...ein Lautstärkeproblem sein, da stimme ich mit Bell* überein. Ohne dabei gewesen zu sein, kann man das natürlich nicht sicher sagen. Aber die gute alte Lautstärke ist meiner Erfahrung nach Grund Nr. 1 für sowas. Zu Hause hörst Du Dich wunderbar, in der Probe lärmt es (oft ist der Proberaumsound auch reichlich besch***en) und um zu kompensieren, versuchst Du, die anderen zu übertönen. Grober Fehler. Wenn dann noch die Gesangsanlage nicht besonders ist, hast Du komplett verloren.
Sollte das wirklich das Problem sein, gibt es mehrere Möglichkeiten: Die Instrumente müssen leiser werden. Das wäre die einfachste und beste Möglichkeit - funktioniert aber fast nie, weil die Instrumentalisten dafür einerseits zu dämlich sind (ich darf das sagen, bin ja auch einer

) und andererseits das Schlagzeug eine gewisse Grundlautstärke hat, um die man nicht herumkommt, es sei denn mit diversen Tricks, die aber das Feeling versauen. Also erster Tipp, macht Euch so leise wie's geht, ohne daß das Feeling leidet. Gebt Euch dafür etwas Zeit und dreht nicht während der Probe leiser, sondern am Ende. Macht einen kurzen Check, sodaß Ihr die nächste Probe direkt leiser anfangen könnt, damit Ihr nicht den direkten Vergleich habt - denn klar, wenn's mehr drückt, macht's mehr Laune.
Zweiter Tipp: optimiert Euren Raum. Vom Profi extra für Euch berechnete Basstraps etc. wären wohl übertrieben, Eierkartons sind reichlich albern. Aber dazwischen kann man so einiges anstellen, damit der Sound klarer, sauberer, deutlicher, ausgeglichener - einfach aufgeräumter wird. Das macht jede Menge aus, würde aber hier wohl den Rahmen sprengen. Du findest da aber hier im Forum sicher jede Menge gute Ideen.
Dritter Tipp: Frequency-Slotting. Ist eigentlich eher im Produktionsbereich bekannt, kann aber auch bei Proben einiges bewirken. Es bedeutet einfach, daß jedes Instrument (auch die Stimme) seinen eigenen Bereich im Frequenzspektrum bekommt, sodaß man sich nicht gegenseitig stört. Auch da wirst Du evtl. hier fündig, ansonsten Youtube, Google etc.
Vierter Tipp: Die Gesangsanlage. Wenn Du über ein Service-Hotline-Callcenter-Headset in eine 20 Jahre alte Schneider Kompaktstereoanlage singst, ist das eher suboptimal. Achte drauf, daß Du eine brauchbare Signalkette hast. Vernünftiges Mikro, Kabel, Mixer, evtl. Effekte, Amp, Boxen.
Nummer 5: Besorg' Dir einen Gehörschutz (Tipp: Alpine Music Safe Pro, 23,- ), damit Du Dich auch in der Probe über Knochenleitung hörst. Dann sing' einfach so, wie's Dir angenehm ist (Du hörst Dich trotzdem gut genug) und wenn's für's Gesamtbild zu leise ist, erarbeitet zusammen eine Lösung - z.B. anhand oben genannter Tipps. Ach so, das Gehör schützen tut's übrigens auch noch
Allgemein: versuche nie und nimmer, lauter zu singen. Die Stimme ist so laut wie sie nunmal ist (vereinfacht gesagt, klar kann man sich in einem gewissen Bereich bewegen...), deshalb gibt es ja Mikrofone. Oder Gitarrenamps, Bassamps, PAs usw. Sing' immer so, wie es sich für Dich gut anfühlt. Und wenn das zu leise ist, ist das Equipment am Zug. Punkt.
Hohe Sachen kommen nunmal besser durch, deshalb versucht man oft, 'zu leise' mit 'höher' auszugleichen. Aber das löst nicht das Problem.
Und für alles genannte gilt: Unbedingt mindestens eine Probe aufnehmen, damit Du hinterher analysieren kannst, was denn eigentlich los ist, woran's liegt usw. Wenn beispielsweise das Keyboard Deine Stimme wegdrückt und Du deshalb ausweichen mußt, findest Du das nur mit Hilfe einer Aufnahme heraus - sonst tappst Du ewig im Dunkeln...