Ich würde so vorgehen:
Als erstes braucht man zwei Oszillatoren mit Sägezahnwelle, die gleich laut eingestellt sind. Die werden dann leicht gegeneinander verstimmt; wieviel das genau ist, kommt auf den persönlichen Geschmack und den Grundsound des Synthesizers an. Idealerweise wird der eine Oszillator um denselben Wert nach unten verstimmt wie der andere nach oben; beim Virus geht das leider kaum, zumindest beim b, weil OSC 1 nicht verstimmbar ist.
Durch die Verstimmung entstehen Schwebungen, die allerdings noch zu regelmäßig sind und sich hörbar wiederholen. Abhilfe schafft ein LFO mit Dreieckswelle (Sinus tut's vielleicht zur Not auch, Sägezahn, Rechteck/Puls und Sample&Hold gehen gar nicht, Noise hab ich noch nicht getestet). Dieser moduliert die Frequenz eines der beiden Oszillatoren (nicht beide Oszillatoren mit demselben LFO modulieren!). Geschwindigkeit und Modulationsrate nach persönlichem Geschmack einstellen.
Das Ganze wird dann in ein Tiefpaßfilter mit 24 dB/Oktave (4-pol) geschickt. Resonanz auf 0, Cutoff voll auf und dann langsam zudrehen, bis es sich gut anhört. Keine Filterhüllkurve anwenden.
Kommen wir zur Verstärkerhüllkurve. Leichter, aber deutlicher Attack, Decay ist Wurscht, weil Sustain sowieso voll aufgerissen wird, Release auf jeden Fall länger als Attack, aber auch das ist Geschmackssache.
Falls vorhanden, kann man den Sound mit einem Choruseffekt noch weiter aufdicken. Auch das ist wiederum eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wenn sich der Sound trocken schön vintage anhört, kommt auch ein einfacher Phaser (der im Virus klingt klasse, den von Novation kann man vergessen) und/oder ein Delay (wenn du's zur MIDI-Clock synchronisierst, versuch mal 3/16 als Einstellung) sehr gut.
Martman