[Baal 1] Der Bass-Tales Wertungs-Thread

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Lange erwartet und hier ist es: Das Ergebnis!

  1. 89,8 Punkte - Herbieschnerbie und EDE-WOLF - Song für keinen Sommerabend
  2. 88,6 Punkte - Dr. Ibanez - Grieving
  3. 79,8 Punkte - Tracii - Queen of the Deep Blue of the Sea
  4. 76,4 Punkte - palmann - Black Drive
  5. 75,8 Punkte - Koebes - Basspartout
  6. 74 Punkte - Cervin - MoodS wings
  7. 71,4 Punkte - K-Bal - Mind
  8. 71,4 Punkte - strep-it-us - Delight and Calamity
  9. 70,2 Punkte - Search 4 Sense - boring playground
  10. 67,6 Punkte - clercq - Betsy Heimann
  11. 59,8 Punkte - TFBBS - Meditation
Wie am knappen Ergebnis zu bemerken und wie ihr von uns allen lesen werdet, habt ihr uns die Wertung nicht leicht gemacht.

Da meine Jury-Kollegen teilweise sehr ausgefeilte Bemerkungen zu den einzelnen Songs liefern, möchte ich wenigstens ein paar Worte über meine Wertung verlieren.
Ich selbst habe an der Jury-Arbeit und an euren Songs bemerkt, wie viel ich als Bassistin noch zu lernen habe. Meine Bewertungen kamen wohl stärker aus dem Bauch, als die der anderen Jury-Mitglieder, ich habe einfach das Kriterium genommen und die Songs dann ausgehend von der Mittellinie "3" bewertet. Das Ergebnis stimmte aber überraschend gut mit den Ergebnissen der anderen Jury-Mitglieder überein, deshalb kann mein Bauch so unrecht nicht haben :p
Hut ab vor euch allen, ich finde grandios was ihr hier abgeliefert habt und freue mich schon auf den nächsten Durchgang!
 
Eigenschaft
 
Ein paar Worte vorweg...

Ui, war das schwierig! Songs bewerten hatte ich mir sehr viel leichter vorgestellt. Mit halbwegs objektiven Kriterien braucht man ja eigentlich nur noch die vorher ausgetüftelte Bewertungsliste abarbeiten müssen. Hab' ich gedacht. Also habe ich brav meine Liste vor mich gelegt, den Bleistift gespitzt und die Anlage auf 8 gedreht (bei 10 hätte ich ausziehen müssen...).

Und habe liebevoll zusammengetüftelte kleine Kunstwerke gehört. Jeder mit einem anderen Ansatz, nicht immer mein Geschmack, aber immer mit erstaunlich viel Hingabe erdacht, eingespielt, aufgenommen. Und vor allem sich stets dem "objektiven" Urteil irgendwie entziehend. Wieso sollte jetzt der eine Song plötzlich "besser" sein als der andere? Ich habe geschwitzt und geflucht. Und es auf keinen Fall selber besser machen können. Dafür schon mal ganz herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer! :great:

Die meisten Songs waren erstaunlicherweise eher ruhig bis chillig. Sind Bassisten eher ruhige Typen, die sich nicht so gern mit allem, was sie haben, in den Vordergrund spielen? Sieht fast so aus. Sogar der Song, der vor Polyrhythmik und Spieltechnik fast platzt, kommt fast schon erschreckend uneitel und seriös daher. Der Grad zwischen Unaufgeregtheit und Langeweile ist bisweilen schmal, aber nach meiner Ansicht hat keiner der Teilnehmer die Grenze überschritten. Hut ab!

Trotzdem hätte ich mir manchmal fast ein bisschen mehr Frechheit gewünscht. Wo waren das alberne Kinderlied mit Polka-Groove, das jagdliche Halali im Reggae-Gewand, die schamlos schmalzig-überdrehte Hymne mit afrikanischen Rhythmen und indischen Sitar-Imitationen? :p

Die Regeln hätten das problemlos hergegeben. Vielleicht ja beim nächsten Mal. Ich würde mich freuen. Und mit Freuden endlich fünf volle Punkte für Originalität vergeben. Falls ich dann noch einmal Jurymitglied spielen sollte/wollte. :)

Bleibt nur noch, den Siegern meinen herzlichen Glückwunsch auszusprechen und allen anderen zu sagen: Die Punkte bedeuten nicht, dass irgendein Song "besser" als ein anderer ist. Es bedeutet nur, dass sechs willkürlich ausgewählte Menschen ihm mehr Punkte gegeben haben. Das ist alles.


Cervin - MoodS wings
Schöne Melodie, besonders beim ersten Vorstellen des Hauptthemas bei 0.50 Min. geht die Sonne auf. Aber warum dauert das so lange? Ich hätte das Intro etwas gerafft. Es gibt zwar einge Brüche in der Songstruktur, aber das sagt ja auch der Titel aus. Mood swings halt.

Insgesamt schön gespielt, an einigen Stellen wirkt es hin und wieder noch ein kleines bisschen hakelig. Aber nur ein bisschen.

Für meinen persönlichen Geschmack teilweise etwas viel Reverb im Sound. Aber eben nur für meinen persönlichen Geschmack.


clercq - Betsy Heimann
Ruhig, fast nachdenklich. Schöne Atmosphäre, unterstützt durch den sehr freien Groove. Beim Songaufbau fehlt mir auf Dauer ein wenig Abwechslung.

Spieltechnisch scharrt's hie und da ein wenig, einige Noten wirken auch etwas "verschluckt". Auf meiner gnadenlos sezierenden HiFi-Anlage übrigens deutlich mehr als bei meinen Ramsch-Computerboxen. Ansonsten soundtechnisch unspektakulär, was ich auf keinen Fall negativ verstanden wissen möchte.


Dr. Ibanez - Grieving
Ui, 'ne ganze Band auf'm Bass! Und nach der Anzahl der Noten ist hier ein Gitarrist am Werk! ;) Schönes Easy-Listening-Stück, deutlich melodischer orientiert als die meisten anderen. Abwechslungsreich isses auch. Schön! Intro finde ich persönlich etwas zu lang, und die Flucht ins Fade am Ende geht gar nicht! Schade, das kostet den fünften Punkt für Komposition.

