Kann wirklich JEDER singen lernen?

Oscorp
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Hey,

erstmal sorry falls der Beitrag im Falschen Thread ist, bin neu und dachte mir das passt ganz gut in den Praxis-Teil. Ich bin 15, Junge, spiele Gitarre, Klavier und bald noch Ukulele (Ukulele will ich mir selber beibringen, Gittare hab ich Unterricht und Klavier schon erfolgreich selbst beigebracht) und ich will UNBEDINGT singen können. Klar singe ich wenn ich alleine zuhause bin oft, allerdings möchte ich nun mal wirklich gut singen können. Daher erstmal meine Frage: Kann man wirklich singen lernen? Oder hat das eher was mit Talent zu tun? Weil ganz ehrlich, ich treffe zwar die Töne ganz gut, ich singe aber nicht laut, ohne Technik, bekomme bei tiefen und hohen Tönen Probleme und meine Stimme ist jetzt auch nicht unbedingt mit PopsĂ€ngern zu vergleichen. Aber: Musik ist wirklich meine Leidenschaft, ich schreibe sehr viele Popsongs, Klaviersolos usw., zusammen mit einer Freundin die extrem gut singt und bekomme da immer viel Lob und alle meinen ich hĂ€tte Potential, was großes zu machen. Darauf kommt es mir aber nichtmal an, viel mehr halt darauf, meine eigenen Lieder gut singen zu können. Deshalb die Frage. Dann zur zweiten Frage: Kann ich das alleine lernen oder brauche ich einen Lehrer? Ich persönlich wĂŒrde es mit Lehrer natĂŒrlich bevorzugen, aber ich weiß nicht wie meine Eltern darauf so reagieren. Obwohl mir das auch ziemlich egal wĂ€re, wenn ihr meint dass es besser ist.

Was ich gerne können möchte: eine schöne, klare Stimme haben (wie die unten aufgefĂŒhrten mĂ€nnlichen SĂ€nger in etwa), verschiedene Techniken drauf haben und mit denen experimentieren können, Vibrato, und und und...

Als musikalische Vorbilder (die ich musikalisch oder stimmlich als solche sehe): Ed Sheeran (stimmlich und musikalisch), Twenty One Pilots (musikalisch und stimmlich), Grace Vanderwaal (musikalisch), One Direction's "Harry Styles" (mag ich zwar nicht gerade, aber stimmlich ein großes Vorbild)

Und noch eine letzte Frage aus Interesse: liegt beim Singen so viel am Talent? Weil bei nahezu allen SÀngern, die gut sind, hört man dass sie schon als Kinder damit angefangen haben oder es wenigstens schon lange machen. Daher frage ich mich: Glaubt ihr Harry Styles oder Ed Sheeran könnten so gut singen, wenn sie erst in meinem Alter damit angefangen hÀtten?

Naja, vielen Dank fĂŒr eure Antworten. WĂ€re wirklich ein großer Traum fĂŒr mich.
 
Eigenschaft
 
Du bist noch soooo jung und anscheinend sehr musikalisch .... ob ein guter SĂ€nger aus dir wird, kann niemand vorhersagen, aber die Voraussetzungen sind schon mal nicht schlecht - also anfangen und dranbleiben! Das Handwerk kannst du dir entweder autodidaktisch beibringen - oder es dir vom Gesangslehrer deines Vertrauens beibringen lassen. Letzteres ist meist der effektivere Weg, weil man sich viele Irrwege spart (in YT gibtÂŽs leider auch jede Menge Mist). Das Talent musst du allerdings selber mitbringen. Wenn du es hast, kannst du in ein paar Jahren ein sehr brauchbarer SĂ€nger werden.
 
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Weil bei nahezu allen SÀngern, die gut sind, hört man dass sie schon als Kinder damit angefangen haben oder es wenigstens schon lange machen.
Singst Du denn nie, so unter der Dusche oder so? Oder zu anderen Gelegenheiten?
Kann man wirklich singen lernen? Oder hat das eher was mit Talent zu tun?
Beides. Man kann vieles lernen; Talent erleichtert die Sache. Talent ohne Fleiß nĂŒtzt nichts, da kommen manche mit weniger Talent weiter als die mit, einfach, weil sie dran bleiben.

Ob Lehrer oder nicht - es kommt auch drauf an, was Du erreichen willst. Wenn Du beruflich singen willst, das ist ein knochenharter Job. In der Klassik kommst Du da ohne Lehrer eher nicht voran, in Pop / Rock ist imho sehr vieles GlĂŒck. Wenn ich mir so manche SĂ€nger in den Charts anhöre... :rolleyes: Da scheint es mehr auf anderes anzukommen als auf Gesangskunst.

Wenn Du nur so fĂŒr Dich singen, vielleicht in der Gegend ab und an mal auftreten willst, sing einfach. Es gibt Chöre, die bieten auch Stimmbildung an. Das ist ein ganz guter Einstieg. Ich habe jahrzehntelang nur in Chören gesungen und erst als Erwachsene angefangen, Gesangsunterricht zu nehmen. FĂŒr die MailĂ€nder Scala wird es wohl nie reichen ;). Aber ich mag meine Stimme und habe inzwischen doch einige Möglichkeiten mehr als vor dem GU.
 
Hi Oscorp,
Dein Anliegen finde ich extrem verstÀndlich und ich gehe mal so daran, dass ich danach schaue, welche Deiner Fragen wie beantwortet werden kann. Es gibt nÀmlich wichtige Fragen, die nicht beantwortet werden können und man kann sich lange Zeit damit aufhalten, sie beantworten zu wollen - und damit genau das versÀumen, was eigentlich ansteht.

Ein Beispiel fĂŒr eine solche Frage ist: Werde ich glĂŒcklich sein?
und ich will UNBEDINGT singen können.
viel mehr halt darauf, meine eigenen Lieder gut singen zu können.
allerdings möchte ich nun mal wirklich gut singen können.
Die Fragen sind auf unterschiedliche Art zu beantworten und so, wie Du sie vermischt, verunmöglichen sie fast eine Antwort.

Die Antwort auf das Anliegen, ich will UNBEDINGT singen können, heißt: Dann mache es.
Wenn ich sage, ich will unbedingt ein Haus mit Garten haben oder ich will unbedingt malen , dann ist die Antwort darauf: Dann tue alles, was dazu fĂŒhrt, dass Du ein Haus mit Garten bekommst bzw. dass Du malen kannst.

Die Antwort auf Anliegen dieser Art heißt: MACHEN.

Die Frage, ob bzw. wie gut Du das können wirst, ist eine Frage einer ganz anderen Kategorie. ZunÀchst ist "gut" sehr subjektiv und zum zweiten geht es um eine Frage der Entwicklung. (Die Ansage: Ich will unbedingt singen folgt der Logik der Kategorie: Ob oder ob nicht. Die Frage nach wie gut oder wie schlecht folgt der Logik der Entwicklung.)

Entwicklungsfragen sind nur begrenzt beantwortbar, das liegt in der Natur ihrer Sache. Zum einen weil sie sehr viele Aspekte betriffen, die alles etwas damit zu tun haben, etwas gut tun zu können: handwerklich-technisch, Talent, Inspiration, Persönlichkeit etc. Zum anderen, weil Fragen nach der Entwicklung sich nur beantworten lassen, wenn sich jemand auf den Weg begibt oder experimentiert.

Die Antwort auf Dein Anliegen, gut singen zu wollen, heißt: AUSPROBIEREN.
Wie weit Du damit kommst, wird sich im Laufe dieses Ausprobierens herauschristallisieren und durch nichts anderes.

Deine songs wirst Du auf jeden Fall singen können - ob es Dir und Deinem Publikum langt, wird sich nicht heute beantworten lassen sondern erst, wenn Du Dich mit Deinem Gesang konkret und praktisch und lernend beschÀftigst.

GrundsĂ€tzlich wĂŒrde ich sagen, dass in diesem Fall der Besuch eines oder einer GL dann hilfreich ist, wenn von dieser Seite dann RĂŒckmeldungen kommen, die Dir eine EinschĂ€tzung Deiner Entwicklung zeigen, die in etwa darauf hinauslaufen können, dass sie sagen, dass Du im Vergleich zu anderen SchĂŒler_Innen gute oder weniger gute Fortschritte machst, dass wenn sich Deine Stimme weiter so entwickelt, Du in einiger Zeit auf dem Niveau X oder Y landen könntest.

Möglicherweise lĂ€ĂŸt sich dann auch eine Frage beantworten, die Du noch nicht gestellt hast, die aber vermutlich auftauchen wird: Soll ich lieber mehr Energie in den Gesang stecken oder in das Erlernen eines weiteren Instruments oder anderer Techniken wie beispielsweise Komposition, Aufnahme und Mischen von eigenen songs?

Diese Frage ist dann einfacher zu beantworten, wenn man abschĂ€tzen kann, welcher Einsatz von wie viel Energie Dich in welcher Zeit in einem Fall dahin bringt und im anderen Fall dahin und wie wichtig die Entwicklung dieser oder der anderen FĂ€higkeit fĂŒr Dein Vorhaben ist, Deine songs umzusetzen.

Im Grunde kann das ganze in folgende FĂ€lle unterteilt werden:
a) Du lernst singen und wirst auch singen und es klappt ganz hervorragend und Du wirst Deine songs gut singen können, vielleicht sogar sehr gut.
b) Du lernst singen und Du kommst nicht wirklich voran, großartigen Spaß macht es Dir auch nicht und weiter bringen tut es Dich auch nicht sonderlich (beispielsweise in Bezug auf das songwriting). Du wirst Deine songs etwas besser singen können, aber fĂŒr Dich und Dein Publikum weiterhin nicht gut genug. [Da taucht dann in Deiner musikalischen Entwicklung die Frage auf, ob Du Dich nicht mit etwas anderem beschĂ€ftigen solltest, was Dir mehr liegt und mehr FrĂŒchte trĂ€gt.]
c) Du lernst singen und es wird auch besser, aber es liegt weiterhin zwischen sehr gut und nicht wirklich gut, aber es macht einen Riesenspaß und es bringt Dich beim songwriting wirklich weiter, da Du nun mit der Stimme und der Melodie deutlich besser umgehen kannst. Ein paar songs von Dir singst Du selbst, ein paar songs lĂ€ĂŸt Du lieber singen und bist damit auch insgesamt sehr zufrieden.

Die Musikwelt wimmelt von singer-songwritern, Komponisten, Musikern, Produzenten etc. genau aus diesem Grund: weil die Talente und FĂ€higkeiten unterschiedlich verteilt sind, und dass aber jeder seinen Platz finden kann, der ihn und seine songs weiterbringt.

Entscheidend ist halt an der Situation, in der Du bist:
Erstens MACHEN, also singen und
Zweitens AUSPROBIEREN, also singen lernen.

Wegen der besseren EinschĂ€tzung Deiner Entwicklung wĂŒrde ich dabei eine Begleitung vorziehen, das muss nicht unbedingt ein GL sein, kann es aber durchaus.

Herzliche GrĂŒĂŸe

x-Riff
 
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Hallo Oscorp,

da die Fragen zu den "Klassikern" gehören, gibt es dazu in unseren FAQ schon einige LektĂŒre.

zum Thema "Gesangsunterricht oder autididaktisch":

https://www.musiker-board.de/threads/gesangsunterricht-faq.132327/#post-2416420

Zur Frage "kann jeder singen" ein Zitat aus den AnfÀnger-FAQ

Kann jeder singen (lernen)?

Die Meinungen darĂŒber sind geteilt.
Die einen sagen "jeder Mensch kann singen...", die anderen kontern "... kommt drauf an, wo und wie".
"Singen" und "so singen, dass andere gerne zuhören" sind also schon mal zwei Paar Schuhe. Der eigenen Wahrnehmung sollte man dabei aber- wie weiter oben schon erwÀhnt - erst mal nicht allzuviel Vertrauen schenken.

Es gibt das (sehr, seeeeehr seltene) PhÀnomem des sogenannten "Brummers". Mit Brummer sind Menschen gemeint, deren Gehirn nicht in der Lage ist, sich Töne oder Tonfolgen zu "merken" und wiederzugeben. Trotzdem muss sich jemand, der anfangs schrÀg und falsch singt, keine Sorgen machen. Bei den meisten ist es eher eine Sache des Trainings und der Gehörbildung.

Fazit: Die meisten Menschen sind in Lage, singen zu lernen. Ob das Ergebnis den eigenen AnsprĂŒchen oder denen der Zuhörer entspricht, steht auf einem anderen Blatt.

Weitere Antworten auf hÀufige Fragen findest du hier:

https://www.musiker-board.de/threads/real-faq-fĂŒr-echte-anfĂ€nger.376967/
 
Ich denke es gibt wenige Leute, die garnicht singen können. Wie schnell man es lernt und wie weit man kommt, ist vom Talent und der Frustrationstoleranz abhÀngig. Mit Misserfolgen und Stillstand umgehen zu können, ist sehr wichtig beim Singen lernen.
Richtig gut zu werden dauert lange. Die von dir aufgefĂŒhrten Beispiele haben alle frĂŒh angefangen und mitlerweile viel Erfahrung.
Ob ein Lehrer was bringt kann man nicht allgemein sagen.
Kommt auf den Lehrer an und darauf, ob du mit seinem Lehrstil klarkommst (oder allgemein mit GU).

Es gibt auch einige Dinge, die man nicht beeinflussen kann zb.: die Klangfarbe deiner Stimme. Die wichtigste Grundvorraussetzung um gut zu werden ist aber richtig Bock aufs Singen zu haben.

Mach einfach weiter und steigere dich StĂŒck fĂŒr StĂŒck. Nimm mal ne Probe-Stunde bei einem Gesangslehrer, wenn du magst.
 
ich denke, jeder kann singen lernen, mit Lehrer natĂŒrlich wesentlich schneller, intensiver und besser,

aaaber

wenn die Stimme nicht gut klingt, muss es ein Hobby fĂŒr zu Hause bleiben. Wer rel. klein ist, sollte auch nicht Hochspringer werden, da gibt es andere Sportarten :) -- oder gestern, im BĂŒrgerradio gab es ein Interview, der Moderator hatte eine helle, nervige Stimme ...

dummerweise findet jeder seine eigene Stimme immer seltsam

aber wenn die Lust groß und die Stimme ganz gut klingt, kann es voll losgehen,
ich weiss nur nicht, wie sich die Stimme noch Àndert bei Dir

:)
 
Daher erstmal meine Frage: Kann man wirklich singen lernen? Oder hat das eher was mit Talent zu tun? Weil ganz ehrlich, ich treffe zwar die Töne ganz gut, ich singe aber nicht laut, ohne Technik, bekomme bei tiefen und hohen Tönen Probleme und meine Stimme ist jetzt auch nicht unbedingt mit PopsÀngern zu vergleichen.


Ja, man kann es lernen. Man kann lernen, das "Instrument Stimme" sĂ€ngerisch zu benutzen, auch wenn man es von Natur aus nicht konnte. Ich arbeite sehr oft mit Leuten, die zu Beginn nichts oder sehr wenig können. Wie weit diejenigen dann damit kommen ist eine andere Frage, aber lernen kann man es. Die meisten kann man irgendwann bei einem SchĂŒlerInnenkonzert ein einfaches Lied singen lassen so daß es einigermaßen gut klingt. Manche sind auch weiter gekommen und haben irgendwann in einer Hobbyband gesungen oder sowas.

Ob du "Talent" hast zum singen solltest du selber wissen. Das merkst du z.B. daran, daß es dir leichtfĂ€llt und du dich gerne ĂŒber das singen musikalisch ausdrĂŒckst. Auch BestĂ€tigungen von außen können ein Hinweis sein. Wenn du Zweifel hast ist es allerdings wahrscheinlich eher so, daß du kein Naturtalent bist. Und damit meine ich jetzt nicht, daß du ohne daran zu arbeiten und einfach mal so perfekt wie ein Profi klingen mĂŒsstest oder solltest.

