Keine Schule für pentatonische Blockflöte?

cala
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Ich habe günstig eine pentatonische Blockflöte erstanden, und die Idee war eigentlich, dass die Tochter meiner Freundin (die selbst sehr sehr gut Querflöte spielt) damit den Einstieg ins Flöten lernt. Das gute Stück ist kleiner und durch die geschlossenen Löcher auch einfacher abzudecken als eine Sopranflöte. Klingt zwar in D, aber wenn man das nicht thematisiert und die "Begleiter" entsprechend transponieren (auf dem Niveau kriegen wir das hin), sollte man da ja ganz normal die Anfänge der C-Flöte drauf lernen können, eben beschränkt auf die Töne, die gehen. Jetzt haben wir aber festgestellt, dass es offenbar keine Blockflötenschule für pentatonische Flöten gibt. Und die beiden Sopranschulen, die ich kenne, führen relativ früh Töne ein, die eben nicht gehen, machen also nur bedingt Sinn.
Mein aktueller Eindruck nach ein paar Stunden Recherche im Netz: Pentatonische Flöten sind lediglich was für die Waldorf-Szene, wo aus "ideologischen" Gründen der Fünftonraum propagiert wird und man zunächst wohl ohne Noten spielt. Vermutlich habe die Lehrerinnen da Lehrmaterial, das nicht frei zugänglich ist. Alle anderen Kinder lernen mit 5-6 Jahren dann offenbar gleich richtig Sopranflöte.
Habt ihr damit Erfahrungen, bin ich völlig auf der falschen Spur?
 
Eigenschaft
 
Hast Du mal bei kunath.com geschaut? Vielleicht findest Du da was Passendes.
 
Hallo Cala
Sopran-Blockflöte lernen bei mir die Kinder mit frühestens 7 Jahren. Vorher sind bei vielen die Hände noch zu klein. Das bringt dann nur Frust. Anstatt den Kindern pentatonische Blockflöten anzubieten, musiziere ich mit ihnen lieber auf kleinen Mundharmonikas, Okarinas oder Stabspielen.
Hefte für die pentatonische Blockflöte kenne ich keine. Ich kann Dir höchstens anbieten, eines zu erstellen, das dann ähnlich aussehen würde, wie meine Okarinahefte oder meine Mundharmonikabücher. Notenmaterial, das auf einer pentatonischen Flöte gespielt werden kann, habe ich bestimmt so viel, dass ich damit ein Heft füllen kann.
Da es lange her ist, dass ich mich mit diesem Flötentyp auseinander gesetzt habe, bräuchte ich ein paar Informationen über das Griffsystem und die damit gespielte Tonleiter. Dann kann ich mal prüfen, welche meiner Noten zu dem Instrument passen.
Wenn Du an so einer "Sonderauflage" interessiert bist, schreibe mir am besten eine PM.

Viele Grüße
Lisa
 
@cala
Gerade habe ich noch etwas recherchiert und folgende Flöten gefunden:
https://www.eika.net/musik/floten/pentatonische-floten/choroi.html
https://www.mollenhauer.com/katalog...oete-waldorf-edition-baeumling-5-toenig-19045
https://www.kunath.com/de/Engelberger/

Die werden unterschiedlich gegriffen. Welche Flöte davon habt Ihr?
Das wäre für die methodische Reihung der Melodien von Bedeutung.

Ich vermute, dass Ihr eine Flöte mit kurzer Tonleiter gekauft habt. Oder?
d" ,e" ,g" ,a" ,h"
d" ,e" ,g" ,a" ,h", d"', e"

Gruß
Lisa
 
Vielen Dank für die Antworten!

@FlötenSaiten: Ich hatte diese Hefte eher für Liedersammlungen gehalten, der Blick ins Inhaltsverzeichnis macht aber den Eindruck, als ob doch zumindest die Töne nacheinander eingeführt werden. Leider in klingender Notation, dh. man müsste dann für die Sopran umlernen. Oder umschreiben, aber das ließe sich machen.

