Kurt Cobain - nicht nur sein Gitarrespiel polarisiert(e)

War auch nur ein Beispiel, in dem jemand - der sicher nicht schlecht Gitarre spielt, im Gegenteil - vermutlich sogar ganz gut, eben nicht als Hero betitelt wird
Wie auch in diesem ominösen Ranking "gewählt", es geht ja auch um den "Greatest", das übersetze ich für mich mal nicht als "der beste" oder "einer der Besten", sondern vielleicht einfach mit "großartig" im Sinne von "wichtig". So sehe ich ihn. Er ist natürlich kein Guitar-Hero ala Hendrix und Co, das wollte er 1. sowieso nie sein und 2. wäre das auch nicht richtig in der Deutung und dem Vergleich mit den anderen "Gitarristen". Er war kein typischer "Gitarrist", sondern Musiker, der mit seiner Band und dem Umfeld eben zufällig in der richtigen Zeit einen neuen Trend/Genre rausgehauen hat, was durch die Decke ging. Ein ähnliches Phänomen für mich heute ist Ed Sheeran, obwohl man das nicht vergleichen kann und ich auch nicht möchte. Nur wegen der Tragweite in etwa als Vergleich. Muss man nicht verstehen, ist aber anscheinend genau ein "Treffer".
 
Kurt Cobain soll auch ein sehr schlechter Brustschwimmer gewesen sein.
Und über sein Schachspiel hört man gar nichts. Warum wohl?

Ich finde auch, er hätte ganz anders leben sollen. Nicht so wie Kurt Cobain - eher irgendwie anders. Allein das verleidet mir schon seine Musik.

Die Frage des Eingangspost lautet doch, ob er ein guter Gitarrist war und nicht, ob er ein Gitarrengott war.
Klar war er ein guter Gitarrist. Was denn sonst? Ein schlechter? Mit Timingproblemen, unsauberer Spielweise und dilettantischem Einsatz musikalischer Mittel, was sich nahezu in allen seinen songs zeigt?

Meine Güte - worüber reden wir demnächst: Ob Mahatma Gandhi ein Pazifist war?

x-Riff
 
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War ein guter Gitarrist? Ja und nein. Technisch war nach oben noch Luft, aber bei wem ist das nicht so? Zu sagen, ob jemand gut oder schlecht ist, legt immer erst mal einen Maßstab voraus. Wenn man Gitarristen befragt, wird da auch was ganz anderes raus kommen als bei Leuten, die einfach gerne Musik hören. Sich auf das Wesentliche zu beschränken und damit das Maximale zu erreichen, das ist die Wahre Kunst. Aber das ist schon eher ein philosophischer Ansatz.

Picasso hat mal gesagt: "Ich konnte schon früh zeichnen wie Raffael, aber ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind."

Picasso hat den Trend seiner Zeit erkannt und genutzt, sonst wäre er nicht so erfolgreich geworden. Wer sagt, dass es bei Cobain nicht genauso war? Nach seinem Tod ist das leider nur an den Dingen auszumachen, die man von ihm kennt.

Fakt ist, ein guter Gitarrist im technischen Sinne, kann noch lange nicht eigenständige, gute Songs schreiben und songdienlich spielen.
 
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Wie auch in diesem ominösen Ranking "gewählt", es geht ja auch um den "Greatest", das übersetze ich für mich mal nicht als "der beste" oder "einer der Besten", sondern vielleicht einfach mit "großartig" im Sinne von "wichtig".

