Micro für Gitarre & Gesang: Heimgebrauch

[Felix58]

Hallo zusammen,

ich bin Hobby-Gitarrist, für mich selbst, und möchte mir ein neues Mikrofon zulegen.

Zweck: Am Besten Aufnahme von Gesang und Westerngitarre gleichzeitig



Bisher habe ich ein "total billiges" Micro, aber das muss ich fast verschlucken damit da "hinten was rauskommt".

Habt ihr eine Empfehlung. Darf durchaus eine etwas bessere Qualität sein.


Schönen Dank im Voraus

 

[mjmueller]

Hallo,
hast Du einen groben Preisrahmen im Auge?

 

[andiu]

Wenn Du mehr Raumklang aufnehmen "musst", also Gitarre und Gesang, wäre vermutlich ein AT2035 geeignet.
In der Preisklasse sehr sehr gut, ein guter Einstieg ins brauchbare Recording. Dazu einen Mikrofonständer mit Galgen (K+M) und du bist erst einmal versorgt.
Worüber nimmst Du denn sonst auf? Direkt in den Rechner oder hast Du ein Interface?

 

[Felix58]

@andiu
@mjmueller

Danke für die ersten Antworten

Zum Preisrahmen: Unter 200€ sollte es schon bleiben


Ich habe drei Anwendungen

• Meine E-Gitarre nehme ich über mein Audio-Interface "Komplete Audio 6" auf.
  In dieser Art: E-Gitarre -> Verstärker-> KopfhörerAusgang -> AudioInterfaceEingang -> USB -> Laptop -> Audacity
  
  
• Meine Westerngitarre möchte ich über ein Micro aufnehmen
  
  
• Ich benutze auch einen Looper über den ich Gesang aufnehmen möchte bzw. einspielen möchte

Noch eine Frage: Ist "so ein gutes Micro" geeignet für Westerngitarre UND Gesang?

 

[andiu]

Hm ... grundsätzlich ja. Spezialisten würden für die eine oder andere Anwendung spezielle Mics empfehlen (da bin ich überfragt) mit dem AT2035 geht definitiv beides sehr ordentlich, hab das Ding selbst. Kannst du mit deinem Interface auch nutzen da es Phantomspeisung hat und XLR/Klinke Comboeingänge.
Das AT hat eine Nierencharakteristik, was auch einen gewissen räumlichen Split zwischen Stimme und Gitarre erlaubt, gegebenfalls musst Du ein paar Versuche zur richtigen Ausrichtung machen.

Für perfekte Ergebnisse wären freilich zwei Mics auch nicht schlecht, das geht aber wieder ins Geld.

 

[Felix58]

Noch eine Frage: Was ist das mit der Phantom-Einspeisung?
Hat das Vorteile?

Wäre es nicht einfacher ein Micro ohne Phantom-Einspeisung zu haben?

Zudem habe ich gelesen, dass das ein "Großmembran"-Micro ist. Gibt es denn auch "Kleinmembran"-Micros?

 

[mjmueller]

Hallo,

Wäre es nicht einfacher ein Micro ohne Phantom-Einspeisung zu haben?

Phantomspannung sagt nichts über die Qualität aus, sondern nur über die Bauart des Mikrofons. Einige Mikrofone brauchen eben Phantomspannung.
Du könntest Deine Westerngitarre auch über sog. dynamische Mikrofone abnehmen (die benötigen keine Phantomspannung), bräuchtest dann aber mehr Gain am Interface, da die Verstärkung des Signals dann eben nur dort stattfindet. Hier wird es mit günstigen Interfaces uU aber etwas eng.
Ich denke, für Deinen Budgetrahmen fährst Du mit einem AT2035 schon gut. Zumal das AT2035 auch prima für Stimme und auch Percussion geeignet ist. Auch könntest Du damit eine E-Gittenbox abnehmen usw.

 

[Rubbl]

Gibt es denn auch "Kleinmembran"-Micros?

Ja, idR spricht man ab einem Membran Durchmesser von einem Zoll von Großmembran, darunter von Kleinmembran.

 

[Basselch]

Hallo, Felix58,

Zudem habe ich gelesen, dass das ein "Großmembran"-Micro ist. Gibt es denn auch "Kleinmembran"-Micros?

