Drumsets Jazzausführung

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huw
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Hallo,

ich lese hin und wieder Angebote von Drumsets als "Jazz-Variante/Ausführung/Version". Was hat es damit auf sich? Worin besteht der bauliche bzw. klangliche Unterschied zu Standardgeräten?

Vielen Dank
huw
 
Eigenschaft
 
Der Unterschied besteht lediglich aus den Größen der einzelnen Kessel. Jazz-Sets haben in der Regel kleinere Kessel als STandard- bzw. Rocksets. Teilweise auch weniger Kessel. Sprich 18" Bassdrum, 10" Tom, 14" Tom und 14" oder 13" Snare.
Durch die kleineren Trommeln klingt das Set bei entsprechender Stimmung höher und ist leichter zu transportieren ;) Was grade bei Gigs in kleinen Clubs hilfreich ist
 
Ganz genau.

Zum Beispiel:

Yamahas Hipgig

j00.jpg


oder

Sonor F3007 Jungle

115458.jpg


Es gilt halt die Devise "klein aber fein" :)
 
Naja, das von dermArk ist jetzt schon übertrieben. Das sind schon wieder Junglesets.

Wie schon gesagt sind Jazzsets meist mit 18" BD, 10"/ 12" Tom, 14" Tom...
 
Auch ist die Befellung anders als bei Rocksets.
Bei Jazz-Sets verwendet man gerne einlagige Felle (Ambassador oder sogar die dünnen Diplomat). Die sind eigentlich immer in coated ausgeführt um auch mit Besen spielen zu können.
Im Gegensatz zu Rock-Sets, bei denen gerne doppellagige Felle (meist clear für die Toms) verwendet werden und diese relativ tief gestimmt sind, werden Jazz-Set recht hoch gestimmt um einen perkussiven Sound zu erreichen.
Die Grösse ist auch viel übersichtlicher:D. Meist reicht ein 4-teiliges Kit mit relativ kleiner Bassdrum (ziemlich hoch gestimmt). Beckenmässig wird oft zugunsten eines weiteren oder mehrerer Rides/Crashrides manchmal auf Crashes verzichtet.
 
Stimmt, die Becken haben wir ganz außer Neun... außer Acht gelassen. Typisch für Jazz sind Thin, Dry oder Sizzle-Becken. Ein zweites Ride ist ja schon fast Muss als Jazzer. ;) Wobei Pete York zum Beispiel ein Gegenteil bietet. Natürlich ist das alles kein Muss für Jazz-Setups, aber dennoch typisch. Denn wenn man sich drummer, wie o.g. Pete York anschaut oder Peter Erksin, dann wird man schnell eines Anderen belehrt. Denn Pete York spielt wie gesagt keine 2 Ride und Peter Erskine gibt sich meinem Fusionset "zu frieden".

Des wegen würde ich das alles eher als Club-Sets bennen, als wirklich typisch Jazz-Setaufbau. Wie alte Jazz-Drummer spielen nicht den Bonhamaufbau, sondern normale 2 TomToms und eine Standtom. Ich denke aber, auch wenn ich mich wieder spreche, sind die Becken eher typisch für die Musikrichtung Jazz und nicht der Setaufbau. Dennoch, gilt was oben geschrieben wurde. ;)

P.S.: Ist nun bissl verwirrent, aber vielleicht versteht mich ja wer. :redface:
 
Ja, langsam wird es – zumindest für mich als Nicht-Drummer – etwas verwirrend. Deswegen möchte ich mich jetzt schon für eure Antworten bedanken und aus dem Thread zurückziehen. Auf alle Fälle glaube ich die grundlegenden Unterschiede verstanden zu haben, "klein, aber fein" hat es wohl auf den Punkt gebracht.

Tschüss
huw
 
Genau! ;)

Mein letzter Post erklärt nur nochmal, dass es keine Richtlinien gibt, so oder so hat ein Jazzsets auszuehen. Bissl umständlich geschrieben, aber neben der Arbeit im Forum zu schreiben übersteigt schnell meine Auffassungsgabe. Männer sind halt nicht Multitasking fährig. ;)
 
Auch ist die Befellung anders als bei Rocksets.
Bei Jazz-Sets verwendet man gerne einlagige Felle (Ambassador oder sogar die dünnen Diplomat). Die sind eigentlich immer in coated ausgeführt um auch mit Besen spielen zu können ....