Da kannst du recht haben. Ist wie immer bei solchen Wahlen - alles ist Auslegungssache.
Wenn die Jury aus Gitarristen besteht, werden die andere Maßstäbe anlegen, als wenn es zB die Käufer der Nirvana Platten machen würden. Könnte mir vorstellen, dass er dort eben vornehmlich als Sänger oder Frontmann wahrgenommen wird. Einigkeit wird dabei aber herrschen, dass er für die Popkultur sicher wichtig und einflussreich war, egal ob man für ihn als Persönlichkeit, als Sänger oder Gitarrist votet
 
Einigkeit wird dabei aber herrschen, dass er für die Popkultur sicher wichtig und einflussreich war, egal ob man für ihn als Persönlichkeit, als Sänger oder Gitarrist votet
Genau. Das ist auch mein Ansatz in dem Fall, und auch bei anderen. Es gibt für miche einige Musiker/Gitarristen, die ich heute noch genauso gerne höre wir vor 20-30 oder 60 Jahren. Weil sie eben Songs geschrieben haben, die heute noch genau so gut sind als zu der Zeit, also sie rauskamen. Die Beatles z.b., Wahnsinn. Das nicht bei vielen Musikern so, das finde ich essentiell und vorbildlich. Es muss ja auch nicht immer kompliziert sein. Aber die Einfachheit eines Songs von seiner Struktur her ist nicht immer auch gleich einfach nachzuspielen. Das macht es dann aus. Das konnte Kurt eben auch, auf den Punkt geile Songs schreiben. Man darf ja auch nicht vergessen, das er Sänger war und eben die Gitarre in Kombination mit seinem "Können" eben auch live spielen musste. Natürlich kam später noch ein Live-Gitarrist dazu, aber doch eher als "Background".
 
Ich glaube das ein Großteil vom Erfolg Nirvanas überhaupt nichts mit Kurts Gitarrenfähigkeiten zu tun hatte.

Warum ist "Smells Like Teen Spirit" so ein energetischer Welt-Hit geworden, obwohl der Song fast immer kacke klingt wenn ihn junge Coverbands nachspielen? U.a. weil Dave Grohl sein Drumset auf der Aufnahme anscheinend regelrecht misshandelt hat. Diese Dynamik gibt speziell diesem Song den "Kick". Fragt mal bei Dream Theater Fans nach, wie viel Qualität einer Band allein aufgrund fehlender Dynamik am Schlagzeug abgehen kann :redface:...

Da im Ausgangspost ja speziell Rick Beato verlinkt wurde: Der hat viele Dinge in verschiedenen Nirvana-Songs aufgegriffen, die "stilprägend" waren. Die Akkordstrukturen, die chromatischen Gesangsstrukturen von Kurt (auf Polly etc.), alles was den Stil ausgemacht hat. Seine Gitarrentechnik gehörte sicherlich nicht wirklich dazu :D.
 
Ob für mich ein Gitarrist gut oder schlecht ist hängt davon ab, ob er was in mir auslöst oder nicht.
Während irgendwelche perfekten Technikfrickler vom Berklee College mich nur zum gähnen bringen,
berühren mich andere Gitarristen zu tiefst.

Ist John Lee Hooker ein guter Gitarrist? Bestimmt nicht.
Aber ich bin immer noch gekickt davon seit ich das erste mal "Boom Boom" hörte.

Geht Bonamassa mir am Arsch vorbei?
Yep!

.
 
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Aus Interesse daran etwas darüber zu erfahren wie groß der Einfluss von Butch Vig auf Nevermind war ( dessen Band Garbage ich übrigens auch sehr gut finde ), habe ich mal Wikipedia bemüht. Produzenten können ja sowohl positiven als auch negativen Einfluss auf den Sound, das Arrangement und das Songwriting haben. In dem Fall war es ja augenscheinlich positiv, denn ein Ladenhüter war die Platte nicht ;-)

