Mehr Sustain durch Schraub-Trick bei Bolt-On Gitarren?

Von welchen Radien sprichst Du?

Vermutlich die an der Stirnseite des Halsfußes (oben Strat):
img_6485-2000-jpg.592969

Grund für unterschiedliche Fender-Halsfüße (Tele gerade, Strat rund)?
 
@Bassturmator Ich schätze deine Beiträge ja immer sehr, muss aber gestehen, dass ich sie seit deinem neuen Avatar etwas schneller lese. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Es ist daher physikalisch für mich nicht erklärbar, wie sich daraus eine Veränderung des Klanges oder Sustains ergeben soll.

Tja, wenn Du`s schon nicht erklären kannst...
...oder anders ausgedrückt: Wenn nicht mal ich`s erklären kann, warum solltest Du`s dann können???

Selbst eine "punktuelle" Auflage an der Stirnseite der Halstasche stellt jedenfalls eine Stabilisierung der Hals - Korpusverbindung dar und deswegen wende ich diesen "Trick" seit langem an. (Allerdings löse ich nicht die Halsschrauben unter voller Saitenspannung.)

Ich zerlege aber auch prinzipiell jede Schraubhalsgitarre die mir in die Finger kommt eben um diese Verbindung zu überprüfen und praktisch immer gibt es da etwas das nachbearbeitet werden kann um diese Verbindung zu optimieren.

P.S.: Wenn der Radius im Sinne eines Maschinenbauers, der eine perfekte Passung zweier Bauteile erzielen will perfekt wäre, dann müssten die Hersteller ja auch mit einer solchen Präzision arbeiten und das wollen die bestimmt nicht. Wäre beim Werkstoff Holz - dann auch noch jung und kammergetrocknet - auch gar nicht so sinnvoll...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Von welchen Radien sprichst Du? Ich kenne nur ebene Schraubverbindungen.

Ich kenne das auch nicht, habe aber pro forma im Eingangspost vor Rissen gewarnt. Bei einer Lösung der Schrauben im genannten Bereich um eine halbe Drehung halte ich die "Verkantung" für marginal. Trotzdem, es dürfet klar sein, dass dies auf eigene Verantwortung geschieht.

Naja, wers macht ist selbst schuld, jegliche Tipps, Tricks und Pfüsche sollte man sich sowieso durchn eigenen Kopf gehen lassen. Also generell.

Wenn wir zumindest eine gewisse Nachgiebigkeit des Holzes annehmen und von (nahezu) parallelen Mittellinien der Zylinderabschintte, die Halsfußstirnseitenkontur und die Gegenseite der Fräsung ja darstellen, ausgehen, ...


Genau...und der Radius ist nie mit dem der Halstasche identisch.
Der Hals wird dort nur punktell anliegen.
Es ist daher physikalisch für mich nicht erklärbar, wie sich daraus eine Veränderung des Klanges oder Sustains ergeben soll.

... haben wir Linienberührung bzw eine schmale Flächenberührung unter elastischer oder teilplastischer Verformung. Die ebene Fuge zwischen Hals und Korpus bleibt davon ja erstmal unbetroffen, die besteht so oder so weiterhin, es kommt nur etwas dazu. Für die Schwingungsübertragung ist das also mit Sicherheit zumindest nicht von Nachteil, es kommt eben eine weitere Übertragungsfläche hinzu, in der kein großer Impedanzsprung (gibs bei Körperschall auch) vorliegt.

... wenn ordentlich gearbeitet wurde - also nichts übersteht, die Löcher angesenkt sind, die Durchgangslöcher hinreichend Spiel haben, als daß der Hals soweit beweglich ist, daß er das Ende der Tasche auch erreichen kann. Bei Totalpfusch ist damit auch nichts zu retten.

Und, völlig klar - mehr, als da ist, ist nicht übertragbar. Wenn die Verbindung schon gut ist, wird sich dadurch auch unter besten Voraussetzungen keine praktisch relevante Verbesserung ergeben können, wenn sie Verbesserungspotential besitzt evtl schon. Auch wenn die Stirnseite nicht ganz aufliegt, sondern nur eine kleine oder sehr kleine Fläche Kontakt hat, ist hierdurch die Körperschallweitergabe verbessert, bzw die Dämpfung der Verbindung verringert.

Ein Riesenschritt ist es aber mit Sicherheit bei keiner intakten, mit Mindestmaß an Anstand konstruierten und gebauten Gitarre, klar... das sind spezielle Ladeverfahren für NiCd-Akkus im Modellsport auch nicht, aber einen kleinen Vorteil kann man sich damit gegenüber einem nur zur Schadensprävention ausreichenden Ladeverfaren schon verschaffen. Es ist einfach ein kleines Detail, das man ... mitnimmt oder nicht - je nach Voraussetzung mit wenig oder ganz wenig Verbesserung.

