On stage mischen – Meinungen?

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Martman
Martman
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Ich wollte mal hören, wie hier so die allgemeine Meinungslage zum Thema "Band mischt sich selbst auf der Bühne" ist.

Genau das ist nämlich der Fall in der Band, in der ich spiele. In demselben Rack wie der Mischer befinden sich u. a. diverse Wireless-Geräte und ein externer Klangerzeuger meines Tastenkollegen, den er über MIDI fernsteuert. Dazu kommt, daß drei der vier Nichtkeyboarder ihren eigenen Multieffekt haben, der im Falle des Sängers AFAIK auch noch als Insert geschaltet ist. Außerdem haben zwei von uns (Drummer und ich) jeweils einen Submischer. Der Gesamtmix wird natürlich bei jeder Probe, falls notwendig, optimiert (wir gehören zu den Bands, die vom Drumstick bis zur PA die komplette Backline selbst zur Hand haben). Sprich: Was Effekte, EQ usw. angeht, haben wir die volle Kontrolle (einschließlich 2×31-Band-Master-EQ). Die Keyboarder haben ihre Effekte ja oft schon im Instrument mit drin. Und mit den 16 Kanälen unseres Band-FOH kommen wir mit Ach und Krach hin, das Pult ist also voll.

Jetzt hab ich aber schon öfters gehört, daß so mancher Toni damit ein Problem hat und am liebsten jeden einzelnen Sound, jeden einzelnen Kanal direkt auf dem FOH (und zwar trocken, ohne Effekte) und die volle Kontrolle darüber haben will. Also keinen Mix auf der Bühne und auch keine Submixer. Das Problem ist jetzt aber nicht nur, daß ein Toni, der die Band nicht kennt, den Mix völlig versaubeuteln kann, sondern der Aufwand, besonders in den Dimensionen. Wie gesagt, wir beispielsweise haben jetzt schon 16 Kanäle am FOH. Minus Drum-Submixer sind das noch mal locker 5 mehr (die Overheads haben eigene Kanäle am FOH). Mein Submixer vereinigt momentan noch sechs Kanäle zu zwei (Stereo), mittelfristig werden das 14-18 Kanäle werden, darunter ein Mikrofonkanal, den ich gern allerhöchstdaselbst eigenhändig beeinflussen können möchte, um den dann per Aux eingehängten Vocoder zuzumischen und das trockene Signal wegdrehen zu können, ganz zu schweigen von den zwei geplanten Channel Inserts, den 3-4 Mono Aux Sends und den 1-2 Stereo Aux Returns und von der Tatsache, daß ich darauf bestehe, alle meine wie auch immer gearteten Outboard-Effekte selbst fernsteuern zu können, entweder über MIDI Program Change oder über Fußschalter. Mein Setup ist im Prinzip eher eine Art zusammenhängende modulare Synthesizer-Workstation, also ein einziges Musikinstrument in diversen miteinander verkabelten Gehäusen, als drei (bzw. theoretisch bis zu 48) separate Instrumente, und da etwas aus dem Zusammenhang zu reißen wäre fatal.

Also, wie wird das hier (und da draußen im Real Life™) allgemein gesehen mit Mischern auf der Bühne? Freuen sich Tonis, daß die Bands ihnen die Mischarbeit abnehmen und nur ein Stereo-Kabelpaar in die Stagebox jagen? Oder sind sie meist eher Kontrollfreaks, die selbst Keyboard-Submixer nicht sehen und jeden einzelnen Sound aus den Tastengeräten (egal ob virtuell-/echt-analoger Synthi oder samplebasierte Workstation mit Hunderten unterschiedlicher Sounds) ohne Effekte direkt im FOH haben wollen? Oder doch eher etwas dazwischen?


Martman
 
Eigenschaft
 
Ich wollte mal hören, wie hier so die allgemeine Meinungslage zum Thema "Band mischt sich selbst auf der Bühne" ist.