Das erste, was Produzent Butch Vig von der Band in den Händen hielt, war ein Mitschnitt des Songs Smells Like Teen Spirit. „Ich konnte darauf nichts hören. Nur Lärm unterbrochen von einem 'Hello, Hello“, so Vig. Daher hörte er den Song das erste Mal live bei den Reproduktionsprozessen im Vorfeld der Aufnahmen: „Der Song haute mich vom Hocker.“ Cobain, der sonst laut Vig kaum die Geduld aufbrachte, Dinge zu wiederholen, arbeitete an diesem Song besonders intensiv.
Vig machte bei der Produktion seinen Einfluss geltend und arrangierte die Tracks des Albums um. Er ebnete so den Weg zu einer Platte, die nach Pop klang und eine punkige Attitüde aus jugendlichem Lärm und Rebellion darstellte. So half er der Band durch gezielte Eingriffe in die Arrangements, die Dynamik der Songs zu verbessern. Songstücke wie die Bridge in Smells Like Teen Spirit
legte er ins Herz des Songs, um den Laut-Leise-Effekt in seiner energiegeladenen Wirkung zu verbessern. Eine derartige Songstruktur mit der von Vig so bezeichneten „Stop-And-Go-Methode“ war Anfang der 1990er-Jahre wenig gebräuchlich. Aus dem Refrain kommend glitt man in einen leisen Vers, aufgebrochen durch Gitarre und Gesang im wiederkehrenden aufbrausenden Refrain.
Die Songstruktur war inspiriert durch die Pixies, von deren gefühlvoller Dynamik Cobain begeistert war. So steckt in Nevermind eine einfache und bis dato im Mainstream nicht gebrauchte Formel: mal sanft und ruhig, dann wieder laut und hart.

Pixies ... auch eine grandiose, unterbewertete Band ...
 
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(...) wie groß der Einfluss von Butch Vig auf Nevermind war (...)

Wird immer wieder vergessen, wie "groß" der Einfluß von erfahrenen Toningenieuren/Produzenten sein kann...
Rick Rubin, Alan Parsons, Quincy Jones, nur um mal ein paar Klassiker zu nennen.

VG
JT
 
Warum ist "Smells Like Teen Spirit" so ein energetischer Welt-Hit geworden, obwohl der Song fast immer kacke klingt wenn ihn junge Coverbands nachspielen? U.a. weil Dave Grohl sein Drumset auf der Aufnahme anscheinend regelrecht misshandelt hat. .
hatte ich auch schon erwähnt. Viel von der Power hat sicher mit Grohl zu tun, der bei den Aufnahmen bestimmt ein paar Felle verbraucht hat ;-)
 
War er nicht.

Yngwie Malmsteen ist ein guter Gitarrist.

Damit waere alles gesagt...
 
Wird immer wieder vergessen, wie "groß" der Einfluß von erfahrenen Toningenieuren/Produzenten sein kann...
Rick Rubin, Alan Parsons, Quincy Jones, nur um mal ein paar Klassiker zu nennen.
George Martin - erst seine Arbeit hat aus den Rohdiamanten Beatles die heute so bekannten Edelsteine gemacht.

Was Cobain betrifft: er hat die Gitarre genauso wie seinen Gesang als sein Ausdrucksmittel verwendet. Technisch mag er nicht der beste gewesen sein, aber das sind nicht immer die besten Gitarristen. Viele von den Supertechnikern gehen mir persönlich am Arxxx vorbei, weil sie mich nicht berühren. Nirvana ist damals ja auch fast spurlos an mir vorrüber gegangen, ich glaub ich hatte meinen Kopf damals woanders. Aber ich erinner mich noch gut an eine Szene: ich war im Herbst auf dem Weg zu U-Bahn, es war feuchtkalt-neblig. Auf dem Weg liegt ein Gemeindebau, der in Wien einen sehr schlechten Ruf hat. Und aus irgendeinem Fenster in dem Bau schallte irrsinnig laut Teen Spirit. Das war genau die Stimmung zu dem Song. Und da ist nicht nur das Schlagzeug von Dave Grohl wichtig, sondern eben auch die Gitarre von Kurt Cobain!
 
