Probleme mit Hohner Alpina

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the_ashbird
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ich spiele nun seit ca. 5 jahren auf einer hohner alpina,....in diesem fall spezialanfertigung für ehemaligen livemusiker mit zusätzlichem casotto....

bin mit meinem instrument soweit eigentlich einwandfrei zufrieden....vor allem der warme, runde und vor allem individuelle sound haben es mir angetan....

dieses akkordeon stellt mir aber trotzdem zwei steine in den weg....

erstens, ist die tastenmechanik für meinen geschmack etwas "hart" und könnte durchaus leichtgängiger sein....die ansprache der töne etc. ist sehr exakt und sauber, aber in schnellen läufen, merke ich, dass aufgrund der "relativ" harten mechanik, der rythmus von punktierten oder swing-achteln nicht zu 100% korrekt ist....es ist für einen laien vielleicht nicht einmal zu bermerken, trotzdem stört es mich in einigen passagen einwenig....

das zweite problem, was ich dadurch habe, ist, dass meine glissandos dadurch nicht sehr sauber klingen....teilweise wirken einige töne einfach "verschluckt" und klingen etwas zaghaft....vor allem von unten nach oben, bin ich nicht immer wirklich zufrieden.....


nun zu meiner frage....
spielt jemand von euch ebenfalls eine alpina und hat ähnliche probleme?
würde es in euren augen sinn machen, die tastenmechanik zu ersetzen??....hat uU jemand erfahrung mti solch einer reperatur bzw. instandhaltung und kann mir etwas über die kosten so eines umbaus berichten?...

freue mich über jegliche anregung und meinugn!!

danke!...lg phi
 
Eigenschaft
 
Hallo ashbird,
hast du denn mal zum Vergleich auf einem anderen höherwertigen Instrument gespielt? Obwohl ich sie selbst noch nicht in der Hand hatte, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Alpina eine wirklich schwergängige Tastatur hat. Wenn das aber tatsächlich der Fall ist, kann es sich natürlich bei Glissandi bemerkbar machen, was m.E. aber nicht eine ungenaue Rhythmisierung erklären kann, es sei denn da ist etwas wirklich überholungsbedürftig.
 
ja ich habe schon viele andere akkordeons (meiner meinung nicht hochwertiger als die alpina) verschiedener bauserien und firmen getestet.....und wahr großteils eigentlich nichts außer enttäuscht.....auch wenn die meisten sich im vergleich zur alpine wesentlich leichter spielen lassen, mangelt es unvorstellbar an sound....

aber zum thema....die tastatur ist wirklich ziemlich "hart"....im vergleich mit der tastenmechanik der morino bauserie sind gravierende unterschiede....die tastatur der morino V und mein akkordeon und ich wäre restlos zufrieden!....

weiß jemand zufällig, wieviel es ungefähr kosten würde, eine andere tastenechanik einbauen zu lassen?
bzw...kann mir jemand erklären, wie aufwendig und zeitraubend diese arbeit wäre?....

zur rythmisierung....es wirkt sich auf....auf jeden fall....vielleicht für nen laien nicht zu hören, aber mir fällt es in schnell gespielten 16-tel-passagen doch durchaus mal auf....

danke lg
 
Hallo ashbird,

fangen wir mal ganz vorne an: Nicht überall, wo Hohner draufsteht, ist auch Hohner drin. Das trifft übrigens für fast alle Instrumente des Volksmusik-Marktes zu. Wo Zupan draufsteht, ist auch kein Zupan drin und eine Lanzinger-Fabrik gibt's auch nicht usw. usw.

Das sind alles Auftragsfertigungen aus Castelfidardo. Ich habe vor Jahren mal u. a. die Firma Beltuna besichtigt. Da liefen links im Saal die Hohner Alpina durch und rechts die Zupan Alpe.
Nichtsdestotrotz spiele ich auch seit längerem eine Hohner Alpina alias Beltuna und bin höchst zufrieden damit. Die Instrumente sind m. E. hervorragend gebaut, auch die Stimmplatten sind von sehr guter Qualität.

