Gitarrenamp Mikro Audio Technica

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BJLB
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Hallo, ich spiele einen Diezel VH4 mit einer 2x12 Mesa Recti Box und ner ESP Truckster Gitarre. Also der Sound ist nicht gerade für zartbeseitete....Anfangs hatte ich den Klassiker vor den Amp, ein Shure SM57, mit dem ich aufgrund der kratzenden Höhen nicht gerade zufrieden war. Momentan spiele ich über ein Sennheiser E 906. Es ist für mich um einiges besser als das Shure.
Ich würde mir trotzdem noch einen fetteren Sound wünschen, was vielleicht mit einem anderen Mikro noch besser zu realisieren wäre. Das Sennheiser klingt mir ganz einfach noch zu dünn...
Da ich mich unter anderem sehr für Metallica und deren Sound interessiere, bin ich auf ein Interview mit ihren Soundmann Big Mick Hughes gestoßen. Er verwendete im Zentrum des Lautsprechers ein Audio Technica AE2500 mit einer dynamischen- und einer Kondensatorkapsel, was scheinbar einen sehr guten Sound erzeugen soll.
Da ich nicht einfach 599,- rausschütteln kann, wollte ich fragen, ob ich mit der abgespeckten Version, dem ATM250de in diese Richtung komme?
Hat jemand Erfahrung mit den doch recht teueren Mikros?
Danke
 
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Ich kenne es nicht aus eigener Erfahrung. Einige schwören auf es als das Kick-Drum Mikro. Du könntest allerdings auch mal ein RE 20 von Electro Voice versuchen.
 
Es wurde doch nach einem Mikro für den Gitarrenamp, nicht für Bassdrum gefragt? :confused:

Ich finde mit dem 906 hast du bereits ein wirklich gutes Mikro für den Zweck, vielleicht solltest du nur etwas mit Positionierung und den verschiedenen Schaltoptionen experimentieren. Ich finde Kondenser für Gitarrenspeaker oftmals garnicht so toll, und aus rein technischer Sicht auch ziemlich unnötig. Was aus einer normalen Gitarrenbox herauskommt können selbst sehr einfache dynamische Mics locker vollständig festhalten. Na gut, das 906 hat einen recht ausgeprägten, eigenen Klang. Du sagst du findest es "dünn", aber wenn du einige Spuren übereinanderlegst, matscht es dafür auch nicht so wie andere Mics, die mehr Bass abbilden. Es kommt dem, wie der Sound richtig in einem typischen Mix sitzt, von sich aus entgegen. Einzeln betrachtet mag das dann "dünn" erscheinen, aber dafür ist es eben nicht gedacht. Wenn du natürlich nur mit einer einzelnen Gitarre(nspur) alleine das "volle Brett" auspacken willst, dann ist es vielleicht wirklich nicht die beste Wahl, dann kannst du auch einfach ein mehr oder minder beliebiges anderes Mic probieren, dessen eigener Frequenzgang weniger im Bass abfällt. Das kann auch ein Kleinkondenser sein. Es gibt keinen vernünftigen Grund, 500 Kröten oder mehr für ein Amp Mic hinzulegen.
Es herrscht auch viel Voodoogeschwätz in diesem Bereich. Klar, ich hab ebenfalls ein Lieblingsmic für den Zweck, aber das liegt einfach nur daran, weil ich es sehr gut kenne und seine grundsätzliche Qualität und Klangcharakter zu schätzen weiß. Keiner der verbreiteten "üblichen Verdächtigen", btw. Und bisher hat mir noch jeder zugestimmt dass es wirklich gut klingt.
 
@sir stony
Es ist doch nichts dagegen zu sagen, wenn Leute andere Soundvorstellungen haben und andere als die Standardlösungen nehmen. Mir gefällt das RE 20 übrigens auch am Gitarrenamp!
 
sorry wenn ich voreilig Schlüsse gezogen habe... ist halt ein vielgenutzter Klassiker für Kickdrums.
:gruebel: am Gitarrenamp hab ich es noch nie probiert... aber an Bassamps :cool:
Ich bin zumindest sicher, wenn ich ein einziges Mikro auf die berühmte einsame Insel mitnehmen dürfte, ich würde den Elefantenschwanz mitnehmen. Auch, weil es vermutlich eines der wenigen ist, das unter Inselbedingungen eine Weile durchhält. :D
Allerdings hat der TE vermutlich, wenn er keine 600 Kröten für das eine Mic hat, wohl auch keine 500 für das andere.
 
Wie verhält sich das Audio Technica AE 3000 zu einem Sennheiser 906?
 
Es wurde doch nach einem Mikro für den Gitarrenamp, nicht für Bassdrum gefragt? :confused:

... Na gut, das 906 hat einen recht ausgeprägten, eigenen Klang. ...

