Das große Klassik-Rätsel: Errätst du Komponist, Werk oder Musikepoche?

[Bassstreichler]

Hi Trashy Trisha!

Du hast es! Es ist (Gustaf) Allan Pettersson! Ein paar Informationen gibt's hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Allan_Pettersson , den Link zur A.P.-Gesellschaft bitte nicht übersehen. Meiner Meinung nach ein völlig verkanntes Genie. Seit Jahrzehnten lasse ich mich von der Stereoanlage morgens wecken und genau zwei Mal ist es passiert, daß mich ein Musikstück senkrecht im Bett hat stehen lassen. Das war April '72 als ich das erste Mal Smoke on the Water hörte - und letzten September, als die 7. Symphonie von Pettersson übertragen wurde. Gibt's auch auf YouTube.

So, bin mal auf die nächste Frage gespannt.

Grüße

Thomas

 

[Trashy Trisha]

wenn selbst ich als gelernter Musikwissenschaftler

Dann müssen wir wohl in Zukunft etwas schwierigere Rätsel stellen.

Wer schuf ein Werk im Auftrag der deutschen Bundesregierung, das bei der Uraufführung noch unvollendet war und wie heißt dieses Werk?

 

[Bassstreichler]

Hi Trashy Trisha!

Im Moment fühle ich mich wie in einem schwarzen Loch, Augen verbunden, Oropax in den Ohren und darüber eine Kapuze... Machen wir's mal wie bei Robert Lembke:

1. Der Komponist war oder ist Deutscher?
2. Er ist nach 2000 verstorben?
3. Die Komposition entstand nach 1989?

Grüße

Thomas

 

[Trashy Trisha]

1. Der Komponist war oder ist Deutscher?
2. Er ist nach 2000 verstorben?
3. Die Komposition entstand nach 1989?

1 & 2: ja
3: nein

Vermutlich hast du bereits den Komponisten, aber noch nicht das Werk.

Grüße
Trisha

 

[Bassstreichler]

Nach Robert Lembke sollte ich jetzt fragen: Gehe ich richtig in der Annahme, daß der Komponist 2007 verstorben ist? - Aber ich sag' jetzt einfach mal: Karlheinz Stockhausen. Bei Wikipedia gibt's ja ein sehr ausführliches Werkverzeichnis von ihm mit Anmerkungen, aber da ich hier keine Kekse nur fürs Nachschlagen einheimsen mag, spiele ich den Ball mal weiter. Wobei das mit Stockhausen ja noch nicht in trockenen Tüchern ist, aber irgendwie hatte ich wohl doch eine sehr verschwommene Ahnung.

Grüße

Thomas

 

[maikk.]

aber da ich hier keine Kekse nur fürs Nachschlagen einheimsen mag

...Da komm ich dann ins Spiel..

Hab's mal in einer Stockhausen Doku gehört aber vergessen welches Werk es genau war, musste daher kurz nachgucken.
Ich halte überhaupt nichts von Stockhausen und kann daher nicht nachvollziehen warum die Regierung ausgerechnet ihn beauftragt hatte, aber naja das Stück passt zum Anlass. (Einweihung eines Planetariums)

Es handelt sich um Sirius.

 

[Trashy Trisha]

NBei Wikipedia gibt's ja ein sehr ausführliches Werkverzeichnis von ihm mit Anmerkungen, aber da ich hier keine Kekse nur fürs Nachschlagen einheimsen mag, spiele ich den Ball mal weiter

Das Werkverzeichnis von Wikipedia nützt dir nichts. Die relevanten Begriffe kommen nicht darin vor. Das habe ich vorab überprüft.

Es handelt sich um Sirius.

Richtig!

Du bist dran. Und ja, Stockhausen ist nicht grundlos umstritten. Manche seiner Werke liebe ich, insbesondere seine frühen elektronischen Werke. Viele Werke sind mir zu abstrakt, insbesondere seine Formelkompositionen. Seine ideologischen oder politischen Sichtweisen kann ich natürlich nicht unterstützen.

Die Erstaufführung fand tatsächlich zur Eröffnung des Albert Einstein Planetariums in Washington statt. Der generelle Anlass für den Auftrag der Bundesregierung bestand allerdings im 200-jährigen Bestehen der USA.

 

[maikk.]

Ein Pianist hat bei einem Komponisten die Komposition eines Klavierkonzert beauftragt.
Als der Komponist aber zum ersten Mal hörte wie der Pianist sein Werk spielt, war er mit dessen Interpretation überhaupt nicht einverstanden und suchte sich wütend einen anderen Pianisten für die Premiere in Paris, dabei war das Konzert dem ersten Pianisten praktisch auf dem Leib geschrieben...

Um welches Konzert ging es?

 

[El Peregrino]

Nach langjährigem Musikrätsel-Abusus kommt mir die Frage irgendwie bekannt vor.... Rachmaninow?

 

[maikk.]

Nach langjährigem Musikrätsel-Abusus kommt mir die Frage irgendwie bekannt vor.... Rachmaninow?

Kann gut sein das es die Frage schon mal gab, hab mir nicht alle 584 Seiten durchgelesen.
Aber ne Rachmaninoff hat nichts damit zu tun, der hat seine Klavierkonzerte in der Regel selbst gespielt.

 

[Bassstreichler]

Hmmmm Zum 3. Klavierkonzert von Rachmaninov gibt's ja die Geschichte, daß dieses vom Pianisten Jozef Hofmann aus musikalischen Gründen abgelehnt worden sei - tatsächlich waren aber wohl seine Hände für eine Aufführung schlichtweg zu klein. Und dann gibt's noch die Unstimmigkeiten zum 1. Klavierkonzert von Tschaikowski mit den Protagonisten Nikolai Rubinstein und Hans von Bülow. Beide Konzerte wurden aber, soweit ich weiß, in New York uraufgeführt. Also, hätten wir schon mal fünf ausgeschlossen, 4 x Rachmaninov, 1 x Tschaikowski. Ich spiele den Paß weiter...

 

[maikk.]

Hmmmm Zum 3. Klavierkonzert von Rachmaninov gibt's ja die Geschichte, daß dieses vom Pianisten Jozef Hofmann aus musikalischen Gründen abgelehnt worden sei.

Nur zur Klarstellung, im hier gesuchten Fall ist es nicht der Interpret der die Komposition ablehnt. Sondern es war der Komponist, der die Interpretation ablehnte.

Der 'Premierenstatus' bezieht sich nur auf Frankreich,
bei der eigentlichen Uraufführung konnte der Komponist nicht anwesend sein. Er hörte das Stück erst, als der Pianist es ihm in einer Fassung für 2 Klaviere privat vorspielte. Es kam zu einem langen Streit über die Grenzen von Interpretationen, da der Interpret hier eigene Variationen und Stimmen hinzufügte, was dem Komponisten gar nicht gefiel.

 

[Bassstreichler]

Hi maikk.!

Das war mir schon klar, daß die Kritik seitens des Komponisten und nicht vom Interpreten kam. Aber nachdem Rachmaninov "raus" war, mußte ich diese Anekdote mit Hofmann einfach los werden, ebenso kritisierte Rubinstein Tschaikowski und nicht umgekehrt. Aber wie das mit Anekdoten so ist, manchmal gibt es verschiedene Versionen davon. Im Moment fühle ich mich wie "Seltsam im Nebel zu wandern...", nicht nur in Bezug auf das Rätsel, das Wetter ist derzeit in SW-Deutschland auch eher nach November als nach Frühling. Könnte man fast mal wieder "April" (von wem wohl!) auflegen

Grüße

Thomas

 

[Jesko]

"Auf den Leib geschrieben" hatte z.B. Maurice Ravel das "Klavierkonzert für die linke Hand" dem Pianisten Paul Wittgenstein. Aber wer war der andere Pianist, den sich Ravel für die Premiere in Paris suchte?

 

[maikk.]

"Auf den Leib geschrieben" hatte z.B. Maurice Ravel das "Klavierkonzert für die linke Hand" dem Pianisten Paul Wittgenstein. Aber wer war der andere Pianist, den sich Ravel für die Premiere in Paris suchte?

Das ist es! Freut mich, dass jemand den Tipp aufgeschnappt hat.

Wittgenstein und Ravel haben sich richtig überworfen, Ravels oft zitierter Satz "Interpreten sind Sklaven!" stammt aus diesem Streit.

Ravel's neuer 'Sklave' war ein Franzose namens Jacques Fevrier, nicht weiter von wirklich großer Bedeutung als Pianist, aber immerhin vom Meister persönlich ausgewählt als erster Franzose das Konzert zu spielen.

 

[Jesko]

Danke, maikk.

Das Werk hat für uns einen fremd anmutenden Namen. Neu war die Idee des Komponisten, bei der Aufführung die Musiker des Orchesters in anderer Weise zu positionieren und auch dem Dirigenten einen anderen Platz zuzuweisen.

Welches Werk ist gemeint?
Wie heißt der Komponist?

 

[Jesko]

Das Orchesterwerk wurde in den 60-iger Jahren des 20. Jahrhunderts uraufgeführt.

Durch die "Umsetzung" wollte der Komponist vermeiden, dass aufgrund des Abstands zwischen Orchester und Publikum die Klangfülle der Instrumente verloren geht.

 

[Bassstreichler]

Hi Jesko!

In den 1960ern griff das um sich mit neuen Platzierungen des Orchesters. Mir ist dazu gerade "Phantasmen" von 1964/65 von Rudolf Kelterborn eingefallen - ich glaube aber nicht, daß er der erste war und ob Du ihn und dieses Werk gemeint hast.

Grüße

Thomas

 

[Jesko]

Ich meine einen anderen Komponisten, Thomas. Uraufgeführt wurde das gesuchte Werk (1965/66).

Der Komponist lebt nicht mehr. Beruflich hatte er eine Doppelrolle. In Paris kam es zur Begegnung mit einem berühmten Zeitgenossen - auf nicht-musikalischem Gebiet - dessen Markenzeichen eine Hornbrille mit einem dicken, runden schwarzen Rahmen war (heute nichts Außergewöhnliches . Ihm assistierte er 12 Jahre, bevor er sich ganz der Musik widmete.

 

[HansF]

Das muss Le Corbusier gewesen sein.

Der Komponist eventuell I. Xenakis.

Das Werk wäre Terretektorh.