Wenn Deine Tastatur wirklich hart geht, so liegt das nicht an der Mechanik. Das Wort Mechanik ist da eh etwas hochtrabend; es wird ja eigentlich nur eine Messingachse durch die Tastenbohrung gesteckt und das war's auch schon. Dass es an der Reibung der Achse liegt, glaube ich eher nicht. Es kann eigentlich nur sein, dass besonders stramme Tastenfedern eingebaut sind. Das geht natürlich schon auf die Finger.

Eigentlich ist das einem präzisen Spiel nur förderlich, da die Tasten bzw. die Klappen beim schnellen Spielen besser repetieren. Wenn Du es aber wirklich nicht ertragen kannst, dann lass' Dir bei einem Fachmann (und nur von einem solchen) weichere Federn einbauen. Das ist nicht einmal so ein großer Aufwand. Ob Du aber mit weicheren Federn wirklich glücklich wirst ?

Was die Kosten anbetrifft: Halt beim Reparateur einen Voranschlag machen lassen. Da scheint es je nach Bundesland recht unterschiedliche Preise zu geben. Ich kenne mich da nur in Baden-Württemberg aus.

Die Mechanik der Morino (Seit einigen Jahren) ist eine ganz andere Geschichte. Da sind konische Metallführungszapfen unter jeder Taste eingebaut, die das Seitenspiel verhindern.

Das lässt sich aber nicht auf andere Instrumente übertragen.

Gruß Claus
 
@claus
danke für den tipp....

muss ganz ehrlich sagen, dass es mir so herzlich wurscht is, aus welchem haus das akkordeon kommt....und ob es von tibetanischen bergbauern oder französischen meisterhänden zusammengebaut ist, ist mir auch wurscht, solang die qualität stimmt....und dass tut sie auf jeden fall!!!...

muss einfach sagen, dass ich noch nie ein anderes akkorden gespielt oder gehört habe, was so einen schönen und charakteristisch warmen sound hat wie dieses modell....

eben genau das ist es....es geht auf die finger....und das nervt....vor allem in schnellen passagen über die ganze tastatur, da sich einfach minimal "unrythische" läufe entstehen, was mich teilweise schon etwas stört....mein lehrer hingegen ist der meinung, ich bilde es mir nur ein und hört von dem, was ich immer versuche zu beschreiben nix....aber mich störts trotzdem irgendwie...

aber trotzdem danke....werd mal meinen instrumentenbastler dazu befragen, was der so meint....

lg
 
Hallo Ashbird,

ich spiele seit 1998 eine Hohner Alpina 120 H. Auch ich bin mit dem Klang sehr zufrieden. Damals war es ein Spontankauf auf der Heim und Handwerk in München. Mit schwergängingen Tasten habe ich keine Probleme. Ich habe nur den Eindruck, dass die Tastatur auf meiner Alpina gegenüber anderen Akkordeons zu klein ist. Wie ist da Deine Erfahrung.

Gruß Peter
 
Ich kenn das von frührt als ich Keyboard gespielt hab.
Damals hab ich auch steif und fest behauptet, dass meine Finger zu groß für die Tasten seien
( mit gerade einmal 10 Jahren war das natürlich kompletter Schwachsinn :D ) .

Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass ein Akkordeon dermaßen schwergängig ist.

Zur Not kauf dir einen Hand-Trainer. Die gibts praktisch überall für ein paar Kröten ( das sind so zwei Griffe mit einer Feder inner Mitte, die man dann zusammendrückt) .

Das ist definitiv billiger als die Federn alle zu wechseln und bringt dir auch noch was bei anderen Aktivitäten was ( Holzhacken z.B. wenn du einen Kamin hast ^^ )
 
also die tasten kommen mir nicht klein vor....eher noch etwas breiter als jene anderer modelle....

es ist auch nicht dermaßen schwergängig aber einfach etwas störend....
 
Hallo,

zum Thema "Tastengröße": Zumindest bei Hohner sind die Tastenbreiten in den meisten Modellreihen einheitlich, bei "Alpina" und "Morino Slavko Avsenik" geringfügig breiter.

