da die Klappen sowieso neu belegt werden sollen, sind die Mehrkosten nicht gravierend. Der Reparateur muss eh die ganze Bassmechanik Stänglein für Stänglein herausnehmen und reinigen; da kann er bequem noch die Hülsen draufmachen. Da dies eine gängige Arbeit ist, hat der Reparateur meistens auch die Hülsen am Lager.

Gruß Claus
 

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