Mehr Sustain durch Schraub-Trick bei Bolt-On Gitarren?

Bruce_911
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Hallo zusammen,

ich habe von einem einfachen Trick gehört, wie man das Sustain und (evtl. die Reinheit des Klanges) von Gitarren mit Schraubhälsen erhöhen kann.
Muss sagen, dass ich dies nicht kannte, aber vielleicht ist es ja unter Euch ain alter Hut.

Der Trick ist der, dass man bei aufgezogenen Saiten (normale Spannung) zuerst die beiden Schrauben in Korpusrichtung löst und danach die in Halsrichtung.
Wichtig: Nur leicht lösen, ca. 1/4 - 3/4 Umdrehung, nicht dass das Ding Euch um die Ohren fliegt oder Ihr Risse riskiert.
Danach die Schrauben wieder festziehen.

Idee ist dabei die, dass der Saitenzug den Hals fest in die Halstasche zieht=bessere Verbindung=bessere Tonleitung.
Beim Lösen der Schrauben kann (nicht muss) ein leichtes Knacken hörbar sein.

Wäre toll, wenn es mal jemand ausprobieren mag und dann berichtet, ob es was gebracht hat.
Ich bin jetzt mal gemein und sage (vorab) nicht, ob es bei mir etwas gebracht hat.
Auch aus Gründen der "Beeinflussungs-Vermeidung", o.ä.

Grüße
Bruce
 
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Ein korrekter eingepasster Hals sitzt spack in der Halstasche und die Bohrungen im Hals liegen genau in der Flucht der eingedrehen Schrauben. Da ist kein Spiel ... für solcher Spielchen.
 
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Der Saitenzug zieht einen Hals eher nach oben aus der Halstasche als denn rein ... einzig die Stirnseite des Halses, die der Brücke zugewandt ist, wird durch den Saitenzug fester an den Korpus gepresst.
Wichtiger - weil größerer Fläche - ist da aber imho die Unterseite des Halses.

Was dieser Schraubentrick evtl. bewirken könnte ist eine bessere "Ausrichtung" des Halses (sofern er denn ein geringes Spiel in der Halstasche hat) in Bezug auf den geraden Saitenverlauf über Hals und Korpus hinweg.
 
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Ich hab von dem Trick auch schon gehört bzw. auf YT Videos dazu gesehen. Wobei ich mich frag, wieviel Spiel ist denn tatsächlich da? Kann sich ja eigentlich nur um 1/10mm handeln, sonst sitzen ja die Schrauben schief.
Ich denke Sustainmässig bringt es mehr, die richtige Kraft beim Anziehen der Schrauben zu finden. Nicht zu fest und nicht zu leicht.
 
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Ist kein Trick, sondern tatsächlich ein alter Hut.

Wenn überhaupt Spiel in der Halstasche vorhanden ist, ist Peters Hinweis den Saitenverlauf betreffend wichtig.

Den Hals sollte man schon unter leichter Saitenspannung festziehen.

Da ist kein Spiel ... für solcher Spielchen.

Leider fernab der Realität, denn es gibt da Spiel. Im Idealfall recht wenig, meist aber recht viel, vor allem aber niemals nie.
 
bei einem Schraubhals will man idR gar kein endloses Sustain...
sonst hätten die beliebtesten Modelle nicht den in dieser Hinsicht suboptimalen Blechwinkel als Brücke ;)
 
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Moin!

Also meist hat die Schraubgitarre eh mehr Sustain als eingeleimte Hälse.

Warmer Sound oder Sustain. Irgendwo muss die Energie ja hin. Entweder bilden sich viele Harmonische, die man als Wärme empfindet oder aber die Saite klingt lange aus. Man kann nicht beides haben.

Schicken Gruß,
Etna
 
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bei einem Schraubhals will man idR gar kein endloses Sustain...

Ich persönlich will das auch bei einem eingeleimten Hals nicht und finde das generell völlig überbewertet.

sonst hätten die beliebtesten Modelle nicht den in dieser Hinsicht suboptimalen Blechwinkel als Brücke ;)

Wenn er nur in dieser Hinsicht suboptimal ist, dann ist ja gut - sonst hätte ich ihn noch austauschen müssen...

... gegen die transoptimale Brücke. Ich will das gedanklich nicht weiterverfolgen, aber irgendwann findet sich hier bestimmt jemand der das tut. Ob der wohl Gitarre spielen kann...???
 
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Das kann eine Verbesserung bring oder eben auch nicht.
-wenn die Halstasche gut gemacht ist vor vorn herein kein Spiel vorhanden ist, preßt der Saitenzug die Stirnseite des Hals eh in die Tasche.
-ist die Halstasche und/oder der Hals schlampig gemacht (kacke sind z.B. lackgetränkte Ecken), hilft es auch nicht das Hals mit viel Zug da reinzupressen, denn Material, das da im Weg ist, wird man so nicht verdrängen. Es kann sogar sein dass da weder Halsunterseite, noch die Strinseite dann noch planen Kontakt mit den Body haben

Aber wenn da beim ganz leichten Lösen der Schrauben um eine Viertel Umdrehung hörbar eine „Bewegung“ (z.B. ein Knacken) zuhören ist, kann es sein, dass die Halstasche schon etwas eng war und beim Zusammenbau der Druck in Richtung Halsstirn nicht ausreichend war. In dem Fall kann der „Schraubentrick“ etwas positiv verändern. Anschließend muss dann die Intonation (Oktavreinheit) gecheckt werden!
 
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Liebe Leute!