...ja, natürlich gibt es die ! Und die haben, wie der Name schon sagt, kleine Membranen. Im allgemeinen alles das, was unter 1 Zoll Membrandurchmesser liegt. Bei den Wiedergabeeigenschaften gilt in grober Näherung , daß Kleinmembraner Impulse präziser abbilden können, da hier weniger Masse bewegt werden muß, dafür rauschen sie möglicherweise ein wenig mehr. Großmembraner sind etwas träger in der Reaktion der Membran auf einen Impuls, da sie aber mehr vom Schallereignis auffangen können und deshalb mehr Pegel liefern können, rauschen sie theoretisch weniger. Eventuelle Verfärbungen bei Großmembranern können durchaus als klanglich angenehm empfunden werden... ACHTUNG: Dies ist alles nur eine grobe Beschreibung.

Für Deinen Anwendungsfall: Du hast bereits ein taugliches Interface - prima. Mit dem hier mehrfach empfohlenen AT2035 ist das eine gute Kombi, mit der Du lange Freude haben kannst. Das AT2035 ist für Vocals genauso einsetzbar wie für Deine Gitarre.
Thema Phantomspeisung: Die ist notwendig für - jetzt kommt die Bauart, nicht die Membrangröße! - Kondensatormikrofone. Das AT2035 ist eines. Bei Kondensatormics ist die Membran wie ein Kondensator ausgebildet, bei einem dynamischen Mikrofon dagegen hängt an der Membran noch eine Spule, die sich in einem Magnetfeld bewegt und so das Schallereignis umwandelt. "Dynamische" brauchen keine Phantomspeisung, "Kondensatoren" dagegen immer (Vorspannung der Gegenelektrode). Auch hier wieder: Nur fürs erste Verständnis, da kann man noch viel tiefer eintauchen...

Beim Aufnehmen setzt man oft (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel!!) auf Kondensatormikrofone, auf der Bühne dagegen sind auch viele "Dynamische" anzutreffen - das nur am Rande.

Viele Grüße
Klaus

 

[Felix58]

Danke für die vielen netten Erklärungen ! ! !

 

[Felix58]

Immer noch kein Micro gekauft.

Bisher wurde mir das "Audio-Technica AT 2035 Großmembran-Kondensatormikrofon" empfohlen.
Ich scheue mich immer noch, weil das ein "Kondensator-Micro" ist und eine Phantom-Einspeisung braucht. D.h.: Einfach mal so irgendwo anstecken geht nicht, weil ich diese Zusatz-Spannung brauche.

Ich habe auch was über das "t.bone SC-450 Studio-Großmembranmikro" gelesen. Wäre das nicht auch was? Braucht eben keine Zusatzspannung.

Der Preisunterschied macht mich allerdings nachdenklich. Kann das t.bone, die gleiche Qualität haben?

Oder hat jemand noch eine Idee (ohne Phantom-Einspeisung)? z.B. Sennheiser E845 S?

[Update]:
Ok ich sehe von oben: KondensatorMikros brauchen immer eine PhantomSpannung. Dynamische Mikros nicht

 

[Signalschwarz]

Braucht eben keine Zusatzspannung.

Doch, die braucht es.

Kann das t.bone, die gleiche Qualität haben?

Nein.

 

[Gast236322]

Immer noch kein Micro gekauft.

Oder hat jemand noch eine Idee (ohne Phantom-Einspeisung)? z.B. Sennheiser E845 S?

[Update]:
Ok ich sehe von oben: KondensatorMikros brauchen immer eine PhantomSpannung. Dynamische Mikros nicht

Nö. Z.B. kannst du das AKG C1000 oder auch Rode M3 mit einer internen Batterie betreiben. Beises Kleinmembraner. Dann benötigst du keine PP.
Sobald aber PP am XLR anliegt, "schalten" die auf externe Versorgung um.

Zumindest von den M3 habe ich immer ein paar dabei als "Bühnenschlampen". Alleine schon wegen der 10 Jahre Rode Werksgarantie ei Registrierung.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Gibt aber auch externe kleine Kästchen für die PP Versorgung. Einige dieser kleinen Kästchen bieten auch die Möglichkeit, eine Batterie einzulegen.