Was ich meine ist: Singst du und kannst du dich damit ausdrĂŒcken - oder suchst du nach Tönen? Ist deine Stimme schwergĂ€ngig? FĂŒhlst du dich beim singen unwohl....?

Ich sage immer "Talent verpflichtet" - Wenn du es hast dann arbeite daran.

Wenn du es nicht hast, aber unbedingt singen können willst, dann nimm Unterricht. Es lernt ja auch nicht jeder autodidaktisch supergut Gitarre spielen. Dei meisten schaffen im Alleingang nur Geschrabbel...
 
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wenn die Stimme nicht gut klingt, muss es ein Hobby fĂŒr zu Hause bleiben.

Die Stimme ist tatsĂ€chlich eher selten das grĂ¶ĂŸte Problem. Wir haben so viele Genres, dass es zu fast jeder Klangfarbe auch eine Nische oder ein Publikum gibt. Am Ende auch Geschmacksache. Man muss sie halt nur erst finden.
 
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Shana hat schon das "Instrument Stimme" angesprochen.
Wenn du aus dem Stimmbruch kommst, entdeckst du, dass du eine Stimme hast. Das is ein bißchen analog zur Entdeckung einer alten Geige auf Omas Dachboden.
In beiden FĂ€llen weiß man gar nicht, wozu das Instrument ĂŒberhaupt fĂ€hig ist. Erst wenn die Geige neue Saiten bekommt und der Steg gerichtet wird und der Bogen etwas Kolophonium bekommt, kann man ahnen, ob der Klang schön wird. Allerdings kannst du das erst dann herausfinden, wenn du gelernt hast, die Geige zu greifen und zu streichen.
Bei der neu entdeckten MĂ€nnerstimme ist es Ă€hnlich. Lunge, Zwerchfell und StimmbĂ€nder mĂŒssen erst "gerichtet" werden, indem man einfach singt. Um abzuschĂ€tzen, ob der Stimmumfang groß oder klein ist, oder ob deine Artikulation fĂŒr schnellere passagen reicht, muss man eine Ahnung von Gesangstechnik bekommem - wie vom Greifen und Streichen bei der Geige.

SpĂ€ter, wenn die musikalischen Mittel ausgereifter werden, merkt man erst das wahre potenzial des Instruments - Geige wie Stimme. Manche Geigen sind hochleistungs-Soloinstrumente, andere gute Orchesterinstrumente, wieder andere eignen sich fĂŒr traditionells Fiddling oder lediglich fĂŒr den Hausgebrauch - egal wie gut du als Geiger wirst! Bei der Stimme ist es genauso. Musik entsteht aus der Symbiose von Instrument und Spieler - mal ist der Spieler der Leistungsbegrenzer, mal das Instrument.

Jetzt kommt der Unterschied zwischen Geige und Stimme: merkst du, dass du in deiner geigerischen Entwicklung durch das alte Instrument eingeschrÀnkt wirst, kannst du dir eine bessere Geige kaufen. Die Stimme aber ist nicht austauschbar. Um dein Optimum zu erreichen, musst du ein Musikgenre aussuchen, das zu der Art deiner stimme passt, und deine musikalische Entwicklung in diese Richtung lenken.

Wir brauchen nicht nur OpernsÀnger, sondern auch JazzsÀnger, PopsÀnger, FolksÀnger, SchlagersÀnger. Du kannst bewusst entscheiden, SÀnger zu werden - nicht aber in welchem Fach der Erfolg auf dich wartet!

Cheers,
Jed
 
Hallo,

meiner Überzeugung nach kann jeder wenigstens Intonation lernen. Phrasierung hat etwas mit MusikalitĂ€t zu tun. FĂŒr Dynamik braucht man Volumen, das man sich teilweise erarbeiten kann. StimmfĂ€rbung allerdings ist nun mal gegeben oder auch nicht.

Ist StimmfĂ€rbung aber wirklich wichtig? Nennen wir mal Klaus Meine, Phil Collins, Kai Wingenfelder (Fury in the slaughterhouse) oder Roger Chapman. Das ist nicht unbedingt im ĂŒblichen Sinne "schön" oder auch nur gewöhnlich. Es sind außergewöhnliche Stimmen und wer eine solche hat, muss mit ihr umgehen lernen. Die genannten Beispiele zeigen, dass das erfolgreich sein kann.

