"Viele Band-SĂ€nger haben nicht mal ein eigenes Mikro". Klischee oder nicht?

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Hinweis: Mod-editiert und ausgelagert aus Klinge ich mit Shure SM58 wirklich besser als mit Behringer XM8500?


... was ich wirklich nicht nachvollziehen kann ist die Einstellung vieler reiner SĂ€nger/innen. Ich will hier niemandem ans Bein pinkeln aber was ich im Lauf der Jahre so erlebt habe, lĂ€sst mich mit dem Kopf schĂŒtteln. Da stellt man sich dann der Band vor und kommt ohne eigenes Mikro. Das wĂ€re so, als wĂŒrde ich ohne Gitarre zur Session fahren. Okay, nicht so schlimm.
Aber wenn es dann zu einem ernsthaften Engagement in der Band kommt, wird nur gemeckert: "Was, eine bessere P.A., das geht nicht, das hab ich nicht einkalkuliert. Ein neues Mikro? Also 100 Euro geb ich da nicht aus, das tut doch auch das T.Bone!?". Wenn man bedenkt, wie viele Tausende von Euro die Drummer/Bassisten/Gitarristen in ihr Equipment stecken
und dann kommen die Herren/Damen SĂ€nger/innen mit Star-AllĂŒren und möchten nicht mal etwas Geld (im Vergleich zu einer ordentlichen Gibson ein Klacks) in ein Mikro oder ein paar Effekte investieren, da kann ich wirklich nur noch mit dem Kopf schĂŒtteln. Aber gut, genug gemeckert, meistens ist es solchen Leuten dann am Ende auch nicht so ernst mit ihren Ambitionen.
 
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Willkommen im MB @whiskeycola81,

Was ich wirklich nicht nachvollziehen kann ist die Einstellung vieler reiner SĂ€nger/innen. Ich will hier niemandem ans Bein pinkeln aber was ich im Lauf der Jahre so erlebt habe, lĂ€sst mich mit dem Kopf schĂŒtteln.

Keine Sorge - solche SÀngerInnen wirst du hier beim "SÀnger-Equipment" nicht finden. Insofern auch kein Bein, an das du pinkeln könntest. Letztendlich ein Plauderthema, zu dem es auch schon etliche Threads in diversen Subforen gibt.
Ähnlich wie: "Gitarristen werden wĂ€hrend der Probe immer lauter".


Das wĂ€re so, als wĂŒrde ich ohne Gitarre zur Session fahren.

Das kann man nicht vergleichen. Dazu muss ich mal ein paar weitere Klischees auspacken:

  • Klischee 1: Gitarristen haben ein erotisches VerhĂ€ltnis zu ihren Instrumenten.
  • Klischee 2: Mikros sind Tontechnik und SĂ€nger haben keine Ahnung von Technik.

Mikros werden noch immer von vielen nicht als persönlicher Teil des eigenen Instrumentes, sondern als PA- oder Studio-Equipment betrachtet, welches von technisch versiertem Personal ausgesucht und zur VerfĂŒgung gestellt wird. So war es ja auch jahrzehntelang. Ich muss zB in meiner Rolle als Moderator noch immer darauf achten, dass wir hier im Vocalssub nicht allzu intensiv ĂŒber Mikros oder Interfaces plaudern und den Thread ggf in den PA/Recordingbereich verschieben.

Das hat sich mittlerweile etwas verĂ€ndert. Schon allein, weil viele Vokalisten nicht mehr so gern Bakterien ĂŒber den Mikrokorb austauschen und der Instrumente-Markt uns als Kunden entdeckt hat. Viele SĂ€nger/Innen haben daher mittlerweile auch hĂ€ufiger Spaß daran, eigenes Zeug zu besitzen.

Dennoch: FĂŒr Gitarrist/innen ist es nach wie vor undenkbar, dass sie ihre Gitarre zur allgemeien VerfĂŒgung im Proberaum stehen lassen. Oder womöglich jemand Fremdes den Amp verstellt. Bei Mikros als Teil der PA herrscht da aber noch immer eine gewisse GroßzĂŒgigkeit bzw. GleichgĂŒltigkeit.


Wenn man bedenkt, wie viele Tausende von Euro die Drummer/Bassisten/Gitarristen in ihr Equipment stecken
und dann kommen die Herren/Damen SĂ€nger/innen mit Star-AllĂŒren und möchten nicht mal etwas Geld (im Vergleich zu einer ordentlichen Gibson ein Klacks) in ein Mikro oder ein paar Effekte investieren, da kann ich wirklich nur noch mit dem Kopf schĂŒtteln.

Auch ein Klassiker.;)

Hierzu eine kleine Anekdote: Wir haben mal einen Gig zusammen mit einer anderen Band organisiert. Die Einnahmen sollten geteilt werden. Meine Band hatte allerdings neun Mitglieder, die andere Band war nur ein Akustik-Duo. Ich fragte vorsichtig, ob es nicht möglich wĂ€re, dass wir von der Gage etwas mehr bekommen könnten als die HĂ€lfte. Schließlich sind wir ja viel mehr Leute.

Die Antwort der anderen Band war so schlicht wie wahrhaftig: "Warum sollen wir dafĂŒr bezahlen, dass ihr neun Leute braucht, um Musik zu machen?"