Spieltechnisch gefällt es mir hervorragend, lediglich das ganz leichte "Hudeln" in schnelleren Solo-Passagen hindert mich, volle fünf Punkte zu vergeben.

Die Aufnahme glänzt durch einerseits schön frequenzmäßig getrennte "Instrumente" und andererseits doch schön homogenen Gesamtklang. Hat Spaß gemacht beim Zuhören! Insgesamt ein sehr schöner Song mit winzigen (!) "Schönheitsfehlerchen".


Herbie und Ede - Song für keinen Sommerabend
Uiuiui, jetzt aber! Polyrhythmik, schöne Melodien, komplexer Songaufbau, souveräne Spieltechnik, professionelle Aufnahmequalität - Daumen hoch! :great:

Insgesamt erinnert es mich ein bisschen an Friedeman, z.B. "Eye of the dragonfly". Wobei ich eher die allgemeine Anmutung als konkrete Passagen meine.

Aber weil ich ja ehrlich sein soll: Ich hab' auch was zu kritteln: Das Intro ist zu lang, und ich persönlich bin etwas erschlagen von der Vielfalt der Ideen. Da hätte man auch zwei oder mehr Songs draus machen können...

Insgesamt aber: Alter Schwede, Respekt!


K-Bal - Mind
Huch, schon vorbei? Nach dreißig Sekunden, das Grundthema vorgestellt, dann 'ne tolle Melodie drübber - und plötzlich ist Schluss? Dabei war's gerade so schön...

Wunderbar auf den Punkt gespielt, ungewöhnlicher Basssound (A-Gitarre?), tolle Melodie - das hätte ganz weit oben landen können. Leider ist es nach meiner persönlichen Ansicht im Moment eher eine Ideenskizze denn ein fertiger Song. Daher musste ich blutenden Herzens Punkte abziehen :(


Koebes - Basspartout
Daumen hoch für meinen persönlichen Lieblings-Bassgroove! Schöne lässige Idee. Leider rutschen einige Noten hin und wieder ein bisserl vor die Time - menno!

Die Atmosphäre des Stücks gefällt mir sehr gut, schön chillig! Die Sounds sind - zumindest auf meiner Anlage - teilweise etwas aufdringlich höhenlastig, passen ansonsten aber gut zum Song. Well done!


Palmann - Black drive
Eine Minute fünfzehn Sekunden, bis aus dem Intro langsam ein Song wird - mir persönlich vieel zu lang. Wahrscheinlich Geschmackssache. Insgesamt hält sich der Song mit Überraschungen ein wenig zurück - von dem geilen Soundeffekt bei 3.05 mal abgesehen, der meine wahrlich nicht schlechten Boxen an den unteren Rand der wahrnehmbaren Frequenzen führt. Man könnte jetzt sagen, der Song ist eintönig. Man könnte auch sagen, er ist konsequent stimmig. Ich kann mich nicht wirklich entscheiden und vergebe drei Punkte für Komposition.

Gespielt isses sehr schön solide, hin und wieder eine Winzigkeit vor der Time. Absicht?

Die Aufnahme ist fehlerlos sauber, der verzerrte Solosound passt in meinen Ohren nicht ganz zum Rest. Aber das mögen andere anders sehen. Schöner Song, schön gespielt, schön aufgenommen. Mir persönlich fehlen etwas Abwechslung bzw. Spannungskurve. Wie immer Geschmackssache.


Search 4 Sense - Boring playground
Schöne Grundstimmung, wenn auch im Verlauf des Songs nicht allzu viel passiert. Chillig-nachdenklich halt.

Schöne Sounds, wenn auch der sägende Solosound in meinen Ohren nicht so recht zum Rest passen will. Gespielt ist es eigentlich auch sehr schön - wenn nicht einige Noten in Soloparts weit vor der Time landen würden.

Interessanterweise muss ich bei den ersten Noten sofort an Lynn Miles "I know it was love" denken. Ich glaube, das ist ein Kompliment...


strep-it-us - Calamity

Song starten und direkt an The Notwist denken! Die Geräusche erinnern mich sofort an die "Insektensounds" der Indie-Band. Sehr eigenständig auch die übrigen Sounds. Schön!

Bei 1:22 ist ein harter Bruch in der Songstruktur. Ich frage mich die ganze Zeit, ob da die "Calamity" beginnt? :) Das Songende kommt allerdings überraschend und wirkt auf mich ein wenig uninspiriert.

Sounds und Aufnahmequalität gefallen mir wie schon erwähnt sehr gut. Nur schade, dass die Soloparts hin und wieder ein wenig hakelig gespielt sind. Sonst aber sehr schön und vor allem eigenständig!


TFBBS - Meditation
Irgendwie hat mich beim Anhören dieses Songs das Wort "Klangskizze" hinterrücks angefallen und nicht mehr losgelassen. Tatsächlich finde ich, ein Song im herkömmlichen Sinne isses eigentlich nicht. Daher leider Abzüge für Komposition.

Der Groove trifft leider hin und wieder nicht ganz den Punkt, und die Sound bestehen zum Teil mehr aus Effekt als aus Originalsignal. Kann auch ein netter Ansatz sein, klingt mir hier aber zu sehr nach künstlichem Kölner Dom.

Insgesamt eher ein Stimmungsbild als ein Song, bei dem mir die Effekte teiweise zu heftig ausfallen. Aber Daumen hoch für die Konsequenz, mit der die Stimmung durchgehalten wird!


Tracii - Queen of the deep Blue of the Sea
Huiii, eine Hymne! Ich fühle mich in die Zeit von Zed Yago und auch ein bisschen Doro Pesch zurückversetzt. Schöne Melodie. Variation des Themas hätte noch mal Punkte für Komposition gebracht.

Groove und allgemeines Spiel sind sehr getragen und passen gut zum Song. Daumen hoch!

