improvisationen klingen alle gleich

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Hi, wie es der Titel es schon verrät klingen meine improvisation "meistens" alle gleich. Wenn ich länger improvisiere komme ich auch immer wieder auf die gleichen Lick´s zurück.
Ich spiele hauptsächlich Blues. Ich kann bist jetzt auch nur Moll, Dur und Bluestonleiter. Reichen die überhaupt oder müsste man mehr skalen können. Oder mehr Licks? Wie kann ich meine improvisationen spannender gestalten?

Gruß epplkahn
 
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Hm was mir noch dazu einfällt wäre sich jedesmal ein kleines Konzept auszudenken, also im Sinne von

- welche Töne möchte ich besonders Hervorheben?
- was für eine Stimmung soll das solo haben? Eher traurig, schnell, aggressiv, rockig etc
- besondere Techniken wie Tapping, Divebombs, Spielereien mit dem Killswitch etc
- Veschmelzung von Tonleitern einbauen (schau dir hierzu vllt mal harmonisch Moll an)
- geplante Tempowechsel einbauen

Wenn man sich erstmal überlegt, was für ein Konzept das SOlo/die Improvisation haben soll, verhindert man, dass man die ganze Zeit nur Planlos Licks aneinanderreiht oder Tonleitern hoch und runter spielt.
Auch finde ich es wichtig sich die verschiedenen Arpeggios anzuschauen, und einzubauen.
 
Da du ja Blues spielst, würde ich die sehr empfehlen, dir entsprechende Musik anzuhören und zu probieren, es direkt nachzuspielen bzw. wenn du ein interessantes Lick hörst, schnell die tabs anzusehen und es zu üben. Das hat mir immermal gut geholfen. Du wirst vielleicht feststellen, dass dann wieder alles gleich klingt, weil du nur noch die neuen Licks spielst :D - aber du hast dein Repertoire erweitert und wirst mit der zeit immer abwechslungsreichere Sachen spielen. Es basieren recht viele Rocksoli auf Pentatoniken..

Also.. hör dir doch mal ein paar Sachen von Stevie Ray Vaughan, Joe Satriani, John Mayer, und so weiter an. (Youtube z.b.)
 
Was viele immer außenvorlassen ist die phrasierung selbst! Sprich bestimmte töne betonnen andere in den hintergrund stellen!
Auch arbeiten immer weniger mit pausen - stille sagt eben auch was aus!
Ansonsten einfach mal deinen vorbildern auf die finger schauhen!
Kannst mi auch gerne mal im icq anschreiben!

Grüßle Maxi
 
Hi,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Es ist ganz natürlich, dass man am Anfang noch keinen so reichen Fundus an Ideen und Licks hat. Da hilft nur viel Abgucken und runterhören.
Als kleinen Tipp von mir, ich weiß nicht ob du das schon kennst,
versuch mal BlueNotes/Flat Fives gezielt einzusetzen.
Die Flat Five wäre in der A-Moll Pentatonik zB das "es".
Blue Notes wären viertelbends also nur leicht (keinen halben Ton) gezogene Töne.
Also in A-Moll zB: das c leicht angezogen (nicht ganz bis zum cis) oder das es (nicht ganz bis zum e)
Damit kann man seine Bluessolos schon ein ganzes Stück aufwerten, aber das Wichtigste ist wie gesagt: anhören, anhören, anhören. ;)
Gute Blueser sind/waren u.a: der alte Clapton (zB bei Cream), Stevie Ray Vaughn, Jimi Hendrix, Robben Ford und natürlich the godfather of Blues BB. King
Grüße und keep up the Blues
Straycat
 
Ah noch was: Anstatt der üblichen flat5 kannst du auch mal die große Terz verwenden, oder auch die kleine 6... aber hier ist die Betonung entscheident, sonst wird aus der kleinen interessanten Dissonanz ein schiefer Ton :D
 