Hallo erstmal,

kurz zusammengefasst würde ich sagen. "Kann man mal machen insbesondere bei kleineren Gigs, einen eigenen Mischer am FOH ist aber aufjedenfall vorzuziehen"

Genau das ist nämlich der Fall in der Band, in der ich spiele. In demselben Rack wie der Mischer befinden sich u. a. diverse Wireless-Geräte und ein externer Klangerzeuger meines Tastenkollegen, den er über MIDI fernsteuert. Dazu kommt, daß drei der vier Nichtkeyboarder ihren eigenen Multieffekt haben, der im Falle des Sängers AFAIK auch noch als Insert geschaltet ist. Außerdem haben zwei von uns (Drummer und ich) jeweils einen Submischer. Der Gesamtmix wird natürlich bei jeder Probe, falls notwendig, optimiert (wir gehören zu den Bands, die vom Drumstick bis zur PA die komplette Backline selbst zur Hand haben). Sprich: Was Effekte, EQ usw. angeht, haben wir die volle Kontrolle (einschließlich 2×31-Band-Master-EQ). Die Keyboarder haben ihre Effekte ja oft schon im Instrument mit drin. Und mit den 16 Kanälen unseres Band-FOH kommen wir mit Ach und Krach hin, das Pult ist also voll.

Das Problem sind nicht die FX der Gitarren oder der Klangerzeuger oder sonst was, es wird immer dann schwierig wenn ihr auf der Bühne versucht zu beurteilen wie es vor der Bühne klingt. Das fängt beim EQing der Anlage an und geht über FX auf den Vocals bis hin zum Gesamtmix. Dieser ist nämlich nie statisch sondern ändern sich von Raum zu Raum und Lied.

Jetzt hab ich aber schon öfters gehört, daß so mancher Toni damit ein Problem hat und am liebsten jeden einzelnen Sound, jeden einzelnen Kanal direkt auf dem FOH (und zwar trocken, ohne Effekte) und die volle Kontrolle darüber haben will. Also keinen Mix auf der Bühne und auch keine Submixer. Das Problem ist jetzt aber nicht nur, daß ein Toni, der die Band nicht kennt, den Mix völlig versaubeuteln kann, sondern der Aufwand, besonders in den Dimensionen.

Ich lass jetzt mal den Fall "total unfähiger Toni" außen vor. Das kann euch immer mal passieren wenn ihr keinen eigenen Mischer habt und es kann euch auch passiren das manchmal einfach nichts mehr zu retten ist, schon garnicht wenn ihr euch von der Bühne mischt. Für euch ist nur wichtig: Wie oft steht ihr vor dieser Situation?
Der Vorteil für den Mischer ist einfach, er hat jeden einzelnen Kanal zur Hand und kann ganz gezielt auf die örtlichen Anforderungen hin mischen und auch auf Änderungen im Bandsound usw. reagiere.

Wie gesagt, wir beispielsweise haben jetzt schon 16 Kanäle am FOH. Minus Drum-Submixer sind das noch mal locker 5 mehr (die Overheads haben eigene Kanäle am FOH). Mein Submixer vereinigt momentan noch sechs Kanäle zu zwei (Stereo), mittelfristig werden das 14-18 Kanäle werden, darunter ein Mikrofonkanal, den ich gern allerhöchstdaselbst eigenhändig beeinflussen können möchte, um den dann per Aux eingehängten Vocoder zuzumischen und das trockene Signal wegdrehen zu können, ganz zu schweigen von den zwei geplanten Channel Inserts, den 3-4 Mono Aux Sends und den 1-2 Stereo Aux Returns und von der Tatsache, daß ich darauf bestehe, alle meine wie auch immer gearteten Outboard-Effekte selbst fernsteuern zu können, entweder über MIDI Program Change oder über Fußschalter. Mein Setup ist im Prinzip eher eine Art zusammenhängende modulare Synthesizer-Workstation, also ein einziges Musikinstrument in diversen miteinander verkabelten Gehäusen, als drei (bzw. theoretisch bis zu 48) separate Instrumente, und da etwas aus dem Zusammenhang zu reißen wäre fatal.

Eigentlich sehe ich hier eher weniger Aufwand für euch. Ihr stellt eure Backline auf die Bühne, dann wird alles abgenommen und fertig.
Ihr müsst keine Submixer mehr aufbauen, keine Kabel mehr ziehen. Euch nicht ums Monitoring kümmern usw.
So jetzt kann man sich mal die Details überlegen.
Mir ist jetzt nicht ganz klar was du spielst. Scheint aber was Keyboardartiges zu sein. Dein genaues Setup kenn ich nicht. Jedoch scheint mir das eigentlich der Hauptpunkt zu sein um den es geht. Hierfür lässt sich sicher eine Lösung finden. Aber dazu müssten wir ein paar mehr Informationen haben.
Prinzipiell kenn ich viele Keyboarder die mit einem Submischer unterwegs sind und ihre Kanäle zusammen legen.


