Songs nur mit Barre-Akkorden spielen?

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mk81
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Hallo zusammen,

mal eine etwas untypische Frage:

Kann man eigentlich sämtliche Songs NUR mit Barre-Akkorden auf der Gitarre spielen?

Ich interessiere mich hauptsächlich für Acoustic-Covers von Pop/Rock Songs.
Ich habe durch einen Arbeitsunfall keine Fingerkuppe mehr am linken Zeigefinger und kann daher damit nicht ordentlich die Saiten greifen. Barre ist für den Finger aber kein Problem. :)
Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit sowas?

Vielen Dank für die Hilfe,

mk81
 
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Du kannst eigentlich so ziemlich jeden Akkord als Barree spielen. Jedenfalls, solange es die "üblichen" Drei- und 4-Klänge sind. Natürlich werden sich die Voicings anders anhören, aber gehen tut das.

Bei Bigband/Orchester-Begleitung ist das (bei mir jedenfalls) eigentlich eher die Regel als die Ausnahme :)


EDIT: Ein bekannter hatte sich ein Stück vom Daumen abgefräst und er hat sich irgendwie eine Protese zum Aufsteken gebastelt.
Das wird bei einem Finger, der aktiv die Saiten bedient aber eher schwierig sein.

EDIT2:
Django Reinhardt hatte auch ein paar problemchen mit seiner Greifhand und der machte seinen Job doch "ganz ordentlich" ;)
 
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Ich habe in jungen Jahren schon mal bisschen Gitarre gespielt, u. a. bisschen Tanzmusik in einer der damaligen kleinen Tanz-Combos. Damals habe ich mir angewöhnt, fast alles nur noch Barree zu spielen, einfach weil man so durch das einfache Abdämpfen mit der Greifhand die Tanzrhythmen prima rausarbeiten konnte. War anfangs etwas anstrengend , aber dann ging das prima, keinerlei Probleme.
 
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Ja, ich denke auch das ist problemlos möglich. Schwierig werden vielleicht ein paar unüblichere Akkorde, wie verminderte, etc.

Übrigens kann man auch die meisten "gängigen" offenen Akkorde mit den kleineren drei Fingern spielen: E, A, D, C, G, auch die meisten 7er Varianten, kein Problem - reine Übungssache. Ein paar machen vielleicht Schwierigkeiten, z.B. H7 offen wird wohl schwierig - aber der geht ja wunderbar als Barree.

Grüße,
Thomas
 
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das scheitert sehr schnell an den Übergängen

Kannst du das genauer erklären?
Was genau scheitert warum an welchen Übergängen?

klingt auch anders.

Logischerweise..
Inwiefern ist das negativ?

Ich hab ehrlich gesagt überhaupt kein Problem damit, diverse Songs nur mit Barré zu spielen..
Kommt halt auf den Kontext und den Song an. Manchmal gibt es bestimmte Zupfmuster, die (z.b) für offene Akkorde oder andere Griffformen konzipiert sind.
Die funktionieren dann bei Barré meist nicht mehr richtig, aber sonst..
Was so Popsongs angeht, sehe ich da wenig Schwierigkeiten.
 
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Ich seh einfach keinen Grund, wieso "anders" generell "schlechter" sein muss...

Und dann nimm noch das H als Übergangston mit (geht nicht? komisch)

Geht problemlos.. nimmst du einfach das H im VII. Bund..
Oder löst den Barré für den Übergang auf und spielst das H als einzelne Übergangsnote..

Spiel mal Sweet Home Alabama Barre.....klingt nicht? siehe oben

Geht nahezu ohne Einschränkungen quasi 1zu1 mit Barré.
Ist etwas anstrenger und hektischer, aber Töne und Voicings lassen sich exakt übernehmen.
Es fehlen ein paar Obertöne von leeren Saiten, was aber vllt im Bandkontext sogar besser ist..
 
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Spiel mal Sweet Home Alabama Barre.....klingt nicht? siehe oben
Geht nahezu ohne Einschränkungen quasi 1zu1 mit Barré.
Ist etwas anstrenger und hektischer, aber Töne und Voicings lassen sich exakt übernehmen.
Puristen würden eh sagen, das geht mit Akustikgiarre gar nicht ordentlich.
Ed King spielt das im Original mit Strat, fetten Saiten und hoher Saitenlage. Gut gecovert wird das rhythmisch selten gut.
Der Anspruch alles wie im Original zu spielen, find ich auch blöd.
Ein gutes Eigenarrangement ist mir meistens lieber als eine schlechte Coverversion.

Insofern:
Ruhig den Ansatz mit "nur Barre" verfolgen, wenn es nicht anders geht und v.a. deshalb nicht mit der Musik aufhören.
 
Erst mal vielen Dank für die Antworten, das klingt ja schonmal vielversprechend. Fände das jetzt auch nicht soo tragisch wenn es sich nicht genau wie auf der CD anhört, Hautsache es passt musikalisch. Mein Ziel ist es eine solide Begleitung zum Gesang hinzubekommen. Ab und zu den Zeigefinger für spezielle Akkorde einzusetzen geht sicher auch, solange man es nicht übertreibt.
 
