Schneller werden durch Krafttraining?

rusher
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Hi,
ich merke in letzter Zeit beim Gitarreüben immer wieder, dass mein rechter Arm mit der Zeit schlapp macht und ich beim Geschwindigkeitstraining für den rechten Arm eine Grenze komme, die ich einfach nicht überschreiten kann. Ich spiele zb einfach ne leere Saite mit Metronom im Hintergrund und schau wie lange ichs durchhalt. Bei schnellerem Tempo spannt sich dann der Arm irgendwann an und ich merke, dass ich die neue Geschwindigkeit nicht "endlos" spielen könnte, wie die alte.
Ich habe recht wenig Mukkies, könnte das der Grund dafür sein? Anders gefragt: Ist es möglich, dass ich mit ein wenig Training für die Arme (Liegestützen etc...) schneller werde?

Bin auf die Antworten sehr gespannt :)
 
Eigenschaft
 
John Petrucci (Dream Theater) hat mal in einem Interview gesagt, dass das viele Body Building das er mal gemacht hat sich negativ auf sein Gitarrenspiel ausgewirkt hat.
Aber zurück du dir: Wenn dein Arm beim Spielen schmerzt (egal wie schnell du spielst), dann solltest du 1. auf keinen Fall weiterspielen, da das irreparable Schäden hervorrufen kann und 2. unbedingt deine Spieltechnik überprüfen. Du solltest ganz locker aus dem Handgelenk anschlagen, ohne große Kraft beim Anschlag auszuüben. Versuche einfach mal so locker wie möglich anzuschlagen und schaue wie's sich anfühlt. Sobald du die Hand- oder Armmuskeln anspannst, versuche sie wieder locker zu lassen.
 
Also ich habe auch wenig Muskeln in den Armen, aber das geht, da man irgendwann eh mit Wechselschlag anfängt. Für sowas wie Master of Puppets mit Downstrokes muss man etwas trainieren, wobei ich das im "Alltag" nicht brauche, denn sobald es zu schnell wird, nehm ich dann Wechselschlag.
 
Ich halte mich kurz: Du willst schneller und nicht kräftiger spielen, daher nutzt dir die Kraft nix.
Schneller wirst du, indem du unverkrampft sehr kurze Anschläge machst.
 
Du könntest es auch mal damit versuchen, die Gitarre tiefer zu tragen. Ich finde das angenehmer, da man den Arm nicht zu fest angezogen, sondern eher gestreckt hat, dann verkrampft er nicht so schnell falls du das jetzt so meintest.:great:
 
Naja ich denke aber schon, dass es was bringt wenn der Arm besser trainiert ist weil besser trainiert -> bessere Durchblutung -> mehr Kondition. Hab selbst n Kumpel der Krafttraining macht und Gitarre zockt und der spielt beim Riffing fast nur Downstrokes aber in einem Tempo, bei dem MoP echt neidisch wird ^^ denke also nicht, dass das soo blockierend wirkt, außerdem is Petrucci mittlerweile auch wieder n ganz schöner Schrank geworden, liegt halt auch an der Art des Trainings, wenns schädlich wäre würde er es garantiert nicht machen ;)
Gruß Jan
 
Ich halte mich kurz: Du willst schneller und nicht kräftiger spielen, daher nutzt dir die Kraft nix.

Ich halte mich auch kurz: Schnelligkeit ist Kraft.


Naja ich denke aber schon, dass es was bringt wenn der Arm besser trainiert ist weil besser trainiert -> bessere Durchblutung -> mehr Kondition.

Ich kann jetzt gar nicht sagen, ob man durch einfaches Krafttraining zu einer besseren Durchblutung der Muskulatur kommt. Klar - nach dem Training sind die Muskeln voll mit Blut, das merke ich jedes Mal, wenn ich mein Studio verlasse.
Man kann aber gezielt Venen aufbauen, bzw. vergrößern, indem man länger, aber mit weniger Belastung auf einmal trainiert (z.B. viele Wiederholungen mit wenig Gewicht beim Hanteltraining). Das fördert die Kondition, baut Fett ab und Venen werden deutlich sichtbar und dicker.