Also, wie wird das hier (und da draußen im Real Life™) allgemein gesehen mit Mischern auf der Bühne? Freuen sich Tonis, daß die Bands ihnen die Mischarbeit abnehmen und nur ein Stereo-Kabelpaar in die Stagebox jagen? Oder sind sie meist eher Kontrollfreaks, die selbst Keyboard-Submixer nicht sehen und jeden einzelnen Sound aus den Tastengeräten (egal ob virtuell-/echt-analoger Synthi oder samplebasierte Workstation mit Hunderten unterschiedlicher Sounds) ohne Effekte direkt im FOH haben wollen? Oder doch eher etwas dazwischen?

Etwas dazwischen natürlich. Ich möchte soviel wie möglich trocken und einzelnen aber so wenig wie möglich Kanäle. Submixer bei Keyboards sind gang und gäbe da gerade hier viele Signale zusammen kommen und man ja doch meist nur eins oder 2 oder max 3 davon wirklich gleichzeitig spielt besteht hier wenig gefahr (wenn der Keyboarder weiß was er macht wovon ich mal ausgehe), dass ich als Mischer hier groß eingreifen würde. Da reicht mir der Submix problemlos.
Bei einem Schlagzeug sieht es komplett anders aus. Da klingt jede Trommel anders, jede muss anders in den Mix integriert werden. Evtl kann man hier im Blech was zusammen legen (z.b. Mono OHs) aber ich will unbedingt Snare, kick, Toms, HH und Blech unabhängig von einander.

Gitarren eh einzeln und der Bass sowieso.

Bei den Vocals wird es wirklich interessant. Vormischern kannst du vielleicht bei nem große Chor machen bei einzelnen Stimmen (wechselnde Backings) macht das aber keinen Sinn.
Außerdem hätte ich die Signale gern alle so trocken wie möglich. Da Hall und andere Effekte extrem raumabhängig sind. Gitarren usw und auch die ganzen Synthie-Effekte sind ein anderes Thema, die gehören für mich zum Instrumentenklang.
Dein Vocoder ist ein bisschen ein spezieller Fall, aber das lässt sich in den Griff kriegen.

Um es kurz zusammen zu fassen: Man kann gleichartige Instrumente/Stimmen durchaus vormischen. Gleichartig im Sinne von haben den selben Stellenwert im Mix. Ansonsten bitte trennen.

Aber wenn du dir soviele Gedanken um den Frontsound machst dann solltet ihr überlegen ob ihr euch nen festen Mischer besorgt.
 
Ich frage mich gerade etwas anderes:

Wozu braucht ihr dann noch einen FOH Mischer und eine Stagebox? Dann kann man auch direkt in die Amps gehen, oder nicht?
Für die reine Lautstärke muss man sich keinen Techniker ins Haus holen denke ich.

Boerx hat aber schon alles wesentliche geschrieben. Der einzige, der neben dem Publikum beurteilen kann, wie es vorne klingt, ist der Mensch am FOH. Der kann aber nur was beeinflussen, wenn er genügend Signale hat.

Jeder Raum klingt anders und da kann man sich vorher nicht vorbereiten. Sogar ein und der selbe Raum verhält sich anders, wenn er leer und wenn er voll ist.

Das sicherste in meinen Augen ist ein Techniker, der einen immer begleitet. Wir haben z.B. einen. Auf fremdanlagen mischt er nicht unbedingt selber, steht aber immer daneben und arbeitet dann mit dem "Haustech" oder eben dem "Anlagentech" zusammen. Das läuft auch super und geht in den meisten Fällen gut.

Submischen würde ich auch nur die Keyboards.
 
Hallo !

Wir mischen auch ca. 1/2 - 2/3 unserer Gigs selbst von der Bühne aus.
Hierzu verwenden wir ein DDX3216 + einen zusätzlichen MIDI-Fußumschalter.
Wir haben im Behringer nun für jeden Solisten eine Szene, eine für Ansagen und eine sog.
Panik-Szene (alles auf 0) programmiert. Diese Setups werden beim Soundcheck an den Raum angepasst und somit kann man schonmal gut arbeiten - ich behaupte mal: Es klingt nicht schlechter, als wenn ein unterdurchschnittlicher Mischer, der das Programm nicht kennt vom FOH aus mixt.

Sicherlich, geht es besser wenn ein guter Mann am Mischer steht, aber da kann man sich auch nicht immer darauf verlassen. Die Variante mit eigenem Tekki ist natürlich auch gut, muss aber halt auch finanziert werden können......

