Klavieraufnahme

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aeon
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Hallo,

bin schon total frustriert ...
also: Ich möchte ein paar Sachen mit meinem Klavier aufnehmen.

zum Equipment:
  • 1 x Klavier (steht an der Wand, links und rechts daneben jeweils ein hoher Schrank)
  • 2 x Kondensatormikrofone - t.bone EM800 (zu meiner Verteidigung: ich bin nur Student!! ^^)
  • 2 x Mikrfonständer
  • 1 x Mischpult - Behringer UB2442FX (hm...)

(Die Aufnahme einer Akustikgitarre mit diesem Equipment und der Hilfe eines Mehrbandkompressors war sehr gut.)

zum Problem:
  • das Klavier klingt bei jeder Aufnahme total weit weg ... und verwaschen
  • meiner Ansicht nach fehlen die Höhen für die Brillianz und klare Bässe
  • bei ca. 960 Hz muß ich mit einem Bandpass den Frequenzbereich mit einem sehr hohem Q um 20dB senken sonst gibt es ein lautes Pfeifen
  • allgemein klingt die Aufnahme wie durch ein Wahwah-Pedal, das in einer bestimmten Position bleibt

bisherige Versuche:
  • unzählige Mikrofonpositionierungen getestet (ausser die Abnahme hinter dem Klavier)
    - Abnahme von oben bei geöffnetem Deckel, ca. 1m und ca. 25 cm über den Saiten
    - Abnahme von vorne, bei geöffneter Front, wieder einmal dicht an den Saiten und auch von etwas weiter entfernt
    - Abnahme von unten, bei abgenommener Platte, ca. 25 cm von den Saiten entfehrnt
  • verschiedene Kompressoren ausprobiert (zeigen bisher keine Wirkung)

bisherige Erfolge:
  • wenn ich die Mikros ca. 3 cm vor der Saite, knapp über dem Hammer positioniere ist der Klang so, wie ich mir das Vorstelle - allerdings nur im Bereich einer Oktave ...
  • im Grunde klingen die Aufnahmen sehr nach dem Soundtrack von "Das Piano", allerdings gefällt mir dieser Klang nicht so gut

Frage:
  • Hatte dieses Problem schonmal jemand von euch?
  • Was könnte ich nochmal probieren?
Mein Klavier klingt definitiv nicht so wie auf der Aufnahme ... möp! :(
Ich freue mich über jede Antwort!
 
Eigenschaft
 
Das liest sich so, als ob du gleichzeitig mit einem nahen und einem entfernteren Mikro gearbeitet hast. Wenn ja, könnte es evtl. zu Phasenauslöschungen gekommen sein, die die deutliche Klangverschiebung erklären würden.
 
[*]das Klavier klingt bei jeder Aufnahme total weit weg ... und verwaschen

Das hört sich so an, als ob zu viel Raumanteil mit auf die Aufnahme käme, also die Mikros zu weit entfernt sind oder sie evtl. eine Kugelcharakteristik haben.

[*]meiner Ansicht nach fehlen die Höhen für die Brillianz und klare Bässe

Hier kann durchaus ein EQ helfen.

[*]bei ca. 960 Hz muß ich mit einem Bandpass den Frequenzbereich mit einem sehr hohem Q um 20dB senken sonst gibt es ein lautes Pfeifen

Das hört sich ja nach Rückkopplung an. Hörst du gleichzeitig während der Aufnahme auch die Mikrosignale wieder ab (über Lautsprecher)?

[*]allgemein klingt die Aufnahme wie durch ein Wahwah-Pedal, das in einer bestimmten Position bleibt

Das hört sich nach Kammfiltereffekt an, verursacht durch ungünstige Mikrofonpositionen - wenn zwei Mikrofone dasselbe Signal versetzt aufnehmen.

Ich würde beide Mikros dicht an die Saiten bringen, eines für den Bass, eines für den Diskant. Ein Pfeifen darf dabei nicht auftreten - das Signal darf während der Aufnahme nur über geschlossene Kopfhörer abgehört werden.. Durch diese Mikropositionen dürftest du dann weder den Kammfiltereffekt drauf haben noch einen nennenswerten Raumanteil. Die Aufnahme klingt dann sehr trocken, aber da fügt man dann am Rechner etwas Hall dazu. Natürlich wird auch der Griff zum EQ fast unvermeidbar sein.

mfg
 
Du solltest auf keinen Fall Abhörlautsprecher laufen haben, während Du aufnimmst. Jegliche Resonanz des Raumes wird so nur noch verstärkt and wird überdeutlich rauszuhören sein.

Banjo
 
Check mal, ob bei den Kabeln irgendwo ein Phasendreher ist. Entweder den Stecker aufschrauben und gucken oder einen Phasenprüfer verwenden. Es können die Microkabel sein, die vom Pult zum Aufnahmegerät - du kannst aber auch - ich kenne nicht das Pult - ggf die Phase am Pult gedreht haben.
Wenn alle okay sind, kann im Recorder die Phase gedreht sein, bei deinen Lautsprecherkabel, dem Kopfhöher (ja, das hatten wir auch schon...) oder sonstwo. Daher: ALLE Kabel prüfen.

Wenn das alles Okay ist, stimmt entweder was mit dem Pult nicht, oder die Mics (kenne ich auch nicht) irgendwie Kacke sind oder eine hirnrissige Aufnahmecharakteristik hat. Leih´ dir mal zwei gute Mics aus (Ab AKG C3000 aufwärts, das ist die Mindestanforderung, ab der es anfangen zu Klingen könnte) und check dann mal den Sound oder du nimmst dein Zeug und checkst mal ein anderes Piano ;)

Normalerweise solltest du einen guten Sound haben, wenn du den Frontdeckel entfernt hast. Die Mics (Nierencharakteristik) stellst du ca. 40 cm von links und rechts auf. Entfernung zu den Saiten ca. 10- 15 cm, Mic gerade ausgerichtet lassen (Frontal auf den Resonanzboden zielen. Das Pan beider Kanäle auf Mitte stellen, dann die Mics so verschieben/ausrichten, daß sich beim Ausschalten eines Kanals die Lautstärke merklich senkt - dann stimmt die Korrelation beider Phasen und du hast fast keinen Kammfiltereffekt. Wenn es dann nicht klingt, sind Pult und Mics wahrscheinlich einfach zu schlecht...

EQ solltest du keinen brauchen. Wenn du mit 24 Bit aufnimmst, brauchst du keinen Limiter. Sonst brauchst du einen analogen Limiter, und die, die beim Klavier funktionieren könnten, sind teurer, als wenn du dir ein Recordingsystem mit 24Bit/96kHz kaufst...

Das Klavier kannst du nach dem Aufnehmen mit einem digitalen Limiter besser bearbeiten als vor der Aufnahme mit einem analogen. Halte dich aber mit Kompression zurück, sonst hast du keinen natürlichen Sound mehr und kannst gleich mit einer Midi-Büchse einspielen.

Vergiß nicht, das Instrument sollte zumindest halbwegs gestimmt sein, sonst klingt´s wie im Stummfilm...

Wie schon oben erwähnt - Kopfhörer verwenden und ja keinen Lautsprecher anlassen. Nennt sich Rückkopplung, wenn du´s nicht kennst, solltest du dir erst ein paar Bücher besorgen. Aufnehmen ist so wie fliegen, drum sieht´s in einer großen Regie aus wie in einem Cockpit - und Fliegen lernst du auch nicht vom Zuschauen oder Mitfliegen, nicht?
 

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