Eine Frage noch: Bedeutet das, dass sie besser/leichter mit Besen zu spielen sind oder dass sie resistenter gegen Beschädigung durch Besenspiel sind? Sorry, bin wirklich Laie ...
 
Coated ist die weiße Beschichtung und die macht den Hauptteil des Wischsounds bei Besen aus. Auf unbeschichteten (clear) Fellen klingen Besen gewischt wenig bis gar nicht gut.
 
Aha, sehr schön, danke. Da kann man ja bei einem gebraucht gekauften Drumset sicher auch nachträglich geeignetere Felle draufspannen.
 
Da kann man ja bei einem gebraucht gekauften Drumset sicher auch nachträglich geeignetere Felle draufspannen.
Selbstverständlich. Hast du denn ein Angebot beiseite?


Alles Liebe,

Limerick
 
Die heutigen Sets in der Jazz-Konfiguration entsprechen mittlererweile aber schon den Fusion-Konfigurationen von "früher". Sprich: 20" Bassdrum, 10, 12 und 14er Tomtoms. Eine 20" Bassdrum ist aber imho für den klassischen Kneipenjazz absolut überdimensioniert. Mit 18" Bassdrum ist man aber eben leider recht unflexibel.

Gruß, Ziesi.
 
Mal ne dumme Frage:
Wieso hat TAMA dann eigentlich sein "Swingstar"-Drumset seit ewigen Zeiten herausgebracht, obwohl die Kessel doch nicht unbedingt die angesprochenen Jazz-Maße haben? :confused:
Oder sollte das gar kein Jazz-Set sein??

Zumindest spiele ich ein 80er-Jahre Swingstarset von TAMA mit 13, 14, 16, 22". Dabei komme ich bestens in vverschiedenen Stilrichtungen zurecht mit meiner Kartoffelkartoffelbude, soundmäßig gibts nix zu meckern, aber: a lot of schlepp...:eek:
 
Mal ne dumme Frage:
Wieso hat TAMA dann eigentlich sein "Swingstar"-Drumset seit ewigen Zeiten herausgebracht, obwohl die Kessel doch nicht unbedingt die angesprochenen Jazz-Maße haben? :confused:
Oder sollte das gar kein Jazz-Set sein??

Zumindest spiele ich ein 80er-Jahre Swingstarset von TAMA mit 13, 14, 16, 22". Dabei komme ich bestens in vverschiedenen Stilrichtungen zurecht mit meiner Kartoffelkartoffelbude, soundmäßig gibts nix zu meckern, aber: a lot of schlepp...:eek:

Tama brauchte wohl einen Namen für das Teil. Und da die Firma ja eigentlich Star-Drums heisst, haben alle Serien "-star" im Namen (Rockstar,Royalstar, Imperialstar usw.)
Swingstar ist schon stimmig auch bei der Grösse. Die alten Drumhelden der Swing-Ära wie Gene Krupa, Buddy Rich usw. spielten alle Drums in normalen Grössen (manchmal sogar mit 24" oder 26" BDs). Es waren halt Big-Band Drummer und in so einer Band hat man mit einer 16" oder 18" Bassdrum keine Chance gegen ein dutzend Blechbläsern anzustinken.
Die kleinen Sets müsste man wohl eher (Jazz-) Club-Sets nennen.
 
Danke für die Info, Haensi, jetzt weiß ich endlich Bescheid von wegen Swingstar. Muss ich mir nur noch ne Bigband suchen :D

Das Set, was ich habe, hat ja auch eigentlich die allgemein beliebten 80er/90er Jahre-Abmessungen.
 
Ich verweise auch hier nochmals auf den absoluten Top-Artikel zum Thema, welcher schonmal in so einem Groessendiskussionthread gepostet wurde.
 

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