Ich würde dir, wie Maxi auch, empfehlen an deiner Phrasierung zu arbeiten.
Lass dir über deinem Improtrack ne kleine einfache Melodie einfallen. Am besten so zwischen 4 und 6 Tönen. Diese versuchst du dann zu variiren. Spiel sie in nem anderen Rhythmus, mit Slides, Bendings, mal als Stakkato oder ne Oktav höher.
Wenn du nun eine schöne Melodie und ein Paar Variationen davon drauf hast versuch sie in ein improvisiertes Solo einzubauen. Das lässt dein Spiel schonmal etwas struckturierter und geplanter klingen.
Dann könntest du noch versuchen die Akkordwechsel der Begeleitung zu betonen.
Hast du z.B. Dm/F/Ais als Akkordfolge, so könntest du ohne Probleme die Dmol Pentatonik darüber runterrattern. Interessanter wärs aber wenn du die Akkordwechsel betonst, indem du die wichtigen Töne des kommenden Akkords spielst. Wechsel die Begleitung nun von Dm zu F, so spielst du du auch das f, oder dessen Terz, das a.
Zu guter Letzt solltetst du auch noch versuchen eine Spannungskurve in dein Spiel einzubauen.
Spannung entsteht u.a. dadurch, dass die Töne immer höher werden, dass dein Spiel dynamischer wird oder durch höhere Geschwindigkeit(mal ganz dick für die ganzen Antishredder, die Speed als Zirkusnummer ansehen :) ).
Als Beispiel könntest du dein Solo mit nem prägnanten Earcatcher beginnen um das Publikum auf dich aufmerksam zu machen, dann läst du die Spannung wieder etwas abfallen und spielst die erste Variation deiner Melodie, nun ziehst du die Spannung wider etwas an, spielst anschließend ne höhere Variation deiner Melodie und beendest dein Solo mit nem schnellen, immer höher werden Lauf und nem kreischenden Bending oder Pinch Harmonic.

Ich hoffe das hilft dir etwas weiter.

mfg flobotrn
 
Achtung, allen Kritikern und Spöttern zum Trotz folgt nun ein echterQualitätsbeitrag von tester 124, der mich dem HCU Award ein dickes Stück näherbringen dürfte:

Tipp: Erst denken, dann spielen. Dein Problem scheint zu sein, dass du nur einige wenige automatisierte Licks oder Skalen abrufst. Da die Anzahl an automatisierten Licks/Skalen bei Anfänger naturgemäß noch klein ist, klingts halt auch immer gleich, wenn du darauf zurückgreifst.

Abhilfe kann mann schaffen, indem mann sich im Geistezurechtlegt, was man in den nächsten Takten spielen könnte (mann muss sozusagen vorausdenken) und dann versucht dies auf der Gitarre umzusetzen. Dies gelingt umso besser, je mehr man mit den Tönen auf dem Griffbrett vertraut ist und ist zu Beginn wahrscheinlich ziemlich schwierig.

Dennoch bleibt das Fazit: Raus aus dem Autopilot, der eingeschliffenen Skalen, und rein mit der manuellen bzw. geistigen Steuerung. Zur Not das Tempo drosseln, bis die Hände den Gedanken hinterherkommen. Parallel dazu kannst du natürlich auch neue Licks und Techniken erlernen und gelegentlich einstreuen.
 
das ist jetzt vielleicht die schlimmste antwort, die du dir vorstellen kannst, aber:

einfach weitermachen!

es ist leider nicht so wie mathe, wo du es einmal verstehen musst, und wups kannst du es.
Improvisieren lernen ist ein sehr langer Prozess, der möglichst, Wissen, Spontanität und Erfahrung vereint.

Grade diese Erfahrung sammelst du nur, wenn du ständig (am besten täglich) ein wenig bewusst improvisierst :)
 
epplkahn, wie die anderen schon gesagt haben du musst die veränderung "wollen". Du kannst 5 Töne einer Pentatonik dermaßen irrsinnig varrieren und unzähliges daraus basteln, was du dafür tun must ist nur ein anderer Umgang damit. Schieb die Licks die du kannst beiseite und versuche es einfach mal komplett anders. Schreib's dir zur Not auf was du gerade "neu" entdeckt hast. Wenn du Anregungen suchst, schau mal Youtube lick lesson/Blues licks als Suchbegriff oder ähnliches.
 
Vielen dank schonmal für die vielen Antworten, hat mir schon sehr geholfen.
 
1. Phrasierungen

2. Einfach weitermachen

mehr ist es nicht ;)

Ich hatte mal (nach 30 Jahren des Zusammenspielens) unseren Keyboarder gefragt: "Sag mal, merkst du nicht, dass ich immer das gleiche spiele", da sagt er "Nö, das ist eben dein Stil"
Ihm gings umgekehrt übrigens genauso ;)
 
Am Anfang würde ich einfach viel Musik hören und neue Licks mir raushören, bzw. in den Tabs kucken.

