Anschlagen und Mitzählen

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M0rgenstern
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Da ich neu hier bin erstmal ein liebes HALLO an alle da draußen.

Ich lerne jetzt seit etwa einem Jahr E-Gitarre und das läuft soweit auch ganz gut. Aber leider habe ich ein Problem, das ich einfach nicht in den Griff bekomme: Der Takt beim Spielen.
Inzwischen hat sich das ganze schon gebessert in soweit, dass ich, wenn ich Musik höre, im Takt mitzählen und mittippen kann. Aber wenn ich selbst spiele funktioniert nichts.
Wenn ich Viertel-Noten zähle und auch darauf anschlage ist das kein Problem. Auch wenn ich nur auf 1 und 3 oder 2 und 4 oder ähnliches anschlage. Das funktioniert inzwischen auch ohne dass ich dann schneller oder langsamer werde. Aber sobald ich Anschlagen soll, wenn nicht gerade eine Note ausgezählt wird, komme ich komplett raus. Das heißt: Wenn ich Viertel zähle, aber Achtel anschlagen möchte, dann verliere ich entweder mit der Hand total den Rhythmus oder ich zähle/tippe einfach plötzlich so schnell wie ich anschlage. Wenn ich aber "1 und 2 und 3 und 4 und" zähle, dann klappt es mit den Achtel Anschlägen. Allerdings wird es dann wieder schwierig nur auf die Viertel anzuschlagen.
Heißt also: Zähle ich im Viertel-Rhythmus schaffe ich es nicht, schneller Anschläge zu machen. Zähle ich im Achtel Rhythmus schaffe ich es nicht schnellere oder langsamere Anschläge zu machen. Ich schaffe es eigentlich nur, in dem Moment anzuschlagen in dem ich auch zähle/tippe. Mein Gitarrenlehrer übt oft mit dem Metronom mit mir und spielt dann auch gleichzeitig mit. Dann klappt das ganz gut. Aber ich zähle dann meistens gar nicht mehr mit sondern spiele nach Gefühl. Wenn ich aber alleine spiele dann werde ich meistens zwischendurch schneller oder langsamer.
Habt ihr vielleicht Tipps, was ich da tun könnte?
Wie habt ihr geübt/übt ihr das Zählen beim Spielen?

Würde mich wirklich über ein paar Antworten freuen.

Viele Grüße,
M0rgenstern
 
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Das Zauberwort lautet »Metronom«. ;)
Übe immer zum Metronom. Erst fluchst Du vielleicht, aber das bringts auf Dauer.
 
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Hallo Basstom,

Vielen Dank für deine Antwort. Das Problem ist, dass das auch nicht mit Metronom klappt. Ich muss ja auch irgendeine Weise mitzählen, wenn das Metronom läuft. Und da liegt dann wieder da Problem. Ich verspiele mich, weil ich halt entweder anfange schneller zu zählen als das Metronom läuft (z.B. beim 8tel spielen) oder ich fange an nur noch auf die Momente anzuschlagen in denen gezählt wird. Ist total komisch. Irgendwie hat die Schlaghand in meinem Kopf Vorrang vorm Zählen.

Viele Grüße,
M0rgenstern
 
Und trotzdem: Metronom!^^

Aber erstmal ein "Hallo" zurück.:)

Schau mal im Internet, die gibts auch online oder als Freeware zum runterladen. Da kann man zum Beispiel die 1 betonen, das hilft dir vielleicht auch nochmal weiter.

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass zu Musik spielen helfen sollte. Zu Backingtracks zum Beispiel, auch locker im Netz und youtube zu finden. Oder nur zum Schlagzeug spielen, da hast du dann vielleicht genügend Betonungen, dass du dein Problem gebacken bekommst ;)
 
Versuchs mal mit einer Software wie guitarpro oder Tuxguitar. Da siehst du die Tabulatur und Noten des Songs in echt Zeit und kannst auch ein Metronom dazu laufen lassen. Außerdem kannst du die Geschwindigkeit des Songs nach belieben senken und anheben und dich so dann an das Zieltempo herantasten ;)
 
Üüüüüüüüben. Mit welcher »Taktkrücke« auch immer, letztendlich läuft es darauf hinaus.
Vielleicht auch mal weg mit der Gitarre, und einfach nur Taktübungen machen. Aber natürlich mit Metronom, und erst einmal schön langsam.
 