@Bassturmator Ich schätze deine Beiträge ja immer sehr, muss aber gestehen, dass ich sie seit deinem neuen Avatar etwas schneller lese. ;)

Dito - der ist wirklich nicht schön, ich hoffe doch, er ist nicht verletzt worden dabei? Gehts dir gut, @Bassturmator? :D:D:D, "Hüten Sie sich vor wildlebenden Fleischwölfen, ..."

... man kann ja auch den Spalt mit einem hart aushärtenden Zeugs auffüllen - nur kricht man den Hals dann vielleicht nicht mehr ab. Das wäre irgendwie ... unpraktisch, aus einem mir unbekannten Grund ist das bei meiner Tele (Schraub + Weißleim), bisher fand ich es nur unpraktisch, aber wenn der Hals mal puttgeht, ist das doof, dann muß ich den irgendwie wegbekommen - und probieren ist so auch nicht ... die Streamliner hatn Geleimten, was dieses Experiment angeht, bin ich also vorerst geleimt, ich kanns erst inn paar Tagen versuchen, wenn die Bassgitarre fertigwird (muß ne PU-Fräsung rein ... die wird mein Schwager machen, der ist Holzmacher, hat er gelernt. Soll ja schön werden.

Da ist übrigens eines der Murkskriterien werksseitig erfüllt, die Durchgangsbohrungen sind zu eng, die tu ich aber erweitern, das hatt ich eh vor, und dann ran mit dem Ding, sollen die Saiten doch mithelfen. Die faulen Stücke, von selbst machen die garnichts...:D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wo wir hier schon das Thema ankratzen:

Warum werden immer noch Scheiße-Kreuzschlitz-Schrauben benutzt, anstatt Stern-form? :bang:
 
Hmm...wenn man ein passenden Dreher benutzt sollten die Schrauben kein Problem sein.
Jedenfalls kann man bei intaktem Kreuzschlitz und passenden Dreher soviel Kraft aufbringen, dass man die Schraube abreißt.
 
^ Allerdings. Deshalb auch nie einen Akkuschrauber mit schlagender Rutschkupplung verwenden, selbst auf der kleinsten Stufe kann das schon die Schraube killen, vor allem wenn es China-Gelumpe ist. Hab das mal bei einer Bridge-Befestigungsschraube gehabt, beim Rausschrauben wohlgemerkt... man war das ein Scheiß das abgebrochene Ding rauszukriegen. Besonders gefährdet sind Schrauben wo das Gewinde bis zum Kopf geht. Sowas sollte bei einer Halsbefestigung eigtl. nie verwendet werden, wird es aber oft trotzdem.
 
Warum werden immer noch Scheiße-Kreuzschlitz-Schrauben benutzt, anstatt Stern-form? :bang:

So schlecht sind die Schrauben nicht. Da Du sie "Stern-form" nennst, gehe ich mal davon aus dass Du kein Handwerker bist, denn dann wüsstest Du zwischen Torx und Würth-Assy zu unterscheiden. Bei Handwerkern ist es so, dass sie ein sehr großes Schraubenlager haben in dem sie alle nur erdenklichen Größen bereit halten. Die Umstellung auf ein neues Schraubenkopfformat dauert deswegen oft einige Jahre, selbst wenn man das neue System als das bessere erachtet. Bei den Lieferanten ist es ähnlich. Ich habe mehrfach erlebt dass eine von mir gewünschte Schraubengröße mit Pozidriv-Antrieb auf Lager war, mit Torx aber nicht lieferbar...

Gitarristen sind seeeeehr Traditionsbewusst. Die wollen gar keine bessere Schraube an ihrer Gitarre.

..wenn man ein passenden Dreher benutzt sollten die Schrauben kein Problem sein.

Ja genau.

, vor allem wenn es China-Gelumpe ist.

Das ist leider heutzutage ein reales Problem. Schrauben werden nicht mehr normgerecht geliefert, wie es noch vor wenigen Jahren eine Selbstverständlichkeit war. Sie reißen einfach ab, bei einem Bruchteil des normalen Drehmoments.

In diesem Fall stimmt es dass früher alles besser war...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wo wir hier schon das Thema ankratzen:

Warum werden immer noch Scheiße-Kreuzschlitz-Schrauben benutzt, anstatt Stern-form? :bang:

Du kannst doch gern Deine (wenn Strat vorhanden) verbauten Halsschrauben mit Kreuzschlitz, gegen Torx Holzschrauben mit Flachrundkopf austauschen ;). Gleiche Länge und Durchmesser voraus gesetzt. Nur was soll das bringen? Damit man die Dinger noch mehr anknallen kann, am besten mit der Bohrmaschine mit Spannfutter...? Nach fest kommt ab, meinte schon mein alter Meister...!
 
So, ich fasse mal die bisherigen Ergebnisse ein wenig zusammen:

Einige haben den Kniff schon länger praktiziert, einige erst aufgrund dieses Threads.
Es überwiegen imho doch die Berichte, die eine Verbesserung beschreiben.

