Fender verkauft Bodys und Hälse - auch in Deutschland?

  • Ersteller Mr.Blue
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Ist der Skunk-Stripe hier echt eine Art "Ausgleicher" für die Witterungsschwankungen das Ahorn oder nur reine Zierde?

Der war immer eine Abdeckung für die Nut in die der Halsstab eingesetzt wurde. Bei aufgeleimten Griffbrettern kann man aber davon ausgehen, dass es sich rein um Zierde handelt. Bei ganz billigen Hälsen ist er auch schon mal einfach aufgemalt. ;)
 
Du bestätigst meine Vermutung, murle1.



Wie ist das eigentlich - Holzfachmänner nach vorn - beim sagen wir mal, Standard-Ahorn. Also keine Vogelaugen, kein Quilted Maple, sondern hundsordinäres, eher unauffälliges Ahorn - eben für die 0815-Hälse. Gibt es hier auch große Unterschiede in Härte, Elastizität, etc.? Vermutlich ja, oder?

Ist der Skunk-Stripe hier echt eine Art "Ausgleicher" für die Witterungsschwankungen das Ahorn oder nur reine Zierde?

CU MM

Da gibt es schon Unterschiede, in der Dichte, was man am Gewicht merkt, oder an der Richtung der Jahresringe (stehende oder liegende). Welche davon besser sind, streiten sich die Geister. Natürlich gibt es härtere und weicher. Was besser ist wofür - auch das könnte diskutiert werden.
Der Skunk- Stripe hat nur die Funktion, die Fräsung für den billigsten Halsstab wieder zu verschließen. Und obwohl bei einem aufgeleimten Griffbrett es nicht nötig wäre, weil dort der Stab von oben eingesetzt wird, findet man es auch bei Hälsen mit Palisander oder Ebenholzgriffbrettern. Das hängt mit der Massenfertigung zusammen...
Ich leime grundsätzlich die Griffbretter auf, auch die Ahorn auf Ahorn. Dadurch werden die Hälse verwindungssteifer und es ist möglich einen Doppelweghalsstab einzubauen. Der wesentlich vorteilhafter ist, und nur ein, zwei Euronen mehr kostet. Aber bei 10000 Stück pro Monat....Wäre ein lecker Taschengeld.
Für Interessenten habe ich einmal Bilder angehängt, wie ich Hälse baue, die mir mit CNC vorgefertigter Rückseite gemacht wurden.
Die Reihenfolge der Bilder ist nicht ganz richtig. Einmal die einzelnen "Produktionsschritte", dann wie mit einer Primitivschablone und Handoberfräse der Halsstabkanal gefräst wird, und die Verleimung des Griffbrettes. Und ein Bild von der CNC bei der Arbeit die Rückseite des Paddelhalses zu fertigen. Kopfplatte wird mit Säge, und der Übergang Halsschaft und Kopfplatte wird mit einem speziellen Schleifer von Hand erledigt.!
Dann bleibt nur noch das Bundieren und die Feinarbeiten wie Schleifen u.A..
PS: Ein Bild zeigt wie ein kräftiger Hals mit einer Ziehklinge flacher gemacht wird, oder auf eine besondere Form auf Wunsch.
 

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Hi!

Ich finde das ist eine echt gute Nachricht :great:

Und die Preise für die Mexico-Hälse und Bodies muss man ja wohl mehr-als-fair nennen!


Schade, dass wir in good old Europe diesen Service (bislang) noch nicht geniessen dürfen :(


cheers - 68.
 
Ich habe mir mal das Angebot auf der Fender Homepage angesehen.
Einerseits gut, andererseits fragt man sich, wie schlecht es der Firma mittlerweile eigentlich wirklich geht.
Erst der zurückgezogene Börsengang letztes Jahr und nun das...
Werden wir uns also in Zukunft auf viele Ramschgitarren mit Fender Hals gefasst machen müssen?
Harley Benton gekauft, Fender Hals drauf... fertig ist die "Strat" für unter 300€.
 
Harley Benton gekauft, Fender Hals drauf... fertig ist die "Strat" für unter 300€.

Das geht auch billiger, einfach ein Decal um € 5 drauf und fertig.

Die Frage ist, was man davon hat, die Gitarre wird dadurch nicht besser. Gerade die Hälse der meisten Billiggitarren sind gar nicht schlecht, von überstehenden Bünden, die sich aber leicht abschleifen lassen, einmal abgesehen.

Nicht zu vergessen, dass man auch die passenden Mechaniken für die Ersatzhälse haben muss. Ein Original-Fenderhals mit unpassenden (nicht Fender) Mechaniken ist auch nicht das Grüne vom Ei. ;)
 
Das stimmt natürlich. Auch finde ich es gut, dass man eventuell einen Hals relativ erschwinglich Ersatzteil für seine Strat bekommen kann, ohne sich ein Bein auszureißen.

Was bedeutet eigentlich genau 'quartersawn' als Qualitätskriterium für einen Hals, bzw. welche Hälse sind quartersawn?
 
Da gibt es schon Unterschiede. Ob stehende oder liegende Jahresringe, oder im ungünstigeren Fall "schräg". Das kann dann auch einen Einfluss darauf haben, wie leicht sich der Hals verzieht.

Edit: Quartersawn = stehende Jahresringe, Flatsawn = liegende Jahresringe
 
Hi,

...Der Skunk- Stripe hat nur die Funktion, die Fräsung für den billigsten Halsstab wieder zu verschließen...

THX! Ich hab' mich blöd augedrückt: Verschluss für Stabrückseite ist klar - mir ging es ansich nur darum, ob man hier automatisch mit eine zusätzliche "Biegesteife" einbaut. Aber wohl eher nicht, ich denke, da spielt der Stab die tragendere Rolle. Das bißchen Skunkstripe wird hier wohl wenig Gewinn bringen, oder? :gruebel:

Solche Bilder finde ich immer echt beeindruckend!

CU MM
 
Wenn du durchgehende Nussbaum Streifen hast, also einen gesperrten 3 bis 5 teiligen Bubinga/Ahorn Hals, dann ist das schon vorteilhaft für die Stabiliät.

Noch was zum Thema Quartersawn:

Ob die wirklich stabiler sind und im Vergleich zu Flatsawn "knackiger, mit weniger Sustain" klingen, kann ich echt nicht sagen. Wahrscheinlich spielt das bei einem recht dicken Hals keine Rolle mehr, bei dünnen Brettchen allerdings wohl schon. Da bin ich auch schon vom schön anzusehenden Vogelaugenahorn etwas traumatisiert, der manchmal dazu neigt, sich wie eine Nudel zu drehen.

Wenn ich mir vorstelle, wie ein Baumstamm zersägt wird, ist halt Quartersawn auch die Rarität und somit sowieso schon alleine deshalb teuerer. Der Großteil der Kanteln wird schräge Jahresringe haben und diese findet man auch häufiger bei günstigen Seriengitarren. Was aber mitnichten heißen muss, dass das Instrument dann "schlechter" klingt! Wollte das nur nochmal dazu sagen, bevor sich hier jemand aufregt.
 
...bevor sich hier jemand aufregt.

Wundert mich schon, dass hier noch niemand herumquakt von wegen dieser Hals und dieses Holz klingt anders als jender Hals und jenes Holz vs. neinwiekannmannur, das klingt alles gleich...

Und das möglichst ohne jedes Experiment...

OK, liegt bestimmt am Sommerloch. Hoffentlich bleibt's so... ;)
 
Erfahrung ist ok und sachliche Bericherstattung - wie hier gerade läuft - sowieso!

Nur bitte kein Hörensagenundichhabeschonimmergehört... wir hatten's ja bei den Bodys erst vor kurzem. Was der eine experimentell und der andere durch jahrelange Erfahrung mehr oder weniger im Blut hat, kanzelt ein nächster als Voodoo ab, ohne u.U. eigene Erfahrung oder experimentelle Unterstützung.

Aber das möchte ich jetzt nicht wieder aufkochen, lieber Back to Topic. :)
 
Zu deinem Beispiel darf man dann aber auch die Frage stellen, ob es nicht als Experiment gilt, wenn man viele Les Pauls und SGs gespielt hat und tendenziell immer einen typischen Unterschied gehört hat - und das, wo der Hals mehr oder weniger gleich ist, aber der Korpus eben nicht. Dass man dann darüber, ob das tatsächlich so ist, 10 Seiten diskutieren kann, fand ich auch erstaunlich. *g*

Der Hals hat natürlich auch nen Einfluss, bestimmte Resonanzeigenschaften (einfach mal draufklopfen, klingt dann auch nciht immer gleich), begünstigt möglicherweise Deadspots, schwingt mit, schwingt kaum mit, verbiegt sich, dreht sich, oder tut das nicht, ist dick, dünn, flach, oval, rund, was auch immer.

Wer mal bei seiner Strat nur den Hals gewechselt hat (und selbstverständlich alle Schrauben exakt gleich angezogen hat wie vorher und auch nix an der sonstigen Einstellung verändert hat *g*), weiß ja, dass es einen klanglichen Einfluss gibt. Darüber braucht man sich wirklich nicht streiten.

Hier gehts ja nun eher um die Frage, ob ein 0815 Fender Hals 400 Dollar kosten darf. Meine Antwort: Klar, solange es Leute gibt, die sowas kaufen, warum nicht?
Alternativen dazu wurden auch schon genannt.