Soll heißen: Die eigene Vorstellung von Musik und was man bereit ist, darin zu investieren, ist immer eine ganz persönliche Entscheidung und darf nicht als Maßstab fĂŒr andere gelten. Wenn du eine Gibson zum Musikmachen brauchst, ist das deine Sache. Du könntest auch Ukulele spielen. Oder Mundharmonika

Ich war nicht immer SĂ€nger, sondern auch Instrumentalist (ja, auch mit Gibson und Co.). Ich war immer sehr dankbar, wenn fĂ€hige SĂ€ngerInnen mir ihr Talent zur VerfĂŒgung gestellt haben. Und wenn ich ein Mikro hatte, habe ich es gern zur VerfĂŒgung gestellt. Nie wĂ€re ich auf die Idee gekommen, ihnen vorzuwerfen, dass sie kaum Equipment hatten/benötigten. Ich bin schließlich freiwillig Gitarrist geworden und wollte unbedingt eine Gibson haben. Und das kostet nun mal mehr Geld. Das ist aber nicht das Problem der SĂ€nger.

Aber klar: Wenn kein Mikro vorhanden war, mussten sie sich eins besorgen. Logisch. So weit, dass ich ihnen extra eins gekauft hÀtte, ging es dann doch nicht.

Ein neues Mikro? Also 100 Euro geb ich da nicht aus, das tut doch auch das T.Bone!?

Wenn man auf der einen Seite erwartet, dass SĂ€nger sich personal Equipment besorgen, dann muss man ihnen auch die Entscheidung ĂŒberlassen, in welches Equipment sie investieren. Und wenn Ihnen ein t.bone nun mal ausreicht, dann mĂŒssen alle damit leben.

Ich sage meinem Gitarristen auch nicht (mehr), dass er sich bessere Effekte zulegen soll. Ich habe es aber schon mal versucht. Fand er nicht gut...

Bei gemeinsamen Anschaffungen (Pa und co) ist es natĂŒrlich problematisch, aber nicht sĂ€ngerspezifisch. Ich habe auch schon Bassisten gekannt, die nicht genug Geld auf dem Konto hatten. Da bleibt nur das Bandkonto bzw Einnahmen aus Gigs, sofern vorhanden.

Nachdem wir nun alle Klischees beleuchtet haben, nun – Tataaaa:

Die Wahrheit

Ich schreibe als jemand, der alles schon mal war:
  • Gitarrist mit billigem Eqiupment
  • Gitarrist mit Markenequipment
  • Bassist mit und ohne eigenen Amp
  • SĂ€nger komplett ohne Equipment
  • SĂ€nger mit eigenem Mikro
  • SĂ€nger/Gitarrist mit eigener PA, ĂŒber die alle gespielt haben
Die Wahrheit ist: Das hat alles nichts mit Instrumentalist oder SĂ€nger zu tun, sondern schlichtweg mit Notwendigkeit.

1. Solange mir als SĂ€nger im Proberaum eine passable Anlage plus ausreichendes Mikro zur VerfĂŒgung steht und niemand etwas dagegen hat, dass ich das mitbenutze, besteht keine Notwendigkeit, nur wegen der "Gerechtigkeit" eine zu kaufen. HĂ€ufig ist auch gar kein Platz fĂŒr eine zweite Proberaum-PA, da sich viele Bands ProberĂ€ume teilen mĂŒssen. Aus diesem Grund verstaubte meine erste Proberaum-PA nach nur kurzer Nutzungszeit im Keller.

2. Steht mir keine Anlage und/oder kein Mikro zur VerfĂŒgung, muss ich investieren. Sonst könnte ich ja nicht singen.

3. Solange ich bei Gigs vom Veranstalter oder vom Verleih ein gutes Mikro zur VerfĂŒgung gestellt bekomme, besteht keine dringende Notwendigkeit, mir ein eigenes zu kaufen.

4. Gefallen mir diese Mikros nicht und möchte lieber ein eigenes, muss ich investieren.

Und nun kommen wir zum eigentlich wesentlichen Unterschied zwischen SĂ€nger und Instrumentalisten, insbesondere die mit Saiten:

Die meisten "Eierschneider" wollen ihren persönlichen Sound, an dem sie sehr lange gefeilt haben. Ein großer Teil dieses eigenen Sounds wird durch ihr Equipment kreiert. Sie brauchen ebenso das SpielgefĂŒhl, was sie von ihrem eigenen Instrument gewohnt sind. Ein Fremdinstrument ist daher immer ein Risiko, was ungern eingegangen wird. Und verliehen wird eh nicht gern.

Bei SĂ€ngern spielt dieser Aspekt eine viel kleinere Rolle. Den wesentlichen Teil ihres eigenen Sounds tragen sie im Körper mit sich. Mikros werden hĂ€ufig gestellt. Und wie sich ein Mikro anfĂŒhlt, ist ebenfalls sekundĂ€r. Es sind halt immer zylinderartige Formen, die man in der Hand hĂ€lt. Oder sogar nur am Stativhalter.

Fazit: Solange SĂ€nger genĂŒgsam sind, besteht seltener die Notwenigkeit, in eigenes, teueres Equipment zu investieren. Diese Option haben Gitarristen, Bassisten und Co. in der Regel nicht.

Das mag man ja gern als ungerecht empfinden - aber es ist nicht die Schuld der SĂ€nger und schon gar keine AllĂŒre.
 
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Soll heißen: Die eigene Vorstellung von Musik und was man bereit ist, darin zu investieren, ist immer eine ganz persönliche Entscheidung und darf nicht als Maßstab fĂŒr andere gelten. Wenn du eine Gibson zum Musikmachen brauchst, ist das deine Sache. Du könntest auch Ukulele spielen. Oder Mundharmonika

Blues-Harper sind ĂŒbrigens ganz arge Equipmentfetischisten. Die wĂŒrden nie ohne eigenes Mic und eigenen, modifizierten Amp anreisen. Wenn sie ihren Fetischismus ernst nehmen.

