Nacharbeiten der Bunde bei neuen preisgünstigen Gitarren

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So,

heute wollte ich mal wieder ein To Do einstellen, wie man den Hals / das Griffbrett einer preiswerten Gitarre überprüft und gegeben falls nacharbeitet.

Wichtig !!!
Dieses alles bezieht sich auf eine Gitarre, bei der die Bundstäbe noch „ neuwertig “ sind und nicht schon durch das spielen und benden abgenutzt sind !!!!!


Was man dafür braucht :

1 Gitarre ( hehe )
1 Montageblock ( selber machen )
1 Inbusschlüssel ( passend für den Halsstab )
1 kleinen Kreuzschraubendreher für die Halsstababdeckung
1 Stück Aluschiene aus dem Baumarkt
1 Rundfeile ( 6 – 8 mm Durchmesser )
1 Fret Rocker ( oder eine Plastikkarte )
1 Stück Pappe
1 kleinen Hammer ( ganz kleinen ! )
Etwas Abklebeband
Etwas Chromepollitur
Ein paar Blatt Kückenkrepppapier
Etwas Zeit


Der Mongageblock:

Habt ihr noch im Keller den Karton einer Gitarre liegen, in dem noch die Styropor Auflage für den Hals ist ?
Genau die brauchen wir.
Damit nicht das Styropor so vor sich hin bröselt und schöne weiße Kügelchen im Raum verteilt, umwickelt / beklebt diesen Block mit einem Klebeband, am besten mit einem Gewebeband, solch so genanntem „ Panzertape “, das klebt recht gut am Styroporblock an und hält auch was an Belastungen aus.
Hinterher sollte das Resultat so in etwa aussehen.

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Mein Block hat schon mittlerweile eine weitere Einkerbung auf den hohen Seiten bekommen !


Die Aluschiene :

Im Baumarkt bekommt man für rund 2 bis 3 € solche Alu Provielschienen, ca. 30mm breit, 2 bis 3 mm dick und 1 Meter lang.
Wir brauchen ( höchstens ) die Hälfte.
Sägt die Schiene in der Mitte durch und legt sie dann längs auf das Griffbrett.
Markiert mit einem Filzstift die Mitte der Bundstäbe an der Kante der Schiene und feilt nun an den Markierungen rund 3 bis 4 mm tiefe halbrunde Kerben raus.
Das Resultat sollte dann in etwa so aussehen.

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So, nun kann es losgehen.

Gitarre auf den Tisch auf den Montagebock legen und los geht es.

In meinem Fall ist es eine Harley Benton SC-450 P90 GT Classic, die ich bei Thomann als Deko gekauft und dann doch wieder repariert habe.

Vorab:
Man sollte die Saiten so lösen, das man sie mit Klebeband seitlich vom Griffbrett fixieren kann, damit man sie nicht dauernd im Weg hat.
Ich wollte so wie so neue Saiten drauf machen und habe meine deswegen komplett entfernt.


Griffbrett einstellen.

Halsstababdeckung entfernen und die Schiene mit den Auskerbungen auf das Griffbrett legen.

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Nun schauen, ob der Hals in der Mitte „ durchhängt “ ( sollte eigentlich so minimal sein ).
Nun muss das Griffbrett auf „ gerade “ gebracht werden.
Der Durchhang / der Luftspalt in der Mitte der Länge des Griffbrettes zwischen der Schiene und dem Holz muss jetzt so eingestellt werden, das die Schien überall auf dem Holz aufliegt, nur so kann gleich die Höhe der Bunde überprüft werden !

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Wir brauchen eine gerade Strecke vom Griffbrettholz dazu !
Nehmt eine Taschenlampe oder ähnliches und strahlt von der Rückseite der Schiene auf das Griffbrett, dann könnt ihr gut sehen, wo noch irgendwo Licht durch scheint, also nicht sauber anliegt.


Bund überprüfen und nachjustieren.

Wenn alles schön anliegt, nehmt den Fret Rocker oder die Plastikkarte oder das Höhenlineal ( es muss aber exakt gerade sein ! ) und fangt bei den ersten 3 Bunden an, in dem ihr den Rocker über 3 Bunde haltet und schaut, ob ihr in zum wackeln ( wie eine Wippe ) kriegt.