@lisa: Danke für dein Angebot, aber selber schreiben (analog zu den diversen Sopranschulen) würden wir im Zweifelsfall auch selber. Nur ist ein "richtiges" Heft mit dickem Papier und bunten Bildchen für Kinder sicher attraktiver... Notfalls muss der Layoutfreak in der Verwandtschaft halt herhalten.
Ich denke, unsere Flöte kann die 7 Töne, ist das Halb-Plastik-Teil von Moeck. Wobei man sicher erstmal auf die 5 Töne beschränkt bleibt, die "hohen" Töne würde ich eher als Bonus sehen, wenn der Rest sicher ist und die Kleine nach mehr verlangt. Ich kenne viele, die mit knapp 6 Jahren in der Gruppe Sopranflöte gelernt haben, ab da sehe ich kein Problem. Kind ist definitiv ziemlich clever und musikbegeistert, Rasseln und Singen ist total toll, Mamas Instrumente auch, sie will unbedingt mitmachen. Meine Lehrerin hatte regulär Geigenkinder ab 4 (yeah, 32stel-Geigchen!), aber irgendwie wiederstrebt es uns, die Kleine erstmal 2 Jahre geigen zu lassen, bis sie groß genug für die Blockflöte ist...
 
ein "richtiges" Heft mit dickem Papier und bunten Bildchen für Kinder sicher attraktiver
Aus diesem Grund verteile ich keine Blätter im Unterricht sondern lasse aus meinen Sammlungen richtige Notenbücher machen.
Passend zum Liedinhalt gibt es zu fast allen Melodien ein Ausmalbild. Je nach Heftformat fallen die Ausmalbilder größer oder kleiner aus. Die Fotos zeigen Okarinabücher im DinA5 und 21x21-Format jeweils mit Griffschrift für verschiedene Griffsysteme.

Ein Beispiel für DinA4 mit mehr Platz für Ausmalbilder habe ich leider gerade nicht parat.


Okarinabuch-Schule 4LRotter.jpg

Okarinabuch-Weihnachten-Lietsch.jpg


Gruß
Lisa
 
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Ich denke, unsere Flöte kann die 7 Töne, ist das Halb-Plastik-Teil von Moeck.

Also diese:
http://www.moeck.com/de/blockfloeten/blockfloeten-fuer-anfaenger/series/flauto-penta.html?no_cache=1



Ok.

Leider in klingender Notation, dh. man müsste dann für die Sopran umlernen. Oder umschreiben, aber das ließe sich machen.

Hmmmm ....
Leider finde ich von der Flöte keine Grifftabelle.
Also transponiere ich jetzt einfach nur mal die Tonleiter nach C
Tonleiter der Flöte: d e - g a h - d e
nach C transponiert: c d - f g a - c d

Dann sehe ich mir die Anordnung der Löcher an und überlege, ob ich mit der Lochanordnung die von der Sopranblockflöte bekannten Griffe spielen könnte ... (Dabei muss ich aufpassen, dass ich die "Dellen" immer geschlossen halte. Sonst ergibt das ein falsches Ergebnis. ;-) )

Wobei man sicher erstmal auf die 5 Töne beschränkt bleibt, die "hohen" Töne würde ich eher als Bonus sehen,
Also auf die unteren 5 Töne beschränken? Das wäre beim Griffschema dieser Flöte aus mehreren Gründen kein guter methodischer Ansatz.

Gruß
Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Gruß
Lisa[/QUOTE]
Leider finde ich von der Flöte keine Grifftabelle.

Das Griffschema scheint bei allen Flöten mit Griffmulden am 2. und 6. Loch gleich zu sein, da gibt es einige Modelle. Im Prinzip Deutsches System in D, eben mit fehlenden Tönen. Die von dir rekonstruierte Tonfolge passt. Da kann man meiner Meinung nach schon einiges mit machen. Wenn man auf der normalen Barockflöte nur die Griffmulden-Löcher abdeckt und ansonsten Penta-Griffe spielt, klingt es scheußlich, offenbar sind die Löcher etwas anders angeordnet bzw. gebohrt. Ist bei einer Deutschen vielleicht besser.


Also auf die unteren 5 Töne beschränken? Das wäre beim Griffschema dieser Flöte aus mehreren Gründen kein guter methodischer Ansatz.

Wo siehst du da ein Problem? Auch auf der Sopranflöte wird meiner Erfahrung nach lange nur ein Teil des Tonvorrats ausgeschöpft, zumindest kann doch kaum jemand, der nur 1-2 Jahre als Kind gelernt hat, wirklich mehr als C-Dur bis zum e'' und vielleicht noch fis, cis und b. Klar, "richtig" musizieren kann man damit noch nicht, aber für Kinderlieder und vieles mehr reicht es. Entsprechend hätte ich gesagt, mit der Pentaflöte, die ja definitv ein Kinder-Einstiegsinstrument ist, muss man auch nicht gleich alles machen, was sie kann. Wenn man die zwei "Bonuslöcher" erstmal zuklebt, ist es sicher einfacher mit dem Abdecken, weil weniger Finger genau koordiniert werden müssen. Überfordern am Anfang wäre blöd weil frustig fürs Kind, hat ja sicher einen Grund, warum es die reinen 5-Ton-Flöten gibt. Klar, sobald das sicher läuft und das Kind nach "mehr" giert, wird man erweitern, aber das kann ja dauern.
 