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Hallo zurück ;)
Also Metronom ist immer super! ICh persönlich finde auch das aktive Musik hören wichtig. Also Musik nicht einfach hören, sondern versuchen sie rhythmisch zu verstehen. Was macht das Drum-Set, die Gitarre, der Bass?
Dann einfach auch mal ohne Gitarre üben und einen Rhythmus klatschen oder klopfen. Mal ein Lied ausdrucken und die Noten durchgehen und den Rhythmus klopfen!

Und so wie immer: Kopf hoch und üben üben und nochmal üben!

LG
 
Das Problem des TE wird nicht vorrangig darin liegen gleichmäßig zu spielen, sondern darin anders zu zählen oder mit dem Fuß mitzuklopfen als was er spielt.

Ich hatte das selbe Problem und immer nur nach Gefühl gespielt. 4tel klopfen und 8tel spielen ging noch, aber 4tel klopfen, zwei achtel spielen, 8tel pause, 8tel spielen, zwei 4tel spielen, solche sachen waren dann schwierig bzw. unmöglich. Da hilft nur viel und intensiv mit betonungen spielen ,irgendwann kommt der rythmusfuß dann von selbst ;).
War zumindest bei mir so. Oder beinhart immer mit metronom.
 
Nimm dir nur mal einen oder zwei Takte vor und zähle/spiele dann so langsam, bis du es schaffst, Anschlag und Zählen in Einklang zu bekommen. Zur Not machst du das so langsam, dass man zwischen den Zählzeiten zum Rauchen rausgehen oder ein Bier aufmachen kann. Nimm dir einen Schmierzettel und male es dir auf. Erst, wenn du schafst die beiden Takte sicher zu zählen und anzuschlagen, wirst du Schritt für Schritt schneller. Hier hilft der Metronom!

Versuche am Anfang auch, den Wechselschlag immer einzuhalten. Also z.B. bei 8tel-Timing nur auf den Vierteln ab und auf den 'und' Zählern aufschlagen. Bei Vierteln bemühe dich, diese gleichmäßige Pendelbewegung deiner Schlaghand beizubehalten - also nur auf 1,2,3,4 abwärts anschlagen und bei den Aufwärtsbewegungen ('und') die Saiten nicht anschlagen.

Mit der Zeit bekommst du darin Routine und du bist immer schneller im richtigen Groove. Beim Lernen komplexer Anschlagmuster müssen auch Profis immer wieder mal mit der Geschwindigkeit herunter gehen und ein Bier holen. ;)
 
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Hey,

Wow. Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.
Eure Tipps habe ich mir jetzt mal zu Herzen genommen und eben gut eine halbe Stunde mit dem Metronom geübt. 60BpM und dann verschiedene Muster geschlagen. Also mal nur auf die 1, nur auf die 2, nur auf die 3, nur auf die 4, dann auf alle, dann auf 1 und 3 und so weiter. Das hat recht bald gut geklappt. Dann habe ich versucht achtel zu schlagen oder einfach nur Offbeat Schläge zu machen.... Und dann war ich wieder raus. Aber ich finde das Training hilft vor allem ein Gefühl für den Beat zu bekommen und die Zählzeiten etc.
Habe zusätzlich noch eine Instrumental Version von Highway To Hell gesucht und dann dort versucht mitzuspielen. Das funktioniert eigentlich ganz gut weil man ja das Schlagzeug hat. Aber mitzählen war irgendwie nicht.

Viele Grüße, und vielen Dank nochmal,
M0rgenstern
 
Hiho!