Thema Keys-Submix:

Wie Boerx schon gesagt hat, arbeiten hier die meisten mit Submixer. Das macht Sinn, denn kein FOH-Mann kann kurzfristig beurteilen welcher Sound gerade von welchem Tonerzeuger wiedergegeben wird.
Für die Vocoder-Geschichten würde ich ein 2. Mikro verwenden, das dann auch auf den Key-Mixer geht, das "normale" Mirko aber aufs FOH-Pult.

ciao

Micha
 
gar nicht mal so unüblich. Hab neulich auf den Rider von Culcha Candela geschaut: Die geben dem FOH auch nur zwei Stereo-Summen, einmal für die Gesänge und einmal für die Mucke, und sprechen sich ggf. über Interkom ab.
 
Hallo !

Also ich wollte jetzt nicht sagen, dass ich es gut finden würde nur 4 Kanäle ans FOH zu geben,
wenn FOH-Mann da ist, dann mischt er natürlich auch. Aber in unserer "Liga" ist das halt öfter mal nicht der Fall ;-(

In sofern kann mischen von der Bühne nur eine Notlösung sein (die aber nicht zwangsläufig schlecht klingen mus s.O.)

ciao

bluebox
 
Einen FOH bzw. eine Stagebox brauchen wir eigentlich gar nicht, wenn wir selbst mischen. Nur wenn man sich irgendwo buchen läßt, wo schon ein Toni mit FOH nebst Stagebox auf uns wartet, dann ist das eben schon vorhanden. Und ob sich der Toni dann die Mühe macht, den FOH von den Amps abzuziehen, um uns direkt da einzuspeisen, wage ich zu bezweifeln, zumal er am FOH (ich weiß, noch 'ne Noisequelle) immerhin die Gesamtlautstärke beeinflussen könnte.

Zunächst mal zu den Fragen, die mich speziell betreffen. Mein Equipment steht zwar in meiner Sig, aber der Einfachheit halber poste ich es noch einmal. Auf die Gefahr hin, daß es eine ganze Menge Geschreibsel wird.

1. Roland XP-80 Music Workstation (geht klanglich querbeet, speziell momentan Hammonds, Rhodes, Clavinets, soll aber als Klangerzeuger mangels Speicherplätzen eingeschränkt werden): Geht über Main Out L/R in den Submixer, auf diesen Kanälen laufen dann auch die internen Effekte der XP-80 mit. Je nach Größe des anzuschaffenden neuen Submixers halte ich mir die Option offen, zusätzlich die Direct Out L/R mit anzuschließen und über ein externes Effektgerät zu bearbeiten. Ausgänge: 4 (2 Stereopaare), 2 davon mit internen Effekten. Interne Effekte: 1× MFX (Multieffekt mit einigen Dutzend Programmen, einige Programme mit mehreren Effekten), 1× Chorus, 1× Reverb, für jeden Part separat mischbar.

2. Kurzweil K2000RS V2 Music Workstation/Sampler (spezielle Samplesounds, Drums & Percussion inklusive Drummaschinen, soll vermehrt Streicher und Hammonds übernehmen, kann aber auch anderes von akustisch bis elektronisch): Wird auch stereo betrieben und belegt am Mischer vier Kanäle. Im Moment verwende ich noch sehr viel die eingebauten Digitech-Effekte, aber der Betrieb mit externen Effekten ist geplant, teils auch in Form von Inserts direkt am Gerät (siehe weiter unten). Ausgänge: 10, 2 davon mit internen Effekten, mindestens 4 davon als Insert nutzbar. Effekte: 1 Effektengine mit diversen Programmen, die teils mehrere Effekte beinhalten, Dry/Wet-Anteil global regelbar. Eingänge: 2 + AES/EBU, nur für Sampling nutzbar.

