Martin DCXA ?

  • Ersteller MarBier
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zartbitter
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Hmmm...
Also das ist ein - wie man hier sagt - "aquired taste".
Das ist zwar dem Namen nach eine Martin, gebaut wird das Ding aber NICHT in Nazareth, sondern irgendwo in Mexico.
Das Ding ist auch nicht aus Holz, sondern aus Formica (oder "Kuechenplatte" oder "HPL", wie Martin es nennt).
Der Hals ist auch nicht aus Holz, sondern aus 30 oder so Lagen Sperrholz.

Das muss jetzt alles nicht schlecht sein, wenn es das ist, was Du willst.

Was kann das Ding:
Das Ding liefert NICHT den Klang einer D28 oder D18 oder was auch immer aus dem Hause Martin. Der Klang ist zwar nicht uebel, eher richtig gut, aber halt nicht "Martin".
Das Ding ist ansprechend verarbeitet, der Hals sieht komisch aus, ist aber technisch gesehen einem klassischen Hals aus Holz 1000x ueberlegen. Sieht nur komisch aus.
Das Ding hat ein aktives Tonabnehmersystem, sollte also "elektrisch" ganz gut klingen - ich hab das Aura in der Klampfe noch nicht gehoert.

Dadurch, dass an dem Ding nix wirklich aus Holz ist (selbst der Hals ist 30% Kunstharz), ist es erheblich stabiler und gegen Temperatur- und Feuchteschwankungen so gut wie unempfindlich. Was nicht heisst, dass man das Ding jetzt im Auto liegen lassen kann - da loest der Kleber sich auf.
Dadurch, dass das Ding aus Kuechenplatte gebaut ist, nimmt es auch grobe Stoesse und Schlaege mit, da Macken 'reinzuhauen wir schwer. Allerdings steht das Ding unter Spannung. Geziehlte Schlaege auf die Korpuskante bringen die Decke oder den Boden zum abplatzen. Das zu reparieren geht, vor allem weil das seltenst was reisst oder bricht, ist aber eine Schweinearbeit, weil dadurch, dass die Stabilisierungsfunktion der Decke weg ist, sich der Korpus gern verzieht.

Ich sag' mal, wenn Du Trampen willst, in heissen/kalten/feuchten/trockenen Gegenden rumspielen willst, auf Open-Air Buehnen im Sommer oder auf stressigen Club-/Pubgigs mit viel zu kleinen Buehnen spielen willst, dann ist das was fuer Dich.

Ansonsten wuerde ich lieber entweder eine "richtige" Holzmartin nehmen, oder eine die wenigstens eine massive Decke hat oder eine Yamaha FG730S.

Ich hab' ne D40, ne D35 und die FG730S. Ich hab' mir die HPL Martins angesehen, angespielt, angehort und ... fand sie nicht besser als die preiswertere Yamaha. Und viel schlechter als die D35, was kein Kunststueck ist, die ist 3x so teuer....
 
puh DAS ist doch mal ein erfahrungsbericht!

interessant das man sowas alles garnicht erst auf den beschreibungen der seiten erfährt.
muss deine infos nochmal alle sacken lassen und abwägen.

kennst du vielleicht noch mehr westerngitarren in dieser preisklasse(ruhig auch was unter diesem preis) möglichst in schwarz/sunburst?

vielen vielen dank schonmal!
 
was ist denn mit der yamaha FGX 730SC ..?
die hätte einen pickup?

wo ist der unterschied zur FSX 730SC? ist die dünner? wirkt sich dass sehr auf den klang aus?
würde mir gut passen wenns wirklcih nur die dicke wäre...
 
Nun, meine Meinung zu Pickups ist, dass man nur selten einen wirklich braucht.
Wenn Du aufnehmen willst, ist jedes Kondensatormikro erheblich besser als jeder Pickup.
Wenn Du live eletroakustisch spielen willst, ist bei modernen Pickupsystemen mit modelling der Klang der eigentlichen Klampfe belanglos. Die werkeln mittlerweile schon fast so gut (oder schlecht) wie die modelling-Gitarren von Line6.

Ich will die Martin nicht 'runtermachen, es ist eine sehr solide Gitarre, dass sie nicht aus Holz ist, ist kein Nachteil an sich, "dank" des weltweiten Raubbaus an Edelhoelzern wird der Weg auf Kurz oder Lang an HPL oder aenlichen Materialien nicht vorbeigehen. Klanglich ist sie auch gut, ohne Frage. Ich fuer meinen Fall bin aber eher Traditionalist und wenn ich akustisch spielen will, dann will ich Holz. Fuer die elektroakustische Spielwiese habe ich zwei Ovations, eine 12'er und eine 6'er und fuer verstaerktes Spielen sind die - ohne jede Frage - einfach nur super. Obwohl die nicht mehr viel Holz dran haben...

Die Yamahas sind im Allgemeinen recht gut, ich habe noch keine schlechte Yamaha in der Hand gehabt, aber was die FSX angeht ... ich lebe auf einer kleinen Insel mitten im Nordatlantik, da ist die Auswahl meist eher bescheiden und die Preise meist eher hoch. Deswegen habe ich noch keine FSX oder FGX in der Hand gehabt. Meine "normale" FG hingegen kann es durchaus mit Gitarren aufnehmen, die 3x so teuer sind und die steht immer noch gut bei der Musik.

Wenn Du mich fragst ... ich wuerde an Deiner Stelle die Frage aufwerfen, wie oft ich wie und was spielen will. Wenn ich zu mehr als 80% unplugged - also rein akustisch - spielen will, dann hilft mir eine "Buehnengitarre", die elektrisch super klingt, aber akustisch nicht die Wurst vom Teller zieht genau gar nicht.
Da nehme ich lieber eine gute Akustik und baue einen Pickup nachtraeglich ein. Das ist nicht schwer, versaut den Klang nicht und moderne Systeme mit Endpin-Verstaerker kann man nachher nicht mehr erkennen und wenn man die Klampfe wechselt und eine neue kauft, kann man sie zerstoerungslos umbauen.

Wenn ich eine Buehnengitarre brauche, dann interessieren mich Dinge wie Robustheit, Feedbackresistenz, Stimmstabilitaet und da hat meine Liste genau 4 (oder 5) Eintraege:
1) Rainsong, 2) CA (wenn die wieder liefern koennen), 3) Ovation, 4) Takamine, 5) HPL-Martins mit solider Decke
Da 1) und 2) damals, als ich 3) gekauft habe noch nicht verfuegbar waren .... aber heute wuerde es eine Rainsong werden.

Fuer hauptsaechlich Akustisch ... nun, die Yamaha FG730S ist schwer zu schlagen, aber vielleicht zu neutral fuer viele. Fuer Bluegrass/Folk/Blues wuerde ich mir neben den Yammies auch noch die Blueridge ansehen. Fuer ihre Preise sind es Gitarren, die - wenn Du auf Bluegrass/Folk/Blues stehst - wie man hier sagt "Out-Martins the Martin".

Ansonsten hilft nur: anspielen, testen, anspielen, testen, mehr anspielen und vor allem keine Angst vor unbekannten Marken haben. Schlechte, wirklich schlechte Gitarren, sind selten geworden. Und der Name auf der Kopfplatte ist eh' Schall und Rauch. Nur Snobs brauchen "Marken".
Oder, Du laesst bauen. Ich lasse zur Zeit nach meinen Specs bauen - kostet mich $800.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ein Fan von Tanglewood, habe selber eine TW45/12 SC und mag die Tanglewoods, aber im Gegensatz zu Yamaha habe ich auch schon richtig schlechte Tanglewoods in der Hand gehabt.
Wenn die gut sind, sind sie sehr gut, aber ....
 
F
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Corkonian
  • Gelöscht von Akquarius
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sorry
doppel post

Ich bin ein Fan von Tanglewood, habe selber eine TW45/12 SC und mag die Tanglewoods, aber im Gegensatz zu Yamaha habe ich auch schon richtig schlechte Tanglewoods in der Hand gehabt.
Wenn die gut sind, sind sie sehr gut, aber ....

aus welcher serie??

aus der Sundance Serie waren bis jetzt alle (bis auf die TW 1000) sehr gut

*flo*
 
Ich hab' die noch aus der Heritage Serie.
Die neuen sind nur noch Premier Serie...
 
Ich hab' die noch aus der Heritage Serie.
Die neuen sind nur noch Premier Serie...

Da ist deine Enttäuschung natürlich verständlich.
Zwischen den beiden Serien ist nicht nur der Unterschied im Preis groß.
Pers. würde ich von Tanglewood auch nur die Sundance- oder Heritage - Serie empfehlen,
aber da ist das P/L- Verhältnis wirklich sehr gut.

*flo*
 
Hilft aber dem OP nur bedingt.
Der sollte sich erstmal zu meinen Fragen nach dem Einsatzgebiet (akustisch oder akustisch/elektrisch) aeussern....
 
ne du hast schon recht, corkonian. will keine gitarre aus ikea holz... irgendwie ist mir die lust auf die DCXE vergangen. sollte schon kein plastik sein.

ob ich lieber haupsächlich akustisch spielen will oder die kombi haben möchte, das frage ich mich im moment selber noch. aber ist natürlich ein wichtiger hinweis von dir.

was meinst du mit zu neutral bei der FG730s?

also du meinst die yamaha ist gut für blues/rock etc?

die tanglewoods sehen interssant aus @flo.

vielen dank euch, speziell dir, corkonian
 
Nee, das ist keine Presspappe, das ist ein richtig gutes - aber halt nicht natuerliches - Material und in der Zukunft werden viel mehr Gitarren daraus gebaut werden, allein weil das Holz unbezahlbar wird. Vor 50 Jahren war selbst die billigste Martin aus solidem basilianischem Rosenholz. Heute waere das unbezahlbar.
Die Yamaha ist sehr neutral, das heisst sie kann alles gut, aber nichts wirklich spitze. Fingerstyle, Flatpicking, Strumming, geht alles. Blues geht, ist nur nicht so schmutzig, wie es eine richtige Bluesgitarre kann. Bluegrass geht, aber es fehlt der knallige Bass, Folk/Pop geht wohl noch am besten. Die Yammie ist halt sehr vielseitig und wenig spezialaisiert. Wenn Du alles spielen willst und keinen Spezialisten brauchst, dann ist die Yammie goldrichtig.

By the way, wenn Du nicht weisst, ob Du elektrisch spielen willst, dann willst Du nicht genug elektrisch spielen, dass Du unbedingt einen Pickup haben musst. Kann man alles preisguenstig nachruesten, wenn es sein muss.

Wenn Du Blues spielen willst, richtigen erdigen, schmutzigen Blues - dann nimm lieber eine OM Blueridge als die Yamaha. Die meisten Tanglewoods sind dann aber auch aus dem Spiel.

Noch klassischer fuer den Blues waere eine 12-Fret smallbody slope shoulder wie die Keb Mo' von Gibson. Aber sowas ist dann schon sehr spezialisiert und kaum noch fuer was anderes zu gebrauchen.
 
Vietnam.
Gibt gute Instrumentenbauer da.
Baden, zum Bleistift kommen aud VN.
Geht aber nur, wenn man da vor Ort jemanden kennt, der auch mal persoenlich beim Gitarrenbauer vorbeischauen kann. Die Qualitaet der Hoelzer ist ueber jeden Zweifel erhaben und das Handwerk koennen die auch. Was da nicht so gut geht, ist die Entwicklung. Man muss denen dann schon entweder ein Muster geben, oder halt bis ins kleinste Detail alles vorgeben. Ixh habe da 2 Muster, eine Guild D60 fuer Decke und Zargen und eine D55 fuee den Boden, weil ich die D60 Sperrholzboeden nicht mag.
Ansonsten AAAA Fichtendecke AAAA Flammenahorn fuer Zarge und Boden und Hals, gestreiftes Ebenholz fuer Griffbrett und Bruecke, sowie fuer das Binding. Einlagen aus Paua-Abalone.
 
ich denke dann werde ich mal diverse yamahas anspielen. so ein all-rounder klingt doch ganz gut. ich werde hier dann mal meine meinung reinschreiben über die yamahas.
pickup oder nicht pickup, weiß ich wie gesagt noch nicht. klar wirds mit nem shure 57er besser klingen als mit nem pickup. trotzdem denke ich dass der pickup manchmal praktisch sein kann. ich check das einfach mal ab. aber du hast schon recht. nachrüsten ist ja auch machbar.

corkonian, dir nochmals danke für deine durchaus fachliche beratung!
 
Wie ich schon schrub, die FG730S ist keine schlechte Wahl als "Allrounder". Was eventuell auch gehen wuerde, waeren die Seagull und Art&Lutherie - aber das ist in Deutschland schon eher "left field". Wenn Du eine Blueridge oder eine Recording King in die Finger bekopmmst - dass ist schon was zum antesten. Ansonsten... spiel' doch einfach mal die preiswerten Martin durch. Normal bekommst Du in den Laeden die voll-HPL-Modelle nicht so haeufig zu sehen, haeufiger sind die HPL-Korpus/solide Holzdecke Hybride - und die sind mindestens so gut, wie die meisten Gitten mit Sperrholzkorpus auch. Nur halt teurer, weil "Martin" draufsteht. Stonebridge/Furch und Guild duerften leider ausserhalb Deiner Reichweite liegen. Von den preiswerten "G-Series" Takamine moechte ich abraten... die klingen zwar elektrisch gut, aber sind schwer einzustellen und wenn Du einen neuen Steg haben willst, dann brauchst Du auch einen neuen Tonabnehmer... Fender sind hit-and-miss. Wenn sie gut sind, sind sie gut und guenstig, aber meist muss man da Arbeit 'reistecken, bis die gut werden. Epiphone - nur die Masterbuilt-Serie, der Rest ist ... naja, nicht mein Geschmack. Was sonst? Harley Benton? Lieber nicht.
 
Wenn Du eine gute Allround in dem Preisbereich suchst, kannst Du auch mal nach einer gebrauchten Martin DM Ausschau halten. Sie sind zwar klanglich nicht auf dem Niveau einer Standard Martin, aber m.M. sehr brauchbar. floh hat ja schon die Tanglewood ins Spiel gebracht, hier kann ich Dir die TW15 Ovangkol empfehlen. Wenn es etwas "exotischer" sein darf, kannst Du auch mal eine Vintage V1400 (vollmassiv Fichte/Mahagonie) oder eine Vintage V1500 (vollmassiv Fichte/Palisander) anspielen. Leider gibt es die Vintage in Deutschland nicht so oft, aber für Fern-Ost-Gitarren verfügen sie über ein gutes Bassfundament, was nach meinen Erfahrungen immer eine Schwäche der Fern-Ost-Gitarren ist. Nachdem ich sehr viele Gitarren ausprobiert habe, sind diese vier bei mir im Stall geblieben. Auch wenn sie neben meinen beiden anderen Martins eher selten zum Einsatz kommen, bringe ich es nicht übers Herz eine davon zu verkaufen. Die vier finde ich persönlich gut.
 
Also Tanglewoods und Vintages sind hier auf meiner kleinen Insel Brot-und-Butter Gitten und an jeder Ecke zu sehen. Bei Tanglewood hat die Qualitaet im Grossen und Ganzen nachgelassen, oder andersrum: die Preise haben angezogen. Das, was vor 4-5 Jahren noch guenstig war, kostet heuer das doppelte. Bei Vintage hat mich noch nie was umgehauen. Solide Chinaware, aber nix, wo ich jetzt unbedingt GAS entwickle. Aber das ist im Allgemeinen bei vielen Klampfen in den letzten 4-5 Jahren so abgegangen. Blueridge und Recording King sind zwar immer noch "preiswert" aber schon laengst keine Schnaeppchen mehr. Schnaeppchen ist die Peavey Jack Daniel's AG-3 - wenn man sie denn noch kriegt.
 
Wenn ich mich recht errinnere hast Du doch auch eine schöne Martin, oder? GAS ist relativ, die im gesamten Thread genannten sind m.E. gut und grundsolide, würden bei mir aber auch kein GAS erzeugen. GAS würde sich leider in einer ganz anderen Preisklasse abspielen........ leider;-)
 

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