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Weil es anders klingt.

Das jedes Akkord Voicing anders klingt ist ja klar. Aber die Frage war, ob man die "gängigen" Akkorde zur Liedbegleitung nur als Barree spielen kann. Und das sollte möglich sein - klingt vielleicht anders, aber ob es unbedingt schlechter klingt muss man erst mal hören.

Auf jeden Fall ist das besser als gar nicht mehr Gitarre zu spielen.

Und - wie gesagt - viele offene Akkorde sollten auch ohne Zeigefinger gehen. Probier mal, was da möglich ist.
 
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Spielst du denn schon Gitarre oder möchtest du es lernen? Wenn du es neu lernen möchtest, wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn du einen Lehrer findest, der bereit ist, auf deine spezielle Situation einzugehen. Ich würde mich an deiner Stelle aber wohl auch nicht nur auf Barrégriffe beschränken sondern schauen, was mit drei Fingern sonst noch geht. Ich hab gerade mal spaßeshalber "Sweet Home Alabama" mit drei Fingern angespielt, das kriegt man auch hin!
 
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Das Toni Iommy Problem. Mit kleinen Umwegen sollte sehr viel machbar sein. Ich würde eher den offenen Fingersatz ein wenig variieren (manchmal genügen auch 2 Saiten) und die reine Barretaktik als Notlösung ansehen. Ein guter Lehrer sollte tatsächlich die erste Anlaufstelle sein.
 
@toni12345: Ich spiele seit 1.5 Jahren Ukulele. Funktioniert halbwegs gut, habe aber öfter Probleme vorallem bei Akkorden mit Zeigefinger im 1. Bund (z.B. F, G7, Dm). Aus verschiedenen Gründen habe ich jetzt angefangen Gitarre zu lernen. Nehme alle 2 Wochen Unterricht. Da die Fingerproblematik jetzt wieder akut geworden ist und es bis zu Unterricht noch 1 Woche hin ist, wollte ich hier mal ein paar Ideen holen. :)
 
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Ich würde auch ins Horn "Kombination" blasen. Wenn der klassische Barree funktioniert, ist das doch super. Aber wie auch schon gesagt, man kann die meisten "Standard"akkorde auch mit den drei anderen Fingern greifen und das hilft enorm - denn einerseits klingen offene Saiten nunmal anders als gegriffene, machen viele Akkorde leichter (beispiel Em - 022000), und andererseits kann man mit Fingereinsatz eben auch Melodien oder Melodiefragmente einbauen.

Motivation:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tony_Iommi#Ein_folgenschwerer_Unfall
https://en.wikipedia.org/wiki/Django_Reinhardt#Marriage_and_injury
 
Wenn man Barre spielt, dann muss man ja Quasi auch die Standardakkorde mit den "kleinen" Fingern spielen, den Sinn der Frage verstehe ich also eher weniger.
Der Zeigefinger ist natürlich eher der wichtige Finger beim Gitarrenspielen.
Ich würde mir so eine Prothese machen (lassen) wie Tommy Iommi und eine Crossover Nylongitarre spielen, weil dort die Saitenspannung einfach extrem niedrig ist und man auch
mit den "schwachen" Fingern schnell umgreifen kann.

Ansonsten aufs Klavier wechseln!
 
Ich habe durch einen Arbeitsunfall keine Fingerkuppe mehr am linken Zeigefinger und kann daher damit nicht ordentlich die Saiten greifen.

Wenn man Barre spielt, dann muss man ja Quasi auch die Standardakkorde mit den "kleinen" Fingern spielen, den Sinn der Frage verstehe ich also eher weniger

Ich verstehe das grad´ nicht? Wie meinst du?


EDIT: Ach so, weil der Zeigefinger-Balken quasi den 0-Bund markiert und der Rest der Finger quasi offene Akkorde spielt...Oh man... ist noch ganz schön früh :coffee:

Ansonsten aufs Klavier wechseln!
Mundharmonika oder Maultrommel wäre auch noch was... Ich spiele ja herzzerreißend gut Triangel! :ugly:

Eigentlich jetzt nicht so wirklich hlfreich, aber ich finde das Klavier das tollste Instrument ever! Ich wollte das auch lernen, aber die Bontempi-Orgel meines Opas klang nicht so toll und die Gitarre lernen war leichter. Am Baggersee ist es auch ein bisschen praktischer :D
 
Das geht. Ein Freund von mir hat das erste Glied am Zeigefinger der linken Hand in der Lehre verloren (Schreiner) und spielt trotzdem Gitte, und das in einer Band. Er spielt ausschließlich E-Gitarre (das passt der 3/4tel-Zeigefinger auch über das Griffbrett).
In erster Linie Powerchords und Barree. Akkorde eben mit anderer Kombination (z.B. A-Moll mit Mittel- Ringfinger und kleinem Finger)
Und wenn Du all diese Techniken kombinierst, um z.B. möglichst kurze Wege zu gehen und fließend zu spielen, dann entwickelst Du eben Deinen Stil! Ich finde das nicht uninteressant.
 

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