frustrierte SĂ€nger

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Sunny San
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sicher gibt es noch andere musiker/sÀnger die momente oder phasen haben indenen sie frustriert sind (weil sie möglicherweise nicht mehr weiterkommen etc..)

Momentan fĂŒhle ich mich so als ob kaum vorschritte machen wĂŒrde.
Ich habe einen Gesangslehrer fĂŒr den ich wöchtentlich 1-2 auf den weg mache(seit drei monaten).
Bei meiner alten lehrerin habe ich nach jeder Std. eine verbesserung gemerkt. Aber jetzt weiss ich nicht mehr, ich bin am

Daneben benutze ich ein Vocal Practice Prog. von Brett Manning(was ich wirklich unglaublich hilfreich finde).
Ich mache soviel, und singe schon solange, aber i-wie ist es noch soviel zu meiner wunsch stimme.

Wenn ich singe, nehme ich mich meistens auf. schon seit 2003 oderso, heisst dass ich mich an meine eigene stimme gewöhnt habe, dennoch scheint mir nichts gut genug. Ich mag meine stimmenfarbe aber mit dem rest bin ich total unzufrieden.

Manchmal fĂŒhle ich mich besser wenn ich sehe dass ich nicht die einzige bin die solche dinge durchmacht. Deswegen wĂŒrde ich gerne mal was von euch zum Thema "frustriert als sĂ€nger" hören.
 
Eigenschaft
 
Sunny San, ich denke, das kennt fast jeder von uns. Was meinst Du, wie oft ich in meinem Leben schon hinschmeißen wollte, immer wieder Phasen hatte, in denen ich dachte: Du kannst nicht singen und wirst es nie können, laß es doch einfach sein. Und das, obwohl ich lĂ€ngst Bands hatte und auf der BĂŒhne stand.
Auch heute noch, Jahrzehnte spÀter, bin ich vor Phasen des Selbstzweifels nicht gefeit.
NatĂŒrlich gibt es auch selbstbewußte SĂ€nger, es gibt zuweilen auch selbstverliebte, die niemals an sich zweifeln und sich uneingeschrĂ€nkt gut finden. Aber das dĂŒrfte eine Minderheit sein, schĂ€tze ich.
Wenn man kann - d.h. wenn keine Termine anstehen - ist es wĂ€hrend solcher Krisen immer ganz hilfreich, eine Pause einzulegen. Ruhig mal ein, zwei Wochen gar nicht zu singen und sich ganz anderen Dingen zu widmen. Verbissenes Üben bringt sowieso nichts, weder fĂŒr die Stimme noch fĂŒrs Wohlbefinden; es macht den Frust nur noch schlimmer.
Die Lust auf Gesang kommt garantiert wieder - bis zur nÀchsten Krise ;)
Aber man lernt immer auch was daraus. Und das Singen verlernt man garantiert nicht, wenn man mal eine Pause einlegt.
 
Huhu Sunny San, nur zu gut kenne ich das...

Spontan fÀllt mir dazu ein, wenns so gar nicht weiter zu gehen scheint, dass man:

a) in die falsche Richtung lÀuft
b) das Ziel zu hoch gesteckt hat

Wenn ich mich nur darauf konzentriere, ich will umbedingt dies und jenes können, dies aber ein Ziel ist, dass einfach noch seine Zeit braucht, dann wĂŒrden mir persönlich die vielen kleinen Fortschritte auf dem Weg dort hin gar nicht so auffallen. Deswegen stecke ich seither meine Ziele step by step weiter unten, um dafĂŒr leichter zu erreichende Erfolge zu haben, was mich dann widerum motiviert, das nĂ€chste gesteckte Ziel(chen) zu erreichen. FrĂŒher war ich auch zu ungeduldig und zu selbstkritisch. Nichts gegen Selbstkritik, aber ich hab frĂŒher auch Dinge von mir erwartet, die ich zu dem Zeitpunkt gar nicht hĂ€tte schaffen können.

Auch war es bei mir mal so, dass ich im Grunde vor lauter BĂ€umen den Wald nicht gesehen hatte. Ich war so versteift auf das Üben und das "ich muss" wodurch das Singen bei mir mehr wie ein Rennrad-Marathon war, getreu dem Motto: "Absteigen und schieben? Is nich!" Und so bin ich dann gesanglich in eine Sackgasse gelaufen, wo im Grunde klar ist, dass man dort gar nicht weiter kommen kann. Mir hilft dann, das Ganze einfach komplett beiseite zu legen, erstmal den Kopf frei zu bekommen, wieder klar denken zu können und es dann nochmals in Angriff zu nehmen. So sind mir spĂ€ter dann Dinge & Fehler aufgefallen, die ich voher in diesem "ich muss" Denken gar nicht wahrgenommen hatte - und schon lĂ€ufts wieder.

Ich hoffe, dass es dir vielleicht ein wenig weiter hilft. LG Eilina

Bell schrieb:
Was meinst Du, wie oft ich ... Phasen hatte, in denen ich dachte: Du kannst nicht singen und wirst es nie können,

Oh, das ĂŒberrascht mich jetzt doch. Aber du hast ja auch mit solcher "Phasen" trotzdem geschafft :)

Bell schrieb:
NatĂŒrlich gibt es auch selbstbewußte SĂ€nger, es gibt zuweilen auch selbstverliebte, die niemals an sich zweifeln und sich uneingeschrĂ€nkt gut finden

... was (finde ich) aber auch widerum Nachteile hat. Man tendiert zum "abheben" und schÀtzt sich vielleicht manchmal dann auch selbst unrealistisch ein.

Solche "selbstzweifeln" Phasen finde ich da doch besser, denn das zeigt doch im Grunde, dass man im hier und jetzt realistisch auf dem Boden steht und nicht in einer Scheinwelt lebt...
 
Selbstzweifel hat wohl jede/r mal :)

Da Du aufnimmst, hast Du schon einmal alte Aufnahmen mit den neuen verglichen? Bzw einfach die alten Aufnahmen nochmal angehört? Manchmal kann das schockierend sein ;) Man selber bekommt seine Fortschritte nĂ€mlich oft nicht mit, grad, wenn man vielleicht schon etwas weiter ist (und das warst Du ja iirc) Je besser man wird, desto dĂŒnner wird die Luft fĂŒr Fortschritte.

NatĂŒrlich gibt es auch selbstbewußte SĂ€nger, es gibt zuweilen auch selbstverliebte, die niemals an sich zweifeln und sich uneingeschrĂ€nkt gut finden. Aber das dĂŒrfte eine Minderheit sein, schĂ€tze ich.

Das dĂŒrfte aber eine absolute Minderheit sein. Eher glaube ich, dass manche nur Ă€ußerlich nicht an sich zweifeln.
 
Liebe Sunny San,

dass man mal frustriert ist, ist völlig menschlich. Wie du siehst, kennt das jeder hier, ob Profi oder HobbysÀnger und auch ich hab mal Tage, an denen ich nur verzweifelt schreien könnte, wenn ich mich auf einer Aufnahme höre und mich frage, wie meine Band mein vermeintliches Unvermögen nur aushÀlt.
Aber ich kann mich erinnern, dass du letztes Jahr einen Thread mit sehr Ă€hnlicher Fragestellung gestartet hast. Nur, dass du da wirkliche RĂŒckschritte gemacht hattest. Ist deine funktionelle Dysphonie mittlerweile therapiert und dein psychosozialer Hintergrund stabilisiert? Wenn nein, solltest du fĂŒr dich herausfinden, was sich da in deinem Leben abspielt, das so sehr auf deine Stimme schlĂ€gt und zusammen mit Familie und deinem vertrauten Umfeld daran arbeiten, dass es verschwindet.
Machst du neben Unterricht eigentlich sonst was gesanglich? Vielleicht tut es dir gut, auch einfach mal was neues zu machen. Du könntest deine Stimme auch mal im Chor benutzen oder dir ein kleines Ensemble suchen. Dabei kommst du auch mal unter Leute, mit denen du dich austauschen könntest.
 
ich kann mir vorstellen dass mir eine pause gut tun wĂŒrde, aber ich frage mich wie ich das bloß anstellen soll bzw. wird es schwer 2 wochen nicht zu singen ^^" weil es manchmal einfach nur so ein reflex ist.

Was die fortschritte genrell angeht.. Ja generell habe seit der blockade im August(letztes jahr) riesen fortschritte gemacht.
Aber seitdem ich das mit der stimm blocklade so halbwegs im griff habe und wieder gesangsunterricht nehme hat sich nicht viel getan.
Erst gerade hatte ich angefangen mich an den Lehrer zu gewöhnen, nur spĂŒre ich keine fortschritte. Er arbeitet seriös usw. aber etwas passt einfach nicht, manchmal habe ich das gefĂŒhl dass er mich nicht richtig versteht. Deshalb werde ich wahrscheinlich wieder wechseln mĂŒssen.
Er meinte mal dass man erstmal rĂŒckschritte macht wenn man einen gesangslehrer wechsel hat(worauf ich nur zustimmen hat), d.h noch mehr rĂŒckschritte > noch mehr frust -_____-.

edit:

ach ich muss noch hinzufĂŒgen, dass andere mich sehr positiv bewerten. Mit negativer kritik kann ich eig. ganz gut umgehen. Ich will damit sagen, dass andere keinen (wirklichen) einfluss auf die jetztige frustphase haben.

@Vali
hĂ€tte nicht gedacht dass sich ĂŒberhaupt jemand noch daran erinnert.
Damals ging aber auch wirlich garnicht mehr. Aber seitdem nehme ich LogopĂ€dische Therapie und inzwischen kann ich ĂŒber einen lĂ€ngeren zeitraum singen.
Die heißerheit/hauchigkeit habe ich auch endlich wegbekommen. Nur taucht manchmal ein druck und seit neustem ein gewisses kĂ€ltegefĂŒhl(?) in meinem Hals auf. Am Montag werde ich zur diagnose gehen.

Meine Therapeutin hat mir empfohlen zur psychologie und zu einem GesangspÀdagogen zu gehen. Beides werde ich aufjedenfall machen.

Super gerne wĂŒrde ich mit jemandem zusammenarbeiten nur leider ist daraus nichts geworden. Vorallem wĂŒrde ich gerne mal wieder auf BĂŒhnen stehen aber ich weiss nicht wirlich wo ich anfangen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bin auch total am verzweifeln. Mir wurde jetzt erst kĂŒrzlich gesagt ich wĂŒrde jaulen wie ein Hund. Manchmal wird einem gesagt, dass es eigentlich schon okay ist und dann eine Bombe... und alles bricht zusammen wie ein Kartenhaus.
Ich habe auch gedacht ,ich komme ganz gut voran aber anscheinend ist dem nicht so. Ich bin absolut verwirrt im Moment, weiss garnicht mehr was eigentlich noch gut oder schlecht ist, da ich finde alles relativ und eine Definitionssache ist. Egal was ich mache ,da frage ich mich, ob das richtig ist oder absolute Zeitverschwendung naja ich mache es trotzdem aber nur unter Vorbehalt.
Hab dir das ausv. als PN geschickt...

Ich lese gerade frustierte SĂ€nger. Als SĂ€nger bezeichne ich mich noch lange nicht aber frustriert ja..........
 
Ja, das teile ich. Ich stell im Studium auch immer fest, dass mir meine eigene Stimme eigentlich nicht genĂŒgt. Ich finde ich kling noch viel zu unsicher und wackelig, hab zwar auch meine schönen Stellen, aber bin lĂ€ngst nicht so routiniert und wellrounded wie meine kommilitonen.
Einige, vor allem die höheren Semester, singen einfach jeden song, als wĂ€rs ihr eigener. Und immer geil. Aber ich arbeite weiter an mir. Pausen mach ich Zuhause genug. Ich hab mir angewöhnt, meistens am selben Tag wie ich auch Gesangsunterricht habe, noch zu ĂŒben und das aufzunehmen. Da ist die Stimme dann meitens gut eingesungen und manchmal sind die Resultate auch gut. Aber ich bin so perfektionistisch, dass ich mich nicht trauen wĂŒrde das hochzuladen, auch wenn einige das garnicht so schlimm finden wĂŒrden.

Ich empfehle dir, dir eine Band zu suchen. Das beflĂŒgelt ungemein.
 
Ich muss mich ein wenig korrigieren:

Ich schrieb, dass "selbszweifelnde" Phasen doch besser wĂ€ren, als zu dolle "selbstverliebt" sein und sich ggf nicht wahrheitsgetreu einzuschĂ€tzen usw. Meine Korrektur nun dahin gehend, dass aber ein bisschen Selbstvertrauen widerum auch fördernd sein kann, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, wems beim Singen an Selbstvertrauen fehlt, bei dem macht sich dies meist im Gesang bemerkbar (sprich, graue Maus, oder scheues Reh - Effekt) Also ein Bisschen Selbtvertrauen, dass dann auch viele positive Auswirkungen auf den eigenen Gesang hat, ist natĂŒrlich wiederum schon besser, als ausschließlich selbstzweifelnd zu sein...

Und selbstbewusst sein / Selbstvertrauen haben, ist ja auch nen Ticken anders, als selbstverliebt zu sein. :)
 
Aloha,

ich kann mich allen anderen nur anschließen. Ich zweifle natĂŒrlich auch durchaus mal an mir und obwohl ich viel, viel besser geworden bin in den drei Jahren, in denen ich jetzt auch singe und nicht nur Gitarre spiele, findet lĂ€ngst nicht jeder gut, was ich da so treibe. Richtig hart war es, als uns bei Play Live (das ist so ein Förderdingens in Baden-WĂŒrttemberg) in Stuttgart die Jury komplett runtergemacht hat. Ich als SĂ€nger habe den Großteil abbekommen. "Das ist so scheiße, dass es fast schon wieder gut ist" und "das klingt wie ein Kofferradio, das vor der Band steht" waren zwei der netteren Kommentare. Allerdings ist so eine Kritik dann auch umso schöner, wenn man am gleichen Abend ein Konzert spielt und der Schweiß von der Decke (!) tropft, wĂ€hrend die Meute so richtig am feiern ist. Also: Kenshi's Rat +1.
 
Sunny San: Willkommen im Club. Mir geht es oft genauso (sieht man an meinem Beitrag „Hobby-SĂ€nger und SelbsteinschĂ€tzung, den ich erst vor kurzem in der Rubrick Plauderecke verfasst habe).
Ich finde meinen Gesang, gemessen an der Zeit, die ich schon singe und mich damit beschĂ€ftige, meist auch zu schlecht. Zum Beispiel kann ich nach all der Zeit immer noch nicht richtig in der Kopfstimme singen. Ich weiß einfach nicht, was ich da machen muss. Ich ĂŒberlege zurzeit deswegen (und auch wegen anderer Dinge), wieder Unterricht zu nehmen und vor allem wieder regelmĂ€ssiger zu ĂŒben.
Ich glaube, diese Selbstzweifel liegen zum grĂ¶ĂŸten Teil daran, dass man sich zu viel vornimmt und sich dann dadurch selbst zu sehr unter Druck setzt. Wie man das Problem lösen kann, weiss ich auch nicht. Einfach nicht aufgeben und beharrlich bleiben ist wohl das Beste.
 
Ich gehöre auch mal wieder dazu. Grad hat mein Nachbar zu ersten mal an die Wand geklopft. Sollte vll. mal fragen gehen was sein Problem ist. :mad:

--------------

Update: War grade bei der Nachbarin um zu fragen ob ich eigentlich IMMER zu laut bin. Und hey, die ist echt sĂŒĂŸ. ^^ Und ich darf auch in Zukunft krach machen. Nur nicht, wenn sie lernen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Update: War grade bei der Nachbarin um zu fragen ob ich eigentlich IMMER zu laut bin. Und hey, die ist echt sĂŒĂŸ. ^^ Und ich darf auch in Zukunft krach machen. Nur nicht, wenn sie lernen muss.

:great:

bin ĂŒbrigens gerade auch in einer total miesen Phase. Nix klappt mehr. Es gab schon immer gute und schlechte Tage. Aber im Moment sind es fast nur schlechte. Meine Stimme scheint irgendwie stĂ€ndig belegt zu sein. Töne, die ich sogar schon am Anfang locker singen konnte, brechen gerade stĂ€ndig weg und ich höre mich wie ein Jodelverein an :(.

Das Blöde ist, dass das Singen so keinen Spass macht und ich dann schon nach 5-10 Minuten frustriert aufhöre. Was die Sache sicherlich kein bisschen besser macht :(.
 
Hi Sunny San

ob Dir meine Tips helfen, weiß ich nicht, aber versuchen kannst Du es ja mal.
Also zunÀchst:
wenn Du Dich selbst aufnimmst, dann singe doch mal ĂŒber eine Mikro-Kopfhörer-Kombination ein, ĂŒber die Dir Deine eigene Stimme richtig gut, richtig "aufgewertet" vorkommt. Wo Du reinsingst und denkst "Wow, das klingt ja schon mal gut!"
Wenn man seine eigene Stimme beim Einsingen schön findet, singt man meist auch besser, weil man entspannter ist. Mann muss sich dann quasi nicht soviel "MĂŒhe" geben, um schön zu klingen und kann viel spielerischer mit seiner Stimme umgehen.

Dann noch ein Tipp.
Ich habe frĂŒher mal Leichtathletik trainiert. Mein Trainer hat immer gesagt, einen Tag vor dem Wettkampf wird kein Training gemacht! Wenn ĂŒberhaupt, dann nur ganz leichtes Zeug. Einmal - ein wichtiger Wettkampf - wollte ich besonders gut sein und habe heimlich am Tag vor dem Wettkampf doch trainiert. Am Wettkampftag selber war ich dann so schlecht, wie noch nie! Das war mir eine Lehre.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das bei mir mit der Stimme Ă€hnlich funktioniert: Ich ĂŒbe bis zwei Tage vor dem Tag, an dem es drauf ankommt, intensiv, und lasse meiner Stimme dann einen Tag Ruhe. Danach ist sie fast immer so, wie ich sie brauche und mir erhoffe. Fast immer, wohlgemerkt.

Dritter Tipp:
arrangiere Dich mit Deiner Stimme an schlechtklingenden Tagen und nutze diese besondere Klangfarbe dann eben als Spezial-Effekt. Wenn ich z.B. erkĂ€ltet bin, klinge ich manchmal eher in Richtung Tom Waits - dann freue ich mich eben darĂŒber, dass ich auch einmal wie Tom Waits singen kann - obwohl ich sonst eigentlich eher eine höhere und keine rauhe Stimme habe.

GrĂŒĂŸe,


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Der erste Tipp ist prima, darauf bin ich noch gar nicht gekommen! NatĂŒrlich ist es entscheidend, was du zum Aufnehmen fĂŒr Equipment benutzt, wie der Raum klingt, in dem du aufnimmst etc. pp. AnstĂ€ndiges Mikro und gute Kopfhörer sind das Minimum, das hast du aber laut Profil. Wenn du dann noch einen unaufdringlichen Hall und einen Kompressor auf deinen Gesang legst, solltest du direkt beim Singen ein sehr gutes GefĂŒhl haben. Dieses GefĂŒhl macht ehrlich eine Menge aus. Vielleicht passt dein AT2020 auch einfach nicht zu deiner Stimme. FĂŒhlst du dich beim Aufnehmen an sich wohl?
 
Richtig hart war es, als uns bei Play Live (das ist so ein Förderdingens in Baden-WĂŒrttemberg) in Stuttgart die Jury komplett runtergemacht hat. Ich als SĂ€nger habe den Großteil abbekommen. "Das ist so scheiße, dass es fast schon wieder gut ist" und "das klingt wie ein Kofferradio, das vor der Band steht" waren zwei der netteren Kommentare.

Ich frage mich, wo da die Förderung gewesen ist. Leute, die solchen sadistischen DĂŒnnschiss von sich geben, sollte man mal fĂŒr ein Jahr nach Sibirien zum Holzhacken schicken, damit sie mal ein bisschen herunter kommen von ihrem hohen Kritiker-Roß.
Mag solche Kritik kĂŒnstlerisch angemessen sein - menschlich ist sie das nicht! Und das sollte man bei all dem nie vergessen. Die reine Wahrheit ist eben oft nur die halbe Wahrheit. Ich habe mich daher schon vor Jahren entschieden, an Talentwettbewerben nicht mehr teilzunehmen. Dabei geht es so gut wie nie fair zu. Da wird viel zuviel "Material" einfach nur verheizt. Die DSDSisierung der Jugend- und Musikszene.

1788
 
Ach du, sowas darf man nicht so ernst nehmen. Es war nicht mal kĂŒnstlerisch angemessen, soweit ich das beurteilen kann (Auf unserer Myspace kannst du gern mal reinhören, Joanne und Distance is a bitch stellten wir denen damals vor). Die Herrschaften waren wohl einfach ein wenig verĂ€rgert ĂŒber die Tatsache, dass wir nicht wie kleine MĂ€dchen brav zugehört haben, sondern tatsĂ€chlich den Dialog suchten und dem anwesenden Publikum durch unser GeschĂ€ker mit der Moderatorin, die uns aus dem letzten Jahr schon kannte, in den ersten 10 Sekunden zwei Lacher lieferten. Zudem waren sie wohl nicht in der Lage zu verstehen, was ein Premix ist und haben stĂ€ndig auf dem Sound herumgehackt. Unsere Akkordfolgen seien "zu beliebig". Nur komisch, dass eben diese Akkordfolgen im Grunde Rock n Roll/Beat/Punk Rock Standards sind. Es war zu der Zeit nunmal eine Vorproduktion, und ja, es waren hier und da noch ein paar Wörter nicht ganz im Timing. Das war einzusehen und ich sang es nochmal ein. Aber so ein Verriss...das war nicht gerechtfertigt.
Im Übrigen sind solche Aktionen fĂŒr uns jetzt gestorben. Solange es Menschen gibt, die sich an meiner Musik erfreuen, brauche ich keine Fuzzis vom Radiosender Hunderdrölfkommazwei die mir sagen was Sache ist.
 
Ich halte nichts davon, beim Üben die Stimme durch akustische Kosmetik (Hall, Kompressor, sonstige Effekte) zu verschönern. Beim Aufnehmen macht es durchaus Sinn, ich lasse mir da auch gerne Hall auf die Kopfhörer geben - aber beim Üben ?? Wie soll ich mich denn da auf meinen individuellen Klang konzentrieren und an den Dingen arbeiten, die zu verbessern wĂ€ren ? Ich findÂŽs nicht einmal sinnvoll, mit Mikrofon zu ĂŒben. Ich selbst habe das auch nie getan - ĂŒben ist ĂŒben (also immer "trocken"), Mikro plus Effekte (bei mir aber eher sparsam) gibtÂŽs im Proberaum oder auf der BĂŒhne.
Wozu singt man denn ? Meistens will man doch irgendwann vor Publikum singen.... und sei es auch "nur" mit der Gitarre auf einer Geburtstagsfeier. Oder man möchte Gesang studieren und muß fĂŒr die AufnahmeprĂŒfung vorsingen. Da kann ich aber schlecht sagen: Moment, ich brauch erst meinen Hall, meinen Kompressor... das muß auch so gehen, gĂ€nzlich unplugged, und damit ich mich da sicher fĂŒhle, muß ich es vorher oft genug gemacht haben.
SÀnger, die sich zu sehr auf Effekte verlassen, sind ohne meistens völlig aufgeschmissen bzw. verstecken damit nur ad infinitum ihre SchwÀchen. Mein Ding ist das nicht.... und, wie gesagt, es kann auch nach hinten losgehen.
 
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Ich halte nichts davon, beim Üben die Stimme durch akustische Kosmetik (Hall, Kompressor, sonstige Effekte) zu verschönern.

Da bin ich total deiner Meinung. Allerdings versuche ich gerade, was Gescheites zum Aufnehmen zu finden (also nur fĂŒr die Übungsmitschnitte). Letzens habe ich gerade an einer Sache herumprobiert, die eh nicht so richtig klappen wollte und als ich meine Aufnahme angehört habe, hat auch noch der Cassettenrekorder geleiert. :mad:
Dann habe ich so ein diktierĂ€hnliches Ding ausprobiert, was zufĂ€llig da war, aber da war der Sound dermassen bescheiden...Also, Effekte wie Hall drauf geben wĂŒrde ich beim Üben auch nicht, aber wenn man nichts Gescheites zum Aufnehmen hat, kann sich das ganz schön auf die Stimmung auswirken:)

Ich wĂŒrde mir gern so ein Zoom H2 zum Aufnehmen kaufen. Hat das jemand von euch?

P.S. Übrigens hatte ich gestern mal wieder einen richtig guten Tag (musikalisch gesehen)
Ich fand manche Übungs-Aufnahmen von mir gar nicht so schlecht, wenn auch noch nicht perfekt -und mit der Band hat es gestern auch wieder richtig Spass gemacht.
Vielleicht gehört dieses gefĂŒhlsmĂ€ssige Auf-und-Ab einfach dazu :)
 
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