Ist bei einer Deutschen vielleicht besser.
Kann eigentlich nicht sein. Der F-Griff der Penta ähnelt eher dem der Barocken Flöte.

Auch auf der Sopranflöte wird meiner Erfahrung nach lange nur ein Teil des Tonvorrats ausgeschöpft
Richtig. Und so arbeite ich mit dem Instrument seit x Jahren.
Die Frage ist halt, welchen Teil man nutzt.

Klar, "richtig" musizieren kann man damit noch nicht
Das sehe ich anders. Mit der richtigen Tonauswahl kann man richtig schöne Musik machen. Vor allem im Zusammenspiel mit Fortgeschrittenen. Ich motiviere die Kinder bereits beim ersten Ton, diesen so gut zu spielen, dass schöne Musik entsteht!
Das sieht bei 7-Jährigen sicherlich etwas anders aus, als bei Vorschulkindern. Trotzdem ...
 
Die Native American Flute spielt ebenfalls pentatonisch. Man könnte also nach Musik für diese Flöten suchen und, falls nötig, transponieren. Die "Indianerflöten" sind fast alle tief im Tonraum und deshalb für Kinderhände absolut ungeeignet, aber die Musik klingt schön, auch durch den Wechsel des Tonwerts. Mal lange, mal kurze Noten...da hat man viel mehr Freiheit als mit den fünf Tönen selbst. Ansonsten kann ich die Ocarina als Einstiegsinstrument empfehlen. Aber unbedingt darauf achten, dass sie gestimmt ist -- es ist eine Menge Schrott auf dem Markt.
 
offenbar sind die Löcher etwas anders angeordnet bzw. gebohrt.
Da bei dieser speziellen Flöte diese beiden Löcher dauergeschlossen sind, liegt es nahe, dass Position und Durchmesser der "anderen" Löcher diesen Umstand berücksichtigen.

Mein spontaner Eindruck angesichts dieser Flöte war, dass es möglicherweise nicht so günstig für das spätere Spiel auf einer richtigen Blockflöte ist, wenn man wer weiss wie lange verinnerlicht, dass es vollkommen egal ist, ob Mittelfinger der linken und Ringfinger der rechten Hand auf der Flöte sind oder nicht, weil sowieso derselbe Ton rauskommt.

Es gibt doch Flötenschulen für sehr junge Menschen, die wirklich extrem langsam voranschreiten. Das wäre die Alternative meiner Wahl zur Flöte mit verstopften Löchern.
 
Je länger ich drüber nachdenke, desto sinnvoller erscheint es mir, das Kind zu fragen, was für ein Instrument es gerne hätte. Vielleicht will es ja gar keine Blockflöte?
 
@AnneG Thema verfehlt ;-)
Die Flöte steht hier nicht zur Diskussion. Gesucht wird eine zur pentatonischen Flöte und zum Alter des Kindes passende Flötenschule.
 
Mein spontaner Eindruck angesichts dieser Flöte war, dass es möglicherweise nicht so günstig für das spätere Spiel auf einer richtigen Blockflöte ist, wenn man wer weiss wie lange verinnerlicht, dass es vollkommen egal ist, ob Mittelfinger der linken und Ringfinger der rechten Hand auf der Flöte sind oder nicht, weil sowieso derselbe Ton rauskommt.
Dem kann man im Unterricht entgegenwirken, indem man konsequent darauf hinweist, wann der Finger auf der Delle liegen soll und wann nicht.
 
Dem kann man im Unterricht entgegenwirken, indem man konsequent darauf hinweist, wann der Finger auf der Delle liegen soll und wann nicht.
Sicher gibt es für alles einen "Workaround". Insgesamt aber sicher schwierig nachzuvollziehen, wenn man keine Unterschiede erfährt. Gerade für ein so junges Kind. Hoffentlich erfindet niemand eine einsaitige Gitarre, bei der diverse Bundstäbchen fehlen, so dass man direkt eine pentatonische Skala bekommt und keine chromatische. ;)

Ich bin nicht in der Lage zu beurteilen, ob so eine Verstopflochflöte nun eher ein Segen oder ein Fluch wäre. Das überlasse ich selbstverständlich anderen.
 
