Wie kann man sich beim Singen selbst besser hören?

  • Ersteller Markus Gore
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Hi,

ich habe mal mit den Demoversionen von earmaster und mit dem Solfege (danke fĂŒr den Tip) rumgespielt, ich erkenne alle Töne und Intervalle, also liegt es an meiner eigenen Wahrnehmung von dem, was ich da von mir gebe. Ich hoffe das sind wirklich nur AnfĂ€ngerfehler.
Ich habe mir mal den earmaster bestellt; so wie ich es das verstanden habe, kann ich ĂŒber Mikro die Töne und Intervalle nachsingen und dann werde direkt aufs Notenblatt ĂŒbertragen, oder?
Das wĂŒrde mir zum Teil das ganze Hin- und Hergespule von Aufnahmen ersparen, um zu erkennen wo ich daneben liege.
 
Das schwierige fĂŒr einen GesangsanfĂ€nger ist, das was man meint "von sich zu geben" und wĂ€hrenddessen hört mit dem auf einen Nenner zu bekommen was man tatsĂ€chlich von sich gibt .
HauptsĂ€chlich resultiert das Problem daraus, daß man sich selbst wĂ€hrend des singens anders wahrnimmt, als der Zuhörer.
Man muß also ein GefĂŒhl dafĂŒr bekommen wie sich das, was man grade singt "von außen" anhört.
Ich nenn das mal Eigenwahrnehmung schÀrfen.
Das geht leider nicht von heut auf morgen.
Besonders hilfreich finde ich dazu, sich selbst immer und immer wieder aufzunehmen und zeitnah(am besten sofort danach) anhören, was man da gesungen hat.
Wenn Du ansonsten ein gutes musikalisches Gehör hast und ein Instrument zur VerfĂŒgung, um Dir zusĂ€tzlich Referenztöne oder Akkorde vorzugeben(wenns z.B. um Intonation geht), kannst Du anhand der Aufnahmen doch ganz gut kontrollieren ob es besser wird.
Und mach Dir keinen Kopp, es ist normal, daß am Anfang halt nicht alles klappt;)....ĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒben-aufnehmen-anhören.....bis zum abwinken;)
Eignet sich eigentlich fĂŒr alles, ob Intonation, Rhythmik,Ausdruck,was auch immer.....
Ich bin nicht unbedingt der Meinung, daß es dazu spezielle Software braucht;)...Du spielst ein Instrument und hast Ohren-sollte ausreichen;)
Ich glaube Du hast singen ganz einfach unterschĂ€tzt;)....es geht Dir grade zu langsam vorwĂ€rts-tut mir leid, aber eine "AbkĂŒrzung" gibts da nicht;)
Ach ja- "rumspulen" ist natĂŒrlich Ă€tzend und zeitraubend, hast Du keine Möglichkeit mit PC aufzunehmen?
 
Ich nenn das mal Eigenwahrnehmung schÀrfen.
Das geht leider nicht von heut auf morgen.


Ich glaube Du hast singen ganz einfach unterschĂ€tzt;)....es geht Dir grade zu langsam vorwĂ€rts-tut mir leid, aber eine "AbkĂŒrzung" gibts da nicht;)
Ach ja- "rumspulen" ist natĂŒrlich Ă€tzend und zeitraubend, hast Du keine Möglichkeit mit PC aufzunehmen?

Danke fĂŒr die Antwort. Dass ich ich das unterschĂ€tzt habe, ist mir mir schon klar, ich hatte nur gedacht, dass ich ggf. zusĂ€tzlich noch auf dem falschen Weg bin, wenn es daraum geht, meine Fehler abzustellen.
Was das Aufnehmen angeht, so gehÂŽ ich zum einem mit dem Mischpult ĂŒber Nottebook in audaticity und zum anderen in ein Tape, weil mir die audaticity-QualitĂ€t mangels Übung/ Erfahrung nicht gefĂ€llt.
 
Man muß also ein GefĂŒhl dafĂŒr bekommen wie sich das, was man grade singt "von außen" anhört.
Ich nenn das mal Eigenwahrnehmung schÀrfen.
Das geht leider nicht von heut auf morgen.
Besonders hilfreich finde ich dazu, sich selbst immer und immer wieder aufzunehmen und zeitnah(am besten sofort danach) anhören, was man da gesungen hat.
Wenn Du ansonsten ein gutes musikalisches Gehör hast und ein Instrument zur VerfĂŒgung, um Dir zusĂ€tzlich Referenztöne oder Akkorde vorzugeben(wenns z.B. um Intonation geht), kannst Du anhand der Aufnahmen doch ganz gut kontrollieren ob es besser wird.