Einspruch, Euer Ehren! Den hat es gerade nicht! Es hat einen recht linearen Frequenzgang mit einem leichten Bass-RollOff weit unten und einer sanften Anhebung irgendwo bei 8 kHz, was den Sound etwas luftiger macht, aber nicht wirklich verbiegt. Wenn man es richtig positioniert (und da ist es wegen der vergleichsweise großen Membran einigermassen unkritisch), nimmt es Dir den Amp so ab, wie der Speaker an dieser Stelle eben klingt. Da hat das SM 57 einen wesentlich ausgeprägteren Eigenklang.

Meiner Erfahrung nach klingen Gitarrenamps generell mit zwei Mics abgenommen besser als mit einem. Ich habe dazu (beim Recording) schon Kombis aus Bassdrum-Mic und einem neutralen Instrumentalmikro benutzt, ein SM 57 und irgendein Gesangsmikro, ein Großmembraner und ein billiges Trashmikro - immer klang der Mix aus beiden Spuren besser als jede Einzelspur. Hat wahrscheinlich mit den Phasenverschiebungen, bedingt durch die zwei Mics zu tun. Wenn man sich mal überlegt, wie man eine 2*12 oder 4*12 hört - da kommt der Schall von jedem Speaker ja auch leicht phasenverschoben ans Gehör des geneigten Betrachter. Diesen Effekt hat man mit einem Mikro nicht (oder nur bei sehr geschickter Mikrofonplatzierung, die live gar nicht so optimal wäre), mit zweien schon.

Nett klang für mich auch immer die Kombi aus Mikro plus Speaker-Simulator - das Mic liefert die Natürlichkeit, der Simulator ein Plus an Durchschlagskraft. Aber seit ich das Sennheiser 906 benutze, brauche ich die ganzen Spielchen live nicht mehr.

Mal ein paar Fragen zur Klärung an den Threadersteller:
Reden wir hier vom Metallica-Livesound oder vom Studiosound?
Bist Du mit Deinem Sound "in natura" (also über Deine Box gehört) denn zufrieden? Oder läge die Lösung eher in anderer Spielweise bzw. Tonformung? Ich bin selber Gitarrist und hab lange Jahre Unterricht gegeben. Meine Schüler wollten immer meinen "fetten Sound" haben. Ich habe ihnen dann immer meine Gitarre in die Hand gedrückt, und plötzlich klang es ... nein falsch, es klang immer noch wie meine Schüler. Ich dagegen auf den Instrumenten meiner Schüler klang immer noch wie ich. Liegt der Hund evtl. HIER begraben? Ich kenne Dich nicht und will Dir und Deinen spielerischen Fähigkeiten keineswegs zu nahe treten, aber ich möchte gerne sicher gehen, dass die Basics nicht das Problem darstellen.

EDIT sagt, dass Sir Stonys Post auf den zweiten Blick so aussieht, als ob er eher im Studiobereich zuhause ist (ich dagegen bin viel eher Live-Tontechniker). Okay, im Studio wird der Begriff "Eigensound" bzw. "Verfärbung" wohl etwas enger gesehen als live. Und latürnich gibt es dort noch neutralere Mikros als das e906. /EDIT

Viele Grüße
Jo
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe das AE gebraucht gekauft und bin wirklich sehr erstaunt, was man noch alles aus seinem Equipment rausholen kann. Was mich ein wenig verwundert, ist die Tatsache, dass die Kondensatorkapsel des AE2500 weniger Höhen wiedergibt, als die dynamische. Hoffe, dass das so normal ist. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass es gerade andersrum sein müsste... Die dynamische eben für den Mittenbereich und die Kondensatorkapsel für die klareren Höhen. Hat jemand die gleichen Erfahrungen mit diesem Mikro gemacht? Das Mikro ist ein wahres Mittenmonster, wovon sich das eigentlich gute Sennheiser E 906 verstecken kann. Nichts desto trotz ist der Preisunterschied in meinen Augen nicht gerechtfertigt.
 
Hallöchen,

was verstehst du unter "Höhen"?
Wenn die Kapseln ok sind, sollte die Condenserkapsel bei ca. 10kHz ein Maximum haben und darüber abfallen, aber bis ca. 15kHz übertragen, die dynamische Kapsel endet dagegen schon bei 10kHz nach einem Maximum bei 6kHz. Auf dem Maximum der dynamischen Kapsel hat die Condenserkapsel eine Senke auf Bezugspegelniveau.
Im Vergleich zum Bezugspegel klingt die dynamische Kapsel also in der oberen Präsenz, beginnenden Brillanz lauter. An nem Gitarrenamp kannst du das dann als ein mehr an "Höhen" wahrnehmen, klar...
Das du an einem Gitarrenamp nicht die vollen Unterschiede im Vergleich zu einem E906 nachvollziehen kannst, sollte auch klar sein. Wie du daher Preisunterschiede bewerten willst, ist mir ehrlich nicht klar.

Ciao, Deschek
 

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