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Überprüft aber nicht nur an einer Stelle der Bunde, sonderen an mehreren Stellen, oft ist es in der Mitte ( zwischen der D und G Saite ) gut, aber zur tiefen E oder hohen e Saite nicht der Fall !!!
Am Anfang sollte man auf jeden Fall, wenn nichts wackelt, auch mal schauen ob der mittlere Bund nicht zu tief ist, denn dann wackelt es ja auch nicht, das der Rocker nur auf den Außenpunkten aufliegt.
Man kann ja / sollte ja von der Tatsache ausgehen, das der selbe neue Bunddraht mit identischen Abmessungen verbaut wurde und das das Griffbrett ja vor dem einsetzen der Bundstäbe auch „ gerade “ mit Griffbrettradius geschliffen war.
Dadurch kann ein zu hoher Bund eigentlich nur dadurch entstehen, wenn der Bundstab nicht tief genug in seiner Nut sitzt.
Hat man nun einen Bundstabbereich gefunden, der wackelt, so ist es dann der mittlere der 3 Bund, über die gewackelt wurde.
Markiert euch den Bereich, wo es wackelt , auf dem Bundstab mit einem Filzstift.

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Oft ist es gar nicht der gesamte Bundstab, sondern nur Teilbereiche, oft links / rechts zu den Seiten hin
Nun legt ein Stück Pappe auf den Bereich des Bundstab und klopft vorsichtig mit dem Hammer auf den Bereich.
Das Stück dickere Pappe schützt den Bundstab vor Beschädigungen ( Macken, ect. ).

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Prüft danach wieder mit dem Fret Rocker und wiederholt wenn nötig das Klopfen noch einmal mit anschließender Überprüfung.
So arbeitet ihr euch über das gesamte Griffbrett vor, immer über 3 Bunde wackelnd, bis iht keine Stelle mehr habt, die wackelt.


Bunde polieren.

So, die nun auf Höhe gebrachten Bunde bedürfen nun noch einer Bearbeitung.
Nehmt 2 Stücke Klebeband und klebt diese längs des Bundes auf des Griffbrett.

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Dann ein Stückchen Küchenkrepppapier zu einem festem Block falten und mit einem kleinen Klecks Chromepolitur nun feste auf dem Bundstab in Längsrichtung reiben.
Schon nach kurzer Zeit ist das Stück Papier schwarz und man merkt, das der Bundstab schon erheblich glatter geworden ist.

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Überprüft mit dem Finger und dem Fingernagel, ob noch irgendwelche Stellen Macken oder ähnliches aufweisen und poliert auch diese mit neuem Papier und neuer Chromepolitur.
Macht lieber einen Durchgang mit neuem Zeug mehr, denn später kommt ihr unter den Saiten schlecht drann !

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Habt ihr den Bund so glatt wie ihr ihn haben wolltet, mit einem Tuch die Reste der Politur vom Bundstab und seitlich vom Griffbrett entfernen.

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So alle Bundstäbe bearbeiten und zum Schluss noch einmal mit dem Lappen über das gesamte Griffbrett und seitlich reiben, um alle Politurreste weg zu nehmen.


Griffbrett ölen.

Da wir schon einmal alles runter haben, kann man auch gleich das Griffbrett ölen / reinigen.
Dabei geht noch einiges an Farbe vom Griffbrett mit ab und gleichzeitig wird gereinigt und gepflegt.

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Ich mache zwei Durchgänge, beim ersten mit wenig Öl, zum reinigen und den zweiten mit viel Öl, das dann Zeit bekommt zum einziehen.
Zum Schluss alles wieder mit dem Lappen schön sauber abreiben.


Die Mechaniken.

Zieht die Verschraubungen ( falls keine Einschlaghülsen verbaut wurden ) der Mechaniken nach.
Bei dieser Gitarre waren alle nur „ lauwarm “ angezogen.
Ich habe dann noch, etwas Silikon ( einen Tropfen ) am Schaft der Mechanik rund herum verteilt und runter laufen lassen, weniger Reibung unter Zug der Saiten beim Stimmen.
Muss man aber nicht.

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Das Silikon stammt aus einer Sprühflasche Silikonspray, die man ab und zu bei den Discountern für rund 3€ kaufen kann, ist ein Schmiermittel ohne Ölanteil.
Ich habe einen langen Spraystoß in den Deckel den Sprayflasche gemacht, dann das Treibmittel komplett verdunsten lassen und dann das Silikon in einer Spritze aufgezogen.


Der Sattel.