Sound gefällt mir insgesamt gut, allerdings sägt sich der verzerrte Solosound für meine Ohren etwas zu sehr durch den Rest. Ansonsten gefällt's mir gut, schon weil's mich an alte Zeiten erinnert.
 
Kleines Vorwort

Einerseits bin ich froh, dass das nun alles vorbei ist und ich mir endlich nicht mehr den Kopf über jeden einzelnen Punkt den ich vergeben oder nicht vergeben habe machen muss, andererseits ist es auch irgendwie schade, denn trotz aller Zwiespalte hat das alles riesigen Spaß gemacht.
Dass dem so war, liegt in erster Linie an euch Teilnehmern, die alle eine mehr als nur passable Leistung gezeigt haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass dieses Projekt eine echte Werbung für unser aller liebstes Instrument und für unsere kleine MB-Basser-Community ist. Ich kann wirklich nur meinen Hut vor euch ziehen. So gut hätte ich das persönlich mit Sicherheit nicht hingekriegt.
Sehr überrascht hat mich bei allen Teilnehmern der tolle Sound. Bei manchen Stücken bekommt man schon fast Zweifel, ob das nicht doch eine professionelle Aufnahme ist. Wow, kann man da nur sagen!

Ich will gar nicht mehr viele Worte verlieren. Die Wertung ist hiermit Gott sei Dank abgeschlossen und ich hoffe, dass ich niemanden ungerecht beurteilt habe. Ihr dürft mir glauben, dass ich es nach besten Kräften versucht habe das zu vermeiden, aber die Grenzen der Objektivität sind oft verdammt eng, gerade bei so etwas Komplexem wie einem Musikstück.

Meine Kommentare klingen teils etwas negativ, aber lasst euch davon nicht abschrecken. Nachdem ich den Eindruck gewonnen hatte, dass hier niemand auf Anfängerniveau teilgenommen hat, habe ich mir auch die stets motivierende Kritik gespart und dafür manchmal auch eher klare Worte gewählt.
Keiner der Songs ist auch nur im Ansatz schlecht, als seht meine Kritikpunkte bitte als „kleine Schönheitsfehler“ an...:)
So abschließend noch ein herzliches Dankeschön dafür, dass ich in der Jury sitzten durfte und dafür, dass ihr hier eindrucksvoll demonstriert, was man mit einem Bass alles zu leisten im Stande ist!:great:

Meine Kommentare zu den einzelnen Songs (in zufällig gewählter Reihenfolge):



Herbie und EDE – Song für keinen Sommerabend

Soundtechnisch in meinen Ohren der stärkste Song, der abgegeben wurde. Ein toller Mix, gepaart mit exzellenten Basssounds und sehr gelungenem Einsatz von Effekten. Was diesen Song von den anderen etwas abhebt ist der sehr druckvolle, aber dennoch klare und aufgeräumte Sound. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich dahinter tatsächlich eine professionelle Produktion vermuten.
Auch spieltechnisch ist das Stück über jeden Zweifel erhaben. Man hört, dass hier keine Anfänger am Werk waren. Die Techniken wechseln, wirken aber durchweg sauber und sicher gespielt und bewegen sich auf hohem Niveau.
Minimale Abzüge gab es für den Bereich Originalität. Zwar kann man sich absolut nicht über mangelnden Ideenreichtum beschweren, sondern es ist eher das Gegenteil der Fall.
Für mein Empfinden ist es etwas zu viel des Guten, die guten Ideen kommen nicht richtig zur Geltung, sondern werden schon nach kurzer Zeit wieder von anderen angelöst. Etwas weniger wäre mehr gewesen.
Die Komposition wirkt zwar zunächst sehr sperrig, wird aber nach jedem Hören klarer strukturiert und eingängiger. Der Song ist in sich sehr schlüssig, die Spannungskurve wird durchweg gehalten und es kommt wahrlich keine Langeweile auf. Einfach Klasse.
Groove: Was soll man noch sagen. Timing und Dynamik passen wie die Faust aufs Auge. Die Rhythmuswechsel sind fließend und timingsicher vollzogen. Hier hat jemand genau gewusst, was er tut und erreichen will.
Bauch: Ich habe generell in dieser Kategorie nicht schlechter als 3 Punkte bewertet. Dieser Song hat eine 4 bekommen, da er sich in meiner persönlichen, subjektiven Rangliste irgendwo im Mittelfeld aufhält. Zu gute halten muss man jedoch, dass sich die Qualitäten des Songs erst nach mehreren Durchläufen offenbaren und er wirklich mit jedem mal ein bisschen was an Faszination hinzugewinnt.