Es stimmt natĂŒrlich, es ist eine persönliche Entscheidung. Wer immer scheiße klingt, weil er nur mit MĂŒll-Equipment spielt, den verlĂ€sst man eben oder wirft ihn raus. Zumindest wenn es zu hart kommt und es auf Dauer scheiße klingt. Außer die Band ist sich einig, dass schlechter Sound eben reicht. Solche Bands gibt es auch, es sind diese ewigen Amateure, deren Lebensmotto "mir tut's das so" ist, die dann bei anderen Bands mit verschrĂ€nkten Armen im Publikum stehen und vor Neid grĂŒn anlaufen und damit die Musik gar nicht mehr genießen können.

Ich finde, ein eigenes Mic ist das mindeste, was man als SÀnger haben sollte. Schon allein, wenn einem der Geruch eines SM58 aus dem eigenen Geburtsjahr in irgend einem windigen Schuppen mal unter der Nase hÀngt, hat man noch einen weiteren gewichtigen Grund gefunden.

Bei Lautsprechern, nunja, da kann man mal zwischen PA und Gesangsanlage auch einen Unterschied machen, oder? PA brauchen alle, und der Trend geht ja eher zu kleineren Amps, mehr ĂŒber die PA machen als Dezibel auf Knöchelhöhe. Und damit geht die PA dann alle an. Außer man macht halt so Musik, wo alle mit 4x12er Stacks föhnen, der Drummer Schießbude und FitnessgerĂ€t vereint hat und tja... da wĂ€re dann.... um den Bogen zu schlagen... ein SM58 und ein paar irre laute alte Peavey-KĂŒbel wohl das beste. Mit beiden kann man im Notfall auch ein Bier aufmachen.
 
Blues-Harper sind ĂŒbrigens ganz arge Equipmentfetischisten. Die wĂŒrden nie ohne eigenes Mic und eigenen, modifizierten Amp anreisen.

Ich weiß. Ich habe meine Green Bullet auch geliebt. Das Beispiel hast du sicher trotzdem verstanden. Zumal ja nicht mal von Blues-Harp gesprochen habe.

Wer immer scheiße klingt, weil er nur mit MĂŒll-Equipment spielt, den verlĂ€sst man eben oder wirft ihn raus.

Das ist ein ganz anderes Thema, weil das auf jeden Musiker zutreffen kann. Aber natĂŒrlich auch eine Notwendigkeit, sofern das alle so sehen.

Wenn jemand nicht spielen kann, kann man sich von ihm trennen.
Wenn jemand einen Scheiß-Sound hat, genauso.

Hat aber meiner Erfahrung nach nur bedingt mit dem Equipment zu tun.

Mein alter Gitarrist kann exzellent spielen und sein Equipment ist okay. Marshall und irgendeine Paula. Unpassend und unflexibel fand ich nur seinen Multi-Effektpedal, was aber dennoch kein MĂŒll war. Habe ich ihn deswegen rausgeschmissen? NatĂŒrlich nicht. Hat er sich auf meine Bitte ein neues Pedal zugelegt? NatĂŒrlich auch nicht.

Also musste ich halt damit leben. Trotzdem stell ich mich nicht hin und sage, Gitarristen sind Divas mit AllĂŒren, die nicht bereit sind, in einen besseren Bandsound zu investieren.

Schon allein, wenn einem der Geruch eines SM58 aus dem eigenen Geburtsjahr in irgend einem windigen Schuppen mal unter der Nase hÀngt, hat man noch einen weiteren gewichtigen Grund gefunden.

Gutes Beispiel. Nichts anderes wollte ich sagen. Ich habe es eine Zeit lang gut ausgehalten, in windigen Schuppen in verrotzete SM58 noch singen. Bis dahn gab also keine Notwendkeit, mir fĂŒr Gigs etwas eigenes zuzulegen.

Irgendwann fand es dann eklig und das SM58 muffig. Da war dann die Notwendigkeit geschaffen.
 
@antipasti
Ich geb dir absolut Recht, letztendlich muss man sich mit der Haltung seiner Mitmusiker zu diesen Themen abfinden oder sich andere suchen - was ich ja auch immer so gemacht habe. NatĂŒrlich kann ich prinzipiell nicht von einer Studentin erwarten dass sie mit einem Neumann zur Kennenlern-Session kommt. Und dass es unterschiedliche Ansichten gibt (schönes Beispiel mit dem Akustik-Duo) ist mir klar.

Mir ging es im zweiten Teil meines Beitrags (mit dem ich natĂŒrlich ein großes Fass aufgemacht habe, was ich aber wissen musste) nur darum, dass diese allgemeine Egal-Haltung von vielen Musikern im Lauf der Jahre wirklich schwer zu ertragen ist. Kann man natĂŒrlich sagen, Musiker sind so, ich bin auch kein ErbsenzĂ€hler der seine Musik wie ein BĂŒrokrat ausĂŒbt. Ab und zu mal ein paar Bier wennÂŽs passt mit den Jungs im Proberaum gehört fĂŒr mich dazu, nichts ist schlimmer als steife ErbsenzĂ€hler als Musiker.
Aber wenn am Anfang, beim Kennenlernen, die großen SprĂŒche kommen von "ich will richtig durchstarten" (Klassiker) bis "Ich atme Musik, das ist das wichtigste fĂŒr mich" (...) und ein paar Monate spĂ€ter nicht einmal die Bereitschaft vorhanden ist, ein paar Euro mehr fĂŒr den Proberaum zu zahlen (wenn ĂŒberhaupt schon was gezahlt wurde, weil die ersten 8-10 Sessions anscheinend mittlerweile als unverbindlich gelten) weil wir in einen besseren umziehen möchten oder eben ein Mikro anzuschaffen, das nicht alle 20 Sekunden neue RĂŒckkopplungen startet, dann frage ich mich, was diese Leute fĂŒr einen RealitĂ€tsbezug bezĂŒglich ihrer Ziele ("groß rauskommen!") haben. Und da ist es eben - leider! - so, dass das gehĂ€uft bei SĂ€nger/innen auftritt. Das ist das, was ich mit "AllĂŒre" meinte - und ich will da sicher nicht alle SĂ€nger/innen als Diven beleidigen, aber ich hab in den letzten 15, knapp 20 Jahren bestimmt schon zwei, drei Dutzend davon getroffen und das ist auf Dauer einfach Ă€rgerlich.
NatĂŒrlich ist mir das bewusst, dass vieles mit der "VerfĂŒgbarkeit" (Stichwort P.A.) zusammenhĂ€ngt und dass man die Leute nicht zwingen kann und soll, aber ich verstehe nicht, weshalb manche Leute da nicht von selbst drauf kommen, wenn ihnen das doch angeblich so wichtig ist.