Leg jeden Tag für 20 Minuten deine Gitarre beiseite, nehme ein Metronom und Klangstäbe (durch viel Klatschen sind mir schon die Hände aufgerissen) und übe:

- Muster von ganzen, halben und viertel Noten
- Aufbauend dazu Muster aus Achtel und Sechzehntel sowie reine Sechzehntelmuster
- Parallel dazu von Anfang an Triolen, Triolen, Triolen bis der Arzt kommt - wenn du die richtig kannst dann Muster mit Triolen
- Aufbauend dazu Rythmuspyramide Ganze, Halbe, Achtel, Triolen, Sechzehntel und wieder runter

Alle Übungen mit Metronom und jeden tag anderes Tempo zwischen 45 und 60bpm. Wenn du das alles gut kannst (nach einem halben bis einem Jahr) kannst du das Metronom auch schneller stellen.

Genau ist wenn du das Metronom durch die Klangstäbe nicht hörst!
 
Hallo Tomorrowsttar,
Ich würde dir zusätzlich zu den guten Tipps wie Metronom oder die Rythmuspyramide noch einige weitere nennen.
Und zwar mache ich das -wenn ich Probleme mit dem Rythmus habe- immer so, dass ich erstmal Deadnotes (also abgedämpft) spiele. Das hat den Vorteil, dass man sich komplett auf den Rythmus konzentrieren kann, also auf die rechte Hand ohne dass man von dem eigentlichen Klang abgelenkt wird. Dann zähle ich mich ein und das nicht nur einen Takt sondern mehrere und nehme meine rechte Hand gleich in dem Rythmus in dem ich einzähle mit. Das mache ich solange bis ich mich "bereit" fühle... und dann haue ich mir sozusagen die Deadnotes um die Ohren, bis es klappt. Dazu ist ein Metronom empfehlenswert vor allem um das Tempo zu halten. Wie bereits erwähnt wurde ist auch das Betonen der ersten Zählzeit sinnvoll, bzw. kann zur Orientierung dienen. Da du erst ein Jahr spielst ist es extrem anspruchsvoll von dir zu erwarten die ganze Zeit mitzählen zu können, dafür ist es auch notwendig den Rythmus wirklich zu kennen, um nicht über den Bewegungsablauf und die Zählzeiten gleichzeitig nachdenken zu müssen, ähnlich wie beim spielen und gleichzeitigem singen. Vorerst solltest du dich auf das Mitklopfen bspw. mit dem Fuß konzentrieren, wenn das vernünftig läuft kann man ggf. einen Schritt weiter gehen.
Ein weiterer Tipp ist eigentlich auch schon hier genannt worden. Ich hatte zum Beispiel das Glück dass mich ein Freund mit in eine Band "geschleift" hat obwohl ich noch nicht wirklich der Beste an der Guitar war. Habe die zweite Gitarre gespielt und das hat mich unglaublich weit nach vorne gebracht was den Rythmus anbelangt. D.h. entweder du suchst dir ne Band mit der du zusammen spielen kannst, oder übst zu laufender Musik. Das bringt dich am meisten weiter.

Aber verkopf die Sache nicht sondern "FEEL THE RYTHM!!"
 
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Alles bisher Gesagte ist richtig und hilft weiter.
Ich sehe allerdings das Grundproblem in einer Koppelung von Mitzählen/Mitklopfen mit dem Fuß und der Schlaghand.

Die Koordination der Gliedmaßen ist beim Schlagzeug, mit dem ich als Instrument angefangen, ungleich komplexer als mit der Gitarre, da es beim Schlagzeug gleich 4 Extremitäten sind, die im Grunde unabhängig voneinander bewegt werden müssen. Oberziel ist auch hier die UNABHÄNGIGKEIT DER GLIEDMASSE.