Nichtsdestotrotz ist beides wichtig: Geschwindigkeit (Kraft) und Kondition. Wenn man fürs Gitarrespielen trainieren will, sollte man beides verbessern. Ob es etwas bringt, ist eine andere Frage. Wer sich zum Thema "Wie trainiere ich am besten?" informieren will, kann dies im nächsten Fitnessstudio oder auch in den Weiten des World Wide Webs tun.

MfG
 
Also:

Schneller spielen kann man mit mehr Kraft nicht. Höchstens ausdauernder. Denn Koordination und Geschwindigkeit von Bewegungsabläufen werden vom Gehirn gesteuert. Abgesehen davon nützt Schnelligkeit gar nichts, wenn die musikalische Entwicklung nicht in selbem Maße mitwächst. Die bekommt man im Fitnessstudio jedoch nicht.

Die spezifischen Muskeln, die auf einem Instrument gefragt sind, werden am besten und genauesten natürlich durch das Spielen selbst angeregt und gekräftigt und dann direkt in Verbindung mit den entsprechenden Gehirnaktivitäten. Ich kenne keinen Gewichtheber, der besonders schnell Gitarre oder Klavier spielen kann - aber viele Gitarristen (Keyborder, Saxer, Basser ...) die gut spielen und nicht wissen, wie eine Hantel aussieht :D.

Schaden kann zusätzliches Training allerdings nicht, wenn man es nicht übertreibt. Die Kräftigung des gesamten Muskelapparates erhöht die Belastbarkeit. Führt aber nicht zu mehr Schnelligkeit und besserer Musik.
 
Ich halte mich kurz: Du willst schneller und nicht kräftiger spielen, daher nutzt dir die Kraft nix.
Schneller wirst du, indem du unverkrampft sehr kurze Anschläge machst.

Zu dem und zu Petrucci:

Es bringt sehr wohl was, bitte vertauscht mir hier nicht Krafttraining mit BodyBuilding. Bei zweiterem geht es einfach nur um Muskelaufbau (auch mit unerlaubten Mitteln teilweise) und beim ersten wie gesagt um Kraft. Ich habe schon Geschichten gesehen/gehört von Leute die Soletti-Arme hatten, aber ohne irgendwas einen dicken Baum am Stamm hochklettern konnten. Reines Krafttraining wird dich aber auch nicht sehr viel weiter bringen.

Wenn du Hanteln hast, dann mach viele (20-40) Wiederholungen mit wenig Gewicht, das bringt einiges für die Muskel-AUSDAUER und kann sich dadurch nur positiv auf dein Problem auswirken. Dauert aber sicher auch seine Zeit. Und runterhängen würde ich sie nicht, ich persönlich werd dann schneller müde im Arm, aber das musst du wissen, vielleicht ist es auch nur bei mir persönlich so.

Hoffe ich konnte ein bischen Aufklärung schaffen :great:

P.s. Um mit dem alten Vorurteil aufzuräumen:
Jeder Mensch hat gleich viele Muskeln, sie sind nur unterschiedlich Dick, und unterschiedlich groß ;)
 
Ich halte mich auch kurz: Schnelligkeit ist Kraft.

Und was soll die Saite sich dafür interessieren, ob du sie mit 1kg oder mit 56kg an den Hals drücken kannst? Im Laufe der Laufbahn drückt man immer leichter an. Anfänger haben das Problem, zu verkrampft und deshalb zu fest die Saiten anzudrücken (und klingen deshalb gerne mal verstimmt).
Beim schnellen spielen ist es wichtig, den Weg kurz zu halten und Geschicklichkeit zu trainieren. Richtig gemacht ist es keine anstrengende Sache.
Ich bin daher fest davon überzeugt, dass gerade die Ausdauer wichtig ist und vermute, dass weder Vai, noch Batio oder Cooley, wohl aber Petrucci, signifikant mehr Kraft in den Fingern haben als ich... Zumindest kann ich nicht feststellen, dass meine linke Hand vom viele Jahre Saitenhexen kräftiger wäre...

Grüße
 
Und runterhängen würde ich sie nicht, ich persönlich werd dann schneller müde im Arm, aber das musst du wissen, vielleicht ist es auch nur bei mir persönlich so.