Anderes Beispiel, auch wenn ich damit sicherlich komplett OT bin und das Fass immer grĂ¶ĂŸer mache:
Ich hab einige Jahre mit einem Freund von mir, der Bassist ist, in einer Band gespielt. Ein wirklich absolut musikalischer Mensch und toller Bassist. Aber sein Equipment, dass aus einem uralt Peavey BassverstĂ€rker und einem No-Name Bass bestand und das er zu allem ĂŒbel (Stichwort EQ am Bass-Amp) nicht richtig einstellen konnte (vielleicht auch: wollte?) machte unseren Sound in jeder Situation so extrem breiig und undefinierbar, dass die ganzen Feinheiten der restlichen Band untergingen. Ich hab versucht ihn da umzustimmen (am finanziellen lag es bei ihm nicht), aber letztendlich hab ich es akzeptiert, dass wir eben so klingen. Was ich damit und auch mit meinem vorherigen Post sagen will: Es ist SCHADE (11!!!;-) dass es dann wegen so etwas scheitert, mir geht es eben immer nur um den Song, die Musik, und wenn jemand mit einem 30-Euro Mic geil klingt wĂ€re mir das doch auch recht.
Gab es damals eine Notwendigkeit fĂŒr ihn sich mehr mit seinem Zeug auseinanderzusetzen und sich ggf. anderes Equipment zuzulegen? Nö. Wir haben ihn ja deswegen auch nicht rausgeworfen. Aber schade war es eben trotzdem und das hab nicht nur ich so gesehen. Vielleicht hab ich da zu oft die falschen scheiß-egal Musiker getroffen, kann möglich sein, vielleicht sehe ich das auch zu eng.

Dass ich eine Gibson oder Fender "brauche" ist natĂŒrlich meine Entscheidung und ich setzte das nicht voraus, um Gottes Willen nein, aber ich hĂ€ng das auch nicht an die große Glocke wie teuer jetzt die Klampfe oder die P.A. oder sonst was war, mir geht es nur um gescheite QualitĂ€t damit das Thema abgehackt ist und wir uns bitte der Musik zuwenden können. Von Leuten die knapp bei Kasse sind (war ich ja auch bereits und spar letztendlich auch heute noch lĂ€nger auf eine Gitarre oder das oben erwĂ€hnte Mikro und hab auch mit einer Hohner-Strat und spĂ€ter einer Epiphone angefagen) möchte ich da wirklich nicht reden, es geht mir um die generelle Geiz-ist-geil-Einstellung und den Stress, der daraus resultiert.

Ich kann mich noch gut an das Jahr erinnern, das ich mit einem anderen Gitarristen in einer anderen Band zugebracht habe, in dem er nahezu pausenlos damit beschÀftigt war mir zu "beweisen" dass seine "Vintage" (Marke) Les Paul genauso gut ist wie meine Gibson - das ging wie gesagt nicht von mir aus, mir ist das doch prinzipiell wurscht. Aber ihm war das furchtbar wichtig (vollkommen richtig: Gitarristen eben;-) Das ging mit "Ja... hmm... die brÀuchte einfach mehr Druck" los - dann hat er die Tonabnehmer ausgewechselt. Nach ungefÀhr 5 weiteren PickUps kamen die Mechaniken, die Schaltung (andere Kondensatoren!) und die ABR-Bridge dran. Der hat sich ungelogen ein Jahr an dieser Sache abgearbeitet und das Thema bei jeder zweiten Probe zum Hauptthema gemacht und hunderte von Euro in seine "Vintage" investiert. In der Zeit hÀtte er einfach mal Musik machen sollen mit uns und sein Instrument entweder akzeptieren können oder sich halt ein anderes kaufen. Auch wieder: SCHADE. An sich auch ein guter Gitarrist.

Ich hoffe es kommt irgendwie rĂŒber, was ich damit meine, obwohl antipasti grundsĂ€tzlich recht hat - vielleicht kann man das trotzdem nachvollziehen, dass es einem da dann irgendwann ein bisschen vergeht. Mir geht es einfach nur um die Musik selbst (sicher hab ich auch den angesprochenen Gitarristen-Fetisch, aber das behalte ich schön fĂŒr mich ;-) und es ist einfach sehr ermĂŒdend, immer wieder ĂŒber diese Themen zu streiten (oder darauf angesprochen zu werden; ist mir auch schon bei einem Gig passiert dass der Musik-Lehrer im Publikum nicht mit meinem Suhr-Amp klar kam und mir persönlich mitteilen musste, dass ich dumm wĂ€re so viel Geld fĂŒr einen Amp auszugeben; verstehe ich nicht, wenn ihm die Musik nicht gefĂ€llt ist doch okay, wenn er eine Meinung dazu hat auch okay, aber weshalb muss man daraus immer diese Streitlustigkeit entwickeln? Ist das wirklich diese angebliche deutsche MentalitĂ€t die dem anderen nichts gönnt? Das wĂ€re wirklich schade. Ich feier eine Band wenn sie gut ist - egal mit welchem Equipment - oder eben nicht. Das Equipment ist doch im Idealfall nur eine StĂŒtze um sich besser auf die Musik selbst konzentrieren zu können und nicht monatelag zu ĂŒberlegen welche PickUps in der Harley Benton am besten wĂ€ren?). Aber vielleicht bin ich da einfach anders aufgewachsen, ich bin zwar auch erst Ende 30 aber meine Grundig-Anlage aus Konfirmations-Zeiten lĂ€uft immer noch und ich bin eben der Meinung, dass man ein bisschen was fĂŒr QualitĂ€t zahlt (muss bestimmt nicht High-End sein) und dann ist gut und man kann sich wieder der Musik widmen anstatt sich stur in endlosen Equipment-Philosophien zu verrennen.
 
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@antipasti
dann frage ich mich, was diese Leute fĂŒr einen RealitĂ€tsbezug bezĂŒglich ihrer Ziele ("groß rauskommen!") haben.

Das erlebt man immer wieder, auch außerhalb der Musik. Ich verstehe die Haltung auch nicht so ganz. Wenn man etwas erreichen will, dann muss man auch Initiative zeigen. Ganz generell betrachtet, nicht in Bezug auf den Kauf eines Mikrofons. Dass man ganz groß rauskommt, das kann einem keiner versprechen.

Ich erlebe es immer wieder, dass aber gerade die MusikerInnen (vor allem bisher *innen), die von "professionell" labern, am wenigsten die Konsequenzen daraus ziehen. Da hatte ich mal eine SĂ€ngerin, die wollte nie lĂ€nger als 4 Wochen im Voraus ihre Gigs planen, bezeichnete sich als Profi, war bei der KSK versichert, etc... (und sie hatte kein eigenes Mikrofon) ... und dann war da eine, die wollte unbedingt professionelle Gagen, hatte aber in mehreren Jahren noch kein einziges Konzert fĂŒr die Band an Land gezogen. Aufgrund ihrer "ProfessionalitĂ€t" oder warum auch immer ließ sie auch gerne Proben sausen.

Was solchen KandidatInnen oft gemein ist, ist das Herstellen von seltsamen ZusammenhĂ€ngen. Es liegt an allem möglichen, im Zweifel ist die Welt eben so gemein zu ihnen, oder sonst jemand. Bei den Stromgitarristen liegt's vielleicht immer am Equipment. Aber an einem liegt's nie: Dass man konsequent was dafĂŒr tut. Und zwar nicht irgendwas, sondern das, was nötig ist. Das mag ĂŒben sein, aber oft ist es Verwaltung (Gigs auftreiben, Werbung machen, etc), manchmal ist es auch, sich ein Mikrofon zu kaufen.

Die harte Version wÀre: "Es gibt nichts geschenkt im Leben." Vielleicht etwas freundlicher: Man muss konsequent machen und darauf vertrauen lernen, das es was hilft, auch wenn es Jahre dauert. Nicht leicht, in einer Zeit, in der vieles um einen herum immer kurzlebiger wird und anscheinend alle schnelle Erfolge haben (wir sehen ja nur die Erfolge, nicht den Weg dorthin, und nicht diejenigen, die auf der Strecke bleiben, oder mit kleineren Brötchen auch gut leben).
 
@whiskeycola81 @SubbrSchwob

(Falls wir weiter machen wollen, sollte ich das Theme vielleicht auslagern. Wir sind ja schon arg OT).

FĂŒr fast jedes Instrument gibt es entsprechende Klischees. Besonders Lead-Gitarristen bieten diesbezĂŒglich tonnenweise Stoff. Einige hab ich in meinen Anfangszeiten selbst erfĂŒllt.

Bezogen auf eure Beispiele gebe ich euch aber recht. Aber ihr beschreibt sehr persönliche, einzelne Negativbeispiele, die ich in 30jahriger Erfahrung nicht in der Form erlebt habe und auch nicht fĂŒr empirisch verwertbar halte. Und hĂ€tte ich sie erlebt, dann wĂ€ren sie ein einmaliges Erlebnis geblieben.

Wir hatten einmal eine SĂ€ngerin, die auch meine Freundin war, die hatte ein Problem mit dem Zeitmanagement und ließ uns gern mal lĂ€nger warten. Aber mit wachsender ProfessionalitĂ€t ging das auch vorbei und blieb eine einmalige Erfahrung. Sie ist mittlerweile schon lange Semiprofi (und besitzt natĂŒrlich ein gutes Mikro).

Außer vielleicht als ich noch SchĂŒler und AnfĂ€nger war, hatte ich bislang jeder Musiker, mit ich zusammen gespielt habe, einigermaßen ordentliches Equipment. Und bis auf eine Ausnahme hat jeder seine Proberaummiete bezahlt. Und diese Ausnahme musste dann auch die Band deswegen verlassen. Der war ĂŒbrigens kein SĂ€nger.

Als letzte eigene Erfahrung kann ich noch die BandsĂ€ngerinnen anfĂŒhren, die hier an Board zu den StammgĂ€sten gehören. Die, die ich besser kenne, haben nicht nur mehrere Mikros, sondern sogar ein bis zwei PAs/Gesangsanlagen.

Aber das sind natĂŒrlich auch keine empririschen Werte. Vielleicht hatte ich bislang einfach mehr GlĂŒck bei meinen Erfahrungen bzw. ihr mehr Pech.
 
Fazit: Solange SĂ€nger genĂŒgsam sind, besteht seltener die Notwenigkeit, in eigenes, teueres Equipment zu investieren.
Naja, du hast einen fĂŒr mich wichtigen Aspekt vergessen. NĂ€mlich die Hygiene. Ein Gesangsmikro bekommt prinzipbedingt einiges geliefert aus dem Mund des Gesangstalent. Hin und wieder auch einiges von dem, was sich auf dem Mund befindet. Ich z.B. Nehme selbst als Tontechniker nur mein eigenes Mikro und sicher keines vom Verleiher. Da weiß man einfach nie wer da gerade letztens reingespuckt hat.
Alleine aus diesem Grund, und natĂŒrlich auch aus klanglichen GrĂŒnden, lohnt es sich sein eigenes Mikro zu kaufen.

