Geringe Amp-Lautstärke on Stage

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Sagt mal, wie laut habt ihr eure Amps auf der Bühne eingestellt? Wir (Rockband, klassisch mit 2 Gitarren) hatten letzte Woche einen Gig auf einer für unsere Begriffe größeren Bühne mit Saal für ca 200 PAX. Ich spiele einen neuen Marshall Jubilee 2525, so ein 20-Watt-Teil mit 2x12-Box. Jetzt hatte ich mich schon gefreut, das Ding endlich mal aufreißen zu können (was ich ja sonst bei unseren kleinen Gigs auf Geburtstagsfeiern und dgl. kaum tun kann). Ich dachte, den kleinen 20-Watt-Head müsste der Saal schon packen. Dann hat mir der Tontechniker gesagt, das sei viel zu laut und er hätte dann via PA zu wenig Kontrolle über den Sound. Letztlich "durfte" ich den Amp nur bis 9 Uhr aufdrehen (also 1/4 am Master-Regler), was de facto nicht mehr ist, als die gemütliche Lautstärke in unserem Mini-Proberaum. Feedbacks waren bei diesem Bühnenkevel so gut wie gar nicht machbar. Mehr Amp-Lautstärke sei aber einfach nicht sinnvoll, meinte der Techniker.

Ist das wirklich so? Ich meine, jetzt hab ich ja auf relativ kleinen Bühnen schon Halfstacks mit 100-Watt-Heads gesehen. Wie machen die das dann? Was sind eure Erfahrungen?

lg, SG
 
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Wie machen die das dann? Was sind eure Erfahrungen?

Hi,
ich hab die gleichen Erfahrungen wie Du ;). Sogar meinen 12 W Tweed Deluxe kann ich im Endeffekt nicht aufreißen.
Find ich aber eigentlich gar nicht so schlecht, denn ich mags auf der Bühne nicht laut. Schont das Gehör und lässt mich besser intonieren.
 
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Auf der Bühne gilt genauso wie im Proberaum: so leise wie möglich, so laut wie nötig. Vor allem, wenn die Amps abgenommen werden. Ich hab einen Hybrid 100W Amp von Crate, mit Röhrenvorstufe und Transistorendstufe. Den kann ich auch selten über 2-3 am Master aufdrehen, weil er sonst viel zu laut ist. Und selbst bei der Einstellung ist er schon ganz schön mächtig. Darunter geht nicht, weil dann der Speaker nicht arbeiten kann und bescheiden klingt.
Die großen Halfstacks die man immer wieder sieht: sicher, dass die voll ausgefahren werden?
 
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Bei einem Live-Gig mit 'bauseitiger' PA brauchst nur du selber einen Amp zu hören. Also, schraub die Lautstärke soweit runter, dass der Sound immer noch ordentlich klingt. Wozu willst du denn den Amp aufreissen? Das Publikum musst du nicht beschallen, das macht die PA.
 
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Idealerweise nimmt man die Proberaumlautstärke mit auf die Bühne und lässt die PA den Rest machen.
 
interessanter Thread besonders mit Gitarristen :tongue:.

Spass beiseite, es ist sehr sinnvoll immer nur so laut wie nötig und so leise wie möglich zu spielen. Das schont nicht nur unsere Ohren, sondern es erleichtert dem Tontechniker die Arbeit ungemein. Der hat bei einer lauten Bühne oftmals keine Chance einen vernünftigen Klang zu mischen, denn weniger als einen abgeregelten Kanal, aufgrund einer zu hohen Instrumenten-Lautstärke auf der Bühne, kann er nicht machen. Insbesondere wenn es möglicherweise auch noch auf den Gesang und die Sprachverständlichkeit ankommt.

Ich weiss es ist ernüchternd, insbesondere wenn man sich einen tollen/lauten Verstärker gekauft hat. Auch auf die Gefahr mich unbeliebt zu machen, laut spielen und dabei einen ordentlich Sound zu haben können viele - die Guten können das aber auch leiser.:gruebel:
 
