Verdrillter Hals - wie problematisch ist das?

Jerry
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Hallo,

bin derzeit an meiner Traumgitarre d'ran, einer Squier Japan-Strat (siehe auch https://www.musiker-board.de/vb/userthreads/224875-squier-stratocaster-user-thread-16.html), die aber leider 'ne Macke hat! :screwy:

Der Hals ist verdrillt, also um die Querachse verzogen. Der Verkäufer meint natürlich "kein Problem", mein Gitarrenbauer sagt aber (nachdem er die Gitte begutachtet hat), dass die Bundstäbe neu abgerichtet werden müssten, um die Verdrillung auszugleichen.

Wem soll ich glauben? Ist das jetzt kein Problem, oder muss man die Bünde neu abrichten, um das ganze auszugleichen? Kann ein verdrillter Hals (ohne zum Ausgleich abgerichtete Bünde) auf die Intonation gehen? Ich meine klingt das dann beim Spielen nicht mehr sauber? Weis das jemand? Und wenn letzteres der Fall ist, was ist von so einer Abricht-Lösung zu halten? Ganz normal bei einer älteren Schraubhals-Gitarre, oder "worst case". Und was ist, wenn sich der Hals weiter verzieht? Ist das dann irgendwann nicht mehr auszugleichen? Leider bin ich alles in allem zu sehr Laie (habe bisher nur "set-neck"), um mir da selbst ein abschließendes Urteil zu bilden.

Was soll ich tun? Die geplatzte Verlobung mit der Gitte nachholen?? :confused:
 
Eigenschaft
 
Also ich würde die Verlobung platzen lassen.

Sicher ist es eine (Not-)Lösung die Bünde abzurichten, aber es ist natürlich nicht auchzuschließen, daß sich der Hals weiter verdrillt und dann wäre ein neuer fällig. Ob sich das lohnt, also ich weiß nicht.

...und normal ist das schon mal gar nicht! Habe ausschließlich "Schraubhals-Gitarren" und da hat keine dieses Problem.
 
ein in sich verdrillter Hals lässt sich nur dann wieder richten, wenn er 2 Halsspannstäbe hat ... bei Gitarren wohl eher die Ausnahme...

von der (Not-)Lösung mit dem Bünde abrichten würde ich gefühlsmäßig abraten
 
Der Hals ist verdrillt, also um die Querachse verzogen. Der Verkäufer meint natürlich "kein Problem", mein Gitarrenbauer sagt aber (nachdem er die Gitte begutachtet hat), dass die Bundstäbe neu abgerichtet werden müssten, um die Verdrillung auszugleichen.
Wirkt sich der verzogene Hals denn derzeit in irgend einer Art negativ (oder sogar positiv) auf die Bespielbarkeit aus?
 
Glaube dem Gitarrenbauer. Bünde anders abrichten/Griffbrett ebnen kann max. 1-2 mm rausholen, also ist es nicht mal sicher dass der Hals überhaupt zu retten ist.

Ich würde mich gar nicht damit bemühen, solche Hälse sind eine zukünftige Problemquelle.
 
Vorab mein Dank an alle, die sich bisher geäußert haben! :great:

ein in sich verdrillter Hals lässt sich nur dann wieder richten, wenn er 2 Halsspannstäbe hat ... bei Gitarren wohl eher die Ausnahme...
Kann mir nicht vorstellen, dass diese Squier Strat zwei Halsstäbe hat, wäre ja wohl unüblich bei dem Modell. An den Stab kommt man übrigens nur 'ran, wenn man das Schlagbrett abnimmt, was ich aber nicht getan habe ... :redface:

Wirkt sich der verzogene Hals denn derzeit in irgend einer Art negativ (oder sogar positiv) auf die Bespielbarkeit aus?
Aufgefallen ist mir ehrlich gesagt nix, nicht hinsichtlich Bespielbarkeit oder Klang. Rein optisch habe ich es aber selbst gemerkt, dass mit dem Hals was nicht stimmt. Daraufhin bin ich auch zum Gitarrenbauer, und habe das Instrument schließlich wieder umgetauscht. Ich denke ich belasse es auch dabei, und sehe mich lieber nach einer anderen um. Schade-schade ... aber sicher vernünftger! :)
 
Vorab mein Dank an alle, die sich bisher geäußert haben! :great:

Kann mir nicht vorstellen, dass diese Squier Strat zwei Halsstäbe hat, wäre ja wohl unüblich bei dem Modell. An den Stab kommt man übrigens nur 'ran, wenn man das Schlagbrett abnimmt, was ich aber nicht getan habe ... :redface:

Eigentlich kommt man an den Halsstab oder auch Trussrod, in dem man oben an der Kopfplatte die Abdeckung abschraubt...
 
Eigentlich kommt man an den Halsstab oder auch Trussrod, in dem man oben an der Kopfplatte die Abdeckung abschraubt...
Das Modell hat keine Abdeckung, oder auch nur eine ungeschütze Öffnung auf der Kopfplatte. Ich dachte, man müsste den Hals abschrauben, laut Verkäufer "genügt" aber das Entfernen des Pickguards. :nix:
 
Ein verdrehter Hals, zeigt, dass das Holz nicht richtig abgelagert war. es "arbeitet" weiter.
Lass die Finger davon !!!
 
@ Jerry

Entgegen einer vielfach hier vertretenen Meinung würde ich an Deiner Stelle die Entscheidung davon abhängig machen, ob der Fehler die Bespielbarkeit und/oder den Klang negativ beeinflusst. Ein verzogener Hals (das konkrete Ausmaß ist ja bislang unbekannt) muss dies nicht zwangsläufig bewirken. Sollte sich zu einem späteren Zeitpunkt der Fehler verschlimmern und störend bemerkbar machen, ist ja gerade der Hals ein relativ einfach zu ersetzendes Teil.

Vielleicht besteht ja noch Verhandlungsspielraum, konfrontiere den Verkäufer doch mit einem Kostenvoranschlag des Gitarrenbauers.
 
Sollte sich zu einem späteren Zeitpunkt der Fehler verschlimmern und störend bemerkbar machen, ist ja gerade der Hals ein relativ einfach zu ersetzendes Teil.

Aber auch wieder relativ kostenintensiv. Im Grunde müsste es schon fast einen Preisnachlass im Wert eines adequaten Ersatzhalses geben, damit ein Kauf interessant wäre. Persönlich würde ich auch die Finger davon lassen.
 
Ich war in meinem Frust heute noch in zwei Läden Anspielen, meine sonstigen Favoriten, die '50s, '60s und '70s der Classic-Reihe (MIM). Aber da kommt für mich einfach nix an "meine" Gitti 'ran! :redface: Langsam werde ich bei Gitarren MIJ-Fan, herstellerübergreifend! :great:

Übrigens handelt es sich bei meiner "Ex-Verlobten" um dieses Modell: 3-2-1-Artikelnummer 220218326856. Einziger Unterschied: Bei "meiner" ist in der Metallplatte zur Befestigung des Halses nicht der Squier-Schriftzug, sondern die Seriennummer eingeprägt. Zudem ist die Tremoloabdeckung bei "meiner" schwarz statt weiss. Die Farbgebung von Korpus, PUs, Reglern und Schlagbrett ist aber identisch. Vom Alter her dürften die beiden grob aus der selben Zeit stammen. Squier MIJ wurden bekanntlich 1982 erstmalig gebaut. Und der Verkäufer gibt an, seine Anfang der '90er gebraucht erworben zu haben. Meine wiederum stammtaus 1985/86 (mein Dank an dieser Stelle nochmal an hilmi01 für seine Datierungsunterstützung im https://www.musiker-board.de/vb/userthreads/224875-squier-stratocaster-user-thread-16.html-Thread! :great:). Interessanterweise - und jetzt kommt's! - hat der 3-2-1-Verkäufer an seiner Gitte einen Tauschhals montiert. Weis jemand, ob es bei diesen Squier-Baujahren Probleme mit den Hälsen gab? :confused: Und: Was kostet ein vernünftiger Tausch-Hals? Wie groß ist die Gefahr, dass ein anderer Hals den Klang nachhaltig verändert? Fragen über Fragen ... :redface:

Jedenfalls Danke für Euere Meinungen und Beratung in dieser schweren Stunde, finde ich ganz klasse von Euch!! :great:
 
Was kostet ein vernünftiger Tausch-Hals?
Die von Griphity verlinkten Hälse kommen mir recht hochpreisig vor. Gute Qualität zu vernünftigen Preisen gibt's beim Trash-Container, über den ebay-Shop werden dort Hälse zum kleinen Preis verkauft (z.B. Artikel Nummer 170151855490). Ruf bei konkreten Fragen doch einfach mal den Inhaber an (Mathias Pozorski), das ist ein netter und umgänglicher Typ.
 
Also wegen den Preis von Hälsen schaust du am besten bei Warmoth und Rockinger :

Rockinger:http://rockinger.com/index.php?cat=WG034&product=N004M%2FN004R
Warmoth: http://warmoth.com/showcase/sc_guitar_necks.cfm?type=guitar&itemNumber=SN4653&menuItem=1&subMenuItem=1&subMenuItem2=2

Beim Warmoth kommen noch 30$ Versand und Zoll drauf.

Also beide ca 200-250 Euro.

Mighty Mite bitte nicht vergessen! Unschlagbar für das Geld und nicht schlechter verarbeitet als die Warmoth Hälse. Hab mir zwei aus den USA importiert. Den einen MN für 100 € komplett, den 2ten (Birdseye) um 120 € inkl. Versand und Zoll. Die Bundarbeit ist wirklich klasse und der dünne, matte Polylack macht sicht sehr gut bei schwitzigen Händen.

http://instruments.search.ebay.com/...trksidZm37QQcatrefZC12QQfromZR40QQsacatZ41423
 
Danke für alle Hinweise zu Ersatz-Hälsen! :great:

Mal 'ne Dumme Frage. :redface: Wo bezieht Fender eigentlich seine Hälse her? Eigenbau oder Zulieferer, sowohl als auch, oder nicht bekannt?
 
Es geht immer wieder das Gerücht um das Warmoth für den Fender Custom Shop herstellt.
Ob das nun stimmt oder nicht kA :)
 
Fender baut eigene Hälse. Nach Bedarf benutzen so manche Firmen die Teile von Musikraft, Warmothsind mittlerweile zu teuer und nicht mehr so gut wie sie mal waren. Aber dass Fender von Auswärts Teile bezieht wäre mir neu, nie was von gehört.

Die Hälse von Blinky87 sind sahne, sowie alle MightyMite Teile die ich zuvor hatte. Gibt keine Sonderwünsche/Optionen und man muss von der Stange kaufen, aber was die anbieten ist preis-leistungsmäßig unschlagbar.
 
Habe jetzt einen Gitarrenbauer gefunden der behauptet, dass ein (Fachbegriff: ) "vertwisteter" Hals reparabel ist: Hals kommt unter eine Art "Dampfbügeleisen", wird erhitzt, korrigiert, und anschließend werden die Bundstäbe neu abgerichtet. Kostenpunkt: 150,- €. Was haltet Ihr davon? :confused:

2.) Die Gitti hat die Seriennumer nicht auf der Vorderseite der Kopfplatte wie andere Japan-Squiers, sondern auf der Metallplatte mit der der Hals verschraubt wird. Ist das für die Baujahre 1985 und '86 authentisch? :gruebel:
 
Das ist machbar, aber er muss wissen was er tut. Ich kenne Leute die das können, selber habe ich es noch nie probiert. Ein Bekannter hat einen verbogenen Hals mit Dampf behandelt, dann Heizung drunter und Gewicht drauf über Nacht. Aber bei Torsion geht das nicht, da braucht man schon irgendwas passendes wo man den Hals mit "Twist" einspannen kann.
 

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