 

[SurfinTom]

Mein AT2035 leistet mir seit ca. 9 Jahren gute Dienste. Als ich seinerzeit auf der Suche nach einem Mikro für die Aufnahme von Akustik-Gitarre und Stimme war, hatte ich bei einem befreundeten Musiker (Ex Profi- und Sessionmusiker) mehrere Mikros angetestet. Das AT2035 ist es dann geworden, weil es in meinem Budgetbereich bis 200 € einfach das Beste war, wie wir übereinstimmend befanden.
So ziemlich jedes Audio-Interface hat doch heutzutage Phantomspeisung, da sollte das doch kein Ausscheidungskriterium sein, denke ich.

 

[andiu]

OKay, du hast ja noch diesen Looper den du auch verwenden willst.

Ich versuch mal dein Wunschszenario zu beschreiben:
Du willst deinen Gesang loopen und das alles gleichzeitig aufnehmen/einspielen, richtig? Also Looper nur für Gesang? Und Gitarre über Verstärker ins Interface (irgendwie)
Dann stellt sich die Frage, was für einen Looper du hast. Welche Anschlüsse? XLR oder Klinke?

Klassisch sind Looper mit Klinkenbuchsen ausgestattet (es gibt auch welche mit XLR Anschluss) was die Verwendung " Gesang mit Looper" mit dem AT2035 nicht möglich macht weil Dir dein Looper keine Phantomspeisung liefert.

Bleibt das oben erwähnte AKGC1000s was Phantomspeisung über Batterie ermöglicht (Flexibilität). Das hat aber auch einen XLR-Anschluss. Dann könntest Du aber mittels eines XLR-Klinke-Adapters in den Looper gehen und von dort aus in dein Interface.

Andernfalls, wenn Du Gitarre und Stimme loopen willst, benötigst Du dann einen Looper mit 2 Inputs und zwei Outputs.

Alle Klarheiten beseitigt ?

Evtl. könntest Du aber auch MIT dem AT2035 per XLR und Phantomspeisung ins Interface gehen, von dort raus in den Looper und wieder ins Interface in einen normalen Eingang zurück - da weiß ich aber nicht ob dein Komplete Audio 6 das mitmacht. Von den Anschlüssen her ja, denke ich.

 

[Astronautenkost]

Bisher habe ich ein "total billiges" Micro, aber das muss ich fast verschlucken damit da "hinten was rauskommt".

Das ist dann wohl ein Tauchspulenmikro.

Oder hat jemand noch eine Idee (ohne Phantom-Einspeisung)? z.B. Sennheiser E845 S?

Ist auch ein Tauchspulenmikro. Und es ist für Nahbesprechung konstruiert.

 

[Gast236322]

Und sowas?
https://www.beyerdynamic.de/m-201-tg.html

Sensibel, Form wie Kleinmembraner, keine PP weil dyn.

 

[Felix58]

Danke Danke Danke - für die vielen guten Hinweise und Ideen.

Ich habe mir jetzt das "Shure SM58 S" bestellt.

Weil
a) ich hier nichts negatives darüber gelesen habe
b) die Bewertungen sehr gut sind
c) der Preis eher niedrig. Da kann man nicht so viel falsch machen
d) meine Frau das Mikro auch benutzt und es dann "immer" gleich funktionieren muss


Schöne Grüße

 

[Gast236322]

Hallo zusammen,

ich bin Hobby-Gitarrist, für mich selbst, und möchte mir ein neues Mikrofon zulegen.

Zweck: Am Besten Aufnahme von Gesang und Westerngitarre gleichzeitig



Bisher habe ich ein "total billiges" Micro, aber das muss ich fast verschlucken damit da "hinten was rauskommt".

Habt ihr eine Empfehlung. Darf durchaus eine etwas bessere Qualität sein.


Schönen Dank im Voraus

SM58 Bühnenmikrofon. Verstehe.

 

[Felix58]

SM58 Bühnenmikrofon. Verstehe.

Ups: Ich meinte natürlich nicht wirklich "gleichzeitig", sondern dass das Mikro sowohl für Gesang als auch Westerngitarre geeignet sein sollte