Empfehlung für Gesangsmikrofon und für Westerngitarre (Recording)

HD600
HD600
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.04.24
Registriert
09.06.16
Beiträge
8.856
Kekse
51.859
Ort
Karlsruhe
Hallo zusammen,

auf Sicht möchte ich mir noch ein gescheites Mikrofon für Gesangsaufnahmen zulegen. Es muss nichts aus der Oberklasse sein da ich hier im heimischen Wohnzimmer aufnehme der nicht sonderlich akustisch behandelt wurde. Dennoch sollte das Mikro taugen und mich langfristig auch zufriedenstellen. Wenn also noch etwas Potenzial im Mikro steckt, welches ich in diesem Raum nicht ganz ausschöpfen kann, ist mir das als Zukunftspuffer recht. Wer weiß, vielleicht gehe ich auch noch den Raum an, da ich sowieso noch eine Tür im offenen Wohnzimmer einbauen will.

Ich fasse hier noch ein paar relevante Punkte zusammen:
  • Mikrofon hauptsächlich für mein Gesang/Recording im Heimstudio (keine Band oder Live)
  • Wenn das Mikrofon auch gut wäre für die Aufnahme meiner Western, umso besser! Außer ihr überzeugt mich dafür lieber etwas anderes zu nehmen
  • Habe hier noch zwei alte Bändchen Beyerdynamic M260N aus den 60er/70er. Super für die Ampabnahme aber für Gesang muss ich die Teile fast verschlucken beim Singen
  • Besser gefallen tut mir der eingebaute Condenser-Mic des Boss Micro BR (siehe Soundbeispiel unten)
  • Habe hier noch einen Shure SM58, einen Telefunken MD 421/5 und einen Beyerdynamic TG X58 (alles Fundstücke die ich für Gesangsaufnahmen noch nie getestet habe (bin auch gerade erst dabei sie auf Vordermann zu bringen)
  • Das neue Mikrofon soll mit einem Audient ID14 MKII und DAW verwendet werden
  • Ich mag keine schrillen Höhen in der Stimme, das kann z.B. der. M260N sehr gut aber man muss da zu laut und zu nah reinsingen damit der Gesang lebt
  • vielleicht macht ein Mikro Sinn, der nicht extrem empfindlich ist, bei dem ich tendenziell näher singen muss aber dennoch genug Kopffreiheit habe (macht das Sinn was ich schreibe um externe Geräusche zu minimieren?)
Ich füge eine vor kurzem gemachte Aufnahme mit dem Boss Micro BR bei. Zum Teil etwas übersteuerter, auch wurde Gitarre und Gesang gleichzeitig aufgenommen (war nur so ein Sound Test, bei einer normalen Aufnahme würde ich natürlich getrennt aufnehmen). Es geht ja aber auch nur um mein Stimmcharakter (Stimme war bei dieser Aufnahme etwas belegt), falls das eine Relevanz für die Auswahl eines Mikrofon hat.


View: https://soundcloud.com/user-1381730/aco-impro

Nach kurzem Sichten und Lesen hier im Forum bin ich auf einen üblichen Verdächtigen gekommen: den Neumann TLM 102 gekommen. Der würde auch in meinem gewünschten Preisbereich liegen. Ich würde die Spanne so bei 500,- bis 800,- € ansetzen. Die 1.040,- für einen TLM 103 sind mir eigentlich schon zu viel (Perlen vor die Säue...) aber es gibt ja schließlich nicht nur Neumann.
  1. Welche anderen Mikrofone würdet ihr mir in der angesetzten Preisspanne empfehlen?
Hoffe ich habe nix relevantes vergessen und freue mich auf eure persönlichen Empfehlungen! :)

Edit:
Habe doch noch eine Aufnahme gefunden wo ich mal kurz in SM58 und TG X58 reingesungen habe. Jo, sind auf jedem Fall zu gebrauchen aber ich wünsche mir ein Mic der in den höheren Mitten etwas besser auflöst. Also schon noch ein wenig mehr Auflösung und Klarheit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich kenne es selbst nicht, vertraue aber dem Hinweis:
https://www.musiker-board.de/threads/kaufberatung-gesangsmikrofon-mittelklasse.741774/post-9516416

Wenn die alten Beyer Ribbons relativ wenig Pegel liefern: hast du mal versucht die Spur in der DAW einfach um 18db anzuheben ?
Mit dem ID22 funktioniert das auf jeden Fall, aber ich kenne das Grundrauschen vom ID14 nicht. Beim ID22 liegt das knapp unter -90dB, wenn man den Gain nicht bis zum Anschlag aufdreht (der „letzte Strich“ am Regler steigert das Rauschen überproportional).
Der Nahbesprechungseffekt dürfte sehr ausgeprägt sein, aber du solltest da schon auf ein brauchbares Signal kommen :gruebel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich benutze ein Neumann TLM 102 für Gesang und ein Sennheiser MK4 für Gitarre. Nach Lust und Laune tausche ich auch mal. Mit der Combo kann ich für meinen Hobby Bedarf ausreichend aufnehmen. Ich habe auch noch ein Sennheiser MK8 mit Wechselcharakteristiken. Ich glaube die Mikros passen in Dein Budget.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
vertraue aber dem Hinweis:
Wahnsinnige Preiskorrektur... Kenne ich überhaupt nicht, tue mir damit immer schwer bei so viel Geld auf etwas eher unbekanntes zu setzten, auch keine Bewertungen beim T. Vielleicht aus Unsicherheit oder wegen Wiederverkauf. Habe hier auch eine Strat aus Kiev, Woodstock kennt fast keine Sau aber da habe ich die Kohle gerne auf den Tisch gelegt, weil ich vorher ausgiebig im Laden testen konnte. Behalte es mal im Hinterkopf..
hast du mal versucht die Spur in der DAW einfach um 18db anzuheben ?
Guter Tip! Du meinst aber keine Anhebung in der DAW oder? Ich kann beim Audient-Mixer tatsächlich nur 10 dB anheben und muss zugeben, es noch nie benutzt zu haben. Werde ich aber mal versuchen. Danke!
Bildschirmfoto 2023-06-08 um 15.53.02.png
du solltest da schon auf ein brauchbares Signal kommen
Brauchbar habe ich es auch schon hinbekommen. Aber ich bin da schon sehr nahe dem Mikrofon und muss lauter singen als ich eigentlich will (ohne Anhebung). Bei der Western ist das noch schlimmer, man muss einfach zu nah ran und nimmt sich jede Bewegungsfreiheit. Aber auch hier werde ich es mit der Anhebung versuchen (machmal komme ich mir echt wie ein Depp vor, nicht auf sowas zu kommen...).
Ich benutze ein Neumann TLM 102 für Gesang und ein Sennheiser MK4 für Gitarre
Also eine Bestätigung für den 102er....
 
Kenne ich überhaupt nicht, tue mir damit immer schwer bei so viel Geld auf etwas eher unbekanntes zu setzten, auch keine Bewertungen beim T. Vielleicht aus Unsicherheit oder wegen Wiederverkauf.
Such mal hier im Board nach dem Amethyst, es gibt einige sehr zufriedene User, es wurde schon von einigen getestet und für gut befunden.
Ich hatte es vor Jahren auch im Test mit 3 anderen Mikros (damals ist es ein 930TS geworden). Dem 102er würde ich es auf jeden Fall vorziehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
hast du mal versucht die Spur in der DAW einfach um 18db anzuheben ?
Also ich habe jetzt gerade den 10 dB Schalter beim Audient Mixer betätigt und nacheinander zwei Tracks spontan aufgenommen für Gitarre und Gesang. Bei beiden habe ich keinerlei Effekte benutzt (bewußt auch kein Compressor um mal zu sehen ob ich durch Platzierung des Mic die Frequenzen optimieren kann - bin ein Freund von so wenig Nachbearbeitung wie möglich in der DAW), nur etwas Hall auf Master in Garageband. Der M260N war ca. 12 cm vom 12. Bund platziert und beim Gesang ähnliche Entfernung.


View: https://soundcloud.com/user-1381730/10db-audient-aco-voice

Durch die etwas entferntere Platzierung verringert sich auch der Nahbesprechungseffekt und die Bässe wirken aufgeräumter wie bei Verwendung ohne den +10dB. Gain war beim Audient kurz vor der vorletzten Linie und im Abschnitt danach wird noch ordentlich eine Schippe draufgelegt, allerdings brauche ich das garnicht. So bleibt auch das Rauschen aus bzw. in Grenzen (wenn auf der Aufnahme was drauf ist, eher vom Regen und Gewitter).

Tja, da hat man einen Haufen Zeug und nutzt noch nicht mal ein Bruchteil des vorhandenen Potenzial. Da frage ich mich schon, ob ich wirklich ein weiteres Mikro brauche... :gruebel:

Auf jedem Fall, danke @Telefunky ! :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich hatte es vor Jahren auch im Test mit 3 anderen Mikros (damals ist es ein 930TS geworden).
Danke nochmal für die Bestätigung! Der Amethyst kommt also fast in die Liga 930 TS? Dafür natürlich ein geiler Preis!
 
Ich benutze ein Neumann TLM 102 für Gesang und ein Sennheiser MK4 für Gitarre. Nach Lust und Laune tausche ich auch mal. Mit der Combo kann ich für meinen Hobby Bedarf ausreichend aufnehmen. Ich habe auch noch ein Sennheiser MK8 mit Wechselcharakteristiken. Ich glaube die Mikros passen in Dein Budget.
Die drei sind sicher eine gute Empfehlung!

Deutsche Wertarbeit und du bist sicher dass die angegebenen Spezifikationen auch eingehalten werden (und nicht nur auf dem Datenblatt bestehen).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@HD600
Deine Stimme? Donnerwetter!
Bitte mehr davon!