3. Access Virus b Virtual Analog Synthesizer (übernimmt fast alles Elektronische): Fungiert sowohl als Synthesizer als auch als bis zu zwei externe Multieffektgeräte, die jeweils eine ganze Effektkette erzeugen können, und von denen eins als Vocoder arbeiten könnte. Je nach Größe des geplanten neuen Submischers soll er bis zu sechs Kanäle belegen, mindestens aber vier. Zu bearbeitende externe Audiosignale werden pre-fader am Pult abgegriffen und über zwei separate Aux Sends eingespeist. Dies geschieht nach dem Prinzip eines Synthesizers, bei dem die Effekte auch von der Gesamtlautstärke des Kanals unabhängig arbeiten (dies nur als Erläuterung für mitlesende Tonis, die das Konzept von Pre-Fader-Effekten ungewöhnlich finden dürften). Ausgänge: 6, alle mit internen Effekten nutzbar. Eingänge: 2, flexibel auf die interne Klangerzeugung/-bearbeitung und die Ausgänge routbar. Effekte: 16× Chorus, 16× Distortion, 16× Analog Boost, 16× Phaser, 16× Ring Modulator, 16× parametrischer 3-Band-EQ, 1× Delay oder Reverb und natürlich 16× das volle Analogsynthesizer-Programm, 1× davon wahlweise als 32-Band-Vocoder; dasselbe Signal kann den Virus mehrmals durchlaufen.

Alle drei Geräte sind 16fach multitimbral, also jeweils imstande, 16 unterschiedliche Klänge (im Falle des Virus sogar mit unterschiedlichen, voneinander unabhängigen Effektketten bis auf Delay und Reverb, die global arbeiten) zu erzeugen. In der Praxis beschränke ich den Kurzweil (zunächst) auf 3 Parts, den Virus auf 8, und insgesamt werden wahrscheinlich nicht mehr als 13-15 Parts vorgesehen sein. Tatsächlich kommen nach momentanem Stand maximal vier Stereo-Parts zum Einsatz, dies kann aber bei weiterer Verfeinerung meines Setups zunehmen.

Geplante Anschaffungen:

- BOSS RT-20: Soll Hammond-Programme auf dem Kurzweil verfeinern und mit einer anständigen Rotary-Simulation versehen. Wird als zweikanaliger Insert entweder an zwei vom Kurzweil belegten Monokanälen am Mischer oder sogar als zweikanaliger Insert direkt am Kurzweil betrieben. Erleichtert die XP-80 um Orgelsounds, die dann der Kurze bringen kann, außerdem wird ein Fußtaster weniger belegt.

- Lexicon MX300: Wird als Effektgerät an den letzten (also post-fader) Aux Send gehängt und bekommt auf jeden Fall einen Stereo Aux Return. Einsatzgebiet wären besonders Reverbs, bei denen es auf bessere Qualität ankommt als in den Workstations verbaut. Wird definitiv in den MIDI-Verbund integriert und mit über die Program Changes umgeschaltet, die das ganze Setup jeweils für den nächsten Song herrichten.

- Korg microKorg: Zweiter virtuell-analoger Synthesizer und zweiter Vocoder. Nicht zwingend notwendig, paßt aber im Stil gut zur Band, und ein Zweit-VA ist ja nichts Schlechtes. Soll einen eigenen Stereokanal am Submixer bekommen und je nach Größe des neuen Submixers einen eigenen Aux Send. Ausgänge: 2 mit internen Effekten. Eingänge: 2, Signal ersetzt einen der Oszillatoren. Interne Effekte: 1× Chorus/Flanger/Phaser/Ensemble, 1× Delay, 1× 2-Band-Equalizer sowie der Synthesizer/2×8-Band-Vocoder selbst.

- Access Virus kb: Siehe Virus b, aber mit Tasten. Langfristig geplant.

Gemischt wird momentan über ein Mackie MS-1202 VLZ Pro, das aber an seinen Grenzen angekommen ist; auch klanglich gibt's Verbesserungsbedarf. Als Ersatz ist entweder ein Yamaha MG166C oder gar ein Yamaha MG206C geplant. Hochwertige Alternativen mit mehr als 2 Stereokanälen gibt's inzwischen praktisch nicht mehr, oder sie sind kaum mehr bezahlbar (Mackie Onyx).

Zweit-Mikro direkt zum FOH kommt für mich übrigens nicht in Frage aus mehreren Gründen:

1. Platz. Ich wüßte nicht, wo ich ein zweites Mikro parken soll.

2. Kostengründe. Ich hab so schon genug Gear anzuschaffen.

3. Ich bin nicht der Leadsänger, allenfalls vierter Sänger (von vier). Ordnungsgemäße Gesangsmikrofonie lohnt sich nicht.