Also es kommt eben darauf an, welchen Muskel du nicht verkrampft haben willst. Am Anfang (als ich zu spielen begann), hatte ich die Gitarre noch etwas höher und ich fands am Ellbogen ziemlich unbequem, wenn der nen rechten Winkel oder so hat.
Wenn ich dann etwas Kraft ausübte, verkrampfte der ganze Arm. Nun nicht mehr (liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich nun besser spielen kann und dadurch nicht zu fest drücke).

Ich finds einfach angenehmer mit fast ausgestrecktem Arm.:D
 
Und was soll die Saite sich dafür interessieren, ob du sie mit 1kg oder mit 56kg an den Hals drücken kannst?
[...]
Beim schnellen spielen ist es wichtig, den Weg kurz zu halten und Geschicklichkeit zu trainieren. Richtig gemacht ist es keine anstrengende Sache.

Das ist es ja gerade. Muskeln bestehen aus zwei verschiedenen Fasertypen, roten und weißen. Die einen sind für Kraft, die anderen für Kondition zuständig. Wer schnell sein will, braucht dazu erst einmal Kraft, Geschicklichkeit ist die Fähigkeit, seine Muskeln sauber koordinieren zu können, also eine Sache des Hirns und der Nerven.


Ich bin daher fest davon überzeugt, dass gerade die Ausdauer wichtig ist und vermute, dass weder Vai, noch Batio oder Cooley, wohl aber Petrucci, signifikant mehr Kraft in den Fingern haben als ich... Zumindest kann ich nicht feststellen, dass meine linke Hand vom viele Jahre Saitenhexen kräftiger wäre...

Beide Eigenschaften sind wichtig, aber man benötigt natürlich nicht die Kraft eines Strongmans, um Gitarre spielen zu können. Insbesondere Batio dürfte davon einige haben, wenn er fast nur noch tapt und hammert. Die Signifikanz ist dabei relativ.
Kraftzuwächse bekommt man übrigens meist gar nicht mit, weil sie nur schleichend und nicht mit einem Mal kommen.

MfG
 
Kann man eigentlich durch Gitarre spielen Muskeln bekommen?:eek:
 
Kann man eigentlich durch Gitarre spielen Muskeln bekommen?:eek:

Bei den eher schlanken (mit weniger Fett unter der Haut) wird man schon die Fingermuskeln auf der Unterarmaußenseite sich bewegen sehen können, aber sehr viel kann man vom Gitarrespielen nicht erwarten. Vielleicht kann man das Ergebnis in etwa mit dem Vergleichen, das man von täglicher Arbeit am Computer hat.
Außerdem werden Rücken (insbesondere der untere) und Bauch durch das Spielen im Stehen gefordert, weshalb auch hier eine Entwicklung zu erwarten ist (insofern nötig).
 
Ich würde mich da eher um eine andere Spieltechnik kümmern...im Grunde sollte dein Arm sowieso nicht mehr belastet werden.
Und wenn du die Muskeln anspannst, dann machst du etwas falsch.

Es sollte alles ganz locker gehen und Schmerzen darfst du auch keine haben.

Versuch, nur aus dem Handgelenk zu spielen, halte den Arm dabei ganz locker - er sollte nicht angespannt sein.
Wenn du merkst, daß du das ab einer gewissen Geschwindigkeit nicht mehr schaffst, dann musst du eben an dieser Stelle weiter üben und dich langsam steigern.

Wenn du total verspannt/verkrampft bist, wirst du auch nie wirklich akkurat spielen können.
Schau dir mal Videos von guten Gitarristen an; da ist nichts angespannt.
 
Joa danke für die vielen Meinungen schonmal. Das Thema war sowieso etwas überspitzt. Ich spiel schon ausm Handgelenk und so nur ab ner bestimmten Geschwindigkeit gehts halt nimmer ohne dass sich bestimmte Muskeln anspannen. Normal ist schon alles locker, die Aussage war wie gesagt etwas überspitzt. Trotzdem interessant, was man so hört :)
 

ein Comment von nem User da:
"Do you have to look like that to play that music or do you look like that because you play that music?"
ZoMg !! :D

Also Krafttraining an sich halte ich für sinnfrei beim Gitarre spielen, was _vielleicht_ etwas bringen könnte sind diese Gripmaster von Planet Waves. Wenn man mit denen konsequent übt kann ich mir schon vorstellen, das das was bringt.
Aber im endeffekt bleibt: Schnelligkeit ist nicht Kraft sondern Koordination und Ausdauer.
 

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