So, kurzes Update. Nachdem die letzte Gesamgstunde (VHS-Grp) ernĂŒchternd war, steh ich nun davor Einzelunterricht zu nehmen. PrimĂ€r geht es jedoch bei mir um das Tönetreffen und die Eigenwahrnehmung, was wohl mehr eine Übungsangelegenheit ist.
Daher denke ich, dass ich weiter komme, wenn ich im Eigenstudium an meiner Gehörbildung und Intonation ĂŒbe und die Gesangstunden dazu nutze dies kontrolieren zu lassen.
Ich habe irgendwie dass GefĂŒhl, dass ich damit schneller vorankomme, als wenn ich die Gesangstunden fĂŒr IntonaionsĂŒbungen opfere.
Nachdem ich mehere Tage demoralisiert war, weil ich ein recht gutes Gehör habe aber beim Tönetreffen kaum Fortschritte mache, habe ich gestern durch Zufall relativ zĂŒgig (zumindest deutlich schneller als sonst) gute Ergebnisse erzielt, indem ich meine modernen Kopfhörer gegen alte,
geschlossene Vinatge-KH ausgetauscht und die Übertragung meines Gesanges ausgeblendet habe. Anscheinend kann ich jetzt am Anfang das besser steuern, wenn ich meine Stimme ĂŒber die Resonanz im Kopf wahrnehme, als wenn ich sie direkt höre.
Ist das normal oder ist das eher kontraproduktiv? Und falls ja, gibt es noch andere Möglichkeiten, meine Stimme so wahrzunehmen wie der dritte? Das was ich hier im Forum mit dem Eimer ĂŒbern Kopf gelesen habe, funzt wohl nicht so gut, komme mir auch ein bißchen blöd dabei vor.
Ich habe mir mal die HĂ€nde vor die Ohren gehalten, das ist im Vgl. zu der KH-Sache nicht ganz so gut. Ich werd das aber wohl trotzdem in meine Übungen einbauen. Bin auf Euren Input gespannt.
Vielen Dank.
 
Wie haben wir uns das vorzustellen? Mit geschlossenen Kopfhörern werden die Resonanzen der eigenen Stimme ĂŒbertönt, so dass du nur deine Stimme hörst als wĂŒrdest du eine Aufnahme abspielen, ja?

Das könnte ja ein Ansatz sein, wenn es denn funktioniert. Ich fĂŒrchte nur, dass du dir auf diese Weise den Weg nicht gerade erleichterst, ohne Hilfsmittel Kontrolle zu haben. Insofern wĂŒrde das doch dein Problem vielleicht nicht verschlimmern, aber manifestieren. Es geht doch gerade darum, deine Eigenwahrnehmung zu trainieren, die blendest du ja aber aus.

Ich habe, als ich im Stimmbruch war, zum ersten Mal bewusst Aufnahmen gemacht und war damals ziemlich schockiert. Dieses Lernen, wo ich mich eigentlich gerade mit meiner Stimme aufhalte, hat etwas gedauert und ich habe es als enorm wichtig empfunden, mich selber von innen wie auch aufgenommen von außen zu hören. Das hĂ€tte abgeschottet fĂŒr mich niemals funktioniert.

Ich vermute also, dass du mit den geschlossenen Kopfhörern eher auf dem Holzweg bist.
 
Wie haben wir uns das vorzustellen? Mit geschlossenen Kopfhörern werden die Resonanzen der eigenen Stimme ĂŒbertönt, so dass du nur deine Stimme hörst als wĂŒrdest du eine Aufnahme abspielen, ja?

Üblichweise ĂŒbe ich mit backingtrack und Micro a) entweder ohne KH oder b) mit offenen oder in-Ear-KH und höre dabei meine Stimme entweder frei (<-- nennt man das so?) oder ĂŒber KH. Bei der anderen Variante mit den geschlossenen KH und habe die Übertragung des Mircos auf die KH ausgeblendet und nur den backing track gehört,
aufgenommen wurde es zusammen; wĂ€hrend des Singens nehme ich hierbei meine Stimme vorwiegend ĂŒber die ResonanzrĂ€ume des Kopfes wahr. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich damit die Töne besser treffe, sondern es hat sich zufĂ€lligerweise beim Rumregeln am Pult ergeben; trotzdem war das Ergebnis deutich besser als sonst,
so dass ich noch eine weitere Stunde so geĂŒbt habe. Die Frage ist, ist das Zufall oder durchaus eine probate Methode? Mit ist schon klar, dass das auf Dauer wohl wenig zielfĂŒhrend sein wird, wenn ich nicht immer mit den MickymĂ€usen auf dem Kopf rumlaufen will. Aber ist es denn zum Üben sinnvoll oder soll ich mich davon verabschieden?
 
Also, um ehrlich zu sein, ich glaube, du fixierst dich ein wenig zu sehr auf irgendwelche technischen Sachen. Meiner Meinung nach bist du damit tatsĂ€chlich etwas auf dem Holzweg bzw. folgst einer trĂŒgerischen FĂ€hrte. Ich denke nicht, dass das wirklich so funktioniert.

Gerade mit geschlossenen KH höre ich doch die Resonanzen und die Töne per Knochenleitung am deutlichsten...?

Meine Meinung zu dem Thema:
Richtig singen heisst zunÀchst mal richtig hören. Genauso wie man nur richtig malen kann, wenn man richtig sieht.
Inwieweit das richtige Hören der eigenen Stimme ausgeprÀgt ist, hÀngt (bei einem gesunden Menschen) vor allem davon ab, wie intensiv und ausdauernd man sich mit seiner eigenen Stimme auseinander gesetzt hat.
Wenn man gerade erst beginnt, mit der Stimme und deren Hören zu arbeiten, mĂŒssen sich die Sinne erst entsprechend ausbilden. Das kann man kaum beschleunigen, allerhöchstens dadurch, dass man vermeidet, an der falschen Baustelle zu arbeiten, um seine Sinne nicht irrezufĂŒhren.
Das dauert seine Zeit und geht leider nicht mit Gewalt herbeizufĂŒhren.

Die Sinne mĂŒssen vor allem lernen, WORAUF sie achten sollen. Wenn man das immer wieder macht und dabei so fixiert wie möglich bleibt, ist man auf dem besten Weg.

Als ich mit GU angefangen habe, war es oft so, dass meine GL Nuancen (z.B. beim Stimmsitz) gehört hat, die ich selber nicht wahrgenommen habe, die ich heute jedoch unterscheiden kann.
 
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Aber ist es denn zum Üben sinnvoll oder soll ich mich davon verabschieden?

Du solltest dich davon verabschieden. Und wenn du schon dabei bist, verabschiede dich zum Üben auch gleich vom Mikro. Es gibt eine Zeit, wenn man sich mit Mikrofonen und dem Umgang mit denselben auseinandersetzen sollte, aber so weit bist du offensichtlich noch nicht. Sing einfach, ohne Firlefanz, und nimm dich dabei auf (jaja, dazu ist ein Mikro nötig, stell's irgendwo hin und kĂŒmmer dich nicht drum). Das ist der effizienteste Weg. Kopfhörer, Mikros, Effekte etc. lenken nur ab und bringen dich nicht weiter.
 
manno.
Danke fĂŒr Antworten.
Das mit der Ungeduld geht mir echt auf den S[]ck
 
Hab Geduld - Singen lernt man ebensowenig von heute auf morgen wie Gitarre spielen oder jedes andere Instrument deiner Wahl. Bist du generell ein eher ungeduldiger Mensch oder nur jetzt grad beim Singen lernen? Versuche, sie zu bezÀhmen, sie hat sich gefÀlligst vom Acker zu machen - sonst sehe ich die Gefahr, dass du irgendwann einfach die Lust verlierst. WÀre doch schade.

(Sing-it ist mir zuvorgekommen, auch ich wĂŒrde dir dazu raten, sĂ€mtlichen Schnickschnack wegzulassen, dir eine Akustik-Klampfe zur Begleitung zu schnappen und "nackt" (ohne Technik meine ich :D) zu singen, singen, singen.)

Hab Spaß und vor allem: Geduld!
Gruß, Ayeelah
 
Viel gĂŒnstiger als Earmaster:

Einfach mit dem Finger ĂŒber den Knorpel am Gehörgang reiben. Dadurch entsteht ein StörgerĂ€usch. Das zwingt das Gehirn, genauer hinzuhören.

Das Problem mit dem sich nicht hören, liegt meistens daran, dass man sich nicht genau zuhört, bzw. den Ton nicht im Vorfeld vorstellt. Als Instrumentalist ist man hÀufig gewohnt, den Ton erst NACH dem Spiel zu kontrollieren, nicht mittendrin oder gar davor.
Wenn du richtiges Intonieren auf der Gitarre ĂŒbst (Stichwort: Sound kommt aus den Fingern), sollte deine gesangliche Intonation auch besser werden. ;)
 
Viel gĂŒnstiger als Earmaster:

Einfach mit dem Finger ĂŒber den Knorpel am Gehörgang reiben. Dadurch entsteht ein StörgerĂ€usch. Das zwingt das Gehirn, genauer hinzuhören.

