Cromacord MXVS: Der ideale Keyboard-Amp?

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Ich habe diesen Text eben schon in ähnlicher Form im Akustikgitarrenforum geposted, aber hier ist er m. M. nach besser aufgehoben. Vorneweg: Ich habe (leider) keinerlei Deals mit der Firma Cromacord. Aber ich denke, dass man gutes Equipment auch entsprechend featuren sollte.
Kurz zur Vorgeschichte: Ich war lange auf der Suche nach einem kompakten Stereo-Keyboardamp, über den die Pianosounds meines Nords ebenso gut klingen wie mein Rhodes. Lange war das nur mit meiner Kombo aus zwei RCF Art-310a-Boxen möglich, die ich mit dem Mackie 802-Mischer angesteuert habe. Das klang zwar gut, war aber ein ziemliches Geschleppe (vom Kabelwirrwarr mal ganz abgesehen).

Dann habe ich per Zufall von den Cromacord-Amps gelesen - Amps für akustische Gitarre, deren Specs aber meine Anforderungen ziemlich genau erfüllt haben: Deren MXVS ist stereo, klein, relativ leicht und hat sehr flexible Anschlussmöglichkeiten. Nach einigen Gesprächen mit dem Cromacord-Boss, Herrn Drisch, habe ich ihn mir ungesehen bestellt (der Hersteller gewährt ein 30-tägiges Rückgaberecht) und ihn vorher quasi für lau noch dahingehend modifizieren lassen, dass die Kanäle 2 und 3 hardgepanned sind - dass also das Stereosignal meines Nordpianos auch wirklich in stereo zu hören ist (in mono kommen die fantastischen Samples leider überhaupt nicht zur Geltung).
Und was soll ich sagen: Ich bin begeistert. Der Amp ist relativ leicht (er wiegt zwar 16 Kilo, lässt sich aber wesentlich problemloser als die RCFs schleppen), kleiner (!) als eine der RCF Art 310A-Boxen, von denen ich vorher zwei Stück hatte. Und er ist klanglich der Hammer. Auch wenn er wegen der Achtzöller nicht ganz so tief in den Keller geht wie die RCFs. Der Klang des MXVS ist unglaublich frisch, offen, aber nicht beißend wie bei vielen anderen Keyboardamps. Die RCFs klingen im Vergleich zwar etwas voller, aber auch ziemlich mulmig und verschlafen. Die Cromacord-Box kann erstaunlich laut - laut genug für meine Anwendungen als Mini-PA bei Sologigs und kleineren Jazzsachen und als eigener Bühnenmonitor. Apropos Mini-PA: Die Cromacord-Box ist erstaunlich flexibel und in einem hohen Maße konfigurierbar. Ein kleiner Fünfkanalmischer ist integriert, außerdem lasse ich mir nun noch ein Modul mit drei weiteren drei Kanälen einbauen, die - und jetzt kommt der Clou - wahlweise auch als Clicktracks benutzt werden können. Das Eingangssignal kann also wahlweise über die Main-Outs der Cromacordbox an den FOH gehen, oder nur über die eingebauten Speakter zu hören sein. Somit kann ich mir vom FOH einen eigenen Monitormix geben lassen, den ich ganz nach meinen Bedürfnissen regeln kann.

Kurzum: Für mich hat die Suche nach einem idealen Amp fürs Rhodes und für mein Nord Piano ein Ende. Der MXVS ist klein, leicht, kräftig, klangschön und hochflexibel.
Peter
 
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Was kostet er denn?
 
In der Basisausstattung (der reine MXVS-Amp mit fünf Kanälen) habe ich 1200 Euro bezahlt. Ich habe mir aber noch eine Passivbox für 330 Öcken und besagtes Zusatzmodul für mehr Kanäle und flexiblere Routingoptionen gegönnt, das nochmal mit rund 200 Euro zu Buche schlägt. Zurzeit überlege ich auch, ob ich mir noch das optionale Effektgerät einbauen lasse (plus 140 Euro). Mit dieser Luxusausstattung läge man dann also bei rund 1900 Euro. Kompaktheit und Klang haben eben ihren Preis, aber das ist immer noch günstiger als vergleichbare (Mono-)Modelle von AER ...
 