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Ja, es hat ja auch ganz gut geklappt. Aber die Sache ist auch die, dass ein Röhrenamp eben am besten klingt, wenn er in den Saft geht. Wenn ich meinen Marshall nur mit geringer Leistung fahre (und im Proberaum spielen wir aus Rücksicht auf unsere Ohren relativ gedämpft), klingt der auch okay, aber es ist kein Vergleich zum Klang mit höherer Sättigung. Außerdem würde ich zwischendurch gerne mit kontrollierten Gitarrenfeedbacks arbeiten, was bei so geringer Bühnenlautstärke auch nicht klappt. Aber ich sehe schon - um das erreichen zu können, müssen wir wohl größere Konzerte geben. Wir arbeiten daran. ;)
lg, SG
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Auch auf die Gefahr mich unbeliebt zu machen, laut spielen und dabei einen ordentlich Sound zu haben können viele - die Guten können das aber auch leiser.:gruebel:
Machst du dich nicht - ist sogar ein bisschen tröstend :great::D
 
Mittlerweile bevorzuge ich -bei Gigs bis 200 Leute- die Variante ohne Tontechnik (wie es in den 50er/60er Jahren oft gewesen sein muss). Jeder einen Amp, auch Gesang (da nennt man das eben Gesangsanlage) mit ggfs. Gebläse und Bassdrum. Nur so, dass es zum Schlagzeug passt. Klappt ohne Probleme.
 
Bei kleinen Gigs gehen die Gitarren und Schlagzeug oft nicht über die PA, da ist ein lauter Amp von Vorteil, muss aber gut positioniert werden.
Was du aber probieren kannst sind andere Boxen, die machen nämlich auch einiges von der Lautstärke aus und du kannst den Master vielleicht etwas lauter drehen.
Zum Thema Feedback: das erzeuge ich mittels Overdrive Pedal und Wah: wobei das Pedal die Lautstärke nur minimal anhebt, mit dem Wah such ich den Sweetspot für ein kontrolliertes Feedback. Geht super!
 
Danke für den Tipp, werde ich versuchen! Boxentechnisch hast du wohl recht, da habe ich zwei V30er drin, die von Haus aus laut sind. Ich hab noch eine kleinere 1x12er-Box mit einem Greenback-Speaker, auf die ich bei Gigs dieser Dimension künftig wohl zurückgreifen werde.
 
Ich würde es auf jeden Fall mal probieren - am besten schon vorher im Proberaum, damit du weißt ob dir der Sound gefällt ;)
 
Aber die Sache ist auch die, dass ein Röhrenamp eben am besten klingt, wenn er in den Saft geht.....
Außerdem würde ich zwischendurch gerne mit kontrollierten Gitarrenfeedbacks arbeiten, was bei so geringer Bühnenlautstärke auch nicht klappt. Aber ich sehe schon - um das erreichen zu können, müssen wir wohl größere Konzerte geben. Wir arbeiten daran. ;)
ich weiss. Ich bin zwar Tastenmensch, spiele aber am liebsten meine alte Hammond samt einem Leslie mit Röhrenverstärker. Auch da will man einen bestimmten Verzerrungsgrad haben. Mein Amp bietet dafür ein paar Optionen, so hat er unterschiedlich empfindliche Eingänge (der eine verzerrt fürher) und es gibt einen Schalter "Half", der die Leistung verringert. Wenn man solche Optionen nicht hat, kann man sich beim Spezialisten ein zuschaltbares Widerstands-Netzwerk einbauen lassen, das einen Teil der Leistung aufnimmt und somit die hörbare Lautstärke reduziert, obwohl die Endstufe und der Ausgangsübertrager in der Sättigung sind.
Oder man macht die Zerre über die Röhrenvorstufe - Möglichkeiten gibt es m.E. schon.

Wo ich nichts dazu sagen kann, sind die Gitarren-Feedbacks.
 
Ja, sicher, geht alles. Vorstufen-Distortion kann auch gut klingen, kommt für mich an eine gute, dynamische Enstufensättigung aber nicht ran. Mein Amp hat auch einen 5-Watt-Modus, mit dem ich dann natürlich weiter aufdrehen kann. Leider ändert der aber neben der Ausgangsleistung auch ziemlich stark das Klangbild, wie ich finde. Es fehlt dann der kräftige Mitten-Punch und alles klingt ein Stück spitzer. Deshalb spiele ich dann trotzdem immer lieber im Vollmodus, auch bei geringeren Lautstärken. Aber damit muss ich wohl leben - am Ende zählt ja das gute Gesamtergebnis der Band und nicht nur der Sound der Gitarre. (Ach, immer diese blöde Vernunft :D)
 
Aber damit muss ich wohl leben - am Ende zählt ja das gute Gesamtergebnis der Band und nicht nur der Sound der Gitarre. (Ach, immer diese blöde Vernunft :D)

Letztendlich zeichnet einen guten Musiker auch aus, dass er auch unter nicht-optimalen Bedingungen gut spielt. Denn wie oft hat man denn schon optimale Bedingungen? :nix:
 
Wenn der eigene Stil die Rückkopplung vom Amp benötigt,
muß dieser eben so gestellt und gedreht werden, dass der Techniker
noch ausreichend Spielraum hat.