4. Vermutlich wichtigster Grund: Ich will die volle Kontrolle über das Mikrosignal, das übrigens die meiste Zeit bearbeitet verwendet wird. Clean singen können andere und können andere besser. Das heißt: Ein Griff zum Virus, und das Signal wird ins Delay eingespeist. Ein Griff zu einem anderen Regler am Virus, und das Signal geht in den Vocoder. Oder das Bandpaßfilter packt zu. Oder etwas, das am Envelope Follower hängt, setzt ein. Die Band hat schon in Erwägung gezogen, In The Air Tonight zu covern. Ihr kennt die zweite Strophe, oder? Clocksynchroner Echoeffekt, Vocoder usw. usf. Will sagen, ich singe wahrscheinlich häufiger stark processed als clean.

Allenfalls könnte ich je nach Größe des neuen Submixers einen Pre-Fader-Aux als Direktweg zum FOH verwenden. Das geht im Probenraum mit dem bandeigenen Mischer aber nicht (wie gesagt, das Ding ist voll, ich hab Glück, daß ich eine Stereosumme einspeisen kann), außerdem muß sich der Toni damit abfinden, daß ich ihm mit einer Handbewegung das Signal wegdrehen kann und nur noch durch einen Synthesizer singe.

Jetzt könnte man natürlich vorschlagen, mein Hauptmikro ohne Umschweife ins FOH zu jagen und für Vocodersachen das Schwanenhalsmikro vom microKorg zu nehmen, wenn ich ihn dann hab. Aber wie gesagt: Bei mir gibt's nicht nur cleanen Gesang und Vocoder. Ich behalte mir vor, in scheinbar normalen Gesang alles nur Erdenkliche an Klangbearbeitung und -verbiegung reindrehen zu können, und zwar während ich das Mikro benutze.


So, zur Band: Okay, wir haben nicht gerade ein Digitalpult mit Total Recall, sondern nur ein Phonic Helix. Über einen Tonmenschen wurde bei uns schon gesprochen, aber wir haben noch niemanden gefunden, der das fest für uns machen würde und auch wirklich Ahnung von der Materie hat und weiß, was er tut - zumal derjenige von dem bißchen Geld, das wir mit gelegentlichen Gigs einfahren, ja auch etwas sehen möchte, falls das nicht komplett in die Bandkasse geht.

Mit Fremd-Tonis kann man auch seinen "Spaß" haben, wie hier und andernorts schon viele beschrieben haben. Schon erwähnt ist das Problem, das einige mit Keyboard-Submixern haben; wenn es nach denen ginge, müßte der Tastenmensch einerseits jedem Sound einen einzelnen Zugang zum FOH verpassen und sich einen Koffer voller DI-Boxen anzuschleppen, andererseits darum kämpfen, genügend Kanäle für alles zu bekommen. Dann gibt's die Tonis, die der Ansicht sind, Keyboards müssen in Mono angeschlossen werden, wahrscheinlich weil das Panorama dann leichter einstellbar ist, oder weil B-3, Rhodes, Moog & Co. auch nur mono sind; der Keyboarder hingegen möchte seine Stereosamples und Stereoeffekte gern auch zweikanalig dem Publikum übermitteln. Ganz zu schweigen von den Nieten am Pult, die nur Mulm zusammenmischen, oder Spezis, die dem totalen Badewannensound frönen (Höhen rauf, Bässe rauf, Mitten runter), weil der in Deutschland ja so angesagt ist, oder die sich während des Gigs überhaupt nicht um den Mix kümmern, sondern lieber mit der Local Crew klönen, an der Bar rumhängen oder gar ein Nickerchen halten. Selbst mischen ist risikofrei, mit einem unbekannten Toni kauft man dagegen die Katze im Sack.

Davon mal abgesehen war es ein Fortschritt für die Band, von zwei separaten Racks (meins nicht mitgerechnet) auf ein großes umzusteigen und so die etlichen Kabelverbindungen zwischen den Racks einzusparen. Das zeigt doch, so hoffe ich, wie fest unser Bandmixer ins Rack eingebunden ist. Ich hatte ja erwähnt, daß wir ein gut gefülltes Bandrack haben. Das heißt, daß so einiges am Mischer hängt, das im selben Rack wie der Mischer verschraubt ist. Somit steigt der Aufwand beim Aufbau an, wenn wir statt des ohnehin vorhandenen Bandmixers einen separaten FOH ansteuern.