Ich habe die Kerbung erst einmal nicht abgeändert, ob wohl die Kerben noch etwas runter könnten.
Das wird aber vielleicht ein anderer Beitrag werden.
Damit die Saiten später auch besser beim Stimmen durch die Nut gleiten, habe ich auch hier einen kleinen Tropfen Silikon in die Kerben eingelassen.

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Saiten drauf und stimmen.

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Dann den Gitarrenhals wieder so einstellen / spannen, das er wieder in der Mitte ( Bund 11 ) einen kleinen Durchhang hat.
Dazu eine Saite ( teife E Saite z.B. ) gleichzeitig am 1. Und am letzten Bund runter drücken mit Hilfe eines Kapodaster.
Es sollte mindestens 1 mm sein, mehr je nach eigenem Geschmack.
Für mehr Durchhang muss der Halsstab gelöst werden, also die Spannschraube in den Gegenuhrzeiger drehen.

Zum Abschluss wieder noch mal neu stimmen und fertig.

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Gruß Michael
 
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Schönes Tutorial! Was genau bewirkt das Hämmern? Bunddraht weiter rein...?
 
@ Mörty,

Wenn das Griffbrett nach dem schleifen ja Plan ( gleichmäßig eben ) war, dann müssten ja die Bunde bei wieder gerade eingestelltem Hals alle gleich weit aus dem Holz raus schauen, da ja der Bunddraht gleich bei allen Bunden ist.

Sind welche zu hoch, sitzen sie nicht weit genug in ihrer Führung / im Holz.

Das Hämmern treibt sie nun ( hoffentlich ) so weit rein, das sie mit dem breiteren oberen Bereich ganz auf dem Holz aufliegen, wie es auch gewünscht / vorgesehen ist.

Dann müssten ja wieder zum Schluss alle gleich weit aus dem Holz schauen und damit auch gleich hoch sein.

Aber nur bei neuen Bunden.



Gruß Michael
 
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Ausser es wurde beim abrichten auch noch geschlampt. Auf jeden Fall ein klasse Tutorial!
 
Ja, schön bebildert und ausführlich erklärt.:great: Dennoch sollte man beachten das es sich beim Abrichten schon um eine der Königsdisziplinen des DIY-Gitarrenbaus handeln dürfte.
Ich würde mich, obwohl ich fast 40 Jahre Erfahrung in der Bearbeitung von verschiedensten Werkstoffen habe, nicht ans komplette Abrichten wagen. Es gibt Dinge, die überlasse ich dann doch lieber den Profis...
 
Bünde und Sattel - davor hab ich grössten Respekt, die trau ich mich auch nicht selbst bearbeiten. Da kann man leicht zu viel kaputt machen. Aber gut, ich hab auch eher zwei linke Hände.
 
Gut beschrieben.
Nur so am Rande, der 2. Bund könnte mal einen Zug mit der Bundfeile verkraften...:)
 
Gut beschrieben, gut bebildert, aaaaaber! Ein Metallhammer hat an den Bünden NICHTS zu suchen..Sorry, Plastikhammer, besser einen kurzen Rundholzstab verwenden...
 
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@ usdz,

das am 2. Bund ist eine optische Täuschung im Bild.

Der Bundstab ist am Ende auch schön rund. Habe eine Bundfeile und hätte ihn sonst schon in Form gebracht.



@ Rainer,

hatte mir deinen Rat zu Herzen genommen, nicht gleich die Bunde wieder ab zu schleifen !

Ich gebe dir recht mit dem Hammer, aber ich habe „ noch “ nicht den passenden Plastikhammer ! Noch nicht !

Das dicke Stück Pappe verhindert aber wirklich auch die Beschädigung des Bundstabes.

Als ich die Bunde so ab Bereich 18 bis 21 poliert habe, habe ich auch winzige kleine Macken in der Oberfläche der Bunde bemerkt, da hatten die Chinesen wohl auch mit einem ? Hammer die Bunde nachgeklopft, um sie richtig rein zu kriegen ! Wahrscheinlich !?!?

Die 450er hatte ich bei Thomann für ganz kleines Geld als Deko gekauft, sie war wohl sofort als „ defekt “ angeboten worden, hatte einen Elektrikschaden gehabt, ich glaube, so wie sie aus sah, war sie nie versendet worden.

Daher mussten die Bunde ja, wenn nicht gleich hoch, „ nur “ weiter ins Holz, wenn der Hals nicht verzogen ist.

Da es aber ein elektrischer Defekt war, sollte ja die Substanz eigentlich in Ordnung gewesen sein.

Und war sie auch.

Du siehst, ich habe mich auch mittlerweile darein gelesen / informiert und freue mich auf deine Inspirationen dann beim Treff.



Gruß Michael
 
Schönes Tutorial! :great:
:keks:
Was genau meinst Du denn mit "Silikon"?
Silikonöl?
Nicht dass da noch jemand beim Nachmachen noch den Rest der Fugenmasse reindrückt die im Keller noch vom Ausfugen der Duschkabine übrig war.
:guilty:
Ich nehme da lieber einen Tropfen Nähmaschinenöl oder am Sattel auch Graphit.
Mit Silikon bin ich generell etwas vorsichtig bei Gegenständen die vielleicht mal irgendwann wieder lackiert werden sollen... :engel:
 
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@ GeiGit,

ja, da gebe ich dir Recht.

Man muss aufpassen, was man schreibt, damit keine Missverständnisse aufkommen.

Das Spray ist ein Silikongleitspray, ein Schmiermittel, das nicht auf Öl Basis ist und damit auch keine anderen Sachen angreift wie z.B. Gummi.

Es verharzt auch nicht mit der Zeit.

Also, wer die Anleitung oben gelesen hat, bitte nicht das Silikon aus der Kartusche zum Fugenabdichten nehmen, sondern das Silikongleitmittel aus der Spraydose.


Gruß Michael
 
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So,

habe mal wieder was zum Basteln gehabt.

Hatte eine Harley Benton SC-1000 VB Progressive als Deko bei Thomann gekauft, die nach dem Test im Eingang soweit in Ordnung war, bis auf das Schnarren der tiefen E und A Saite am 5.ten Bund.


https://www.thomann.de/de/harley_be...arley+Benton+SC-1000+VB+Progressive+_314901_0


Da ich eine Überarbeitung des Griffbretts mittels Fret – Rocker und Hammer so wie so machen wollte, habe ich also wie im Beitrag hier drüber angefangen, bin dann aber erst einmal am 5.ten Bund steckengeblieben mit der Arbeit.

Also die Stelle schnarrte mit Saiten drauf, weil der Bund an der Stelle etwas aus dem Griffbrett / Führung raus stand.

Also, vorsichtig rein hämmern und mit dem Fret – Rocker überprüfen.

Die weiter eingeschlagene Stelle stimmte, nur war nun auf der anderen Seite der Bundstab etwas aus seinem Bett / Führung raus gekommen !

Die Stelle wieder rein geklopft, andere Seite wieder was raus aus der Führung.

Ich hatte also eine „ Wippe “ als Bundstab.

Das kann passieren. Wenn die Krümmung richtig ist und unten in der Führung etwas drinnen liegt, so dass die Führung zu früh aufliegt.

Eigentlich sollte unter dem Führungssteg des Bundes etwas Luft nach unten im Holz sein.

Also habe ich den Bundstab vorsichtig raus gehebelt, ohne das Holz zu beschädigen und dann die Führung auf eventuelle Rückstände untersucht mit einer dünnen Messerklinge.

Aber da war so nichts zu merken von Resten aus der Fertigung oder ähnlichem.

Schuss folglich konnte es doch dann nur am Bundstab liegen.

Und tatsächlich, wenn man ihn in die gereinigte Führung wieder rein drückt, kann man ihn überall bis zum Anschlag mit etwas Kraft rein drücken, nur kommt das entgegengesetzte Ende wieder aus der Führung raus.

Das bedeutete aber nur eins, das Krümmungen vom Griffbrettradius und Krümmung Bunddraht nicht überein stimmen.

Der Bunddraht hat also, aus welchem Grund auch immer, eine zu geringe Krümmung und wippt dadurch in der Führung.

Habe dann überlegt, wie ich den Bundstab dazu bekomme, etwas mehr Biegung zu kriegen.

Mir den Händen kriegt man das Teil jedenfalls nicht weiter gebogen.

Habe mir dann eine schmale Holzleiste raus gesucht und quer am Ende einer Seite mit der Säge eine ca. 8 mm tiefe Nut eingesägt, in die prima die Führung des Bundstab rein passt, ohne die Führung an ihren Ende mit dem Holz kontakt hat.

Habe mir dann mit weichen Pappstücken eine weihe Unterlage gebastelt, den Bundstab mit den runden Seite nach unten auf die Pappe gelegt und in der Mitte dann die Holzleiste über die Führung gesteckt, so dass das Holz seitlich links und rechts auf den flachen Stellen des Bundstabs aufliegt.

Dann ein vorsichtiger Schlag mit dem Hammer auf das Holz, wodurch die Mitte stärker in die Pappe gedrückt wird und der Bundstab sich „ sanft “ biegt.

Neuer Test, schon besser, aber noch nicht passend.

2 Versuche Später war dann der Bundstab so gebogen, das er sich an allen Stellen aufliegend einschlagen ließ.

Also wieder raus, die Führung / Nut wieder sauber machen, etwas Leim ( was anderes hatte ich gerade nicht zur Hand als geeigneter Kleber ), mit dem Zahnstocher vorsichtig in der Nut verteilt und den Bundstab wieder mit dem Hammer eingeschlagen.

Trocknen lassen und zum Abschluss noch mal diesen Bundstab mit dem Fret – Rocker überprüft und nachgearbeitet, die restlichen Bunde auch und fertig.

Aber bitte so was nicht sofort auch versuchen, das kann auch ins Auge gehen und do kriegt ihr dann so einfach mal einen auf Griffbrettradius gebogenen Bundstab her ?

Genau, höchstens aus einer Fachwerkstatt.

Dafür braucht ihr aber die Angaben, wie groß der Griffbrettradius ist.

Also nicht auch gleich nach machen.


Gruß Michael
 
Mir den Händen kriegt man das Teil jedenfalls nicht weiter gebogen.

Ist er zu stark bist Du zu schwach.

Bundstäbchen werden üblicherweise nicht passend zum Griffbrettradius gebogen, sondern etwas stärker, also mit etwas geringerem Radius. Bei Draht von der Rolle oder ausreichend langen Stücken ist das kein Problem, aber bei einem vorhandenem fertig abgelängtem Bundstäbchen schon schwierig.

Die obige Beschreibung dürfte aber auch für Laien schwer nachvollziehbar sein.
 
@ Bassturmator ,

ich gebe dir ja recht, dass es für einen Laien wohl unverständlich ist, was ich geschrieben habe. :D:D:D

Ich mache ja sonst immer Fotos zu den einzelnen Arbeitsschritten, aber dieses mal war ich mir nicht sicher, ob es funktioniert, was ich vor hatte und ob ich es auch wieder so zusammen kriege ! :eek:

Kann ja mal in den nächsten Tagen eine Zeichnung machen, was ich gemacht habe.

Bilder nicht, da ich den nun richtig sitzenden Bundstab ja nicht gerne noch einmal raus hebeln will ! :D:D:D


Gruß Michael
 
Für den handwerklich durchschnittlich Begabten eine brauchbare Anleitung, fehlenden Mut kann man ggf. mit einem Schoppen Roten kompensieren. Falls man nicht alle Bünde einzeln abkleben will, empfiehlt sich eine Schablone aus Edelstahl, die es im Fachhandel für wenig Geld gibt.

bundschablone.jpg
 
Ich hab mir Schablonen aus weichem Kunstoff ausgeschnitten. Überflüssige Kunststoffschachteln für Schrauben eignen sich prima. Mit 'nen Cuttermesser zurechtschneiden, paßt. Und prima flexibel. Kost gar nix, seit Jahren beim polieren der Bünde bewährt.:D
 
@ Bass Fan,

die Edelstahlabdeckungen habe ich auch !

Abba ( oder wie die Gruppe heißt ! :D:D:D ), die Chrompolitur ist sehr dünnflüssig und krabbelt dann doch seitlich am Bundstab unter das Blech und beschmiert das Griffbrettholz.

Zum nachabreiten der Bunde mit der Bundfeile sind die Metallschablonen zu empfehlen. :great:

Gruß Michael
 
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Ich hab mir Schablonen aus weichem Kunstoff ausgeschnitten. Überflüssige Kunststoffschachteln für Schrauben eignen sich prima. Mit 'nen Cuttermesser zurechtschneiden, paßt. Und prima flexibel. Kost gar nix, seit Jahren beim polieren der Bünde bewährt.:D

Super Idee, danke!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
die Chrompolitur ist sehr dünnflüssig und krabbelt dann doch seitlich am Bundstab unter das Blech und beschmiert das Griffbrettholz.

Ohne Putzen gehts halt nie!
 

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