Tracii – Queen of the deep blue of the sea

Während es bei EDE und herbie noch der Sound war, der im Gesamtfeld meine persönliche Bestnote erhielt, ist es bei Tracii die Komposition, die sich ganz vorn im Teilnehmerfeld bewegt. Die Spannungskurve ist gespannt wie ein Flitzebogen, der Song verströmt Dramatik, das Arrangement ist ausgezeichnet zur Stimmung passend, die Struktur ist klassisch eher einfach gehalten, aber sehr schlüssig. Der „rote Faden" zieht sich kontinuierlich durch den Song, zusammen mit der sehr einprägsamen Hook lässt das für mich nichts anderes als die Höchstnote zu.
Originalität: Darüber kann man streiten. Im Grunde ist es nichts wirklich neues, was Tracii uns kredenzt. Das alles gab es so ähnlich schon mal in diversen Sergio Leone Filmen, die Ennio Morricone mit seiner Musik veredelt hat. Allerdings ist dieser Stil auch etwas in Vergessenheit und außer Mode geraten, daher versprüht der Song doch eine gewisse Frische. Zudem sind einige kleine, aber feine Ideen eingebaut, die den Song nochmals klar aufwerten.
Groove: Hier hat es nicht ganz zur Höchstnote gereicht, denn Kandidaten wie z.B. EDE und Herbie hatten hier doch noch ein anderes Kalibier zu bieten. Dennoch passt auch hier die Dynamik und das Timing. Bewusst wurden kleinere Akzente gesetzt. Klar über Durchschnitt, aber hinter den Spitzenleistungen doch noch etwas zurück.
Spieltechnik: Siehe Groove. Durchweg mehr als nur solides Handwerk, aber auch nicht die Topleistung.
Sound: Hier wiederum ist alles vom Feinsten. Der Mix ist meiner Meinung nach sehr gelungen, die Effekte sind passend eingesetzt, unterstreichen die Atmosphäre des Songs noch zusätzlich und werten ihn nochmals auf. Man kann einige Störgeräusche wahrnehmen, wie etwas ein kleines Rauschen oder leises Knistern. Zunächst hatte ich dies als negativ gewertet, das hat aber im Laufe der Zeit einen ganz eigenen Charme entwickelt, der an alte Vinyl-Zeiten erinnert. Sieht man den Song im Gesamtpaket, mit dieser kleinen Morricone-Note, unterstreichen diese Störgeräusche (ob bewusst oder unbewusst eingesetzt) nochmals das Konzept und führten daher zu keinen Abzügen in meiner Wertung.
Fehlt noch das Bauchgefühl. Vom ersten Hören an, gefiel mir der Song sehr gut. Die Stimmung schlägt einen Bogen zum Songtitel, der in meinem Kopf ein wunderschöne, aber eiskalte, grausame Königin der Meere zum Leben erweckt, die auf gestandene Seefahrer gleichermaßen eine unglaubliche Anziehung, wie auch eine lähmende Angst ausübt...
Eine mysteriöse Kreatur, die je nach Stimmung über Sieg oder Niederlage entscheiden kann; das Leben des Seefahrers mit einem Wimpernschlag auslöschen oder ihn sicher in den nächsten Hafen geleiten kann....(man verzeihe mir die ausschweifende Fantasie, aber das unterstreicht wohl auch die Wirkung des Songs).
Wäre sicherlich ein toller Filmsoundtrack geworden .



Dr. Ibanez – Grieving

Beginnen wir mit der Komposition, die ich hier als sehr gelungen betrachte. Besonders der tolle Spannungsbogen ist hier hervorzuheben. Der Song ist keine Sekunde langweilig. Das Stück ist klar strukturiert und hat einen roten Faden, der sich stets durch die einzelnen Parts zieht. Auch das Arrangement passt gut, ebenso wie die Hook, die recht catchy ist und im Ohr hängen bleibt.
Kleine Abzüge gab ist in punkto Originalität. Ähnlich wie bei Herbie und EDE finde ich den Song etwas zu überladen. Es mangelt nicht an tollen Ideen, aber man muss ihnen folgen können. Trotz allem ist der Song nichts, was man alle Tage zu hören bekommt und hat eine Menge Frische und Abwechslung zu bieten.
Bleiben wir noch kurz bei meinen wenigen Kritikpunkten und kommen zum Sound. Auch hier fehlt mir ein wenig Klarheit. Man ist leicht überrumpelt von den vielen Soundeindrücken und Effekten. Aber auch hier muss ich wieder relativieren. Der Gesamtsound ist dennoch gelungen und trotz der angesprochenen „Üppigkeit“ gar nicht so unpassend.
Groove und Spieltechnik sind erste Sahne. Die „krummen“ Takte werden souverän gemeistert und wie nur bei wenigen Songs hört man hier die Spielfreude regelrecht heraus. Dynamik und Timing sind einwandfrei, ebenso wie Ausführung der unterschiedlichen Spieltechniken.
Der Bauch sagt, dass der Song Spaß macht, gut groovt und irgendwie im Ohr hängen bleibt. Es ist nichts, was mich auf Anhieb vom Hocker haut, aber auch nichts, was ich sofort wieder ausschalten würde, würde ich es beispielsweise im Radio hören. Guter Durchschnitt also für meinen Geschmack.



Cervin – Moods Wings

Komposition: Der Anfang ist sehr gelungen, erzeugt Spannung, hat zunächst eine gute Hook. Dann wird der Song im Mittelteil etwas schwächer. Klingt ein bisschen zusammenhangslos, die Spannung fällt ab und der rote Faden geht verloren, kommt aber im Schlussteil wieder. Man wartet auf einen kleinen Höhepunkt, der aber ausbleibt.
Originalität: Große Überraschungen bekommt man nicht zu hören, allerdings hat der Song seine starken Momente, sodass wir es nicht mit einem 08/15 Stück zu tun haben. Eine solide Leistung, mit schönen Ansätzen, die man sicherlich hier und da noch etwas verfeinern kann.
Spieltechnik: Da gibt’s im Grunde nichts zu meckern. Sauber und sicher eingespielt, verschiedene Techniken werden angewendet und man bewegt sich auf gehobenem Level. Wie auch bei den anderen Kriterien fehlt noch der letzte Kick, aber dennoch ist das was man zu hören kriegt über dem Durchschnitt.
Groove: Im Grunde gilt hier das gleiche wie bei der Spieltechnik. Sehr sauberes Handwerk, sicheres Timing, kleinere auflockernde Akzente, gute Dynamik, aber der krönende Aha-Effekt bleibt noch aus.
Sound: Der Mix könnte etwas ausgewogener sein, wirkt teilweise etwas unstimmig. Aber der Effekteinsatz ist sehr gut und passend gewählt, unterstreicht die einzelnen Parts des Songs schön und insgesamt klingt es doch sehr ordentlich.
Bauch: Trotz kleiner Schwächen im Mittelteil finde ich gerade den Anfang toll. Die Spannung die da aufgebaut wird ist wirklich aller Ehren wert. Der Song hat definitiv Potential, auch wenn’s in letzter Konsequenz nicht ganz ausgeschöpft wird.