Zum Thema SM58 könnte ich mich nur wiederholen. Nur so viel. Das Ding ist immer noch eine Überlegung wert und selbst wenn man sich ein anderes als "Lieblingsmikro" auswĂ€hlt, kann es Sinn machen ein SM58 in petto zu haben. Es ist halt die Standard-Tele unter den Gesangsmikros;-)
 
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Naja, du hast einen fĂŒr mich wichtigen Aspekt vergessen. NĂ€mlich die Hygiene.

Naja, oder du hast nicht aufmerksam gelesen - ich erwÀhnte sie sogar zweimal:

Ich habe es eine Zeit lang gut ausgehalten, in windigen Schuppen in verrotzete SM58 zu singen. Irgendwann fand ich es dann eklig und das SM58 muffig. Da war dann die Notwendigkeit geschaffen.

Schon allein, weil viele Vokalisten nicht mehr so gern Bakterien ĂŒber den Mikrokorb austauschen
 
OT:
Die Wahrheit ist: Das hat alles nichts mit Instrumentalist oder SĂ€nger zu tun, sondern schlichtweg mit Notwendigkeit.

Wer gute QualitĂ€t liefern will (sollte beim Vorsingen erwartet werden) der stellt sicher, das sein Werkzeug ihn hierin unterstĂŒtzt. Von einem SĂ€nger (-in) sollte dann schon erwartet werden, dass er sich – wenn ein Mikrofon notwendig ist – darum kĂŒmmert entsprechendes dann zur VerfĂŒgung zu haben. Wenn ich nicht weiß was mich erwartet, dann bringe ich mein eigenes mit. Zudem den Lolly von einem anderen wĂŒrde ich ungern weiter lutschen wollen.

Ein Gitarrist ohne Gitarre ist ja keiner, denn sein Instrument macht ihn aus. Bei der E- Gitarre ist zudem nicht nur das Brett vor dem Bauch, sondern auch der Amp und die Bodentreter und deren Einstellungen fĂŒr den Sound verantwortlich.

Im Gegensatz dazu macht ein SÀnger/in Musik ohne zusÀtzliches Equipment und kann wenn gut ausgebildet und von rein akustischen Instrumenten begleitet sehr gut mithalten. Er hat alles immer dabei. Von daher ist ein Mikrofon schon ein zusÀtzliches Equipment, was nicht essentiell zum Musik machen notwendig ist.

Da in einer mit Schlagzeug und elektrisch verstÀrken Instrumenten besetzten Kapelle, der SÀnger ohne Mikrofon und PA meist nicht mithalten kann ist aber auch offensichtlich. Da wÀre ein Mikrofon sicherlich notwendig. Der Grund ist aber nicht das Musizieren selber oder der Klang, sondern um gegen die Lautheit der anderen zu bestehen.

Im Gegensatz dazu wird von einem Instrumentalisten aber nicht erwartet, dass er ein Mikrofon mitfĂŒhrt, mit dem sein Instrument (Mikro vor Amp bei der E-Gitarre) fĂŒr eine PA abgenommen wird. Das wird bei einem Auftritt meist vom Tonmenschen geliefert, soweit dieser vorhanden ist. Der SĂ€nger bekommt sein Mikrofon dann auch gleich in die Hand gedrĂŒckt.

Bei meiner Tochter (SĂ€ngerin) kĂŒmmert sich der Bandleader vornehmlich daum, welche AusrĂŒstung bei welchen Auftritt wann benötigt wird. Welches Mikrofon Sie nutzt ist erstmal unwichtig, es muss aber schon eine entsprechende WiedergabequalitĂ€t haben. Zudem bringt sie (oder viel mehr lĂ€ĂŸt bringen) ihren MikrofonstĂ€nder (Tellerfuss) mit.
 
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EDIT: sorry, GuywithBass versehentlich zitiert.

Alleine aus diesem Grund, und natĂŒrlich auch aus klanglichen GrĂŒnden, lohnt es sich sein eigenes Mikro zu kaufen.

Du hast meine BeitrĂ€ge nicht so recht verstanden. Sie spiegeln nicht meine Meinunge pro/kontra Mikrobesitz wieder. NatĂŒrlich bin ich (wie wohl fast jeder hier) dafĂŒr, dass ein SĂ€nger ein eigenes, gutes Mikro sein Eigen nennt.

Ich schilderte lediglich meine Erfahrungen aus 30 Jahren Bandmusik. Es ist eine Tatsache in meinem Leben, dass PA/Mikros (mitunter sogar das Drumset) von mehreren Bands/SĂ€ngern, die sich einen Proberaum geteilt haben, mitbenutzt wurden und es niemanden gestört hat. Ich kann doch nichts dafĂŒr, dass das so war. Ich denk mir das doch nicht einfach aus. NatĂŒrlich wurde dementsprechend bei BeschĂ€digung zusammengeschmissen und fĂŒr Ersatz/ Reparatur gesorgt.

Ich habe keine Ahnung, woran das liegt: Vielleicht waren die Menschen bis vor ein paar Jahren einfach entspannter oder solidarischer. Zufall oder EinzelfÀlle können es jedenfalls gewesen nicht sein. Denn ich hatte viele unterschiedliche Bands, viele ProberÀume und habe mit entsprechend vielen verschiedenen Bands den Raum geteilt.
 
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NatĂŒrlich bin ich strickt dafĂŒr, dass ein SĂ€nger ein eigenes, gutes Mikro sein Eigen nennt.

Wenn ich im Context mit verstĂ€rken Instrumenten regelmĂ€ĂŸig musiziere sollte es so sein.


Zum Thema SM58 könnte ich mich nur wiederholen. Nur so viel. Das Ding ist immer noch eine Überlegung wert und selbst wenn man sich ein anderes als "Lieblingsmikro" auswĂ€hlt, kann es Sinn machen ein SM58 in petto zu haben.

Ein SM58 in Reserve zu haben, ist in jedem Fall eine Gute Idee, denn damit kann erst Mal fast alles abegnommen werden. Zur Not kommt es auch an den AMP, wenn das MD421 nicht mehr will.
 
Du hast meine BeitrÀge nicht so recht verstanden. Sie spiegeln nicht meine Meinunge pro/kontra Mikrobesitz wieder.
Das mag schon sein;-) Da haut das "Vorurteil", dass jemand in der Regel "seine" Meinung in "seinen" Posts reinschreibt, voll dazwischen. Letztendlich sind wir uns zumindest bezĂŒglich der Fremdspucke einig. Und das passt dann auch schon oder?

Ich habe keine Ahnung, woran das liegt: Vielleicht waren die Menschen bis vor ein paar Jahren einfach entspannter oder solidarischer
Meine Theorie dazu ist dass es inzwischen gesellschaftlich anerkannt wird wenn man mit viel Egoismus und null SolidaritÀt agiert. Das ist nicht nur in der Musik so und wird einem tagtÀglich von den sog. "Spitzen der Gesellschaft" vor gelebt.
Denn ich hatte viele unterschiedliche Bands, viele ProberÀume und habe mit entsprechend vielen verschiedenen Bands den Raum geteilt.
Zumindest diese Erfahrung kann ich kaum teilen. Lediglich einmal probte eine Band von mir mit einer anderen zusammen. Da es aber schon damals wenig Bereitschaft zum Miteinander von der anderen Band gab, wechselten wir in einen anderen Proberaum, meinen Keller;-)
 
Irgendwie verstehe ich die ganze Diskussion nicht ...
Wenn ich singen wĂŒrde (ich kann es heute leider nicht mehr), egal ob als SĂ€nger oder zum Instrument, wĂŒrde ich schon von mir aus mein eigenes Mikrofon haben wollen, das zu meiner Stimme passt, meine StĂ€rken gut rĂŒberbringt (und vielleicht meine SchwĂ€chen bisschen "verschönert" ;))
Und mich nicht auf das verlassen was zufÀllig da ist, grad auch um irgendwo vorzusingen ...
 
Letztendlich sind wir uns zumindest bezĂŒglich der Fremdspucke einig. Und das passt dann auch schon oder?

GrundsĂ€tzlich ja. Ich persönlich bin da aber im Prinzip schmerzfrei. Ich habe in einem Club hĂ€ufig auf dreitĂ€gigen Festivals mit 60 verschiedenen Acts gespielt. Die Backline inkl. Mikros war fest. Ich weiß nicht, ob die Mikros zwischendurch irgendwann gereinigt wurden, aber auch an einem Abned haben 15 bis 20 SĂ€nger in ein- und dasselbe Mikro gesungen.

Eigene Mikros mitbringen war da gar nicht angesagt. Jede Band zwei bis drei Songs. Fliegender Umbau. NĂ€chste Band.

Auch bei Karaoke-Events ist ein eigenes Mikro ja eher unĂŒblich. zu sowas habe ich mich letzes Jahr betrunken auch ĂŒberreden lassen.

Irgendwie verstehe ich die ganze Diskussion nicht ...

Offensichtlich ;)
 
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GrundsĂ€tzlich ja. Ich persönlich bin da aber im Prinzip schmerzfrei. Ich habe in einem Club hĂ€ufig auf dreitĂ€gigen Festivals mit 60 verschiedenen Acts gespielt. Die Backline inkl. Mikros war fest. Ich weiß nicht, ob die Mikros zwischendurch irgendwann gereinigt wurden, aber auch an einem Abned haben 15 bis 20 SĂ€nger in ein- und dasselbe Mikro gesungen.
wĂŒsste auch nicht, wo da das ganz grosse Problem liegen soll :gruebel:
mit verschiedenen 'Wunschpartnern' (neutral formuliert...) rumknutschen ist ok, aber beim Mikro nach dem Gesundheitsamt rufen... ? :evil:
 
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Nur mal so am Rande (hab die ellenlangen BeitrĂ€ge ohnehin nur ĂŒberflogen :D )
Wenn man mal vergleicht, was Instrumentalisten fĂŒr ihren Krempel ausgeben mĂŒssen, finde ich es reichlich albern, wenn ein SĂ€nger nicht mal 100-200,- in ein Mikro investieren will.
Das ganze Divengedöns funktioniert auch deshalb, weil SĂ€nger rar sind und die Bands sich deshalb auf der Nase rumtanzen lassen. Allerdings habe ich es ab einem gewissen Level einer Band nie mehr erlebt, daß solche Pfeifen vorkommen. Die gibt's nach meiner Erfahrung nur bei den Amateuren, die sich fĂŒr was besseres halten.
 
Wenn man mal vergleicht, was Instrumentalisten fĂŒr ihren Krempel ausgeben mĂŒssen, finde ich es reichlich albern, wenn ein SĂ€nger nicht mal 100-200,- in ein Mikro investieren will.

Ursache dĂŒrfte bei diesen SĂ€ngern nicht nur das gemutmaßte divenhafte sein, sondern auch das Sie zur Musikerzeugung keine Hilfsmittel benötigen. Das technikverstĂ€ndnis ist nicht Voraussetzung. Bei einer E-Gitarre lĂ€uft ohne 2 die Technik nichts.

OT:
mit verschiedenen 'Wunschpartnern' (neutral formuliert...) rumknutschen ist ok, aber beim Mikro nach dem Gesundheitsamt rufen... ? :evil:

Da ist aber der Saber noch frisch. :evil:

Ich habe jetzt auch fĂŒr ein gebraucht an Land gezogenes SM58 noch einen neuen Spritzschutz besorgt.
 
Wenn man mal vergleicht, was Instrumentalisten fĂŒr ihren Krempel ausgeben mĂŒssen, finde ich es reichlich albern, wenn ein SĂ€nger nicht mal 100-200,- in ein Mikro investieren will.

Okay - da dieses MissverstÀndnis jetzt zum dritten Mal aufkommt, zwischendurch eine kurze AufklÀrung: Es geht bei diesem Off Topic nicht darum, ob es sinnvoll ist, dass ein SÀnger sich in ein eigenes Mikro zulegt. Ich gehe davon aus, dass wir da alle etwa einer Meinung sind.

Es geht darum, ob das Klischee zutrifft, dass besonders SĂ€nger oft nicht bereit sind, dies zu tun.

Allerdings habe ich es ab einem gewissen Level einer Band nie mehr erlebt, daß solche Pfeifen vorkommen. Die gibt's nach meiner Erfahrung nur bei den Amateuren, die sich fĂŒr was besseres halten.

Genau das habe ich ja ganz am Anfang auch schon gesagt.

Der Unterschied ist ja folgender: Wenn ich fĂŒr eine Band per Suchinserat einen Gitarristen etc suche, ist davon auszugehen, dass zum Vorspielen nur Leute kommen, die eine eigene Gitarre und einen Amp mitbringen. Und so ziemlich jeder hat die Basics fĂŒr sein Instrument bis zu irgendeinem Level auch lernen mĂŒssen. Es gilt dann nur noch herauszufinden, ob Level, Sound, Stil und Chemie zueinanderpassen.

Bei SĂ€ngern ist die Dichte von "Möchtegerns" und unbedarften AnfĂ€ngern viel höher. Praktisch jeder kann sich von solch einem Suchinserat angesprochen fĂŒhlen, der von sich glaubt, singen zu können. Und es sind noch immer erstaunlich viele. Bei Castingshows a la DSDS können wir seit ĂŒber 15 Jahren miterleben, wie weit SelbsteinschĂ€tzung und RealitĂ€t hĂ€ufig auseinanderliegen. Bei einem Gitarristencasdting gĂ€be es diese Diskrepanz wahrscheinlich nicht. Zumindest so ausgeprĂ€gt.

Und wenn beim Bandcasting zufĂ€llig tatsĂ€chlich ein Naturtalent dabei ist, dann muss er den ganzen anderen Kram, der zum Singen in einer Band gehört, erst lernen. Das schnallen manche sofort, andere spĂ€ter, manche gar nicht. Aber zu allem gehören immer zwei: Wer dem frischgebackenen Bandmitglied gleich zu Beginn anbietet, erstmal ĂŒber ein vorhandenes Mikro zu singen, darf sich nicht wundern ...

Und so entsteht eben so ein Klischee.

Trotzdem: Obwohl ich immer eigenes Equipment hatte, zeitweise sogar Proberaum-PAs, habe ich weit ĂŒber 90% meiner Musikerlaufbahn ĂŒber Fremd-Equipment gesungen.

Ich habe sogar ĂŒber Jahre komplett vergessen, dass ich zuhause ein Sennheiser MD421 rumstauben hatte. Zwar kein ganz typisches Gesangsmikro, aber wahrscheinlich besser als so manche Gurke, ĂŒber die ich im Proberaum gesungen habe.
 
Ich finde, ein eigenes Mic ist das mindeste, was man als SĂ€nger haben sollte.

Es geht darum, ob das Klischee zutrifft, dass besonders SĂ€nger oft nicht bereit sind, dies zu tun.

Hmm, hatten wir das Thema nicht schon mal? Ich habe gerade erst einmal auf's Datum geschaut :D

My 2 cent: Ich singe nun schon seit Jahrzehnten, die letzten Jahre auch mit Unterricht und bin immer noch nicht in die Verlegenheit gekommen, ein Mikrofon kaufen zu mĂŒssen. Über Mik singe ich nĂ€mlich eigentlich nur am Vocalstreff und da sind immer liebe und nette Leute, die mich in ihr Mik "sabbern" lassen :D. Allerdings halte ich auch einen gewissen Abstand vom Korb, weil ich es gewohnt bin, und darauf trainiert bin, ohne zu singen und die Techniker (so vorhanden) immer nicht so glĂŒcklich sind, wenn die Teile ĂŒbersteuern...

WĂŒrde ich in einer Band singen, wĂŒrde ich mir selbstverfreilich mein eigenes Mik kaufen. Es ist fĂŒr mich genauso Instrument wie meine Zithern, Flöten und sonstiger Krempel, der bei mir rumliegt. Genauso wie ich es fĂŒr selbstverstĂ€ndlich halte, wenn ich in einer festen Band bin, mich an den Kosten fĂŒr Probenraum und PA, die ich ja auch nutze dann, zu beteiligen.

Es gibt ĂŒberall Diven, bei den Instrumentalisten genauso wie bei den SĂ€ngerInnen, bei "klassischen" Musikern genauso wie bei Vertretern moderner Musik. Manche kommen sogar ziemlich weit hoch; shit happens und manch eine/r hat einfach GlĂŒck. Aber die weitaus meisten Pros, die ich bisher kennengelernt habe, haben ernsthaft gearbeitet. Erfolg hat nĂ€mlich dann doch immer noch etwas mit Arbeit dafĂŒr zu tun. Nicht immer, manchmal scheitert man trotzdem, aber doch meistens.
 
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