Einfach Ideen sammeln und Licks üben. Später sollte man sich dann GEdanken machen über Phraserisierung und vorallen dingen Rhytmik. Ich habe erst vor kurzem die Möglichkeiten der Rhytmik neu für mich entdeckt und bin eigentlich ziemlich begeistert in wie viel 10000senden Variationen man ein Lick spielen kann, nur wenn ma nseine Rhytmik verändert oder auch mal Percussive Töne einbaut. Dadurch entsteht ein komplett anderes Feeling. Aber sowas brauch eben Zeit, sehr viel Zeit und Geduld. Du wirst mit Monat für Monat besser werden, wenn du dich einfach nur hinsetzt. Einen Backingtrrack einstellst und dazu jamms, oder noch besser einfach zu deinen Lieblingssongs jammst. Jammen ist die magische Formel
 
Eine Möglichkeit ist von den Licks wegzugehen und sich ein kleines kurzes Thema auszudenken, also eine kleine Melodie, die muss nicht lange sein oder aus vielen Tönen/Noten bestehen.
Anhand dieses Themas versucht du dann deine Improvisation aufzuziehen, das Thema zu variieren oder um es herumzuspielen, wieder auf das Thema zurückzukommen, es zu erweitern und es auch anders zu frasieren.

Auf diese Weise erhälst du auch neue Licks, bzw du kannst alte vielleicht wieder einbauen.

Der große Vorteil meiner Meinung ist dabei, dass du nicht ganz so stark an gelernten Licks hängst, die du nur hintereinander hängst.
 
Du hast 5 Modi alleine von der Pentatonik. Nutze sie auch mal und nicht immer nur die e-moll Pentatonik auf einen e-moll Akkord spielen. Warum nicht die e-phrygisch oder e-dorisch Pentatonik? Mache dir mal klar, wieviele verschiedene Skalen du auf e-moll spielen kannst und wechsele auch zwischen diesen Skalen. Nutze wie von der Don vorgeschlagen mal die große Terz als Erweiterung der Pentatonik zur Abwechselung. Thema Phrasierung wurde ja ebenfalls schon erwähnt. Große Intervalle spielen, nicht so viel klein-klein, so linear wie die Töne in der Tonleiter aufeinander folgen.
 
sry aber ich habe gerade das gleiche problem....zu dem letzten post von moshpit:
phrygisch, dorisch etc. was ist das? ich hab mir den thread mit dem Big Picture etc. durch gelesen aber wo ist der Unterschied / und was ist so ne dorische oder ionische Pentatonik...das sind doch immer dieselben 5 Töne?

Danke an alle Posts...den Thread hätte ich sonst aufgemacht^^
 
s und was ist so ne dorische oder ionische Pentatonik...das sind doch immer dieselben 5 Töne?

Das können die gleichen Töne sein - wenn du a-moll-pent. spielst und dann c-ionisch-pent. Dann hast du die gleichen 5 Töne. Wenn du a-moll-pent. und dann a-ionisch-pent. spielst sind es nicht die gleichen Töne.

https://www.musiker-board.de/vb/faq...chmelzen-tonleitern-auf-basis-pentatonik.html

https://www.musiker-board.de/vb/faq-workshop/254603-spieltechnik-modes-kirchentonarten.html
 
Hi,

versuch mal innerhalb deiner Improvisation große Intervallsprünge zu machen. Darüber steht ein guter Artikel in der aktuelle Gutiar (Talking Hands).
Da sind auch paar gut klingende Licks dabei, die du mal ausprobieren und eventuell noch selbst verändern kannst. Den Tipp mit dem viel nachspielen halte ich auch für sinnvoll. Wenn du bestimmte Licks spielst, kommen dir automatisch neue Ideen für eigene.

Grüße,
Daniel
 
Warum nicht die e-phrygisch oder e-dorisch Pentatonik? Mache dir mal klar, wieviele verschiedene Skalen du auf e-moll spielen kannst und wechsele auch zwischen diesen Skalen.

Hab das mal ausprobiert, bei den Skalen passen aber nicht alle Töne. Was mache ich falsch?
 

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