1900 € wenn die Qualität stimmt ist ok. Schön wäre ein Vergleich mit Roland Kc 880 oder Sa 300 für ca. 1.100 €. Auch wenn dann Äpfel mit Birnen verglichen werden wäre es trotzdem interessant, um wieviel besser der Cromacord klingt. Vielleicht verkauf ich dann meinen Sa 300 wenn mich das Ergebnis beeindruckt. Von den Abmessungen 470 x 345 x 265 ist das Teil Klasse.
 
Na ja, bei dem Preis - und wenn wir schon in dem Hochpreis-Segment angekommen sind, kann ich ja noch den Motion-Sound KBR-3D noch mal als Alternative in's Rennen bringen. Er ist ne Ecke größer und schwerer als der MXVS, hat dafür aber ein echtes Rotary Horn drin und von der Speaker-Bestückung dafür auch 2x10" plus je ein Hochtonhorn, wodurch er unten rum ein bisschen mehr Druck haben dürfte. Mit 2x100 Watt Leistung liegt er in etwa gleich mit dem MXVS hat aber noch zusätzlich 45Watt für das Rotor-Horn. Vom Aufbau gibt es eine Eingangs-Sektion für die Orgel, und eine weitere, getrennt davon mit zwei Stereo-Eingängen. Die Orgel-Sektion läuft natürlich über das Rotor-Horn, wobei die Bässe und teiferen Mitten simuliert und über die Lautsprecher wiedergegeben werden, während die Stereo-Eingänge selbstverständlich nur über die Lautsprecher laufen. Das Rotor-Horn wird mit zwei Mikrofonen, die im Gehäuse fest montiert sind, abgenommen. Alle Eingänge plus die beiden Mikros für das Rotor-Horn werden letztlich intern zu einem Mastermix über zwei XLR-Buchsen an FOH herausgeführt.
Wer also so wie ich Schwerpunkt auf Orgel legt, ist mit dem Teil hier bestens bedient. Straßenpreis liegt bei etwa 1600EUR, in USA 1600$
Ich hab das Teil seit einigen Monaten und bereits 3 Gigs damit absolviert. Bei meinem Nord Stage liegen die Orgeln am Ausgang 1/2 und gehen in die Orgelsektion des KBR, Pianos und Synths gehen über 3/4 an einen der beiden Stereo-INs des KBR, und mein zweites Keyboard geht an den anderen Stereo-IN.
Fazit: Super-Sound, besser als jede elektronische Rotary Simulation, auch sehr klare Wiedergabe der nicht-Orgel Keyboard-Sounds. Mehr als ausreichend laut auf der Bühne, und ich spare mir Submixer, Monitor und DIs. Dafür nehme ich die 32kg, die das Teil auf die Waage bringt gerne in Kauf. Immerhin kenne ich kein Leslie mit dem geringen Gewicht.
 
Nun, ich lege weniger Wet auf Orgel- denn auf authentische Pianosounds. Und da trennt sich bei etlichen Amps die Spreu vom Weizen doch recht schnell.
Peter
 
