So kann es gehen, wenn man wilde Mutmaßungen zum Besten gibt.


Auf alle Fälle sind hier mal wieder heftige Gerüchte aufgetaucht.
1. "Fender PUs in einem billigen Korpus aus Sperrholz (vielleicht ist die durchscheinende Maserung auch nur eine Fototapete?) müssen nicht unbedingt viel zur Klangverbesserung beitragen." und "Erst hab ich sogar gedacht 1-teilig, ist aber doch wohl 3teilig." (Zitate bewußt ohne Namen, da ich niemanden persönlich angreifen möchte.)
Was trägt denn zur Klangverbesserung bei? Hier gibt es unzählige Diskussionen, ob das Holz (vorausgesetzt es ist Hartholz)
überhaupt einen nennbaren Einfluss hat. Auf einem Sunburst-Korpus wird in der Regel immer eine "Fototapete", sprich Furnier, aufgezogen. Da ist es auch intereassant, wie man bitte einschätzen kann, aus wie vielen Teilen der Korpus besteht. Zählt ihr die Furnierteile?
2. "Aus der Ferne kann keiner sagen ob gerade diese Gitarre den Kaufpreis wert ist. Sie schreit nämlich geradezu heraus, dass sie ein Bastelobjekt war und ist. Andere PUs, die Kopfplatte ist zumindest mit der Säge bearbeitet worden (ich habe noch nie einen Hersteller -auch im Low-Cost-Segment nicht- gesehen, der so eine Platte verbaut) oder der Hals ist ausgetauscht worden."
Muss eine Bastelgitarre schlecht sein? Dass man im Low-Cost-Segment fast immer das gleiche Kopfplattendesign hat liegt wohl eher daran, dass man mit den Kopien gerne die Fender bis ins Detail nachahmen möchte. Nur wenige billige Marken haben den Mut ein eigenes Profil zu bieten (z.B. Lag, von der man hier im Forum kaum etwas lesen kann). Aber richtig ist, dass man eine Gitarre aus der Ferne
nie beurteilen kann. Da es sich um einen Privatkauf handelt, trägt man als Käufer natürlich ein hohes Risiko. Bei Unzufriedenheit ist kein Umtausch oder Rücknahme möglich.
3. "Natürlich funktioniert alles tadellos. Das Volumenpoti nimmt beim Zurückdrehen erstmal nur Zerre weg, später dann Lautstärke."
Ein gewöhnliches Volumenpoti nimmt immer die höheren Frequenzen und die Lautstärke beim Zurückdrehen weg (was durch Kondensatoren verhindert werden könnte). Das hat natürlich Auswirkungen auf die "Zerre", nimmt diese aber nie weg!
4. "Korpus und Hals sind von hoher Qualität (Korpus wahrscheinlich Esche, ist 3-teilig wie bei Fender USA Strats, zum Vergleich: fender Mexico Strats haben angeblich 5-7 teiligen Korpus)."
Weshalb ist es wichtig, aus wie vielen Teilen eine günstige Gitarre gefertigt ist? Sofern die Teile anständig verleimt sind, mindert dies die Qualität nicht. An der Stelle kann eben nur wieder die Diskussion beginnen, ob es Auswirkungen auf den Klang hat (was ich persönlich ganz stark bezweifel). Wer an die Klangeigenschaften glaubt, wird sich allerdings früher oder später einen Korpus aus einem einzigen Teil kaufen müssen (und das ganz bestimmt nicht gebraucht für 120,- Euro

).
Wie kann man beurteilen, aus welchem Holz ein lackierter bzw. furnierter Korpus ist, ohne eine fundierte Tischler- bzw. Schreinerausbildung gemacht zu haben? Selbst dann dürfte es noch schwer fallen allein an der unlackierten Halstasche oder "Badewanne" die Holzsorte zu bestimmen (wäre mal etwas für "Wetten dass"

).
So, nun ist es mal wieder gut.

Mit meinen Aussagen wollte ich nur verdeutlichen, dass beide Seiten (Käufer und Verkäufer) auf Sachverhalte Bezug nehmen, die total unerheblich sind! Es handelt sich um eine Bastelgitarre die mit 120,- Euro bestimmt nicht überteuert ist, aber natürlich für den Käufer ein gewisses Risiko darstellt. Vielleicht hat sie einen tollen Sound, der die Squier Bullet übertrifft und wäre dann sogar ein Schnäppchen?!? Beurteilen läßt sich das erst, wenn man sie in den Händen hält. No risk, no fun!
Gruß
Andreas