Clercq – Betsy Heimann

Komposition: Der Song hat eine schöne Struktur, erzeugt Atmosphäre, hat eine catchy Hook und ist minimalistisch aber passend arrangiert. Der letzte Kick fehlt allerdings. Trotzdem ein schöne Komposition.
Originalität: Es ist ein eher klassisches Schema mit ebensolcher Umsetzung. Hat schon zigfach gut funktioniert und tut dies auch hier, aber mir fehlen ein paar frische Ideen, etwas, das mich überraschen würde.
Spieltechnik: Das ist der eigentliche Schwachpunkt bei diesem Stück. Leider haben sich ein paar unüberhörbare Unsauberkeiten eingeschlichen, wie z.B. Saitenschnarren, Saitenrutscher usw. Im Vergleich zu den anderen Teilnehmern ist das leider die schwächste Leistung diesbezüglich. Trotzdem ist das auch kein Anfängerniveau. Schwierigkeitsstufen wie Hammer-Ons sind vorhanden und die Legato(s/Legati?) und Arpeggien sind sehr gefühlvoll gespielt.
Groove: Grobe Schnitzer sind nicht vorhanden, jedoch vereinzelt kleinere Unsicherheiten. Trotzdem hat das alles ein schöne Dynamik und kann einige Akzente aufweisen. Ordentlich.
Sound: Obwohl hier weitestgehend auf Effekte und eine aufwändige Nachbearbeitung verzichtet wurde, ist der Sound sehr, sehr passend. Weniger ist hier tatsächlich mehr und dieser Minimalismus steht dem Song sehr gut, unterstreicht dessen Stimmung optimal. Cool!
Bauch: Das Stück gefällt mir. Die Atmosphäre erinnert etwas an traurige Momente, weckt Erinnerungen an Leute, mit denen man mal tolle Zeiten gehabt hat, aber wo man auch weiß, dass sie nicht wieder kommen. Einfach ein schönes Stück Musik.



Search 4 Sense – Boring Playground

Das Stück ist schön aufgebaut, wirkt schlüssig und hat einen guten Spannungsbogen, wenngleich der Titel anderes vermuten lässt. Das Arrangement ist gelungen und die Hook setzt sich im Gehirn fest.
Die Grundidee finde ich originell, denn wer schreibt schon einen Song über langweilige Kinderspielplätze?! Dabei ist die Umsetzung sehr passend, jedoch fehlen auch ein kleine frische Elemente. Hier und da finden sich speziell gegen Ende des Songs ein paar kleine Schmankerl, eventuell hätte man aber noch ein bisschen mehr herauskitzeln können.
Abzüge gibt’s für die Spieltechnik, denn man hört doch einige Unsauberkeiten, wie Saitenrutscher relativ deutlich. Das Niveau an sich ist im gehobenen Bereich und ist größtenteils auch gut umgesetzt. Im Vergleich zu den Spitzenreitern in dieser Kategorie fehlt allerdings noch ein Stückchen, was zusammen mit den Störgeräuschen nur zu einer mittleren Wertung führt.
Beim Groove habe ich mir bei dem Stück etwas schwer getan, denn hier war es nicht einfach diesen zu bewerten. Ich vermisse ein wenig Auflockerung, es wirkt ein bisschen zäh, wenig Dynamik, jedoch mit gutem Timing. Zusammenfassend würde ich hier eine solide Leistung attestieren.
Der Sound hingegen ist sehr passend, die Effekte gut platziert und wohldosiert eingesetzt. Ein etwas aufgeräumterer Mix wäre zwar noch schön gewesen, aber insgesamt ist das schon sehr ordentlich.
Zuletzt darf der Bauch noch sagen, was er denkt und der ist der Meinung, dass ein langweiliger Spielplatz noch nie so passend vertont wurde. Ich finde die Titelwahl und das Stück die perfekte Vertonung dieses Gefühls sind, das man als Kind auf dem Spielplatz, auf den einen die Oma zum 1000. Mal mitgeschleift hat. Klasse!



TFBBS – Meditation

Der Anfang ist vielversprechend, ähnlich wie bei Cervin wird eine gute Spannung erzeugt, doch dann passiert nicht mehr allzu viel. Der Song plätschert ein wenig belanglos vor sich hin, will nicht so recht auf den Punkt kommen.
Insgesamt sehr atmosphärisch, chillig, aber nicht zwingend genug.
Was die Originalität angeht, habe ich mir schwer getan, wie ich das einordnen soll. Einerseits hört man so was nicht jeden Tag, andererseits passiert auch nicht viel, die Frische fehlt ein bisschen. Ich habe mich daher für eine mittlere Wertung entschieden.
Die Technik und der Groove sind recht simpel, aber auch sauber ausgeführt, ebenfalls Mittelfeld.
Beim Sound ist die Atmosphäre hervorzuheben, die durch geschickten Effekteinsatz erreicht wird. Zu kritisieren habe ich ein klein wenig den Mix, der etwas runder hätte sein können, sowie vereinzelte Störgeräusche. Insgesamt aber völlig ok.
Mein Bauchgefühl sagt, dass das nicht unbedingt meine Richtung ist, dafür passiert mir einfach zu wenig, die Bilder im Kopf wollen nicht kommen, was soviel heißt, wie dass ich keine Beziehung zu dem Stück aufbauen kann. Daher „nur“ drei Punkte.



strep-it-us – Delight and Calamity

Die Komposition ist schön schlüssig, die Struktur des Songs und die Spannungskurve sind schön aufeinander abgestimmt, das Arrangement ist gelungen.
Einzig die Übergänge zwischen den einzelnen Parts könnten etwas flüssiger, homogener sein. Insgesamt Gute Leistung.
Auch was die Originalität angeht kann ich kaum meckern. Neben progressiven Elementen haben sich auch ein paar nette kleine Schmankerl eingeschlichen, die für Frische sorgen.
Die Technik bewegt sich auf gehobenem Level, der Song ist sauber und sicher eingespielt, sodass auch hier eine Bewertung im oberen Bereich rausspringt.
Grooven tut’s nicht übel. Das Timing wirkt sicher und die nötige Dynamik ist vorhanden. Über mangelnde Lebendigkeit kann ich jedenfalls nicht klagen.
Soundtechnisch finde ich das alles ein bisschen zu effektüberladen, dem Song hätten ein paar klassische Basssounds sicher ganz gut gestanden. Etwas unrund wirkt der Mix, aber dennoch ist das alles mehr als nur o.k..
Persönlich fehlt mir auch hier der Bezug zu dem Song. Ich finde keinen Zugang, obwohl doch einige schöne Melodien dabei sind. Einfach nicht ganz mein Ding.