Das ist doch mal ne Antwort. Ich denke, sowas hat indirekt mein alter KH gemacht, so dass ich mich wohl mehr oder besser auf den zu erzielenden Ton konzentrieren konnte/ musste.
Danke
 
Hallo,
ich möchte nochmal eine RĂŒckmeldung zu meinen Erfahrungen geben, die ich in der Zwischenzeit machen durfte.
Zuerst habe ich mal einen Gang rausgenommen und etwas weniger geĂŒbt. Beim Gesangsunterricht habe ich festgestellt, dass ich die Töne treffe, sobald ich mir ein Ohr zuhalte (das deckt sich genau der Beobachtung, die ursprĂŒnglich den geschlossenen KH machen konnte),
somit sind auch die Intervalle nicht mehr eine so große HĂŒrde fĂŒr mich. Warum das so ist, konnte mir keiner erklĂ€ren. Sobald ich den Finger wieder von Ohr nehme, muss daruf achten, mich nicht wieder zu verlieren, dass ist natĂŒrlich reine Übungsache.
Ich hatte dann die Gelengeheit einen Chorleiter in unserer NĂ€he kennenzulernen, der diese Ohrzuhaltenummer öfter anwendet, die genaue BegrĂŒndung konnte er mir nicht liefern, ist auch nicht unbedingt wichtig,
weil ich ja sowieso nicht das Ohr zuhalten kann, wenn singen und gleichzeitig Gitarre spiele.
Festzuhalten bleibt aber, dass ich in meinem AnfĂ€ngerzustand die Schwebung zwischen zwei unterschiedichen Tönen (dem vom Klavier und meinen gesungenen) besser wahrnehme, wenn ich das Ohr zuhalte, dasselbe gilt natĂŒrlich auch fĂŒr gefĂŒhlte Resonanz, wenn die genau ĂŒbereinanderliegen.
AllmĂ€hlich kann ich immer öfter die Finger aus dem Ohr nehmen - beim Singen, es ist ja echt hinderlich...wenn man mal bei der KĂŒchenarbeit, auf dem Fahrrad oder sonst wo singt.
 
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Ein Ohr zuhalten, wenn man sich selbst nicht richtig hört, war bei uns im Jugendchor immer Gang und Gebe.

Das liegt daran, dass man sich selber neben den Ohren auch durch die Knochenleitung hört. HĂ€lt man das Ohr auf einer Seite zu, wird der Schall von außen abgeschaltet und man hört auf diesem Ohr nur noch das, was ĂŒber die Knochen geleitet wird, also die eigene Stimme.
 
AllmĂ€hlich kann ich immer öfter die Finger aus dem Ohr nehmen - beim Singen, es ist ja echt hinderlich...wenn man mal bei der KĂŒchenarbeit, auf dem Fahrrad oder sonst wo singt.
Beim Radfahren wĂŒrde mich die Fliegen im Mund wesentlich mehr stören als ein Finger im Ohr :igitt:
 
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Muss es denn unbedingt ein Finger sein? Ein Ohrstöpsel tut es auch und wenn es unbedingt Fleisch sein muss, geht auch ein kleines StĂŒck Wurst ;)
Was ansonsten auch hilft sich selbst lauter zu hören ohne den mupfigen Ohrstöpselsound, ist die Hand hinter die Ohrmuschel zu legen und einen großen Trichter nach vorne zu machen. Da hört man NebengerĂ€usche von hinten und von der Seite weniger und Schall von vorne (z.B. deinem Mund) wird leicht verstĂ€rkt.
Ich selber bevorzuge den Ohrstöpsel, weil das vor allem wenn man in der Band singt noch den angenehmen Nebeneffekt des Gehörschutzes hat. Zum Üben solltest du trotzdem versuchen die Ohren beim Singen frei zu haben. Beim Chor kannst du dir ja in ein Ohr einen Stöpsel reinmachen um dich selber lauter zu hören und das andere frei zu haben, um die anderen zu hören.
 
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Es reicht ĂŒbrigens auch schon, einfach den Handballen aufs Ohr zu legen/leicht drĂŒcken, man muss nicht unbedingt mit dem Finger ins Ohr fahren.
 
"Entschuldigen Sie, Ihnen guckt da ein Wienerle aus dem Ohr!" :D
 
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Boah ihr S[]cke (an diese Stelle muss jetzt der Empörsmiliey hin, ich habe den aber nicht gefunden) .... ich bin Vegetarier

also Möhrchen ins Öhrchen
 

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