Gruß,
Wil Riker
 
Hallo,

zum Thema "Tastengröße": Zumindest bei Hohner sind die Tastenbreiten in den meisten Modellreihen einheitlich, bei "Alpina" und "Morino Slavko Avsenik" geringfügig breiter.

Gruß,
Wil Riker

habe schnell mal nachgemessen:
1.) Das Tastenbett (24 weiße Tasten) meiner Morino VM ist 51cm lang und der erforderliche Tastendruck beträgt etwa 60 Gramm
2.) Das Tastenbett meiner Morino VN ist 49cm lang und der Tastendruck beträgt ca. 100 Gramm
3.) bei eine Atlantic III Bj. 60 sind es 48,7cm bei einem Tastendruck von ca. 60 Gramm
4.) bei einer Concerto III Bj. ca.1958 und 20 Tasten = 39,8cm - umgerechnet auf die Länge bei 24 Tasten 39,8x24/20 = 47,8 cm und 100 Gramm Tastendruckkraft.
Die erforderliche Druckkraft habe ich mit einer Federbriefwaage gemessen, Instrument senkrecht gestellt (wie beim Spielen) und dann mit einem leichten Zwischenstück (Bleistift) gegen die Tastenspitze gedrückt und dann im Schwebezustand halten - Gewicht ablesen.
Der unterschiedliche erforderliche Tastendruckkraft (60gr zu 100gr) ist für mein Emfinden beim Spielen doch schon deutlich bemerkbar.

freunliche Grüsse
Heinz1975
 
Hallo Heinz1975,

meine Aussage bezog sich auf die Breite einer "weißen" Taste. Sie beträgt (wie oben beschrieben) bei fast allen gängigen Hohner-Modellen 19,5 mm (nachgemessen an Concerto I, Concerto III S, Lucia IV P und Morino VI N). Bezogen auf Deine Angaben von oben ergibt sich eine Abweichung der Tastenbreite von max. etwas mehr als einem Millimeter. Ich denke, daß dies pro Taste nicht weiter ins Gewicht fällt.
Zur Tastendruckkraft habe ich mich doch überhaupt nicht geäußert, denn es ist offensichtlich, daß es dort erhebliche Unterschiede gibt, genauso wie beim Tastenhub...

Gruß,
Wil Riker
 
@ heinz....

du scheinst dich da ja recht gut informiert zu haben....
weißt du zufällig auch, ob es für einen instrumentenbauer ein größeres problem wäre, die tastendruckkraft (ggf. sogar den tastenhub) zu verändern??
danke für deine antwort!

lg
 
Den Tastenhub zu verändern ist überhaupt kein Problem. Dazu muss nur der Winkel zwischen Taste und Klappe geringfügig auf- bzw. zugebogen werden. Das erfordert nur ein bisschen Fingerspitzengefühl und Präzision, dann kann man das auch selbst machen. Zu dem Zweck hält man einfach die Klappe fest und drückt die Taste vorsichtig nach unten (wodurch der Hub geringer wird) bzw. zieht sie aus der Ruhestellung nach oben (wodurch sich der Hub vergrößert). Am Ende sollten natürlich alle Tasten wieder in einer Ebene liegen. ;)
 
Den Tastenhub zu verändern ist überhaupt kein Problem. Dazu muss nur der Winkel zwischen Taste und Klappe geringfügig auf- bzw. zugebogen werden. Das erfordert nur ein bisschen Fingerspitzengefühl und Präzision, dann kann man das auch selbst machen. Zu dem Zweck hält man einfach die Klappe fest und drückt die Taste vorsichtig nach unten (wodurch der Hub geringer wird) bzw. zieht sie aus der Ruhestellung nach oben (wodurch sich der Hub vergrößert). Am Ende sollten natürlich alle Tasten wieder in einer Ebene liegen. ;)


Das ist eine ziemlich gefährliche Methode; würde ich nicht empfehlen. Man übt mit dieser Rumbiegerei einen hohen Druck auf die Verleimung Clavis - Taste aus. Wenn man Pech hat, lockert sich die Verleimung oder bricht sogar, und dann sieht man erstmal ziemlich alt aus. Wenn das ordentlich gemacht werden soll, dann gibt man das einem guten Reparateur. Der biegt die Claves mit geschlitzten Richteisen, ohne Druck auf die Verleimung auszuüben. Außerdem stimmt dann anschließend auch die Tastaturflucht und die Auflage der Klappen wieder.
 