Koebes – Basspartout

Die Grundidee zu dem Song finde ich eigentlich recht originell und hat eine gewisse Frische. Hört man nicht jeden Tag und klingt dennoch irgendwie vertraut.
Allerdings habe ich ein bisschen an der Komposition zu mäkeln. Auf Dauer passiert auch hier etwas zu wenig, was der Spannungskurve immer wieder kleine Einknicke beschert. Zwar wird immer wieder etwas Fahrt aufgenommen, aber dieser Tanz auf dem Drahtseil führt in meinen Ohren leider ab und an zu Absturz. Trotzdem ist die Struktur und das Arrangement an sich in Ordnung.
Spieltechnisch muss man eine solide Arbeit bescheinigen. Zwar ist die ein oder andere Unsauberkeit zu hören, aber da muss man schon genauer hinhören. Ich würde hier einfach solide Arbeit sagen und die Leistung mit Tendenz nach oben im Mittelfeld ansiedeln.
Beim Groove ist das ganz ähnlich. Auch hier hakt das Timing an einigen Stellen etwas und der Fairness halber und im Hinblick auf das zugedrückte auge bei der Technik springt hier nur die drei bei raus.
Der Sound wirkt etwas sythetisch, was aber durchaus auch beabsichtigt sein könnte. Nicht so recht gefallen mag mir die perkussionistische Spur, die sich nicht homogen in das Soundbild einfügt und wie das fünfte Rad am Wagen mitläuft. Viel Kritik, aber nicht so schlimm wie es scheint. Alles in allem gute Arbeit.
Die persönliche Wertung fällt leider auch hier in den hinteren Bereich, was dann drei Punkte bedeutet. Der Song lief bei jedem hören etwas an mir vorbei, hat einfach nicht gezündet, auch wenn mir das Thema im Grunde ganz gut gefällt. Man kann’s einfach nicht jedem recht machen und ist auch nur mein persönlicher Eindruck.



K-Bal – Mind

Huch, was war denn das? Der Anfang hat mich verdammt hungrig gemacht. Sehr guter Spannungsaufbau, tolle Melodie. Dann die originelle Idee mit dem Akustikgitarrenklang, aber dann ist leider auch schon wieder alles vorbei.
Als kompletten Song würde ich das nicht ansehen, was zu entsprechenden Abzügen in Sachen Komposition führte. Das Arrangement ist gut gelungen, aber die quasi nicht vorhandene Songstruktur hat da einige Punkte gekostet.
Wie gesagt, der Schlussteil mit den A-Gitarrenartigen Klängen hat Klasse, die Arpeggien am Beginn erzeugen zwar Spannung, sind aber nicht wirklich neu. Hört man leider zu oft um noch als innovativ zu gelten, was aber nicht heißt, dass es schlecht klingt. Es ist einfach zu sehr zum Jedermanns-Stilmittel geworden, vielleicht auch weil es immer wieder schön klingt.
Spieltechnik und Groove sind solide, teils auch mit Ambitionen nach oben, aber insgesamt in nach meiner Einschätzung noch mit ein paar kleinen Schwächen beim Timing und ab und an wird auch mal ein Tönchen verschluckt. Eine prima Dynamik hat der Song jedoch!
Der Sound kann mehr überzeugen. Der Minimalismus steht dem Stück sehr gut und der Gesamtsound klingt sehr klar und aufgeräumt, dabei aber auch recht druckvoll. Ein wenig höhenlastig finde ich es allerdings, das kann man aber verschmerzen.
An und für sich gefällt mir das Stück, nur leider endet es genau im falschen Moment. Gerade wenn man meint, jetzt rockt der Song richtig los hört er auf. Als Zwischen- oder Anfangspart eines Songs fände ich’s richtig klasse, so jedoch muss ich leider sagen, dass das Lied aufhört, wo ich mir den richtigen Anfang erhofft hatte. Ein bisschen schade drum.



Palmann – Black Drive

Die Struktur, das Arrangement und die Spannungskurve sind gut gelungen und umgesetzt worden. Auch die Hook ist da und kann sich einigermaßen im Ohr festbeißen. Ich vermisse allerdings etwas die letzte Konsequenz, den Höhepunkt. Trotzdem sehr saubere Komposition.
Originalität: Es ist alles nicht so wirklich neu und frisch. Gegen Ende wirkt der Song dann etwas lockerer und leichtfüßiger, was ihm auch wirklich gut steht, allerding reicht das bei mir nur zu einer mittleren Bewertung.
Ganz anders die Spieltechnik und der Groove. Da hört man die Sicherheit und eine gewisse Routine heraus. Jeder Ton sitzt punktgenau, hat Dynamik und wird vom Spieler kontrolliert. Es kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz und wir bewegen uns auf höherem Level. Beides mal die Höchtswertung.
Die habe ich auch für den Sound vergeben, denn ich der Mix ist sehr rund, die Effekte sind gut dosiert und der Gesamtsound ist sehr transparent, aber nicht steril. Eine nahezu perfekte Mischung.
Um mir persönlich zu gefallen hat der Song an sich zu wenig Action. Zwar geht da am Ende noch was, aber darauf muss ich für meinen Geschmack etwas zu lange warten, was das Hörvergnügen ein bisschen in Mitleidenschaft zieht. Aber auch hier gilt wieder, dass das nur meine ganz persönliche Einschätzung ist und was zählt die schon...
 
Ich fasse meine Kommentare aus meiner übersendeten Beurteilungsdatei einfach in vollständige Sätze zusammen. Ist quasi das jeweilige Fazit:

Tracii - Queen of the Deep Blue of the Sea
Das Spannende kommt zum Schluss. Wenn vorher nicht diese „gewisse Länge“ gewesen wäre, hätte ich gerne bei der Komposition und Originalität (noch mehr) Punkte gegeben. Jedoch sauber gespielt – das war´s.