Der Techniker hat aber nicht vorzugeben wie laut der Amp als Monitor sein darf,
solange er noch vernünftig arbeiten kann. Durch einfaches abwinkeln oder
Frontal- oder Seitenmonitoring mit dem Amp hat man ordentlich Spielraum.

Stellt euch mal Hibernation von Ted Nugend vor und der Handlanger am Mischpult
verlangt vom Künstler er möge doch bitte leiser spielen, damit er seine Vorstellung vom Sound voll entfalten kann...
lächerlich

Man Beachte:
Band = Künstler, spielt den eigenen Vorstellungen entsprechend
Mischer = Handlanger, der sich nach den Vorgaben der Band zu richten hat
nicht umgekehrt

Kompromisse sind dabei durchaus möglich und erwünscht,
solange der Vortrag der Ersteren dadurch nicht negativ beeinflusst wird.
 
Mischer = Handlanger, der sich nach den Vorgaben der Band zu richten hat
nicht umgekehrt
Und wenn die Band keine Ahnung vom Mischen hat, dann ist das des Pudels Kern. Dann ist es von der Bühne her so laut, dass der FoH-Mischer auch nichts mehr retten kann.

Und für mich ist ein Tontechniker/Mischer wie ein Bandmitglied und ist dessen Meinung für den Sound (Front of House!) essentiell, weil unser Mischer mehr Ahnung vom Mischen und damit guten Sound hat als ich!
Und deshalb nehme ich seine Ratschläge sehr ernst und versuche sie umzusetzen.
Just my two cents.

Beste Grüße
Dita
 
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Wenn der Mischer keine Ahnung von Rückkopplung Gitarre/Amp hat,
ist er leider im falschen Film oder in der falschen Band.
Den Rat, den ich dann von ihm erwarte ist nicht: "Mach das Ding gefälligst leiser" sondern,
"Wir schauen mal, wie wir den Lautsprecher anders positionieren,
damit du alle deine Techniken einbrigen kannst und FoH nicht alles platt machst".
 
Also auch ich als Gitarrist halte da eher zum Mischer. Klar, kommt drauf an wie man es sagt, aber er ist verantwortlich, dass FOH ein guter Sound da ist - den ich auf der Bühne gar nicht mitbekomme. Ich frag mich bei Konzerten ja auch oft: wie laut haben die es da oben auf der Bühne tatsächlich? Denn das bekomm ich als Zuschauer ja auch wieder nicht mit.
Und natürlich gibt es noch weitere Tricks, wie man den Amp doch etwas lauter stellen kann, sei es eben durch verdrehtes aufstellen, dass er mehr Monitorfunktion hat (dafür braucht's dann wenig Gitarre am Monitor) oder durch einen Deflektor. Was wiederum für's Feedback schwieriger wird.
Aber auf keinen Fall sollte man in eine Konfliktsituation zwischen Musiker und Mischer kommen, denn damit ist beiden nicht gedient und der Gig wird zum Frust. Hier gilt es einen Kompromiss zu finden. Und wenn der Mischer sagt: Stell den Amp leiser, dann kann man ihn ja zB auf die Sache mit dem Feedback hinweisen und - wenn genug Zeit ist - schauen ob man eine Lösung findet. Aber bitte immer höflich und professionell miteinander umgehen! :opa:
 
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Amps von der Seite her auf die Bühne strahlen lassen hilft sicherlich schon mal viel. Dann muss den Gitarristen in der Regel das Ding noch 50-100cm angehoben werden und plötzlich ist es auch für sie laut...
 
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Ja, der Tipp mit dem Seitenmonitoring ist sicher gut, vorausgesetzt eben die Bühnensituation erlaubt es. Beim letzten Gig wär's machbar gewesen, bin aber nicht auf den Gedanken gekommen. Next time...
 

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