Kurz: Meiner Meinung nach kann jeder singen lernen. Und wer singen möchte, soll das tun!

Gruß

erniecaster
 
Ich denke es gibt wenige Leute, die garnicht singen können.
Ich denke, ehrlich gesagt, es gibt ne Menge Leute, die nicht singen und es auch nicht lernen können. Ich vertrete da tatsÀchlich die heutzutage eher unpopulÀre Meinung: Nein, es kann nicht jeder alles erreichen.

TatsÀchlich habe ich noch nie erlebt, dass jemand, dem so jegliche Veranlagung fehlt, durch GU ein guter SÀnger wird. Und umgekehrt gibt es Talente, die ohne eine einzige technische Anweisung von vornherein schön singen, selbst wenn sie vielleicht aus technischer Sicht Fehler machen.

Dazwischen gibt es natĂŒrliche alle Grauschattierungen.
 
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Ich denke, ehrlich gesagt, es gibt ne Menge Leute, die nicht singen und es auch nicht lernen können. Ich vertrete da tatsÀchlich die heutzutage eher unpopulÀre Meinung: Nein, es kann nicht jeder alles erreichen.

TatsÀchlich habe ich noch nie erlebt, dass jemand, dem so jegliche Veranlagung fehlt, durch GU ein guter SÀnger wird. Und umgekehrt gibt es Talente, die ohne eine einzige technische Anweisung von vornherein schön singen, selbst wenn sie vielleicht aus technischer Sicht Fehler machen.

Dazwischen gibt es natĂŒrliche alle Grauschattierungen.

Da hast du sicherlich mehr Erfahrung als ich. Aber was heisst schon "singen können":).

Wenn natĂŒrlich der Anspruch ist: "so singen, dass es sehr viele gut finden", hast du Recht.
 
Ich denke, ehrlich gesagt, es gibt ne Menge Leute, die nicht singen und es auch nicht lernen können. Ich vertrete da tatsÀchlich die heutzutage eher unpopulÀre Meinung: Nein, es kann nicht jeder alles erreichen.

TatsÀchlich habe ich noch nie erlebt, dass jemand, dem so jegliche Veranlagung fehlt, durch GU ein guter SÀnger wird. Und umgekehrt gibt es Talente, die ohne eine einzige technische Anweisung von vornherein schön singen, selbst wenn sie vielleicht aus technischer Sicht Fehler machen.

Dazwischen gibt es natĂŒrliche alle Grauschattierungen.


Stimmt, es kann nicht jeder alles erreichen. Man kann nicht alles sein und alles haben ;-)

Dennoch wĂŒrde ich aus meiner Erfahrung sagen: singen ist erlernbar und das auch fĂŒr diejenigen, die mit wenig oder sogar sehr sehr wenig "Talent" dafĂŒr gesegnet sind.

Die Frage ist natĂŒrlich, was individuell erreichbar ist. Nicht jeder wird ein so guter SĂ€nger, daß andere dafĂŒr Geld bezahlen wĂŒrden.
Aber macht es das aus? Ich denke nicht. Es gibt da auch ganz unterschiedliche Ziele und ich finde es toll, wenn jemand, der es vorher gar nicht konnte ein einfaches Lied aufnimmt um es seiner Partnerin zu schenken. Oder wenn eine SchĂŒlerin beim Schulkonzert singt und ihre Familie damit erfreut.

Problematisch wird es, wenn SchĂŒlerInnen permanent etwas singen wollen, was fĂŒr sie zu schwer ist (und evtl auch immer bleiben wird). Das heisst aber fĂŒr mich nicht, daß derjenige nicht etwas anderes/leichteres gut singen lernen kann. Wir haben alle irgendwo unser Limit. Das zu erkennen und zu akzeptieren kann auch eine Aufgabe sein.
 
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Hallo,

tja - vielleicht mĂŒssen wir einfach erstmal definieren, was "singen können" bedeutet. "One moment in time" werde ich auch nie singen können...

cu

erniecaster
 
tja - vielleicht mĂŒssen wir einfach erstmal definieren, was "singen können" bedeutet. "One moment in time" werde ich auch nie singen können...

Ich auch nicht.

Ansonsten ist das glaube ich gar nicht so schwer zu definieren. Wer "One moment in Time" originalgetreu nicht singen kann, sollte das tunlichst vermeiden und vielleicht lieber "Heute hier, morgen dort" singen.

Singen können heißt fĂŒr mich schlichtweg, "bei seinen Leisten"/ in seinem Genre, seinen tonalen FĂ€higkeiten zu bleiben. Wenn er/sie das gut macht, wĂŒrden eventuell auch Leute dafĂŒr bezahlen – auch wenn sie keine Souldiva zu hören bekommen.
 
Hallo,

tja - vielleicht mĂŒssen wir einfach erstmal definieren, was "singen können" bedeutet.

Also, man kann lernen, das Instrument Stimme im Rahmen der eigenen Möglichkeiten sÀngerisch zu benutzen.
Genau wie man lernen kann, eine Gitarre oder Klavier zu spielen.

Etwas anders steht es mit dem musikaischen Ausdruck bzw. der sĂ€ngerischen AusdrucksfĂ€higkeit. Ich hatte schon SchĂŒlerInnen mit richtig schöner Stimme und dennoch blieb der Gesang mehr oder weniger ausdrucksarm. Den Willen, sich sĂ€ngerisch auszudrĂŒcken kann man schwer unterrichten. Das ist es aber was die meisten "Naturtalente" haben und weshalb sie andere begeistern, selbst wenn sie technisch evtl gar nicht gut sind oder nicht viel können.

Interessanterweise gibt es auch gute oder sogar sehr gute InstrumentalistInnen, denen der sÀngerische Ausdruck abgeht. Hochmusiklaische Leute, aber der Gesang bleibt langweilig.

Ich habe es aber auch schon erlebt, daß ich zuerst dachte, da sei ja wenig stimmliches Potential und wenig Talent und dann auf einmal doch richtig viel Ausdruck kam.
 
Ihr habt natĂŒrlich Recht, dass es gar nicht so einfach ist, "singen können" zu definieren.

Ich wĂŒrde mich da von der Richtung her antipasti anschließen: "singen können" heißt letztendlich, dass man zumindest irgendeine Art von Gesangsvortrag bieten kann, der anderen gefĂ€llt. Dabei ist es erst einmal egal, wie anspruchsvoll das ist oder ob es technische Rafinesse erfordert. Solange es Zuhörer findet, die es gerne hören (und vielleicht nicht ausgerechnet die eigene Tigermama sind ;)), scheint man etwas richtig zu machen.

Was tatsĂ€chlich fĂŒr mich meist zum Urteil "kann nicht singen" fĂŒhrt, ist eine durchgehend schlechte Intonation. Und da habe ich tatsĂ€chlich schon oft erlebt, dass die bei manchen einfach bleibt, auch nach mehreren Jahren Gesangsunterricht.
 
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Was tatsĂ€chlich fĂŒr mich meist zum Urteil "kann nicht singen" fĂŒhrt, ist eine durchgehend schlechte Intonation.

Jou. Und evtl. noch dieses typische, tief-monotone, leise Singsprech von AnfÀngern (und das kriegt man in den meisten FÀllen mit GU weg).
 
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Ich gehe da eher konform mit Foxx ..... und es ist ein Erfahrungswert nach vielen Jahren, in denen ich unterrichtet, musiziert, anderen zugehört habe: es gibt tatsÀchlich Menschen, die nicht singen können und es auch nicht lernen.
Mag sein, dass ich eine schlechte Lehrerin bin - jedenfalls ist es mir nicht gelungen, allen meinen SchĂŒlern das Singen so beizubringen, dass es mit Genuß anhörbar gewesen wĂ€re.
Aber singen können und singen dĂŒrfen sind 2 verschiedene Paar Schuhe - dĂŒrfen darf nĂ€mlich jeder.
 
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