Cervin - MoodS wings
Ich finde die Variation sehr schön. Leichter Abzug bei der Spieltechnik.

clercq - Betsy Heimann
Ein, im positiven Sinne, durchwegs „nettes Stück“. Die Melancholie, die ´rüberkommt, führt ganz klar zur Aufwertung.

Dr. Ibanez – Grieving
Von der Kompostition und der Umsetzung her super – einfach ein nie langweiliges, geschlossenes Etwas. Bei der Spieltechnik leider nicht die volle Punktzahl. Auch wenn´s anspruchsvoll ist, war´s m.e. manchmal nicht 100% stimmig.

Herb und EDE – Song fuer keinen Sommerabend
Über Geschmack bei vorgegebenen Kriterien zu diskutieren ist nicht Aufgabe einer Jury. Das wäre bewerten und nicht beurteilen. Unwahrscheinlich viel ´reingepackt, ohne Inhomogenität. Sauber umgesetzt - toll!

K-Bal – Mind
Eines meiner liebsten „Gitarrenstücke“ unter den Teilnehmenden. Hätte man für mehr Komplexität problemlos ausweiten können.

Koebes – Basspartout
Gut ein- und umgesetztes Bassthema – ich find´s einfach saustimmig.

Palmann – Black Drive
Dat grooved genausogut wie die aufwändigen Spitzenreiter ;) . Sauber gespielt. Leider kommt er gerade am Anfang nicht so richtig ´raus. Daher Abzug bei der Komposition.

Search 4 Sense - Boring Playground
Wieder ein schönes „Gitarrenstück“. Ich finde allerdings wenige Highlights im Vergleich zur direkten Konkurrenz. Daher Abzug bei der Originalität.

strep-it-us – Delight and Calamity
Originell. Von der Komposition her fehlt mir jedoch ein wenig die Geschlossenheit.

TFBBS – Meditation
Als „richtige“ Komposition mag ich´s nicht bezeichnen. Finde jedoch im minimalistische Ansatz bei der Umsetzung durchaus Nuancen, aus denen man mehr hätte machen können.

*uff* ... war eine stange "arbeit". gerade der quervergleich nach den einzelnen bewertungskriterien. schätzungsweise ein arbeitstag - aber ein schöner und für mich sinnvoller, weil´s mir spass gemacht, mich selbst geschult und mit bescheidenem stolz (contradictio in adjecto :confused: ;) ) erfüllt hat, irgendwie an diesem projekt mitzuwirken :).
 
1. Cervin - MoodS wings

Das Stück ist strukturiert, nur eine Komposition kann ich da nicht so recht erkennen. Das Ganze hat schon einen Wiedererkennungswert. Die Spieltechnik ist durchaus gut, es gibt nur einige wenige kleinere Stolperer. Dass die etwas düstere Grundschwingung nicht groovt, finde ich völlig angemessen. Soundmäßig hats mir sehr gut gefallen, lediglich hätte ich etwas weniger Hall besser gefunden.


2. clercq - Betsy Heimann

Eine zwar konventionelle, aber strukturell gegliederte Komposition, dir mich bauchmäßig anspricht. Klingt etwas wie eine auf den Bass projizierte Gitarre, aber nur ein bißchen.
Rhytmisch ist es o.k., einige kleinere Patzerchen, aber nix schlimmes. Groove: der Stilistik angemessen. Der Sound ist gut, kommt ohne Hall gut rüber, dadurch wirkt es sehr direkt.


3. Dr. Ibanez - Grieving

Take Five im neuen Gewand, ganz nett und originell obendrein. Spieltechnisch gibts nichts auszusetzen; für den Groove gibts volle Punktzahl. Die gibt es aber nicht für den Sound: vordergründig laut und etwas dröhnend - filigraner wäre besser gewesen. Verzerrte Bässe sind nicht so mein Fall - aber gut gemacht doch irgendwie.


4. Herbie und EDE - Song fuer keinen Sommerabend

Tja, spieltechnisch beeindruckend sauber: five points. Aber kompositorisch :confused:...Phillip Glass hätte seine Freude. Mir ist das aber zuviel auf einmal. Auch dauerts etwas lange, bis es losgeht. Groove und Sound gehen o.k. Der Bauch sagt zum Schluss: Sehr viel zum Hören wird geboten. Zuviel?


5. K-Bal - Mind

Nicht sehr originell, aber eigenständig mit erkennbarer Struktur. Technik und Groove sind gut und dem Stil angemessen, der Sound sehr sauber. Alles in allem eine nette kleine Mixtur.


6. Koebes - Basspartout

Das Stück lebt von seiner Stimmung und der sauberen technischen Darbietung. Klingt gut. Allerdings vermisse ich bei aller Stimmung eine erkennbare Struktur. Deshalb gibts hier Abzüge. Schade, denn mein Bauch sagt: Cinq Points.


7. Palmann - Black drive

Black Drive erhält von mir in allen Disziplinen 4 Punkte - nicht mehr, aber auf keinen Fall weniger. Das Stück baut sich gut auf, groovt und hat schöne Dubs. Spieltechnisch o.k. Das Stück hätte ruhig etwas kürzer sein können.


8. Search 4 Sense - boring playground

Eine Komposition ist wohl vorhanden, trägt aber keine drei Minuten. Originell ists nicht sonderlich, aber durchaus unterhaltsam. Sound, Spieltechnik und Groove sind o.k.. Dem Bauch gefällt die Stimmung.


9. strep-it-us - Delight and Calamity

Komposition ist wohl vorhanden, aber nicht so ganz durchgreifend. Dabei fängt es originell an, ab 2:15 gibt's leider schon oft gehörte Phrasen. Spieltechnik und grooven gehen noch in Ordnung. Beim Sound gibts Abzüge, der ist einfach stellenweise zu dicht. Der Bauch hatte so seine interessanten Momente.