Sorry für OT, weitermachen….. ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Guter Tip! Du meinst aber keine Anhebung in der DAW oder? Ich kann beim Audient-Mixer tatsächlich nur 10 dB anheben und muss zugeben, es noch nie benutzt zu haben. Werde ich aber mal versuchen. Danke!
Ich meinte tatsächlich DAW (die Einstellung im Audient Mixer macht auch nichts anderes) ;)
Das digitalisierte Signal wird einfach bit-weise nach „höherwertig“ geschoben, der Inhalt selbst wird nicht verändert.
In meinem Beispiel von 18dB entspricht das einer 3bit Verschiebung, 24dB wären 4bit. (1bit repräsentiert 6 dB).
Das effektive Signal liegt eh im Bereich unter 20bit, egal was auf dem Wandler steht.
(die Begrenzung liegt in der Dynamik und ich kenne kein bezahlbares Interface was dort mit Werten >120dB glänzt) :D
 
Hallo, @HD600 ,
Wie sieht es mit folgenden Mikrofonen aus...
...ein wenig kann ich zum Audio Technica AT4050 beisteuern, wohl nicht im Vergleich zu den anderen hier genannten Mics.

Das AT4050 ist ein bewährtes braves "Arbeitstier" und kann prinzipiell alles - meines Wissens sogar unter anderem bei Metallica live auf der Bühne am Gitarrenamp.
Vocals, Gitarren, Overhead, Bläser - geht alles. Wie der Begriff "braves Arbeitstier" schon impliziert: Es sticht nirgendwo gewaltig heraus, läßt sich vom Klang her, falls nötig, sehr gut nachbearbeiten und gibt überhaupt einen schönen, ehrlichen Klang ab - besonders "gesoundet" ist es nicht.
Von der Qualität bei Audo Technica zu reden, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Die Dinger sind grundsolide und Audio Technica entwickelt und fertigt die Membranen ihrer Produkte selbst.

Viele Grüße
Klaus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Klingt solide, danke für die Info! :)
 
Die entsprechende Angabe über die Dynamik des Analogteils fehlt dort leider.
Beim PrismSound Titan (im 4k€ Bereich) stehen dort 116 dB, was maximal 19 „brauchbare“ bits ergibt. 117 oder 118dB werden im höheren Preissegment auch öfter mal genannt, aber jenseits der 120dB ... :gruebel: :D
(ist aber Erbsenzählerei, insofern ignorieren)

Der Sinn des Hinweises war lediglich den sogenannten „24bit“ einen mehr Praxis-bezogenen Rahmen zu geben, weil idR meist effektiv nicht einmal 20bit Daten vorliegen.
Wenn ich also meine ID22 Aufnahmedaten um 4 bit verschiebe, erzeugt das 24dB gain, die bits 20-24 werden dabei durch Nullen ersetzt.
Bei maximal 55dB analogem Gain (geschätzt), entspricht das einem effektiven Gain von 79dB. Am Inhalt des Signals wird dabei kein bit verändert.

Ob das in der Praxis auch funktioniert, hängt vom Rauschanteil der Quelle ab.
Ein noise floor von (zB) -80 dB würde auf -55dB angehoben, was schon in den wahrnehmbaren Bereich fällt.
Bei einem um 8dB „besseren“ noise ergeben sich -64dB, was in vielen Fällen (nicht in allen) durchaus brauchbar sein kann.

Bei der eingangs genannten 18dB digital „Verstärkung“ (Gain gesamt 55+18=73dB) ist man bei den ID Interfaces eigentlich immer auf der sicheren Seite.
Zaunpfahl alert: das kostet nix... :D
 
  • Haha
Reaktionen: 1 Benutzer
Weder mit dem Amethyst, noch dem TLM 102 noch dem Austrian Audio OC 18 oder Audio Technica AT 4050 machst Du etwas falsch. Sie klingen alle etwas unterschiedlich. Sie sind aber alles Mikros, die ihr Geld wert sind. Am besten bestellst Du drei, wenn Du das vorstrecken kannst und testest in Deiner Umgebung mit Deinem Equipment. Alle diese Mikros sind natürlich für Gitarrenaufnahmen gut geeignet. In kritischen Räumen empfehle ich gerne das M 930 von Microtech Gefell, was klar eine Preisklasse drüber liegt und leider selten gebraucht zu kaufen ist, denn es hält die Nierenchrakteristik extrem gut ein, für ein Großmembrankondensatormikro. Ich keine da keine bessere Kapsel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Auch das normale ... ich selber verwende seit 4 Jahren das M 990, also mit Pikatronübertrager und Röhre :) Aber das ist nochmals eine andere Preisklasse.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Habe nochmal mit +10 dB aufgenommen, diesmal noch etwas mehr Gain draufgegeben. Für Gitarren finde ich den Beyerdynamic M260N wirklich garnicht schlecht. War jetzt so bei über 15 cm Abstand. Bei Gesang (nicht aufgenommen) könnte das Klangbild etwas luftiger sein, daher würde es für mich schon Sinn machen, mich nach eben einen Gesangsmikrofon umzuschauen.

View: https://soundcloud.com/user-1381730/trulla-aco

Ein herzliches Zwischen-Danke an Alle die sich bisher beteiligt haben! :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben