Seidel Jazzakkorde Fingersätze

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Hallo,

meine Frage an die Virtuosen hier im Forum. Ich bin gerade dabei Norbert Seidels Jazzakkorde für Akkordeon durchzukauen. Gibts es da Möglichkeiten, wie man sich die Akkordbezeichnungen und die dazugehörigen Griffe auf der Diskantseite leichter merken kann? Oder bleibt mir nichts anderes übrig als auswendig lernen?

Beispiel: C#5/9 = C & C7 & E7 (Vorschlag Seidel 5 & 5+2)

Und als nächste Frage: Welche Akkorde sind am weitesten verbreitet - sollte man also "draufhaben"?

Gruß
 
Eigenschaft
 
Naja, das Minimum sind die Akkorde, die in einer II - V - I Kadenz zu finden sind. D.h. major sept, minor sept und dominant sept.

Im übrigen Lob für die Tatsache dass du Jazz-Akkordeon spielst, ist eher selten, finde ich aber ziemlich cool.


Edit: Ups, wie bin ich denn bitteschön im Akkordeon-Subforum gelandet?!
 
Die Fingersätze muss man sich merken. Dafür sind sie dann in jeder Tonart gleich. Z.B. Cm6 greift sich wie Em6 usw.
Wenn du 10-15 verschiedene Akkordtypen kennst, kannst du schon sehr vieles spielen.
Einige Komponisten (Piazzolla, Galliano,...) verwenden diese Akkorde reichlich. Für mich ging dadurch eine neue (Musik-)Welt auf.
Gruss
A.
 
Hai,
danke für die Antworten. Leider gibt es wirklich keine Altenative als "Augen zu und durch". Ich habe mir allerdings ne Tabelle gemacht in dem ich die Akkordtypen zus. gefasst habe und die Fingersätze direkt dazu geschrieben. So habe ich jetzt alles auf einer Seite. Bei Seidel ist es auf mehrere Seiten verteilt. Wenn jemand Interresse hat, ich hab es als Open Office Datei. Soundmäßig kommt es echt gut rüber, nicht so altbacken halt.
Gruß
 
Hier Datei über die Jazzakkorde. Wer möchte darf sich gerne bedienen. Es sind alle Akkorde in einer Tabelle auf einer Seite ausdruckbar und es erleichtert einem so den (Übungs!!!)-Überblick. Im Seidels Jazz Buch ist alles auf mehrere Seiten verteilt...
 

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Cool, danke =)

Vielleicht lern ich so auch mal die ganzen Kurzbezeichnungen :p
 
Also vielen Dank für die Grifftabelle. Ich hatte mir vor einiger Zeit schon selbst einmal solche Zusammenstellungen überlegt und habe die Grund- und Terzbaßreihe mit einbezogen. z.B. greife ich Cmaj7 einfach mit C + H in der Terzbaßreihe. Das finde ich bequemer als C + em weil es "zielsicherer" ist. Gibt es bereits Alternativen zur der Grifftabelle oder Gründe, die Grund- und Terzbaßreihe nicht mit einzubeziehen ?

Ach so, da fällt mir ein: Mein Akkordeonbauer hat mir auf der Baßseite ein Register geschaltet, womit die Grund- und die Akkordbässe gleich registriert sind. Nur so geht es wohl.
 
was für Akkordeon-Marken habt ihr denn? Die Bass-Seite sollte ja schon nach was klingen ... nicht das alles zu einem Einheitsmatsch wird :rolleyes:

gruss, maj7
 
Hallo maj7,

das geht eigentlich mit jedem Akkordeon, wenn es nicht gerade Helikon Bässe hat. Und klingt meist am Besten, wenn man ein Register schaltet, bei dem der Grundbass von der Tonhöhe relativ ähnlich klingt, wie die Akkordbässe, weil sonst der Gesamtklang nicht stimmig rüberkommt.

Auf die Art benutze ich gerne die Grund- und Terzbassreihe mit, denn da geben sich viele Griffe in räumlich naher Spielweise, die sich bequem und vor allem zielsicher greifen lassen wie z.B:

Am7b5 = A Terzbass + Cm

direkt daneben greift sich gut der

D7b9 = D Terzbass + Eb_vermindert.

Dazu dann noch

Gm(6) als G+Gm+G7_verm

und schon hat man eine ziemlich praktisch liegende II-V-I- Verbindung in Moll.

Und so kann man unter Einbeziehung der Grund und Terzbässe noch einiges machen.