Während man das Rack zur Not noch "auftrennen" könnte (im Probenraum lassen kommt nicht in Frage), wird es mit den Effekten unserer beiden Hauptsänger schon schwieriger. Der erste Sänger hat einen Bodenmultieffekt, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er sich davon trennen würde. Und der zweite Sänger und zweite Keyboarder hat einen Vokalprozessor, der u. a. über ein externes Keyboard angesteuert zusätzliche Gesangsstimmen erzeugt. Den wird kein Toni mit FOH-Mitteln ersetzen können. Und das Ding läßt sich meines Erachtens nicht 100% bypassen für eine saubere Signalkette Mikro -> Mischer -> Amp -> Speaker.

Übrigens haben unsere ersten zwei Sänger Funkmikros und können sich zwecks Testhören beim Soundcheck dahin begeben, wo das Publikum sein wird. Wir können also selbst überprüfen, wie es klingen wird, selbst wenn wir unsere bandeigene PA mitbringen. Zugegeben, Nachkontrolle und Nachregeln während des Gigs ist erschwert dadurch. Aber Klangkontrolle aus der Sicht des Publikums ist möglich.


Martman
 
Ok, du hast also 3 Synthies + ein bisschen Kruscht.

Mir ist jetzt aber nicht ganz klar was der Sinn dieses Threads ist. Das liest sich ein bisschen als würdest du uns vor allem mal sagen wollen wieviel Technik ihr doch alle habt und wie krass alles ist. Ich hab nicht das Gefühl, als würdest du wirklich Tipps annehmen wollen. Und ehrlich gesagt wenn du soviel Geld ausgibst wirst wohl noch 80€ für ein Mikro haben.

Nochmal: Legt zusammen, was zusammen Sinn macht und trennt was ihr trennen könnt.

Du legst dir deinen ganzen Kladderadatsch auf ein Pult mit 4-6 Subgruppen und kannst dann problemlos Paare bilden du den Mischer schickst.

Dein Sänger kauft sich ein Y Kabel und splittet for dem FX und schickt dem Mischer einmal trocken einmal Effektsignal.

Der andere Keyboarder macht es wie du. Eventuell schickt er dem Mischer auch noch ein trockenes Signal, falls es wirklich viele cleane Backings gibt.

Das verkabelt jeder für sich schön. Am besten jeder ein kleines Rack und noch ne gute Mehrfach-DI Box rein. Wenn ihr jetzt nen Auftritt habt dann baut ihr eure Backline auf und lasst den Techniker euch ein paar Kabel hinlegen und das Schlagzeug mikrofonieren und Ihn dann seinen Job machen. Er hat was er braucht und ihr eure Ruhe.


Ihr lehnt euch zurück, alles ist entspannt. Nach dem Gig baut ihr ab. Steckt alles im Proberaum wieder dort auf eure Anlage und schon könnt ihr wieder proben ohne ständig groß Auf und Abbauen zu müssen.
 
Mahlzeit,

ich versuchs kurz:

Unser Mischer gehört zur Band und wird auch genauso bezahlt, oder eben nicht, wie wir. Das ist so abgesprochen, er weiß das und prima.

Fremdtoni: Ich habe noch keinen erlebt, der gemeckert hat, weil man ihm nur ein Stereopaar gibt und nicht alles. Das ist dann wohl wirklich eine Minderheit.
Für Mono hatte ich auch nur einen, aber das hatten wir vorher abgesprochen, weil ich nicht mehr brauchte :D

Wenn ich das alles so lese, habe ich das Gefühl alle Tonis sind schlecht. Komischerweise habe ich bisher mehr schlechte Musiker, als Mischer erlebt. Oft liegt es auch an der Absprache oder an dem Verhalten der Band, dass der Toni vielleicht gar keine Lust mehr hat. Sollte nicht so sein, aber der ist auch nur ein Mensch.

Lasst die Jungs doch auch ihren Job machen. Ansonsten mal beim Veranstalter beschweren, dass der nicht nur seinen Sohn dahinstellt, sondern einen, der weiß, was er macht.

Ansonsten stimme ich Boerx wieder voll zu.
 
Das halte ich irgendwie für ein Gerücht, aber wir können den Mischer gerne mal fragen:
http://www.myspace.com/oops_industries

Na gut, ich kenne mich nicht so genau aus mit dem Mischen und seinen speziellen Anforderungen, aber "own desk! wir senden zwei Stereosummen from Stage zum Haussystem" lässt eigentlich nicht so viele Interpretationsmöglichkeiten zu, oder?!
 
Na gut, ich kenne mich nicht so genau aus mit dem Mischen und seinen speziellen Anforderungen, aber "own desk! wir senden zwei Stereosummen from Stage zum Haussystem" lässt eigentlich nicht so viele Interpretationsmöglichkeiten zu, oder?!

