Deshalb fände ich es um so spannender, wenn du in deinem Text kongreter und persönlicher wirst, z.B. das mit einfügst was du hier dazu schreibst
Beim Schreiben meiner Kommentare zu Deinen Anmerkungen gingen mir ähnliche Gedanken durch den Kopf. Für das "Publikum" sind diese doch eher politischen Geschehnisse sicherlich interessanter als dieser Text, der eben nicht politisch sein will, sondern mein persönliches Erleben des Sommers im Jahr 1968 vermitteln soll. Von heute aus gesehen sind die politischen Sachen natürlich viel wichtiger und interessanter als mein persönliches Erleben. Aber zu der Zeit selbst gab es noch nicht das, was heute als "Generation 68", gerade auch wieder anläßlich des 50. Jahrestags in aller Munde ist. Für mich persönlich war es in erster Linie ein ganz toller Sommer, es gab ungewöhnlich viele sonnige Tage, die Anspannung des Abiturdramas war auf einmal weg, die allerersten, zarten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht, die Musik dieses Sommers, dies waren die Dinge, die für mich an erster Stelle standen.
Aber Du hast vollkommen Recht. Es macht Sinn, mich mit dem Thema nochmal auseinander zu setzen und vielleicht entsteht ja ein neuer Songtext daraus, der dann mehr mein Erleben der politische Ebene zum Inhalt hat. Aber wie gesagt, damals waren mir diese politischen Dimensionen kaum bewußt, auch meine Reisen zu den Pariser Maiunruhen in Nanterre oder zum SDS in Berlin waren im Grunde mehr aus Neugier denn aus politischen Motiven heraus unternommen worden. Ich war noch viel zu jung und zu grün hinter den Ohren, um da mitzumischen.
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1. "... on my sandy shelf" - hat das mit "left on the shelf" zu tun, also "keine abgekriegt" zu haben? "Shelf" ist kein direktes Synonym für "beach", "shore", "strand" o.ä. Oder hat es nur mit Sommer/Strand/Urlaub zu tun? dann wäre "...on my sandy shore" besser. Da schwingt "neue Ufern" mit. Deine Übersetzung "sandigen Riff" entspräche eher "sandy reef" - und da schwingt Abgeschnittenheit mit. Alles richtig - aber immer ein bißchen anders in der Aussage.
Danke für das Lesen des Textes und für Deine Anmerkungen dazu.
Offenbar kannst Du durch Dein persönliches Erleben des Sommers im Jahr 1968 besser verstehen, dass uns die gesellschaftspolitische Bedeutung dieses Jahres noch gar nicht so richtig bewußt war, daß das persönliche Empfinden andere Schwerpunkte beinhaltete.
Der Begriff "sandy shelf" kam mir in den Sinn, um auszudrücken, dass ich an einem Wendepunkt im Leben stand, was mir völlig bewußt war, eben dieses Riff, umsäumt von Sand, als Synonym für die Unsicherheit, es gab für mich noch keinen festen Untergrund unter den Füssen. Möglicherweise gibt es einen besseren englischen Begriff, ich lasse mich da gern von Dir beraten.
. "I missed the wisdom of the elder ones" - Könnte es sein, dass "I lacked the wisdom of the elder ones" eher zuträfe? To miss heißt, etwas nicht zu finden, was man erwartet hätte oder schon kannte. To lack heißt schlicht nicht zu besitzen. Beides wäre sinnvoll: entweder waren die Älteren nicht so weise, wie ich es mir vorstellte, oder ich besaß nicht die Weisheit des Alters.
Danke für diese Klarstellung. Da hast völlig Recht, ich habe die falsche Vokabel benutzt. Ich meinte natürlich "I lacked the wisdom of the elder ones". Was ich ausdrücken will, ist " mir fehlte die Weisheit der Erwachsenen, hab zu ihnen hochgeschaut, sie bewundert."
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Kurz gesagt: Ich persönlich verstehe den Bezug zu Kindheit (!) (ich denke, der Text geht um die Jugendzeit) und der Weisheit der Älteren, die von den Kindern vermißt wird, nicht.
Gibt es Aufklärung?
Ja, sicher gibt es die. Ich hatte dazu grad schon Jeds Beitrag kommentiert.
Ich hab einfach die falsche Vokabel benutzt, statt "missed" hätte da "lacked" stehen müssen. Im deutschen gibt es diese wichtige Unterscheidung wohl nicht, da sind die Angelsachsen wohl wie so oft feinsinniger als wir Allemannen. ;-)