Der Thread hieß ja "Idealer Keyboard-Amp" und nicht Piano ;)
Wenn man speziell was für Piano sucht, sieht das natürlich schon wieder anders aus, wobei man natürlich dann als erstes schauen muss, ob das Teil nur als Monitor dienen soll, oder halt auch für die Beschallung kleiner Gigs, sowie Untermalung Chor oder. Bigband etc., wo man üblicherweise auch häufig ein Piano einsetzt. Und wenn wir über Piano reden, meinst Du akkustisches Piano (Klavier) oder E-Pianos? Gerade bei E-Pianos führen wir hier ja hin und wieder auch endlose Diskussionen, weil wenn man dort über Authentizität redet, geht es weniger um lineare Wiedergabe sondern mehr um den "typischen" Sound, wo ja bekanntlich bei 10 Leuten 9 unterschiedliche Meinungen zu Tage kommen.
Bei reinem akkustischen Piano würde ich weniger zu einem Amp als zu aktiven Monitoren tendieren, wie Du sie vorher mit den RCF auch eingesetzt hast. Wenn der Cromacord ein vergleichbar lieares Klangbild bringt, und das bei deutlich kompakteren Maßen und Gewicht, ist das sicherlich eine super Alternative, auch wenn Du preislich höher liegst als mit zwei RCF ART310.
 
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Der Thread hieß ja "Idealer Keyboard-Amp" und nicht Piano ;)
Und wenn wir über Piano reden, meinst Du akkustisches Piano (Klavier) oder E-Pianos? Gerade bei E-Pianos führen wir hier ja hin und wieder auch endlose Diskussionen, weil wenn man dort über Authentizität redet, geht es weniger um lineare Wiedergabe sondern mehr um den "typischen" Sound, wo ja bekanntlich bei 10 Leuten 9 unterschiedliche Meinungen zu Tage kommen.

lesen hilft immer ;-)
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Kurz zur Vorgeschichte: Ich war lange auf der Suche nach einem kompakten Stereo-Keyboardamp, über den die Pianosounds meines Nords ebenso gut klingen wie mein Rhodes.

wenn das wirklich so ist, dann wäre das schon eine sehr schöne geschichte!
ich bin momentan bezüglich der fender rhodes sounds mit einem vox ac15 zuhause glücklich.
ein amp wo ein gutes klavier (hab immer noch das kurzweil micropiano) wirklich auch gut klingt, ist mir noch nicht untergekommen. von mir also ein dankeschön für den tip!
 
...ich dachte ich schieb den Thread mal hoch, da ich heute meinen Cromacord MXVSK das erste Mal eingehend testen konnte (zuhause, Bandeinsatz folgt nächste Woche).

Ich kann die Eischätzung von nitrofunk oben unterschreiben, die Kiste macht einen erstaunlich guten Sound!!!

Habe lange nach einem Ersatz für meinen Roland SA300 gesucht und muss sagen, der Cromacord schiesst den Vogel ab!

Endlich klingen auch die A-Pianos über einen Combo wie sie klingen sollen, der integrierte Mixer ist super flexibel....

Falls er nächste Woche - wovon ich nun eigentlich ausgehe - in der Band ebenso glänzt, rück ich die Kiste nicht mehr raus!

;-)

Gruss
Markus
 
Frage: kann man sich beim Cromacord ein Aux-Signal, ohne Keyboards, auf einen Kanal legen lassen, das man nicht auf den Ausgang routet. Das wäre für mich z.B. interessant.
 
Hallo Carlos,

mit dem Mixer-Zusatzmodul (gegen Aufpreis) geht das.
Mit ner kleinen Matrix kann man definieren wo was raus soll oder drauf soll...
 
Hallo,
es ist etwas Zeit vergangen, mich würde interessieren, ob die Besitzer des Cromacord MXVSK immer noch sehr zufrieden sind und ihn regelmässig einsetzen. Ich möchte mir einen Keyboard Amp zulegen. Interessant scheinen auch die neuen Motion Sound Amps zu sein (408 und 610), aber es gibt wohl keinen deutschen Vertrieb. Der Cromacord hat aber den flexibleren Mixer und ist leichter. Was haltet Ihr von der Idee, ihn auch mit einer eingebauten Frequenzweiche mit aktivem Sub zu betreiben (falls diese Modifikation möglich ist) und auf einem Stativ für kleine Gigs zu nutzen (Nord Stage, Prophet 6, Gesang, Bassdrum)?

Danke für ein Feedback ;-)
 

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