Jepp, das heißt, dass die mit eigenem Mischpult anrücken. Das steht aber trotzdem FOH. Und es heißt auch, dass noch ein Guest Multicore gelegt werden muss.
 
Na, mal sehen, was die nächsten Gigs bringen, und vor allem, wo sie uns hinführen. Meine Kollegen versuchen ja schon, Sachen zu buchen, wo sie schon waren, bevor ich in die Band kam, d. h. da kennen sie dann schon die Leute und können abschätzen, was uns erwartet. Vielleicht (hoffentlich) gibt's ja auch Tonis, die sich freuen, wenn man ihnen die Soundcheck- und Mix-Arbeit abnimmt, indem man das selbst macht. Nur wenn's trotz Stagerider Gezeter gibt, weil der Toni wirklich alles separat auf dem FOH haben will, wär ich gern mental vorbereitet.

Eigener Soundmann wär natürlich eine klasse Idee, aber dann geht wahrscheinlich das Drama los, was wir mit dem Rackmodul des 2. Keyboarders machen, das ein paar Zentimeter unterm Bandmixer verschraubt ist, wenn besagter Bandmixer weit vor der Bühne stehen muß. Denn der 2. Keyboarder hat kein eigenes Rack und auch keinen Submixer, und abgesehen von Saiten und Equipment für die ganze Band, das aus der Bandkasse bezahlt wird, bin ich momentan der einzige, der Gear kauft.


Martman
 
Na, mal sehen, was die nächsten Gigs bringen, und vor allem, wo sie uns hinführen. Meine Kollegen versuchen ja schon, Sachen zu buchen, wo sie schon waren, bevor ich in die Band kam, d. h. da kennen sie dann schon die Leute und können abschätzen, was uns erwartet. Vielleicht (hoffentlich) gibt's ja auch Tonis, die sich freuen, wenn man ihnen die Soundcheck- und Mix-Arbeit abnimmt, indem man das selbst macht. Nur wenn's trotz Stagerider Gezeter gibt, weil der Toni wirklich alles separat auf dem FOH haben will, wär ich gern mental vorbereitet.

Eigener Soundmann wär natürlich eine klasse Idee, aber dann geht wahrscheinlich das Drama los, was wir mit dem Rackmodul des 2. Keyboarders machen, das ein paar Zentimeter unterm Bandmixer verschraubt ist, wenn besagter Bandmixer weit vor der Bühne stehen muß. Denn der 2. Keyboarder hat kein eigenes Rack und auch keinen Submixer, und abgesehen von Saiten und Equipment für die ganze Band, das aus der Bandkasse bezahlt wird, bin ich momentan der einzige, der Gear kauft.
Martman

Super! Mega Thread. Warum fragst du einfach wenn es dich

A. die Antworten nicht interessieren
B. du nicht mal auf unserer Vorschläge eingehst.

Es ist doch das geringste Problem mit einem Mischer der 2 Subgruppen hat 2 Submixes zu machen
 
1. Die Antworten interessieren mich schon. Sonst hätte ich den Thread nicht gestartet.

2. Machen kann ich selbst nichts. Ich bin alles andere als der Frontman. Wollte nur mal eure Ansichten hören und dabei sehen, wie es allgemein "da draußen" aussieht, damit zumindest ich darauf vorbereitet bin, falls sich z. B. doch mal ein Toni querstellen sollte, Rider hin oder her. Wie gesagt, auf den Bandmix als Ganzes habe ich keinen Einfluß, auch nicht auf Monitoring (ich wünschte, ich hätte). Aber ich möchte wissen, womit ich allgemein rechnen kann und muß. Denn ich gehöre nicht zu den Wird-schon-klappen-Gutmenschen, die immer vom Optimum, von ihrem Optimum ausgehen und von Abweichungen so unvorbereitet auf dem falschen Fuß erwischt werden, daß sie dann mit allen möglichen faulen Kompromissen leben müssen. Ich ziehe es vor, auf das vorbereitet zu sein, was die Bühnenrealität mit sich bringt.

Natürlich ist es prinzipiell kein Problem, mit einem Mischer mit 2 Subgruppen 2 Submixes zu machen. Aber an unserem Helix ist jetzt schon keine einzige Buchse unbenutzt. Subgruppen, Aux Sends, alles schon in Gebrauch.


Martman
 

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