Dein Ziel heißt: ENTKOPPELUNG der GLEIDMASSE und der eigenen Zählung im Kopf. Im Kopf werden die Impulse für die Körperbewegungen gemacht, eine Koppelung ist normal, alles andere muss geübt werden. Das passiert, indem man Bewegungen ausführt, die anders miteinander gekoppelt sind. Dadurch werden im Hirn neue Verbindungen geschaffen.
Dieses Ziel erreichst Du - meine Erfahrung (und Dein letzter Post bestätigit mir das) - nach, indem Du in einem sehr langsamen Tempo mitzählst und dann Schläge auf der Gitarre setzt.
Mach es Dir zunächst einfach: Nur auf der 1, dann nur auf der 2, dann nur auf der 3 und dann nur auf der 4. Dann nur 1 und 3; dann nur 2 und 4. Dann kannst Du natürlich auch andere Kombinationen wählen 1 und 4; 2 und 3 und so fort.

Wenn Du das drauf hast, machst Du auf den "und" weiter - auch hier in dem langsamen Tempo, in dem Du nicht durcheinander kommst.

Dann Kombinationen von auf der Zählzeit und den "und" üben.

Ziel ist NICHT Schnelligkeit. Ziel ist, dass die derzeit bestehenden Verknüpfungen im Hirn, die Deine Gliedmaße steuern, aufgelöst und neue geschaffen werden. Bevor das nicht passiert, passiert gar nix oder nur zufällig bzw. sporadisch.

Sobald Du entkoppelt und neue Verbindungen geschaffen hast, kannst Du das Tempo steigern und wirst zunehmend in der Lage sein, frei zu spielen und bald jede möglichen Schlagrhytmen über einen vorhandenen Grundrhytmus/eine Zählzeit zu spielen. Du hast es geschafft, wenn Du im Grunde nicht mehr bewußt zählen musst - nur am Anfang, wenn Du einen neuen Schlagrhytmus übst oder entwickelst.

Wie lange das dauert, kann ich Dir nicht sagen, weil das individuell sehr unterschiedlich ist - wichtig ist nicht so sehr, wie lange Du übst, sondern dass Du regelmäßig übst, auch wenn es nur kleinere Übungen sind. Du kannst auch Trockenübungen machen, indem Du mitzählst, die 1 oder 1 und 3 mit dem Fuß mitwippst und dann die Schlaghand den Schlag ausführen läßt - um zu Entkoppeln bzw. neue Verknüpfungen zu schaffen, reicht eine Andeutung, da der Impuls im Hirn hin zum Muskel entscheidend ist und nicht die exakte Ausführung an der Gitarre.

Viel Erfolg!

x-Riff
 
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Hallo Morgenstern,

wenn du mit dem Fuß wippst, dann hat dieser ja, vereinfacht gesagt, 2 Zustände. Nämlich unten, am Boden, und oben, in der Luft (am höchsten Punkt bevor er wieder runter geht). Am Boden das sind die Viertel, in der Luft die Achtel. Das mit dem langsam üben wurde ja bereits erwähnt. Jetzt langsam anfangen und immer anschlagen wenn der Fuß unten bzw. oben ist. Später kann es dann komplexer werden, sowas wie Viertel, Achtel-Achtel, etc..

Gruß
Klaus
 
Versuche am Anfang auch, den Wechselschlag immer einzuhalten. Also z.B. bei 8tel-Timing nur auf den Vierteln ab und auf den 'und' Zählern aufschlagen. Bei Vierteln bemühe dich, diese gleichmäßige Pendelbewegung deiner Schlaghand beizubehalten - also nur auf 1,2,3,4 abwärts anschlagen und bei den Aufwärtsbewegungen ('und') die Saiten nicht anschlagen.

Damit kriegt man eigentlich alles im 8-tel-Bereich getimed. Wenn ich z.B. größere Pausen 'spielen' muss, dann schlage ich mit der rechten Hand weiter ohne die Saiten zu berühren. Sieht zwar bescheuert aus ist aber ein recht gutes eingebautes Metronom.

Alles bisher Gesagte ist richtig und hilft weiter.
Ich sehe allerdings das Grundproblem in einer Koppelung von Mitzählen/Mitklopfen mit dem Fuß und der Schlaghand.

Sehe ich auch so. Wie oben beschrieben benutze ich die Schlaghand als Metronom und zähle dazu. Mit dem Fuß kann ich erst dann mitklopfen wenn der Groove stimmt.


Keep on Rockin'
Sparkling Blue
 

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