Übrigens kann man sich auch bei Unicutguitars für wenig Geld einen Hals anfertigen lassen, wenn man Sonderwünsche hat. Nur als kleiner Tipp!
 
Die zuletzt ausführlich geführten Diskussionen über den Einfluss des Holzes auf den Klang, sind nicht so lange her, dass man es hier schon wiederholen müsste. Bite, danke. :)

Die Optik eines "quadratgesägten" (angeblich wagenschott zu deutsch) Halses gefällt mir gut, wobei die Querstreifen ja wohl nicht die Jahresringe sind, und auch gar nicht vorhanden sein müssen. Hauptsächliches Erkennungsmerkmal sind wohl die eng zusammenliegenden Jahresringe.

So wird gesägt:

wood-flooring-plain-sawn_clip_image001.jpg oder so: quartersawn01.jpg

So kann es aussehen:

IMG_1017_zps1e70b568.jpg


oder einfach so:

qsawn3.jpg
 
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In einem Video von Session Music wurde damit geworben, dass die Classic Vibe Strats einen quartersawn Hals hätten. Ist das denn etwas unglaublich besonderes oder hat das jede handelsübliche Strat?
Ich kann eigentlich kaum einen Unterschied zwischen meiner Classic Vibe und meiner Fender Standard Strat feststellen, was die Jahresringe im Ahorn angeht.
 
In einem Video von Session Music wurde damit geworben, dass die Classic Vibe Strats einen quartersawn Hals hätten. Ist das denn etwas unglaublich besonderes oder hat das jede handelsübliche Strat?

Quartersawn ist teurer, weil komplizierter zu sägen und mit mehr Verschnitt, also hat das nicht jede Strat. Wenn man einen Baumstamm aber mit einer Fächersäge aufschneidet, entstehen gegen die Mitte hin aber Bretter, die quasi auch zum Zentrum hin gesägt sind und somit der Definition von "quartersawn" entsprechen. Nach meinem Verständnis nach jedenfalls. :)

Wenn man dieses Bild ansieht, wird es wohl deutlich. Das erste Brett im linken Bereich würde auch genau so entstehen, wenn man den Stamm schichtweise aufsägt:

288651d1373457360-fender-verkauft-bodys-haelse-auch-deutschland-wood-flooring-plain-sawn_clip_image001.jpg



Nicht liegend und auch nicht stehend, sondern schräg, der Hals von meiner Squier CV 50's:

IMG_1115.sized.jpg
 
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Was versteht iht unter zertifizierten Holz? Für den Gitarrenbau geeignet oder aber Naturschutzzertifiziert aus nachhaltigen Anbau. Wieviel Gitarrenhersteller davon halten hat ja einer der Größten bewiesen indem er illegal Holz aus dem Regenwald kaufte und es Durchsuchungen gab :) Denke jeder kennt die Geschichte. Zertifikate sind nur dazu da die Preise oben zu halten...
 
...


Nicht liegend und auch nicht stehend, sondern schräg, der Hals von meiner Squier CV 50's:

IMG_1115.sized.jpg

um wenigsten etwas vodoo an den Start zu bringen:

der Hals würde nicht in mein Beuteschema passen... eher so etwas
nicht weil er älter ist, ich hab bloss auf die Schnelle kein anderes halbwegs öffentliches Bild gefunden
null Ahnung, welche Art von Ahorn das ist, aber die 'Linien' sind wesentlich schärfer abgegrenzt
gibt's oft in 70er Hälsen, aber auch in 90ern aus Japan und Mexico - und eben nicht durchgängig
(ich habe 2 Bässe nach diesem Kriterium gekauft, zur vollsten Zufriedenheit)
meine anderen beiden weisen ebenfalls dieses Merkmal auf, aber da war es Zufall.
Der Grund für die Strategie: Detailphotos eines Halses, von dem ich sehr gute Aufnahmen kannte.
Habe folglich einfach die gleiche Holzstruktur in späteren Modellen gesucht - für mich funktioniert es... :D
(die Schnittrichtung ist mir dabei relativ egal)

cheers, Tom
 
Zertifikate sind nicht da, um Hölzer teurer zu machen. Sondern um den Bestand zu erhalten. Es wird bestimmt wie viel von einer Sorte geschlagen werden darf... wer das bestimmt...? Und die Sorten dürfen nicht verkauft werden, und nicht exportiert. Außer es ist nachgewiesen, das sie vor einem bestimmten Datum "geerntet " wurden.
Zu stehende oder liegende..: Die liegenden Jahresringe finde ich teilweise von der Optik schöner..
 

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