10. TFBBS - Meditation

Eine Struktur will nicht so recht durchscheinen, obwohl einige originelle Stellen dabei sind. Die Technik geht o.k., das Stück ist dem Stil angemessen ungroovig. Beim Sound gibts schon was zu bemängeln: seeehr viel Hall, dadurch wird es etwas dicht und wummerig in den Mitten. Der Bauch sagt: nix für Depris, etwas sehr düster.


11. Tracii - Queen of the Deep Blue of the Sea
Volle Punkte gabs für Komposition und Groove: baut sich anfangs schön auf und die Struktur ist erkennbar. Spieltechnik und Sound sind ordentlich, wobei Kirchenhall und Monsterzerre Geschmackssache sind, trotzdem o.k. Abzüge gabs bei der Originalität, das hat mich schon etwas an Spaghetti-Western erinnert, somit nur 3 Punkte. Der Bauch meint: ist sicherlich nicht meine Stilrichtung, aber nett anzuhören - noch netter, wenn es weniger Distortion gegeben hätte.
 
(ich hoffe ich darf hier rein posten? wenn nicht bitte löschen!)



Nochmal ganz kurzes statement:


Danke!
Hat Spaß gemacht!


Mein persönlicher favorit war der song von clercq....

mehr brauch ich auch gar nicht zu sagen :)
 
(ich hoffe ich darf hier rein posten? wenn nicht bitte löschen!)

Klar, ein bisschen drüber plaudern ist durchaus gestattet und auch erwünscht.
Nur allzu verbissene Diskussionen über Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit o.ä. sind nicht unbedingt erwünscht.
Erstaunlicherweise lagen die Einzelergebnisse der einzelnen Jury-Mitglieder fast durchgehend dicht beieinander. Vereinzelt hat mal jemande die ein oder andere Sache anders gesehen, aber insgesamt waren wir uns sehr einig und das Ergebnis auch dementsprechend eindeutig.


Danke!
Hat Spaß gemacht!

Absolut, mir auch!:)
 
Danke!
Hat Spaß gemacht!
Dem kann ich mich nur anschließen. Danke für die Arbeit die ihr euch damit gemacht habt. Das Feedback hab ich gar nicht so ausführlich erwartet und bin demensprechend begeistert :great:

Ich hab einiges gelernt bei der ganzen Sache und ich denke mal wir können jetzt die Homepage fertig machen und danach schonmal über die nächste Runde nachdenken :D
 
Mehr kann man wohl als einfacher Rockbassist nicht erwarten... ;)

Was die Bewertung meines Stückes betrifft, so finde ich alle im großen ganzen zutreffend und hätte wahrscheinlich ähnlich entschieden.

Glückwunsch an die Gewinner! Beim nächsten mal werdet ihr aber wieder mit mir rechnen müssen. :)

Gespielt isses sehr schön solide, hin und wieder eine Winzigkeit vor der Time. Absicht?

Ich würde jetzt lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich es microtimingmäßig immer 100% unter Kontrolle habe oder es mir immer 100% bewusst ist. Grundsätzlich geht es bei mir aber nach vorne und ich liebe Schlagzeuger, die da mitmachen und trotzdem das Tempo im Griff haben. :)

Gruesse, Pablo


EDIT: TFBBS, als Ambient-Mensch find ich dein Stück geil. Glaubst du nicht? Hör mal was ich schon mit unserem Gitarristen verbrochen hab: http://www.pablolachmann.de/plkm/ - glaub ja nicht, dass man mit so was vordere Plätze belegt... :rock: :rolleyes:
 
Dann will ich hier auch ein paar Worte sagen.
Erstmal respekt an die Jury, die sich so viel Arbeit gemacht hat :great:

Ich gratuliere den verdienten Siegern Herbieschnerbie und EDE-WOLF :)

Hat Spass gemacht, jederzeit wieder gern :D

Gruß
Adam
 
Spaß gemacht hats auf jeden Fall. Mit sonderlich vielen Punkten hab ich von Anfang an nicht gerechnet, da der Song wirklich sehr Klangexperimentell angelegt ist.
Erst recht nicht als ich mir den Bewertungsbogen mit den Schwerpunkten hinterher angeguckt hab.
Von daher geht die Bewertung denk ich schon in Ordnung.

Danke an die Jury, die Teilnehmer und alle, die es sich angehört haben. ;)

EDIT: TFBBS, als Ambient-Mensch find ich dein Stück geil. Glaubst du nicht? Hör mal was ich schon mit unserem Gitarristen verbrochen hab: http://www.pablolachmann.de/plkm/ – glaub ja nicht, dass man mit so was vordere Plätze belegt... :rock: :rolleyes:

Habs mir mal angehört. Sind teilweise richtig feine Sachen dabei, aber manches ist auch zu kurz geraten um richtig rein zu kommen, find ich.
 
Zuallererst: ein riesiges Dankeschön an alle Teilnehmer, die Jury, Musik-Service, der_bruno und jeden, der sonst irgendwie beteiligt war! Hat Spaß gemacht und das nächste Mal bin ich garantiert wieder mit von der Partie.

Dann: Wow - dritter Platz! :great:

Bleibt mir nur noch, den Gewinnern aufs Herzlichste zu gratulieren! :)

LG,
Fabse
 
Von mir auch Glückwunsch :D
Die Reihenfolge überrascht mich nciht wirklich.
Ausserdem war ja vorher schon klar das die anfürsich nichts aussagt.
Die meissten hatten den Song schon halb fertig als die Bewertungskriterien rauskamen,
und wir alle haben dann anfürsich gesagt, das wir das lied nicht auf die Kriterien hin schreiben.
Wenn man sowas bewertet ist clercq's natürlich nciht weit oben zu sehen, da es ja nur auf die schnelle eingespielt wurde. Aber da find ich auch die grundidee und die tatsache das es wirklich nur eine Spur ist sehr geil :D
Ansonsten fällt auf das sie die Songs die Slap sachen drin haben eher oben, und die ohne eher unten zu finden sind :p
Hat auf jeden fall spaß gemacht :great:
 
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