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Und da ist nicht nur das Schlagzeug von Dave Grohl wichtig, sondern eben auch die Gitarre von Kurt Cobain!
Und da die Gitarre über gefühlt weite Strecken gar nichts spielt, wohl auch der Bass. :D

Kurt Cobain hatte keine Solokarriere, ohne Nirvana würde ihn niemand kennen.
 
Ich denke die Mädels sind überwiegend auf Ihn abgefahren aber sicher nicht wegen seiner Virtuosität an der Gitarre!

Ein "Frontmann" halt.

Gruß
SlapBummPop
 
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Geht Bonamassa mir am Arsch vorbei?
Naja. Nicht mein Lieblings-Musiker, aber er hat schon was...Manchmal....."Mountain Time" oder wie der song heisst...geht mir das Herz auf. Ist dann mal eben auch bei JB so :)
Aus Interesse daran etwas darüber zu erfahren wie groß der Einfluss von Butch Vig auf Nevermind war
Genau das schrob ich ja schon mal, der hatte maßgegblichen Einfluss, gerade bei dem Album. Und die Pixies, gerade "Where is my mind" oder Creep von Radiohead, das sind auch so "Laut-leise" Songs, die ich gerne mag. Covern wir beide auch :)
Ich denke die Mädels sind überwiegend auf Ihn abgefahren aber sicher nicht wegen seiner Virtuosität an der Gitarre!
Ein "Frontmann" halt.
Auch das war so. Kann ich mich noch gut dran erinern in der Schulzeit. Blondgefärbte halblange Haare-Holzfellerhemd-Doc´s. Musste damals einfach sein :) Geht heute auch wieder bzw immer noch :)
 
Tschuldigung wenn das jetzt noch einmal off-topic ist, das kann ich so aber einfach nicht stehen lassen.

KC war permanent auf Drogen

So etwas als `Argument ´für einen "Übeltäter" im Bereich Rockmusik zu bringen, entbehrt wirklich nicht einer gewissen Lächerlichkeit. Egal wie man selbst zu Drogen steht, aber wenn man da alle aussortieren würde, wer bleibt denn da noch übrig?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
hat seinen Jüngern, die totale Leistungsverweigerung, das permanente Abjammern über Lebenumstände gepredigt, über die ihn die halbe Welt beneidet hätte

Auch das ist wirklich totaler Unsinn. Er hat in seinen Liedern seine persönlichen Probleme verarbeitet und sich stets geweigert, seine Liedtexte zu erklären. "Gepredigt" hat der überhaupt nichts. Und wer auch nur ein bisschen bei Verstand ist, hat ihn sicher nicht um seine Lebensumstände beneidet, er dürfte (in seiner persönlichen) Hölle gelebt haben, was er ja auch nicht ausgehalten hat.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
und nervte mit seinen u.a. Pimmel-Provokationen auf das Billigste.

Ehrliche Frage: Was meinst du da? Das Cover von Nevermind?

P.S.: Mir ist wirklich neu, dass Nirvana, bzw. Cobain so kontrovers gesehen wird. In meinen Kreisen haben ich das in Jahrzehnten nicht erlebt... .
 
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Warum nahm KC drogen, auch schon vor Nevermind ? Er hatte ein chronisches Magenleiden, brennende Schmerzen und wußte nicht mehr weiter. Das soll keine Entschuldigung sein, aber wenn Ärzte ihm da nicht helfen konnten, er eher sensibel war und der Druck und Erfolg zunahm, obwohl er das nicht wollte und konnte..ich weiss nicht, wie mach andere das "betäubt" hätten. Am Ende tut er mir leid, ich hätte noch gerne mehr seiner Werke gehört. Wie auch immer das Ende war. Da gibts ja wohl auch unterschiedliche Ansätze. Den Doku-Film hab ich mal gesehen, ist schon erschreckend und erdrückend und nimmt einen irgendwie mit, auch wenn das nicht möchte. Vielleicht auch, weil er damals genau das war, was wir in der Jugend gesucht hatten: Rebellisch und gegen den Strom.
 

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