Ich glaube, ich habe nicht deutlich genug gesagt, was ich eigentlich wollte:

Es kamen nun eine Menge theoretischer Erklärungen und Mutmaßungen. Nur kenne ich mich mit Gitarrenkonstruktion selbst ziemlich gut aus, weshalb ich das alles natürlich wusste bzw. ich es mir auch so oder so erkläre.
Nur diesen einen kleinen Kniff kannte ich eben nicht. Und wenn der etwas taugt, finde ich, sollten ihn mehr Leute kennen.

Ich hatte stattdessen gehofft, jemand nimmt mal schnell bei sich einen Schrauber zur Hand und berichtet dann davon.

Nun sag ich es halt doch: Bei meiner Tele hat das wirklich etwas verbessert. Schwingt jetzt noch reiner und länger, alle subjektive Selbsttäuschung mal aussen vor.

 
Moin!


Im Akustik Labor nachgemessen an einigen Strats. ;)

Ist wirklich ein echter physikalischer Hintergrund. Entweder wird die Energie in die Erzeugung von ausgeprägteren Harmonischen gesteckt oder halt nicht, was dann ein längeres Sustain ergibt, da die Saite mit mehr Energie länger ausschwingt.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Ich denke mal, das kommt immer auf die jeweilige Gitarre an, die Konstruktion und die Qualität der Hölzer und Hardware.
Verallgemeinern kann man da wohl nichts.

Hier schneidet die LP ganz gut ab, die RG aber auch:




@ Threadersteller: Habe leider nur Setneck Gitarren in Verwendung aktuell - habe aber bei meinen Schraubhalsgitarren die Schrauben auch immer so "nach Gefühl" gelockert nach ner Weile und wieder bisserl angezogen, wie ich meinte, dass es dann am besten hält und klingt. Von übertrieben bombenfest anziehen würde ich sowieso Abstand nehmen, das ist auch gar nicht nötig. Am besten macht man das auch per Hand, damit man das Gefühl noch hat und nicht mit nem Akkuschrauber.
 
Ich finde, ein Akkuschrauber hat eh nix an einer Gitarre zu suchen! Soviel Saft sollte man schon in den Armen haben um die paar Schrauben mit Gefühl zu bewegen, ob raus oder rein.
 
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Ich hatte stattdessen gehofft, jemand nimmt mal schnell bei sich einen Schrauber zur Hand und berichtet dann davon.
Wieso machst Du es nicht selbst?

Gut, meine Erfahrung: Ich bilde mir ein, es bringt etwas, allerdings nicht unter Vollspannung sonder bei leicht entspannten Saiten. (ca. 4 Wochen her) Jedenfalls bei 2 Gitarren. bei einer HB ein wenig, obwohl die Halstasche wirklich perfekt war. Und bei meiner Ibanez. Da hatte ich allerdings noch den Hals ganz abgeschraubt, wiederangeschraubt, Saiten angezogen, nachgeschraubt, ähnlich wie beschrieben.
Bei der Ibanez wurde das Sustain deutlich besser, aber: die Halstasche habe ich ein wenig nacharbeiten müssen, weil da über das gefräste Holz oder mit 40er geschliffen gleich drauf lackiert wurde.
Ich bin aber kein Messinstrument.
 
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Wieso machst Du es nicht selbst?

Ei, hat er doch.;)

Ich werde es bei meiner Charvel mal ausprobieren. Das schaff ich zeitlich aber wohl erst nächste Woche. Dann kann ich berichten.
 
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Ich habe das bei meinen Gitarren, Strat und Tele so gemacht. Es hat dabei immerhin etwas geknackst, also ist etwas passiert, aber obs was am Ton gemacht hat? Wunder darf man nicht erwarten.
 
Wobei ich mich frag, wieviel Spiel ist denn tatsächlich da? Kann sich ja eigentlich nur um 1/10mm handeln

Das denke ich auch. Aber genau dieser fast nicht mehr sichtbare Bereich dürfte vielleicht den Unterschied machen. Ich meine, nimm mal eine Stimmgabel und halte sie schwingend auf eine Tischplatte. Da dürfte 1/10 mm Abstand oder eben Vollkontakt etwas ausmachen.

Ich werde es bei meiner Charvel mal ausprobieren. Das schaff ich zeitlich aber wohl erst nächste Woche. Dann kann ich berichten.

Fein! Gerne!

Wunder darf man nicht erwarten.

Es dürfte klar sein, dass es bei jeder Gitte in anderem Umfang wirkt, je nach Verarbeitungsgüte und Einpassungsgenauigkeit.
Aber selbst wenn beim Bau optimal eingepasst wurde, geschah dies meist nicht unter dem Zug der Saiten.

...und genau die hörst du und nichts Anderes.

Das darfst Du gerne vermuten. Darfst es aber auch gerne ausprobieren und, wenn dir Dein Höreindruck nicht genügt, eine vorher-nacher Aufnahme mit Schwingungsdiagramm machen, sofern Du imstande bist, zeitverzögert eine Saite 2-mal exakt gleich anzuschlagen.

Es ist klar, dass alle evtl. noch kommenden Berichte subjektiv sind. Andererseits haben wir (die Meisten jedenfalls) doch ein halbes Leben "Hör-Erfahrung". Da verlasse ich mich mal darauf.
 
Ich werde es definitiv nicht bei einer Gitarre ausprobieren, bei der ich mit dem jetzigen Setup zufrieden bin. Aber ich hab noch meine alte Squier Strat, die muss eh mal neu besaitet werden, da kann ich das dann testen.
 
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