@ heinz....

du scheinst dich da ja recht gut informiert zu haben....
weißt du zufällig auch, ob es für einen instrumentenbauer ein größeres problem wäre, die tastendruckkraft (ggf. sogar den tastenhub) zu verändern??
danke für deine antwort!

lg

ich war viele Jahre Sportschütze und das zulässige minimalen Abzugsgewicht für die verschiedenen Sportwaffen (Gewehre und Pistolen) sind dort vorgegeben und werden vor den Wettkämpfen auch kontrolliert. Ich habe mir bei deinem Beitrag nur kurz überlegt wie man die Tastenandruckkraft auf einfache Art messen kann.
Mit deinem Problem (ev. eine weichere Feder) würde ich mal direkt an die Firma Hohner wenden. Die Mitarbeiter dort sind sehr hilfsbereit.
hier mal eine Mail-Adressen bei Hohner:
Der Meister in der Akkordeonwerkstatt ist Herr Tritschler, mail: RTritschler@hohner.de
(die Telefonnummer hab ich im Moment nicht - ich kann allerdings den Dialekt von Herrn Tritschler sehr schlecht verstehen - das liegt aber auch daran, daß ich aus Norddeutschland bin)
Den Tasthub kann, wie vor schon beschrieben, durch richten (nachbiegen) der Clavishebel verringert oder vergrößert werden - sollte aber nur mit entsprechenden Richteisen gemacht werden und ist eher was für die Fachleute .
Die erforderliche Tastenandruckkraft wird natürlich bei Verringerung des Tastenhubes noch geringfügig größer.

freundlich Grüsse
Heinz1975
 
Das ist eine ziemlich gefährliche Methode; würde ich nicht empfehlen. Man übt mit dieser Rumbiegerei einen hohen Druck auf die Verleimung Clavis - Taste aus. Wenn man Pech hat, lockert sich die Verleimung oder bricht sogar, und dann sieht man erstmal ziemlich alt aus. Wenn das ordentlich gemacht werden soll, dann gibt man das einem guten Reparateur. Der biegt die Claves mit geschlitzten Richteisen, ohne Druck auf die Verleimung auszuüben. Außerdem stimmt dann anschließend auch die Tastaturflucht und die Auflage der Klappen wieder.

Ich hatte ausdrücklich von Fingerspitzengefühl, Präzision und vorsichtigem Vorgehen gesprochen. Das Ganze dann abwertend als "Rumbiegerei" zu bezeichnen, fördert nicht gerade die Kommunikationskultur. Ebenso habe ich selbst zu bedenken gegeben, dass man in der Lage sein sollte, alle Tasten präzise in einer Ebene auszurichten.
Dass sich die Taste beim Versuch, den Hub zu vergrößern, vom Clavishebel lösen kann, wenn man sie mit einiger Kraft nach oben zieht, ist allerdings theoretisch möglich.
Das ist mir persönlich aber in 25 Jahren und mit 4 verschiedenen Instrumenten noch nie passiert. Außerdem geht es Ashbird, wenn ich das richtig verstanden habe, ja darum, den Hub zu verkleinern.
Letztlich kann ja zum Glück jeder selbst entscheiden, was er dem Fachmann überlässt und was er sich selbst zutraut.
 
Letztlich kann ja zum Glück jeder selbst entscheiden, was er dem Fachmann überlässt und was er sich selbst zutraut.

So sehe ich das auch. :great:

Im übrigen: Biegt der "Fachmann" am Hebel rum, ist es letztlich auch eine "Rumbiegerei". ;)
 
@ all....
danke für die antworten und anregungen!...
werde mich einfach mal bei meinem instrumentenbastelr informieren, was das ganze preislich kosten soll....
danke nochmals!...

lg phi
 

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