Wieviele von den kompletten Akkordnoten man dann wirklch greift, oder ob man den Akkord klanglich "verschlankt", hängt von Fall zu Fall ab (das nun vielleicht zugegeben auch vom Akkordeon) - das muß man ausprobieren und nach persönlichem Geschmack entscheiden. Machen die Pianisten ja genauso! Im Jazz stellen die Akkorbezeichnungen ja nur die Notation für den Takt in kompletter Form dar, die dann je nach Bedarf vollständig oder mehr oder weniger rudimentär verwendet werden.

Gruß,
maxito
 
Hallo maxito,
hast du dir die Jazz-Akkorde pdf von Scheufele mal angeschaut?

gruss, maj7
 
Hallo zusammen,

Wenn wir gerade schon dabei sind - ich spiele zurzeit ein paar Tango Studien von Sven Erik Werner und an sich ist es ein wunderschönes Notenbild mit ausnotierten Akkorden, nur unter einem steht ein dickes Fragezeichen. Könnte mir jemand sagen, was dies ist?

Von tief zu hoch sind die Töne folgend angeordnet:

es g a

Danke schonmal

Ganryu
 
Hallo zusammen,

Wenn wir gerade schon dabei sind - ich spiele zurzeit ein paar Tango Studien von Sven Erik Werner und an sich ist es ein wunderschönes Notenbild mit ausnotierten Akkorden, nur unter einem steht ein dickes Fragezeichen. Könnte mir jemand sagen, was dies ist?

Von tief zu hoch sind die Töne folgend angeordnet:

es g a

Danke schonmal

Ganryu

Hallo ganryu,

ist ein schöner Akkord. Kommt natürlich darauf an was im Bass steht, ich bin aber der Ansicht es ist ein Eb-Dur Akkord mit übermäßiger Quarte, Eb/9/#11.

gruss, maj7
 
Hallo maj7

Hallo maxito,
hast du dir die Jazz-Akkorde pdf von Scheufele mal angeschaut?

Ja, die habe ich mir schon angeschaut und habe sogar schon eine ganze Reihe davon ausprobiert. Für mich sind se Teils, Teils von der Anwendung her. Einige sind ganz praktisch, auch unter anderem, weil die mitunter anders gar nicht richtig darstellbar sind. Andere wiederum sind zumindest für mich recht unpraktisch, weil ich mir da schier einen abbreche, um den Griff hinzukriegen - die sortiere ich nun ein in die Rubrik: Theoretisch machbar, aber im Spiel nicht schnell und flüssig genug erreichbar. Das ist aber vielleicht einfach nur mein spezielles Problem.

Was ich aber grundsätzlich unangenehm finde (zumindest ohne Modifikation am Instrument) ist die Tatsache, dass wenn man die ganzen Jazzgriffe auf dem Begleitbass ausführt, recht schnell die Orientierung verlieren kann, wo man denn nun eigentlich gerade steckt, da man ja keinen Knopf mit Markierung mehr hat und die markierten Knöpfe des Grundbasses aufgrund der Fingerhaltung meist nicht "im vorbeigehen" ertasten kann. Auf die Art habe ich meine ersten Gehversuche mit Jazzakkorden gemacht (die mir damals ein freundlicher Gittarist für Akkordeon zusammengestellt hat), mit dem Resultat, dass ich mich immer dermaßen auf den Bass konzentrieren musste, dass nix mehr klappte - mal ganz abgesehen davon, dass ich die Griffe nur schlecht greifen konnte, oder wo ganz anders rauskam, als gewünscht.

Aus diesen Gründen bevorzuge ich eindeutig die Mischung der Akkkorde unter Zuhilfenahme der Grund/Terzbässe, wobei ich da durchaus auch ab und zu einen Griff rein aus Begleitbässen zusammengesetzt mitverwende, wenn es sich aufgrund der Lage geschickt ergibt. Aber wie gesagt, aus Gründen der Orientierung sind das eher wenige

Ansonsten ist die Tabelle unbedingt eine Bereicherung, wobei sie für ältere Instrumente unter Vorsicht zu verwenden ist, falls die Septim- und Vermindertreihe mit vier klingenden Tönen noch augeführt wird. Hier gilt das von mir schon weiter oben erwähnte - es macht nicht immer Sinn alle Töne des Akkords zu spielen nur weil er so dasteht, weil der Akkkord an sich schon mitunter (auch ohne Akkordeon) ziemlich überladen daherkommt

Gruß,
maxito
 
@maxito

da bin ich ganz deiner Meinung, das man nicht jeden komplexen Akkord im Bass darzustellen braucht. Mit der pdf von Scheufele bin ich jedoch nicht ganz schlau geworden. Er hat unten den Cm7b5 aufgeführt mit Ebm als zweiten Akkord. Beim ersten Akkord steht da: Wird nicht gespielt! Hinten dann der Fingersatz 3 und 5. Man könnte doch da die Mollterz C hinzunehmen :confused: Lässt sich doch auch gut greifen.

gruss, maj7
 
Er hat unten den Cm7b5 aufgeführt mit Ebm als zweiten Akkord. Beim ersten Akkord steht da: Wird nicht gespielt! Hinten dann der Fingersatz 3 und 5.

Hai,
so ein alter Faden und wieder ganz aktuell :). Also, ganz wichtig: Die angegeben Fingersätze und Akkorde sind aus Norbert Seidels Arbeitsbuch "Jazzakkorde für Standardbass-Akkordeon". Leider gibts in dem Buch keine Übersicht auf einer Seite und deshalb habe ich damals diese Zusammenstellung gemacht.
Max hat schon recht, viele kombinierte Akkorde lassen sich mit Terz-Bass einfacher greifen. ABER: Seidel kombiniert die AKKORDKNÖPFE!!! Z.B ein echter Cm7 (soweit das auf dem Standardbass aufgrund des Oktavknicks möglich ist), ist dann ein C-Moll (Grundakkord) & ein Es-Dur (Erweitungsakkord) gleichzeitig. (Hört sich recht gut an, wer im Bass seine oberen Chöre abschalten kann) C-Moll wird dann mit dem 2 Finger gedrückt und Em mit dem 5ten. Will man dann ein C als Grundbass im Wechsel mit einem cm7 muss der 3te Finger herhalten. Bei manchen ist allerdings der Grundakkord z.b. C7b5 garnicht oder nur schwer greifbar, dann empfielt Seidel nur den Erweitungsakkord.
So und jetzt habe ich bestimmt alle Klarheiten beseitigt,;)
Mann kann es ja mal an einfachen Stücke probieren und statt des Moll einen Moll7 greifen oder des Dur einen Maj. Die 7b9 anstelle der normalen 7er. Es wird dann halt etwas fetter und "Mehr". Aber kann ganz gut passen.
Und zu meiner damaligen Frage::D Ja, auswendig lernen ist am besten, es gibt keine Stütze. Und mit drei bis vier Majors, und Molls und 7ern kann man(n) schon recht viel machen.
 
Hallo ganryu,

ist ein schöner Akkord. Kommt natürlich darauf an was im Bass steht, ich bin aber der Ansicht es ist ein Eb-Dur Akkord mit übermäßiger Quarte, Eb/9/#11.

gruss, maj7

es g a - könnte man auch als A7 mit verminderter Quinte sehen (ohne Terz).
 
Hallo waldgyst und maj7,

Darf man fragen, wie ihr das ganze umsetzen würdet (mit Standardbass natürlich)?
 
Hallo Ganryu,

Darf man fragen, wie ihr das ganze umsetzen würdet (mit Standardbass natürlich)?

den weiter oben beschriebenen Akkord Eb-G-A würde ich im einfachsten Fall ähnlich wie Waldgyst sehen - als Akkord der Tonart A. Da dann die Terz fehlt kann die Tonart nicht zugeordnet werden. Somit könnte der Akkord komplett A-Cis-Eb-G lauten (waldgysts Favorit) oder A-C-Eb-G (ohne nähere Angaben mein Favorit, da einfach zu greifen).

Im letzeren Fall wäre das dann ein ganz "normaler" A-Moll Septimakkord halbvermindert (Am7b5) und der kann recht leicht erzeugt werden, durch:

A (Terzbass) + Cm (=C-Eb-G); klingt ganz gut und stimmig

Das wäre eine Möglichkeit, wie der Akkord umgesetzt werden könnte - passt gut, wenn im größeren Kontext die Tonart Moll ist. Könnte deshalb, weil der Akkord in dem Fall ohne nähere Angabe des Umfeldes, der Tonart und des Kontextes in dem er auftaucht nicht klar definiert werden kann. Hierzu müßte man nun noch mehr wissen. Das Problem ist hier der umgekehrte Fall des weiter oben im Thread angesprochene: wenn der vollständige Akkord notiert ist, ist (fast) alles klar und man kann sich bei Bedarf überlegen, welche der Töne man sich schenken kann - stehen aber nur Teile des vollständigen Akkordes notiert, muß man mehr dazu wissen, um zu entscheiden, wie der Akkord passend erweitert bzw. vervollständigt werden kann, damit man schauen kann wie man sich den im Bass zusammenbastelt.


Gruß,
maxito
 
Hallo Ganryu,

hört sich beeindruckend an, da hat es sich ja schon gelohnt, dass wir alle die Akkordgeschichte ordentlich ausgeknobelt haben!:great:

Gruß,
maxito
 

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