Hoffentlich erfindet niemand eine einsaitige Gitarre, bei der diverse Bundstäbchen fehlen, so dass man direkt eine pentatonische Skala bekommt und keine chromatische. ;)
Braucht man nicht erfinden. Gibt es schon. Heißt nur nicht Gitarre. :-D
 
@Anne: Nur zur Klarstellung: Wenn das Kind nicht Flöten will, dann muss es nicht. Ich finde es halt ein gutes Einstiegsinstrument, weil viele Noten, viele Mitspieler und letztlich bis Profi ausbaubar (im Gegensatz zu Ukulele, Okarina oder Mundharmonika, die sicher auch toll sind), aber trotzdem längst nicht so anspruchsvoll und empfindlich wie z.B. Geige. Mama hätte gerne irgendwann ein Blasinstrument, aber wenn es Klavier sein soll, dann lernt sie halt Klavier, wenn Cello, dann Cello - Und wenn Musik von Anfang an scheiße ist und sie lieber mit Papa vor der Playstation hockt, dann leben wir auch damit. Nur besagt die Erfahrung, dass intelligente Kinder, in deren Umfeld viel musiziert wird, relativ früh mitmachen wollen, und "nur" singen und trommeln zählt da nicht unbedingt. Mama und Oma spielen sehr gut Blockflöte(n), Vorbilder sind also da. Und das Instrumentchen ist uns über den Weg gelaufen, mit dem Schlagwort "für kleine Kinder". Dass sich keine Schule dafür findet, hat mich dann überrascht.
Indianermusik ist sicher grundsätzlich eine Möglichkeit, Pentonische Notensammlungen wären nicht das Problem (gibt genug Kinderlieder, die damit auskommen). Aber ich habe selbst gute Erfahrungen mit einer Schule zum ersten Erlernen gemacht, die die Töne nacheinander mit halbwegs sinnvollen Übungen einführt. Als Erwachsene bin ich frustresistent und kann ggf. nach zahlreichen fruchtlosen Versuchen selbst beurteilen, dass mich das Stück gerade noch überfordert, dem Kind würde ich das lieber ersparen.


@Dietlaib: Ich würde auf jeden Fall "richtige" Griffe lernen lassen, nur sagt mir meine Logik, dass es besser klingt, wenn nicht von Anfang an alle Löcher perfekt abgedeckt werden müssen. Vielleicht liege ich damit falsch, "nur die harten kommen in den Garten" ist ja auch ein bewährtes Konzept, zur Genieförderung sicher auch effektiver als Kuschelpädagogik ;-) Aber soll ja ein Hobby sein und möglichst früh schon Spaß machen. Und klar: Wenn es nicht klappt, liegt die Sopranino da, dann kann immer noch sofort gewechselt werden. Wir werden sehen, hat auch noch Zeit.
 
nur sagt mir meine Logik, dass es besser klingt, wenn nicht von Anfang an alle Löcher perfekt abgedeckt werden müssen.
Von der Logik her nachvollziehbar. Aber bis man das wirklich können sollte, vergeht doch sehr viel Zeit, in der man stetig übt Löcher abzudecken. :)
 
letztlich bis Profi ausbaubar (im Gegensatz zu Ukulele, Okarina oder Mundharmonika, die sicher auch toll sind), aber trotzdem längst nicht so anspruchsvoll und empfindlich wie z.B. Geige.
Mit Ukulele kenne ich mich nicht aus. Aber hinsichtlich Okarina und Mundharmonika liegst Du definitiv falsch. Da das hier aber nicht das Thema ist, gehe ich da jetzt nicht weiter drauf ein.

ch würde auf jeden Fall "richtige" Griffe lernen lassen, nur sagt mir meine Logik, dass es besser klingt, wenn nicht von Anfang an alle Löcher perfekt abgedeckt werden müssen. Vielleicht liege ich damit falsch,
Das sehe ich genauso. Als ich Kinder unterrichtet habe, die mit dem Abdecken des Daumenlochs ein Problem hatten, haben wir das Daumenloch abgeklebt. So konnten sich die Kinder erst einmal auf die Finger konzentrieren und der Daumen war als Störfaktor ausgeschaltet. Wir haben so dünnen Klebstreifen genutzt, dass die Kante des Loches gut zu fühlen war. Als die ersten Fingerpositionen gut saßen, wurde das C-Loch geöffnet und die Daumenposition kontrolliert. Da der "Sollwert" des Tones im Ohr und der "Korrekturmechanismus" zumindest mit den Fingern inzwischen geübt war, lief auch das bald immer besser.

Dass sich keine Schule dafür findet, hat mich dann überrascht.
Mich nicht. Ich denke, das liegt daran, dass Verlage an so einem Nieschenprodukt zu wenig verdienen.
 
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