Für mich stellen sich 3 Dinge als maßgebend heraus:
1. Ob überhaupt ein ausreichender Kontakt von der Stirnseite des Halsfußes zum Korpus besteht, und
2. dass (danke, @Bass Fan) ein Kraftschluss nicht gleich einem Formschluss ist, und
3. dass die Halsbohrlöcher überhaupt erstmal das nötige Spiel hergeben.

Ob nun ein radialer oder ein linearer Halsfuss prädestiniert ist, well, wenn schlecht gefräst, wirds wohl mit Beidem nichts.
Was nun die Größe an Auflagefläche angeht: Nun, ich brachte ja bereits mein Stimmgabelbeispiel (für Schwingungsübertragung reicht ein Punkt), mein Gittenbauer meint allerdings, je mehr desto besser.

Es darf darüber spekuliert werden, welches Gewicht die Halsfuß-Stirnseite (neben der Schraubfläche) in Sachen Klangübertragung hat; auf jeden Fall ist der Kniff das, was ich eingangs vermutete:
Ein einfaches Mittel, um hier und da ein Mehr an Klangqualität herauszuholen, für die man sonst blechen dürfte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Oder um in die Welt der Psychoakustik zu schnuppern.
 
Was wir möchten, das glauben wir gern.

Demosthenes
(384 - 322 v. Chr.), athenischer Politiker und Redner
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Angeblich hat Hendrix, um das Sustain seiner Strats zu verbessern, den Lack am Halsfuß und in der Halstasche abgeschliffen damit die Verbindung besser war.
Andere behaupten, das schwerere Tuner oder ein kleines Gewicht an der Kopfplatte das Sustain verbessern. Oder bei der Strat die Art von Tremoloblock (Gußeisen oder Stahl)
die Verwendung findet.
Ich habe bei meiner Esche Tele das Sustain durch das Auswechseln der Vintage Telebridge durch eine moderne, aus Messing bestehende Bridge, verbessert.
Das mit den Halsschrauben höre ich allerdings zum ersten mal.
 
... man kann ja auch den Spalt mit einem hart aushärtenden Zeugs auffüllen - nur kricht man den Hals dann vielleicht nicht mehr ab. Das wäre irgendwie ... unpraktisch

Die Idee hatte ich beim lesen auch schon von anfangen an. Wenn man die Poren des Halsfußes ordentlich verschließt (sind ja meistens nich lackiert) und die Oberfläche dann mit Trennmittel behandelt, könnte man die Seitenflächen der Halstasche mit einer geeigneten Spachtelmasse einpinseln und den Hals einpressen. Nach dem aushärten sollte man den Hals wieder rausbekommen, wenn die Flächen absolut glatt sind und keinen negativen Konus (Hinterschneidungen) haben.

Ne vergesst es, dass wird wohl nicht gut klappen...
Und ob es sich dann überhaupt lohnt? Ich weiß nicht. Thema ist jedenfalls interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also...ich weis ja nicht was für Musik ihr alle spielt.
Ich spiele Blues und Rock...und ganz ehrlich..ich habe noch nie ne Flasche an den Kopf bekommen, weil das Sustain meiner Strat 0.01sec zu kurz war.
Ich müsste bei meinen Strats jetzt auch wirklich mal genau hinhören, welche da vielleicht ein Defizit hat..ich weis es nämlich nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bestimmt kannst Du mit den Dingern nicht mal ganze Noten spielen, sondern höchstens halbe...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Doch kann ich. Ich trage nur Lucchese...und durch die harte Sohle werden die Schwingungen bis zum Amp rückgekoppelt...das gibt Sustain.
 
Och man...

Es geht doch nicht darum, daß man aus einer Gurke plötzlich die lieblichsten aller Klänge herauszuzaubern vermag, sondern einfach um eine graduelle Verbesserung des Schwingungsverhaltens.

Es gibt eben Dinge, die laufen nur in kleinen Schritten - sieh dir mal eine Drosselblende an, die z.B. den Motor eines Mopeds um etwa 20 % seiner Leistung erleichtert - die sehen immer nach strömungsmechanischem Vandalismus aus, machen die Hälfte vom Querschnitt zu auf 1 cm Länge, und dann sieh dir an, wie man Kanäle in Zylinderköpfen schön macht - was meinste, was kommt da wohl bei rum? Wenige % Querschnitt, wenige % weniger Verlust. Aber daß es garnichts nütze, behauptet keiner ernsthaft.

Hier gibt es eben auch so ... kleine Schritte. Sattelkerben wären auch sowas - klar wirken die auf die Bespielbarkeit ein, wenn sie aber ab Werk fast perfekt sind, ist die mögliche Verbesserung gering - sind sie übel, ist die eben groß ... und so weiter und so weiter und so weiter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben